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I Wilsdruffer Tageblatt I 2. Blatt Nr. 110 — Freitag, den 13. Mai 1933 TageSspruch. Wann magst du dich am liebsten bücken? Dem Liebchen Frühlingsblumen pflücken. Doch das ist gar kein groß' Verdienst, Denn Liebe bleibt der höchste Gewinnst. Die Zeit, sie mäht so Rosen als Dornen; Aber das treibt immer wieder von dornen. Goethe. Zwei Monate ReWkommUanai in Sachsen. Ein Streifzug durch die sächsischen Gesetz- und Verwaltungsblätter. Mit der Ernennung des Reichsstatthalters für Sachsen ist das nahezu zwei Monate währende Reichskommissariat abgeschlossen, das für die Übergangszeit vom demokrati schen zum nationalsozialistischen Staat außerordentlich wichtige Aufgaben zu lösen hatte. Im Sächsischen Gesetzblatt und im Verwaltungsblatt der letzten acht Wochen spiegeln sich die ganze Wucht der Ereignisse dieser umwälzenden Zeit und zugleich die staatspolitische Arbeitsleistung des Reichskommissars, seiner Beauftragten und seiner Beamtenschaft in anschau licher und lebendiger Weise Wider. Manches von dem, was in dieser Zeit an Erlassen und Verordnungen her ausgekommen ist, wird über die politische Gegenwarts- bedcutung hinaus bleibenden Wert behalten. Bei dem großen Ausmaß der Umgestaltung unseres staatlichen Lebens hat sich eine solche Fülle von Erlagen, Verordnungen und Gesetzen notwendig gemacht, daß an dieser Stelle nur ein stichwortartiger überblick gegeben werden kann. Im Vordergrund stehen dabei dre hoch politischen Erlasse, die von zwei wuchtigen Kundgebungen des Reichskommissars am 9. und 10. März 1933 emgeleitet werden. In dem ersten Erlaß gibt der Neichskommiisar feine Betreuung mit dem Amt bekannt und verspricht, für Ordnung und Sicherheit im Lande mit allen Machtmitteln zu sorgen, ein Versprechen, das im vollsten Ausmaße eingelöst worden ist. Im zweiten Erlaß gibt er den Rücktritt des Kabinetts Schieck und die Er nennung der kommissarischen Minister bekannt, gleichzeitig untersagt er alle eigenmächtigen Eingriffe in die Ver waltung durch Unbefugte. Im weiteren Verlauf folgen dann Erlasse gegen die Verhaftung unschuldiger Personen und die Absetzung von Beamten, gegen Spitzel und Pro vokateure, gegen gewissenloses Denunziantentum, gegen Anzeigen über Vorgesetzte unter Umgehung des Dienstweges und mit der Forderung an die Beamten auf eiserne Disziplin und verstärkten Diensteifer. Mit diesen Erlassen wurde einer Seuche erfolgreich zu Leibe gegangen, deren weiteres Anwachsen einen Schatten auf die nationale Revolution geworfen hätte. Ebenso dankbar sind von der Beamtenschaft die anerkennenden Worte in den Erlassen des Reichskommissars über die Sauberkeit und das Pflichtgefühl des weitaus größten Teiles des sächsischen B e a m t e n k ö r p e r s empfunden worden; auch der Dankerlaß des Reichs kommissars und des Oberpräsidenten an die Polizei, die Hilfspolizei und die SA. sind von diesen als Anerkennung für ihre überaus anstrengende Tätigkeit in den letzten Monaten und zugleich als Ansporn für ihr weiteres Wirken im Geiste Adolf Hitlers ausgenommen worden. Von einschneidender Wirkung war auch die Verord nung über die Neubildung des Landtages, die eine wesentliche Herabsetzung der Abgeordnetenzahl und eine starke Einschränkung der parlamentarischen Be fugnisse bringt; das gilt auch für die Gesetze und Ver ordnungen über die Neubildung der Gemeindeverordneten- körperschasten, der Kreisausschüsse