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Sprüche der Weisheit Wer da fährt nach großem Ziel, Lern» am Steuer ruhig sitzen, Unbekümmert, wenn am Kiel Lob und Tadel hoch aufspritzen. * Es wird nicht besser durch Grübeln und Träumen Und Trübsinn raubet dem Geiste den Schwung. — Kannst du den Stein aus dem Wege räumen, So setz' hinüber mit keckem Sprung. * Arbeit, edle Himmelsgobe , Zu der Menschen Heil erkoren, Nie bleibt ohne Twst und Labe, Wer sich deinem Dienst geschworen, Dir entspringt des Weisen Gabe, Und dich meiden nur die Toren. Oas Gelöbnis -er Treue. Geleitwort zur Reichsführcrtagung. Mo« Unserem CB.-Sonderberichterstatter. „Ich danke der Millionen deutscher Brüder, die seit dem 13. November 1918 im grauen Ehren kleide unserer Gefallenen im Stahlhelm, dem Bund der Frontsoldaten, für Deutschland ein getreten sind." Dieser Satz aus dem Geleitwort Seldtes zur Reichsführertagung in Hannover, erinnert noch einmal daran, daß bereits 15 Jahre verflossen sind, seit Seldte seinen Bund gründete, die alten Frontkämpfer zusammenrief zum Kampf gegen Chaos und Untergang, zum Kampf für ein neues Deutsches Reich, zu einem Kampf, dessen ethisches Ziel es war, die übermenschlichen Opfer des Weltkrieges nicht umsonst gebracht zu haben. 15 Jahre sind verflossen. Und das Ziel ist erreicht. Ein neues Reich erstand aus Chaos und Not, ein Reich, das — so gebe es Gott — 1000 Jahre bestehen wird. Von Tage seiner Gründung an hat der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, nicht das Hauptgewicht darauf gelegt, eine rein politische Willensbildung zu fördern. Er wollte ein soldatischer Bund sein, ein Bund, der nur den Weg bereiten wollte für ein fernes Ziel, ein Macht instrument, das sich, wenn die Zeit da, dem Führer zur Verfügung stellen wollte, der da kommen mußte. Die Zeit kam. Und getreu sich selbst, stellte sich der Stahlhelm dem neuerstandenen Führer rückhaltlos zur Verfügung; mit um so größerer Bereitwilligkeit, als er doch einen der Ihren war, er, Adolf Hitler, der einfache Soldat ans dem großen Millionenheer, das über vier Jahre einer Welt von Feinden die Stirn bot. Waren die bisherigen Frontsoldatentage Etappen aus dem Wege zum Ziel, die Reichsführertagung in Hannover ist ein Abschluß. War doch diese Tagung symbolischer Ausdruck dafür, daß sich die dornenreichen Wege, die die grauen und braunen Kämpfer für ein neues Reich gehen mußten, getroffen haben. Hitler Hai aus der Reichsführertagung in dem Kuppelsaal der hannoverschen Stadthalle, die den geistigen .Höhepunkt des Stahlhelmtages bildete, seiner tiefen Freude über die Blutsbrüderschaft zwischen br brauen und grauen Armee, die im Stahlhelmtag 1933 ihre feierliche Verkündung fand, offenen Ausdruck ge geben. „Ich danke", so sprach er zu den Tausenden der alten Frontkämpfer, „insbesondere Ihrem Führer, daß er die Zusammenhänge erkannte und daß wir heute Zusammen gehen." Und: „Ich bin hierher gekommen, um zu be kennen, daß ich glücklich bin, daß wir uns gefunden haben." Ja, sie haben sich gefunden, die grauen und braunen Kämpfer, denen kein Opfer zu groß war. Und herrlich kam diese Verbundenheit der Soldaten 29. Fortsetzung Nachdruck verboten „Ich kann nicht in Paris bleiben, denn gerade hier leben viele Landsleute im Exil, viele, denen ich früher bei rau schenden Festlichkeiten begegnet bin, viele, die bei memer Verlobungsfeier anwesend waren. Ich möchte niemanden davon wiedersehen. Sie würden mich vielleicht bemitleiden, weil Dimitri schändlich an mir gehandelt hat, Und ein solches Mitleid würde mich beleidigen. Wenn ich Dimitri vor meiner Verlobung ein einzigesmal so gesehen haben würde, wie ich ihn heute sah, würde