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Wilsdruffer Tageblatt : 22.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193309222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330922
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-09
- Tag 1933-09-22
-
Monat
1933-09
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.09.1933
- Autor
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Hilfswerke zum vollen Gelingen zu verhelfen. Wir wollen un seren Ehrgeiz darein fetzen, daß in diesem Winter in unserem Orte kein Einwohner Hunger oder Kälte erleidet. Wenn wir diese Aufgabe durchführen, dann handeln wir am besten im Sinne unseres obersten Führers und Reichskanzlers. Der Kirchenchor von Briesnitz berührt am Sonntag aus keinem Ausflug unsere Stadt Wilsdruff. Er wird den Gottes dienst besuchen und eine Kirchenmusik (Psalm 100) bieten. Zwei Mäntel gestohlen. Am Mittwoch wurden aus einem unverschlossenen Personenkraftwagen, der vor dem Gasthofe Bohr in Grumbach stand, in der Zeit von 20 bis 21.30 Uhr ein grauer Herrengummimantel, außen mit Stoffüberzug und innen kariert, und ein grauer Damenmantel gestohlen. Wer irgend welche Wahrnehmungen gemacht hat, wird gebeten, sich mit dem Gendarmerieposten Wilsdrusf in Verbindung zu setzen. Schutz der Kartoffelernte. Mit dem jetzigen Beginn der Kartoffelernte wird die zum Schutze der Ernte erlassene amts- hauptmannichaftliche Bekanntmachung zum Schutze der Ernte in Erinnerung gebracht. Nach letzterer ist auch das sog. Stop peln von Kartoffeln nur auf völlig abgeernteten Feldern, nur mit Genehmigung des Besitzers und nur in der Zeit von 7 bis 11 Uhr und von 14 bis 18 Uhr zulässig. Außer vorgenannten Zeiten ist das unbefugte Betreten der Felder, wozu auch Feld wege gehören, unzulässig. Gegen Zuwiderhandelnde erfolgt un- nachsichtlich Anzeige. Neuemftellungen in der Landespolizeischule. Im April 1934 erfolgen voraussichtlich bei der Landespolizeischule Meißen Neueinstellungen. Die Einstellung hängt von der Erfüllung der gesetzlichen Aufnahmebedingungen ab. Es wird gefordert: Un bescholtenheit, Staatsangehörigkit eines deutschen Landes bzw. Reichsangehörigkeit (Bewerber nichtsächsischer Staatsange hörigkeit werden nur berücksichtigt, wenn sie ihren Wohnsitz schon längere Zeit in Sachsen haben), Alter 10 bis 22 Jahre (Bewerber, die das 19. Lebensjahr bis 1. 4. 34 vollenden, kön nen ihr Gesuch jetzt einreichen), Größe mindestens 168 Zen timeter ohne Fußbekleidung, ledig (Verehelichung erst nach Vollendung des sechsten Dienstjahres gestaltet), körperliche und geistige Geeignetheit für den Polizeibamtenberuf. Es werden nur Bewerber berücksichtigt, die diesen Bedingungen voll ent sprechen. Ausnahmen werden nicht gemacht. Gesuche mit Le benslauf, Geburtsurkunde, Lichtbild, Schulzeugnissen und einem Auszug der Krankenkasse, der die Zeit vom 14. Lebensjahre an umfassen und genaue Angaben über seit dieser Zeit durchge machte Krankheiten enthalten muß sind an die Ländespolizei schule Meißen — Hauptmeldestelle — einzureichen. Grumbach. Schulungsabend der NSDAP. Die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, hielt am vergangenen Mon tag ihren zweiten Schulungsabend ab. Pg. Karl Knöbel re ferierte über das von ganz vorzüglicher Sachkenntnis getragene Thema: „Der Kampf um die Geburten". Hierzu führte er etwa folgendes aus: Das Deutsche Reich, das bis vor etwa 30 Zah len ständig im Wachsen begriffen war, zählte 1900 auf 1000 Einwohner 36 Geburten, 1933 nur noch 14. Wenn die Gebur tenabnahme weiter fortschreitet, unterliegt die Geburtenziffer der Sterbeziffer. Dies muß durch weiteste Aufklärung und Propaganda vermieden werden, da sonst das deutsche Volk stirbt. Cs kommt nicht auf die Quantität der Geburten an, son dern auf die Qualität und damit allein auf die Bildung, Kul tur und Zivilisation eines Volkes. Wir müssen uns wieder auf unsere nordische Rasse besinnen, indem wir sie pflegen und von allen schädlichen Kreaturen freimachen. Mir dürfen es nicht zulasten, wie es leider in mehreren europäischen Ländern mög lich ist, unsere Rasse durch Art- und Bolksfremde, besonders durch Juden und