und Bezirkstage. Über all steht der Gedanke des verantwortlichen Führers im Vordergrund. Emen wesentlichen Naum in den Verc>d"u^ll nehmen die zahlreichen Maßnahmen gegen den Marxismus kommunistischer und sozial demokratischer Prägung ein. Außerordentlich wichtig war, daß der Reichskommissar gleich in den ersten Tagen seiner Tätigkeit mit scharfer Hand zupackte, als kommunistische Elemente zum Generalstreik durch Wort und Schrift hetzten. In einer anderen Verordnung, wurde die Entlassung kommunistischer Angestellter und Arbeiter aus den Betrieben des gesamten öffent lichen Dienstes angeordnet, eine Maßnahme, die nicht nur zur Beruhigung in den Staats- und Gemeindebetrieben nötig war, sondern die auch alle Sabotage- und Atten tatsakte auf die lebenswichtigen Betriebe ausschaltete. Die dem Empfinden des Volkes widerstrebenden Be willigungen öffentlicher Mittel für marxistische Organisa tionen in- der Wohlfahrtspflege uno im Sportleben wurden zurückgezogen, die Auflösung dieser Verbände folgte dicht darauf. Doch befinden sich Verordnungen in Vorbereitung, die den früheren Mitglie dern der Arbeiterturn- und Sportvereine eine Eingliede rung in den nationalen Sportbetrieb ermöglichen sollen. Auch auf dem Gebiet der Arbeit, der Wirt schaft und der Finanzen sind zahlreiche und umgestattende Verordnungen ergangen. Der ersten fäch- sischen Verordnung über die Wiederaufnahme der Arbeit in den Gewerkschaftshäusern folgte Ende April die Reichsregelung. Umfassend und durchgreifend war auch die Arbeit der kommissarischen Regierung auf dem Gebiet der Gleichschaltung der Ver bände und Körperschaften der Arbeitgeber und Arbeitnehmer: hierher gehört unter anderem auch die Gleichschaltung in der Landwirtschaftskammer und im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen. Aus Gründen einer gesunden Mittel st andspolitik wurde die Gewerbesteuerpflicht der Konsumvereine ein geführt, der Nebenerwerb und Warenhandel von Beam ten verboten, die Einführung einer Filial- und einer Warenhaussteuer beim Reich beantragt. Sehr begrüßt wurde auch eine Verordnung über die Einschränkung der Zwangsversteigerungen bei Steuerrückständen des Mittel standes und der Landwirtschaft und schließlich die Ver ordnung der einzelnen Ministerien, in denen ausdrücklich die Bevorzugung deutscher Erzeugnisse vor ausländischen Waren bestimmt wurde. Auf dem Ge biet der Staatsfinanzen wurde die Durchführung des Staatshaushaltplanes für 1933 unter Anordnung größter Sparsamkeit bekanntgemacht. Auch die neue Ge meindefinanzverordnung arbeitet in dieser Richtung. Weithin sichtbar waren die Auswirkungen der Erlasse und Verordnungen zur Personal- und Beam tenpolitik. Schon vor Erlaß des Reichsgesetzes zum Schutze des Berufsbeamtentums hatte die kommissarische Regierung mit fester Hand zugegriffen und aus allen Ministerien und Unterbehörden die politisch unzuver lässigen Elemente entfernt, insbesondere jene Parteibuch beamte, die aus der Zeignerzeit noch in einer Reihe von wichtigen Positionen saßen. Einen bedeutenden Abschnitt auf dem Gebiete des nationalsozialistischen Staates nehmen die Verord nungen über die Polizei ein: Die Einstellung von SA.