ich ihn nie geliebt haben. Das Bitterste von allem ist, daß er es gewagt hat, mir im Hause seiner Frau eine Liebeserklärung zu machen und die Zumutung an mich zu stellen, ihm heimliche Zusammen künfte zu gewähren. Jetzt kann ich ihn nicht einmal mehr achten, sondern schäme mich, schäme mich aus tiefstem Her zen, daß ich in diesem Mann einmal mein Ideal gesehen habe. Wie gut ist es doch, daß mein edler, ehrenwerter Va ter dies alles nicht miterleben mußte. Nun muß ich den letzten Brief des Toten zwischen diese Blätter legen. Ich habe bei Dimitri von Platonoff keine Heimat gefunden. Aber ich weine nicht mehr darüber, denn jetzt weiß ich genau, daß ich an Dimitris Seite nie glücklich geworden wäre, weil ich ihm sicherlich nur um der Mitgift willen begehrenswert er schienen war. Er würde wahrscheinlich nie um mich gcwor- den haben, wenn ich arm gewesen wäre. Doch warum jetzt noch darüber nachgrübeln? Die Würfel sind gefallen... Di mitri selbst hat die Entscheidung getroffen. Cs wäre frei» Hitlers und SeMes in Hannoper znm^üssirMT^SM und Stahlhelm sind seit Hannover, wo man sie in echter Kameradschaft zusammensah, nicht mehr , zu trennen. Für die Stadt Hannover waren diese Tage ein unvergeßliches Erlebnis. Der Stahlhelm be herrschte das Stadtbild. Jede Straße war eir Fahnen meer, jede Straße hallte wider von dem Marfchtritt der grauen Kolonnen. Ein Sonderzug nach dem anderen war auf den Bahnhöfen eingerollt: über 90 Züge, dar unter Züge mit etwa 2000 Mann. Trotz langer Fahrt war ein jeder bester Stimmung, und kaum hatten die Grauen ihre Waggons verlassen, da erschallten auch schon die alten Lieder, unter deren Klang es in die Quartiere ging. Seinen Höhepunkt erreichte der Jubel der Bevölke rung, als Sonnabend nachmittag kurz nach 14 Uhr der Kanzler in Hannover eintraf und mit Seldte die Straßen vom Flugplatz bis zum Hindenburg-Stadion und zur Stadthalle durchfuhr. Brausende Heil rufe erschallten, als der Kanzler, nachdem er im Stadion zu den versammelten Stahlhelmern gesprochen, zu Fuß zur Stadthalle kam, an deren Portal ihm einKind einen Blumenstrauß überreichte. Heilrufe begrüßten auch Seldte, den Kronprinzen und den Reichswehrminister von Blomberg. Und als sich nach den Reden Seldtes und Hitlers im Kuppelsaal der Stadthalle die beiden Kämpfer für das neue Deutschland die Hand reichten zum ewigen Treuegelöbnis, da kannte der Jubel kein Ende. Seinen erhebenden Abschluß fand der Tag mit dem Zapfenstreich vor dem festlich erleuchteten neuen Rathaus. Tausende von Fackeln beleuchteten die feierliche Szene, ein Bild, das ni-emand vergessen wird, der dabei gewesen. L. W. sich gnädiger und barmherziger vom Schicksal gewesen, wenn es mir diese bittere Stunde erspart hätte. Aber wir Men schenkinder müssen erst durch schweres Leid gehen, ehe un sere Augen sehend werden, ehe wir das wahre Glück unseres Lebens erkennen... Seltsam! Während ich diese Zeilen schreibe, taucht das Bild Boris Petrowitschs vor mir auf, als wollte es mir sagen, daß er mir das große Glück mei nes Lebens geben möchte... Wie fest hat er mich in seinen Armen geholten! Wie mutig hat er sein Leben für das meine aufs Spiel gesetzt!... Ob Dimitri von Platonoff das je getan haben würde?... O, nein, denn er, der sich vor der Armut fürchtete, er hätte im Augenblick der Gefahr sicherlich nur an die Rettung seines eigenen Lebens ge dacht. — Wie blind war ich doch! Und nun werde ich Boris vielleicht nie wieder sehen, um ihm für alles das danken zu können, was er für mich getan hat... Guter, treuer Bo ris Petrowitsch!... Warum mußte ich ihn verlieren? Wie gut könnte ich jetzt seinen Schutz, seinen Nat und seine Hilfe brauchen! Bei