Neger zersetzen zu lasten. Erblichkranke muffen unfruchtbar gemacht und ausgerottet werden, und nicht wie im liberalistischen Staate gehegt und gepflegt werden, sonst werden wir kein Volk der Führer, sondern ein Volk, der Sklaven und Unterdrückten. Aus diesen Gründen müssen die guten und star ken Dolksteile, die den Volkswert in sich tragen, bevorzugt wer den. Kinderreichtum soll auch hierbei keine Plage und kein Elend sein, sondern als eine Ehre gelten. „Die Erneuerung des deutschen Volkes hängt davon ab, ob die heutige deutsche Jugend einen „sozial-aristokratischen" Staat wird verwirklichen können. Der aristokratische Gedanke der Herrschaft der Tüch tigsten und Edelsten ist notwendig. Die Zeit muß bald kommen, in dem wieder viele deutsche Geschlechter auf edle Vorfahren zurückblicken dürfen. Das ganze deutsche Volk muß durch den Auslese- und Adelsgedanken erfaßt werden. Der Bauernstand muß besonders sinnvoll behandelt werden. Ein deutscher Staat bleibt nur solange gesund, „wie es aus dem Erbgute eines ge wissen Adelsbauerntums schöpfen kann." Grumbach. Gründung einesBdM. Am vergange nen Mittwoch hatte die hiesige NSDAP.-Ortsgruppenleitung die Einwohnerschaft wegen Gründung eines BdM. nach dem Gasthof eingeladen. Ortsgruppenleiter Pg. Mätzler be grüßte die zahlreich Erschienenen und erteilte sodann der für diesen Abend gewonnenen Gaureferentin des BdM., Pg. Frau Schröder das Wort. Frau Schröder erklärte den Anwesen den in großen Umrissen das Wesen und die Ziele des Bundes deutscher Mädchen in vorzüglicher Weise, beginnend mit der unbedingt nötigen Trennung der Iungmädels (das sind 10 vis Iljähr.) und des eigentlichen BdM. (das sind die 14—21jähr.). st. a. führte die Rednerin folgendes aus: Neben Pünktlichkeit Usw. stehen Arbeit und Opfer beim BdM. an der Spitze. Durch die enge Arbeitsgemeinschaft soll der Geist und die Seele des deutschen Mädels neu geformt werden. Beim BdM. ist die Disziplin wesentlich strenger als bei den Iungmädels. Neben der Ausgestaltung von Heimabenden, die die Rednerin hier gab, erklärte sie: Auch in Politik müssen unsere Mädels gebil det und geschult werden. Wir sind gegen alle Unnatürlichkeit, z. B. Schminke, Puder usw., auch wird Klatsch in unseren Reihen nicht geduldet. Nach weiteren Erklärungen über Einzelheiten, die die Rednerin noch gab, schloß der Ortsgruppenleiter Pg. Mätzler mit Dankeswvrten die Ansprache und gab der Hoff nung Ausdruck, daß sich auch in Grumbach eine Jugend im Geiste Adolf Hitlers entwickle. Mit dem Horst-Wessel-Lied und einem dreifachen „Sieg-Heil!" auf den Führer war der Abend geschlossen. Die Zusammenkünfte finden Mittwochs, und zwar sür Jungmädels von 3—5 Uhr und für BdM. 8—10 Uhr vor läufig im Konfirmandenzimmer statt. Blankenstein. Zwei Rucksäcke gefunden. Am Mitt woch in den Abendstunden wurden auf Flur Blankenstein zwei altere Rucksäcke gefunden, und zwar befand sich in dem einen heller ausgewaschener Pullover mit Reißverschluß und in dem anderen drei leere Kartoffelsäcke. Der eine Rucksack mit dem Pullover scheint einem Tanneberger Einwohner zu gehören. Dem Eigentümer wird anheimgestellt, den Rucksack mit Pullover im Gemeindeamt Blankenstein abzuhvlen. Mohorn. Obstverpachtung. Das Gemeindestrabenobst pach- tete am Sonnabend zum Preis von 80 Mark Korbmöbelfabri- kant Hellmuth Büchner-Mohorn. Miltitz-Roitzschen. Die NS.-Frauenschaft Miltitz, Mun zig und Taubenheim trafen sich am Montag, den 18. 9., in Liebschners Gaschos, um die Kreisleiterin Pgn. Frau Schneider (Meißen) über „Aufgaben und Zweck der nationalsozialistischen Frauenschast" sprechen zu hören. Im festlich geschmückten Gast raum hatten sich viele deutsche Frauen zusammengefunden, die unsere Führerin, Pgn. Frau v. Heynitz, zunächst herzlichst be grüßte und bei ihnen in warmen Wortey für die Winterhilfe warb. Nun begann Pgn. Frau Schneider ihren begeistert auf- genvmmenen zweistündigen Vortrag. ktrKemmMrlchten 15. Sonntag nachTrinitatis. Text: Match. 