-Mannschaften als H i l f s p o l i z ei, die Ein richtung eines Oberpräsidiums unter Gruppenführer von Detten, die Verschmelzung der verschiedenen Polizei- vsrbände und damit die Einführung der geschlos senen Kameradschaft der Polizei, die das Ausscheiden der aktiven Polizeibeamten aus den Wehr verbänden nötig machte, ferner die Errichtung der Zen trale zur Umsturzbekämpsung und eines Sonderdezernats zur Bekämpfung der Korruption. Danebenher gingen Verordnungen über die Ablieferung der Waffen durch Angehörige marxistischer Parteien, die Neuregelung der Sprengstofferlaubnis und ein Verbot des unbefugten Tragens von Abzeichen oder Uniformen der nationalen Verbände. Richtlinien für die Schutzhast wurden festgestellt. Das Justizministerium ist am Aufbau des neuen Staates ebenfayF besonders beteiligt. Neben der Bildung eines Sondergerichts in Freiberg, der Umbildung der sächsischen Anwaltskammer, der Reinigung der säch sischen Justiz von volksfremden Elementen wurde eine durchgreifende Änderung des Strafvollzuges MschSffMnM SAN Ziele, Nd ZitMünd Ostdnung in SiU Gefängnissen zu wahren. < In der Schul- und Volksbildungs-i volitik hat der Erlaß, wonach jeder Lehrer für dies Erziehung der Jugend zum nationalem und völkischen Gedanken, zum Christen tum und zu echter Volksgemeinschaft ver antwortlich ist, über Sachsens Grenzen hinaus die Zustim mung der Elternschaft gefunden. Auch die Wiedereinfüh rung des obligatorischen Religionsunterrichts, des Schulgebetes und Chorals, das Verbot der „Lebens kunde" und der sogenannten „Jugendweihen" an Stelle der Konfirmation sind mit einem Aufatmen begrüßt worden. So ist auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mit der Tätigkeit des Reichskommissars eine umfangreiche und nachhalt,ge Vorarbeit für die künftigen Aufgaben des neuen Kabinetts von Killinger unter der Reichs st atthalterschaft Mutschmanns ge leistet worden. Das sächsische Volk bringt dieser Regierung das denkbar größte Vertrauen entgegen und ist überzeugt, daß Sachsen wieder das deutsche Musterland der Arbeit und Ordnung, des vaterländischen und wirtschaftlichen 'Aufstieges werden wird. Gr. .Sie iSt» nicht, sie crvtcv vicht,' eber der WM Steuerzahler erhält fie doch. Wie den Marxisten Slaatsgelder in den Nachen geworfen wurden. Dem bisherigen kommissarischen Leiter des sächsischen Wohlfahrts- und Arbeitsministeriums, dem Landtagsabeord- neten Erich Kunz, war es gelungen, Feststellungen zu treffen, die gerade für die bürgerlichen Parteien vernichtend waren. Es stellt sich nämlich jetzt heraus, daß die von den bürgerlichen Regierungen über Gebühr und Verdienst verteidigten und künstlich am Leben gehaltenen Kabinette Bünger und Schieck den marxistischen Verbänden und sonstigen Organisationen laufend Zuschüße und Darlehen aus dem sächsischen Staats haushalt, mit Genehmigung des Landtages, d. h. durch die jahrelang bestehende bürgerlich-marxistische Mehrhettszweckge- meinschaft, gewährt haben. Es wurden also völlig einseitig in geradezu selbstmörderischer Absicht die staatszerstörenden mar- xistischen Organisationen gestärkt und damit ausgerechnet die Feinde der sogenannten bürgerlichen Gesellschaftsordnung m die Lage versetzt, ihre vvlkszersetzende Tätigkeit in großzügiger Weise durchzuführen. Wenn das marxistische Arbeiterlandessportkartell an lau fenden Staatszuschüssen aus dem Kapitel 38 des sächsischen Staatshaushaltes 1930 160 000 Mark, 1931 55 000 Mark, 1932 50298 Mark, in 3 Zähren also 265 2W Mark erhielt, dann ist dies ein unerhörter Skandal, der geeignet ist, die da maligen Verantwortlichen noch nachträglich wegen staats- und volkszerstörender Treibereien unter Anklage zu stellen. Das selbe gilt natürlich für die Staatszuschüsse an den marxistischen Landesausschuß für Arbeiterwohlfahrt, der in den genannten 3 Jahren 17 250 Mark und der marxistische Samariterbund in der gleichen Zeit 3900 Mark erhielt. Damit aber nicht genug, es erhielten seit 1930 einmalige Beihilfen und Darlehen: der ADGB, Dresden am 31. 