ihm würde ich mich vor allen Stürmen des Lebens geborgen wissen, wie in jener unruhigen Nacht, da sein starker Arm mich vor Osinski und seinen Verfol gern schützte... Aber ich mußte auch den einzigen Freund noch hergeben... und nun bettelarm einer unbekannten Zu kunft entgegengehen... Nein, an äußeren Schätzen bin ich keine Bettlerin. Boris hat dafür gesorgt, daß ich keine leib liche Not leiden werde. Mein Schmuck ist mir geblieben... Aber dieser Gedanke vermag mir keinen Trost zu geben. Ich habe doch alles, alles verloren, was mir lieb und teuer war... Den Vater und die Heimat hat mar mir ge raubt... der Bräutigam ist treulos geworden... und der einzige Freund einem ungewissen Schicksal preisgegeben. Mit Angst und Zittern denke ich voran, wie sich nun meine Zu kunft gestalten wird. Mir ist es, als wäre die Sonne unter gegangen ... als stünde ich in finsterer Nacht..." So oft Elga diese Zeilen überlas, so oft tauchten die Erlebnisse jener Fahrt in ihrer Erinnerung auf. Stundenlang war sie nach der Begegnung-mit Dimitri von Platonoff umhergeirrt, um sich dann völlig erschöpft am Bahnhof wiederzufinden. Von der Reichsführerlagung des Stahlhelm in Hannover: tunten) die Parade der Fahnen- abordnungeu — (oben) die Führer im Hindenburg-Stadion (von links): Stabschef Nöhm, Reichskanzler Adolf Hitler, Bundesführer Seldte und Reichswehrminister von Blomberg schreiten die Front ab. Wie aus einem wüsten, schweren Traum war sie erwacht und die fahrenden Züge waren ihr plötzlich wie-ein Finger zeig des Schicksals erschienen. Sie hatte sich nach den nächsten Zügen nach Deutsch land erkundigt und ohne langes Ueberlegen eine Fahrkarte gelöst, als sie erfuhr, daß der Kölner D-Zug in einer Stunde fällig sei. Wieder fuhr sie in die Nacht hinaus. Trotzdem sie namen los müde war, vermochte sie nicht zu schlafen, und um sich die langen, endlosen Stunden zu vertreiben, schrieb sie ihre Stimmungen in ihr Tagebuch nieder, da sie sonst niemanden hatte, dem sie ihr Leid anvertrauen konnte. In Deutschland angekommen wählte sie als Reiseziel einen kleinen Ort in der Mark, wo sie entfernte Verwandte ihrer Mutter wußte, mit denen ihre Eltern in Briefwechsel gestanden hatten. Sie sehnt« sich danach, irgendein Unterkommen zu fin den... sich irgendwo geborgen zu wissen. Aber als sie bei Tante Leontine ankam, fühlte sie an dem frostigen Empfang, daß ihr Besuch nicht willkommen war. Frau Leontine von Sagan war eine Cousine ihrer toten Mutter, und Elga erinnerte sich noch deutlich an einen Be such auf dem großen Gut in der Mark. Aber in den letzten Jahren war der Briefwechsel zwischen den Familien emge- schlafen, und so wußte sie nichts von den Verhältnissen auf Gut Neudeck. Doch sie erschrak über das bleiche, verhärmte Gesicht Tante Leontines, die in den Kriegsjahren alt geworden war. Noch mehr aber erschrak Elga, als sie dem einzigen Sohn des Hauses gegenüberstand, den sie als einen lebenslusti gen, schmucken Offizier in Erinnerung hatte und von dem sie wußte, daß er mit einer bildschönen Schauspielerin ver heiratet war. Fortsetzung folgt.) Der Oag von Mui unct Rocken. Vorbereitungen znm Emtedanktag am Vürleberg. Am 1. Oktober begeht das deutsche Volk einen Tag von doppelter Bedeutung, den Tag des Dankes an Gott für den Segen der Felder und den Tag des Bekenntnisses zum deutschen Bauerntum, das die unvcrsicgliche Quelle der Volkskraft und der Blutauffrifchung darstellt. Ent sprechend diesem doppelten Charakter des Tages hat man besondere Vorkehrungen getroffen, ihn würdig auszu gestalten. Zum erstenmal wird eine erhebende Kund gebung mitten ins Herz Deutschlands, mitten in die deutsche Landschaft hineingcstellt. Deutsche