3. 30 MO Mark und der ADGB, Dresden am 31. 3. 30 (einmal für die Leiter gewerkschaftlicher Zugendgruppen und das an dere Mal für die Schulung der Zugendfunktionäre) 400 und 300 Mark. Der ADGB. Sebnitz als Beihilfe zum Jugend heim am 31. 3. 30 ein Darlehen von 3000 Mark, das unver zinslich gegeben wurde und das natürlich heute noch nicht zu- rückgezahlt ist, der Verein Kinderfreunde, Dresden, die Ar beiterwohlfahrt, Leipzig und die Kinderfreunde in Zwickau er hielten zusammen am 14. 7. 30 eine einmalige Beihilfe von 15 000 Mark. Der Verein Kinderheim, Dresden erhielt am 14. 7. 30 ein unverzinsliches Darlehen von 6000 Mark, die auch nicht zurückgezahlt worden sind. Dem Zentralverband der Angestellten in Dresden warf man am 14. 7. 30 eine Beihilfe von 2000 Mark in den Rachen, während der ADGB. Meißen für den Ausbau des Gewerkschaftshauses für junge Erwerbs lose am 24. 3. 31 eine Beihilfe von 1500 Mark geschenkt be kam. Das Arbeiterlandessportkartell, Dresden, erhielt am 24. 3. 31 ein unverzinsliches Darlehen von 15000 Mark, von Fortsetzung. Nachdruckverboten. „Wenn die Lust so drückt, das gibt e nassen Pelz." Aber sie ging doch. Zu stickig war es ja in diesen schwülen Sommertagen hier unten im Tal zwischen den dumpfen Mauern. Auch heute schritt sie wieder im Schatten des Buschwerks den Mühlsiefen hinauf. Indessen, sie rastete dort nicht. Es verlangte sie nach der freien Höhe droben. Durch die Fichten stieg Eke höher hinauf am Berg hang. Sie wußte -dort oben eine Halde, wo stets ein erfrischender Luftzug ging. Dort wollte sie hin. Im Näherkommen klang leise erst, dann deutlicher, Geläut an ihr Ohr. Also die Herde war dort oben. Es war ihr das nicht lieb, des Hirten wegen. Sie ging dem abson derlichen Alten, der den Namen ihres Geschlechtes trug, sonst immer aus dem Wege. Mer heute trieb sie der Wunsch nach Kühlung doch denselben Weg; denn immer schwüler, fast unerträglich wurde allmählich die Luft hier im dichten Walde. Wenn doch nur endlich der Regen kommen wollte! Und der Wunsch sollte in Erfüllung gehen. Als fle aus den Bäumen trat, auf die Waldblöße, zeigte iihr gleich der erste Blick zum Himmel die Erlösung »bringende Wolle. Schon war auch eine plötzliche Ab kühlung eingetreten — gleich würde es angehen. So blieb nichts weiter übrig, als dort unter der wettästigen Maleiche Schutz zu suchen. Freilich stand da schon der Hirt, aber hier galt's nicht lange zu überlegen, und eilends ging sie hinüber. Gerade noch zur Zeit. Denn im nächsten Augenblick prasselte es schon hernieder. Eke von Grund hatte nur mit flüchtigem Blick zu dem Hirten hingeschaut. Nun stand sie ihm halb abge wandt und blickte hinaus ik den wilden Schwall der sich überstürzenden Regenmasseu. Dichter noch preßte Pe sich an den. Stamm der Eiche, denn die zu Boden schlagenden schweren Tropfen spritzten ihr an dem leichten Leinenkleid empor. Schon färbte es sich hier und da dunkler vor Feuchtigkeit. Der Hirt hatte zu ihr hingesehen, in seiner unbe weglichen Ruhe; nun aber nahm er den dunklen Loden mantel von den Schultern und hielt ihn ihr hin. „Da — nehmen Sie." Eke fuhr