Land schaft gibt Nahmen und Hintergrund her für eine Feier stunde, an der nach den bisherigen Schätzungen 300 000 bis 400 000 Menschen teilnehmcn werden. Nicht weit von Pvrmont, einem der schönsten und durch seine Heilerfolge berühmtesten deutschen Bäder, liegt der Bücke berg. An der Weser erhebt sich in sanfter Steigung die Anhöhe, die das Flußtal um etwa 180 Meter überragt. Von der Höhe des Berges, die eine breite Kulisse aus hochstämmigem Buchenwald abschließt, sieht man weit hin über die Windungen des Flusses bis zu den abschließenden Bergen des Wesergebirges. Schon seit einiger Zeit sind am Bückeberg 1800 Mann vom Freiwilligen Arbeitsdienst und 600 Facharbeiter in drei Schichten tätig, um den Bückeberg und das unmittelbar davor liegende Gelände für den 1. Oktober herzurichten. Um den Teilnehmern ein unbehindertes Gesichtsfeld zu ermöglichen, müssen insgesamt 14 000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Unter der künstlerischen Ober leitung des Referenten im Propagandaministerium, Weidemann, der auch hier wie bei den Vorbereitun gen des 1. Mai auf dem Tempelhofer Feld und für den Nürnberger Reichsparteitag von dem Architekten Speer unterstützt wird, ersteht aus dieser alten deutschen Thingstätte ein Schauplatz, wie er schöner und würdiger für diese deutsche Veranstaltung nicht gedacht werden kann. Geschulte Augen haben diesen Platz ausgewählt, der vielleicht dazu ausersehen ist, alljährlich am 1. Oktober das deutsche Volk in seinen Vertretern hier zu vereinen. Hier am Vückeberg sind freilich erheolichere Schwierig ¬ keiten als am Tempelhofer Feld und in Nürnberg inso fern zu überwinden, als nur sechs Eisenbahnstrecken für den An- und Abtransport der riesigen Massen zur Ver fügung stehen. Das bedingt eine so dichte Zugfolge, daß auf einigen der in Frage kommenden fünf Auslade- bahnböfen die Züge in Abständen von nur sechs Minuten folgen werden. Von morgens um 6 bis mittags um 1 Uhr werden so die Transportzüge in ununterbrochener Reihenfolge auf den Bahnhöfen im Gebiet des Bücke berges anrollen. Für die schon am Vormittag ankommenden Scharen ist in der umsichtigen und großzügigen Weise, wie sie den Organisatoren der NSDAP, eigen ist, in jeder Weise gesorgt. Es werden nicht nur links und rechts der Ab hänge und auch unten im Tal Verpflegungszelte hcrgerichtet, sondern man wird auch flotte Marschmusik hören, die auf Lautsprechern übertragen wird, und wird gleichzeitig die Darbietungen einer großen Flug veranstaltung aufs beste verfolgen können. Von 3—1 Uhr erfolgt die Ankunft der Ehrengäste. Um 4.15 Uhr trifft der Souderzug mit den Diplo- m a 1 en ein. Nm 4.30 Uhr wird man dann den Führer nahen scheu, der vom Ausgang der Stadt Hameln ab vom Reiterregiment 13, Hannover, bis an den Fuß des Berges eskortiert wird. Er wird den Büüebcrg von Hundcrttausendcn deutscher Volksgenossen besetzt und das ganze Bergfeld von dreifachen Linien hoher Flaggen- masten umrahmt vorfiudcn. Um nun jedem Teilnehmer die Möglichkeit zu bieten, den Führer Deutschlands auch auf dem Wege durch die Massen zu sehen, ist die künstle rische Leitung auf einen außerordentlich glücklichen Ge danken gekommen: in der Mittelachse des bergansteigen den Platzes wird ein Damm aufgeschüttet, auf dem Adolf Hitler, nun allen Versammelten deutlich sicht bar, den Berg hinanschreiten wird. Nach einem Fanfarensignal feuert dann eine Batterie mit 21 Schüssen Salut, woran sich eine Gefechtsübung und Vorbeimarsch im Galopp des Reiterregiments und der Batterie anschließt. Nach einer Ansprache desReichs- landwirtschastsministers Darrs folgt die Rede des Führers, dann der Große Zapfenstreich und das Deutschlandlied.