unwillkürlich ein wenig zurück. Doch in dem ernsten, verwitterten Antlitz des Alten bewegte es sich jetzt: „Sie können ihn ruhig nehmen. Er ist sauber." Schnell griff sie nun zu. „Ich danke Ihnen." Sie dankte schweigend und verfiel dann in ein Sinnen, während sie wieder in den Regenfall blickte. Wie doch altvererbte Kultur sich nicht verleugnete. Selbst nicht in so einem verkümmerten Sproß eines alten Geschlechts. Und unwillkürlich begann sie Till mann von Grund von der Seite her zu betrachten. Sie hatte ihn ja eigentlich nie aus nächster Nähe und in aller Ruhe gesehen. Schon als Kind war ihr von dem Oheim aufs strengste bedeutet worden, diesem alten Narren aus dem Wege zu gehen, der nun einmal den Namen der Grunds führte, aber sonst auch nichts mit ihnen gemein hatte. Er entstammte einer Seitenlinie, die sich durch eine Mißheirat schon seit Generationen aller Rechte und aller Familienzugehörigkeit begeben hatte. Diese Grunds waren so immer mehr herabge kommen, und ihr letzter Vertreter, eben der Tillmann, war eiy schwachsinniger Mensch. Das war's, was Eke von dem absonderlichen Alten wußte, dem sie immer in einem Gemisch von Hochmut und Scheu aus dem Wege gegangen war. Nun aber lockte es sie doch einmal, in das Dunkel dieser selt samen Persönlichkeit einzudringen. Wie sie ihn so unauffällig betrachtete, mußte sie fest stellen: Es war in diesem scharfgefchnittenen, grau stoppligen Gesicht, trotzdem es auf den ersten Blick etwas Bäuerliches hatte, doch ein Besonderes. Ja, vielleicht sogar noch ein Familienzug der Grunds. Namentlich, wie er jetzt mit tief herabgezogenen Brauen unbeweglich hinaus in den Regensturr starrte, als Wäre sie gar nicht anwesend. Da beschloß sie, ihn iw eine Unterhaltung zu ziehen, und so sprach sie ihn plötzlich an, inedm sie auf den Boden zu ihren Füßen deutete, wo sich an dunkelgrünem Geranke die ersten rosigen Glöckchen der Erika zeigten: „Die Heide beginnt schon zu blühen." Tillmann von Grund wandte langsam das Antlitz her und nickte. Erst nach einer Weile erwiderte er mit dem ihm eigenen, geheimnisvoll dunklen Ton: „Ja, wenn die Heide blüht, dann geht's mit dem Sommer wieder hinten naus." ' ? ' Und versank wieder in sein Sinnen. Dabei immer die knochigen, wetterbraunen Hände um den hohen Stock gefaltet, schaute er so vorgebeugten Hauptes hinaus wie in ferne Weiten, die einem gewöhnlichen Blick ver schlossen waren. Es war schwer, ihm näherzukommen. Da wurde Eke kühn und fragte: „Kennen Sie mich eigentlich?" Er verharrte in seiner Stellung,-«We^ntz^en BlÄk zu schenken. Ruhig kam es von seinen Lippen: „Das Fräulein vom Adligen Hause kennt doch jeder im Rauhen Grund." .. , „Und dennoch waren Sie eben so freundlich zu mir?" „Ein Mensch soll dem andern stets helfen, und Sie haben mir ja auch nichts getan." „Aber mein Onkel." , „Ja, verst ¬ und aus den Tiefen der dunkeln Augen schoß plötz lich ein wildes Feuer. > l -1' Ganz wie der Oheim! mußte Eke- von Grund den ken. Doch gleich wieder sänstigte sich das verwitterte Antlitz. Ein Schleier legte sich darüber. Mit einem Lächeln, das etwas Geistesabwesendes hatte, sagte er leise, halb für sich: ' „Meine Stunde schlägt schon noch einmal." Darauf verfiel er ganz i« Schweigen, wieder in jenes vergessene Vorsichhinsinnen, das dem Einsamkeits gen öhnten eigen war. Stundenlang konnte er so stehen^ wie der Welt ganz entrückt. Und -dennoch nahm er alles wahr, was sein« Serbe anaing.