6 V. 24—34. Wilsdruff. Vorm. 169 Ahr Heiliges Abendmahl. Vorm. 9 sthr Predigtgvttesdienst. Kirchenmusik: ,-Jauchzet dem Herrn, alle Welt" (100^ Psalm). Gesang: Kirchenchor von Briesnitz. Vorm. Z^11 sthr Kindergvttesdienst. Grumbach. Vorm. ^9 sthr Predigtgottesdienst; danach Kindergottesdienst für alle Kinder. Kesselsdorf. Vorm. 9 sthr Predigtgvttesdienst und heiliges Abendmahl (Pf. Heber); vorm. >L11 sthr Kindergottesdienst; nachm. 2 sthr Taufgottesdienst. — Dienstag: Nachm. 5 sthr Bibelstunde (Pf. Heber). Unkersdorf. Vorm. ^10 sthr Predigtgottesdienst, anschl. Kindergottesdienst. Weistrvpp. Vorm. 8 sthr Predigtgottesdienst. — Dienstag'- Abends 8 sthr Iungmädchenverein. — Freitag: Abends 8 sthr Iungmännerverein. Sora. Vorm. 8 sthr Predigtgvttesdienst. Röhrsdorf. Borm. 10 sthr Predigtgvttesdienst, anschließ. Kindergottesdienst. Sachsen und Rachbarschaft. Luftschutz - eine vaterländische Pflicht! Die Gliederung der Schutzorganisation. Am 8. Oktober findet in einem Abschnitt des Luft- schutzortes Dresden eine Luftschutzübung statt, in im An schluß an eine Flugmelde- und Warndienstübung durch geführt wird. Bereits am 7. Oktober wird aus Anlaß des Eintreffens der an der Luftschutzübung teilnehmenden Kraftfahrer-Organisationen Sachsens im Ausstellungs palast in Dresden ein Lustschutzvortrag mit Filmvorfüh rung veranstaltet. Dabei hat jeder schon Gelegenheit, sich mit den ernsten Fragen des Luftschutzes vertraut zu machen. Nachdem der Reichsluftfahrtminister Göring durch die Errichtung des Reichsluftschutzbundes eine einheitliche und arbeitsfähige Organisation geschaffen hat, sind die prak tischen Vorarbeiten so weit gediehen, daß Übungen ver anstaltet werden können, die den Einwohnern zeigen sollen, wie groß die Luftgefahr ist und wie ihr am wirksamsten begegnet werden kann. Die Organisation des Reichsluftschutzbundes gliedert sich in die einzelnen Landesgruppen, denen die Orts gruppen unterstehen. Aufgabe der Ortsgruppen ist es, innerhalb der Bevölkerung ihres Bereichs im engsten Ein vernehmen mit der Polizeibehörde die für den Selbstschutz notwendigen Maßnahmen einzuleiten, als da sind: Aus bildung von Luftschutz-Obleuten, Luftschntz-Blockwarten und Luftschutz-Hauswarten. Damit ist das Gerippe für den weiteren Ausbau des Selbstschutzes geschaffen. Die unbedingt notwendige ein gehende Ausbildung von Luftschutz-Obleuten, Luftschntz- Blockwarten und Luftschutz-Hauswarten erfordert — ob wohl die Tätigkeit überall ehrenamtlich und freiwillig ist — für alle damit zusammenhängenden sachlichen Aus gaben große Geldmittel. Darum ist es erforderlich, daß jeder einzelne in Erkenntnis der Gefahr, in der er, seine Familie und sein Besitz schweben, alles nur Erdenkliche unternimmt, um die selbstlosen, nur dem Interesse des Vaterlandes dienenden Bestrebungen des Luftschutzes zu fördern. Dazu gehört einmal die sorgfältige Beobachtung der von Zeit zu Zeit zu veranstaltenden Luftschutzübungen, um Kenntnisse sür den Ernstfall zu sammeln, und weiterhin die selbstverständliche Pflicht, dem Reichsluftschutzbund als Mietglied beizutreten. * Nossen. Schweinezuchtschau und Reitturier. Kommenden Sonntag, den 24. d. M. findet hier in dem an der Fabrikstr. gelegenen Beckschen Grundstück eine große Schweine zuchtschau statt, die vom Kreisverband Dresden im Landesver band für Schweinezüchter veranstaltet wird. Eine Anzahl Mel dungen stattlicher Tiere liegen bereits vor. Nachmittags 2 sthr wird in Verbindung hiermit ein Reit- und Fahrturnier des Reitersturms Meißen unter Beteiligung von Abordnungen der Reiterstürme Dresden und Döbeln äbgehalten. Anschließend abends 7 sthr ist Preisverteilung mit Reiterball im „Schützen haus" vorgesehen. Da am gleichen Tage auch der Herbstjahr markt in Nossen abgehalten wird, dürfte ein reger Besuch der Veranstaltungen zu erwarten fein. Meißen. In die Jauchengrube gefallen, In Niederlommatzsch stürzte ein vierjähriger Knabe, der in der Nähe eines Dunghaufens gespielt hatte, in einem unbewachten Augenblick in die ein Meter tiefe Jauchengrube. Sofort vor genommene Wiederbelebungsversuche waren erfolglos, da der Tod bereits eingetreten war. Meißen. Ruchlose Vernichtung von Bienen völkern. Die Meißner Imker pflegen ihre Bienenvölker im Spätsommer in die Heideblüte zum Teil bis in die Gegend von Königsbrück und Zeithain zu schicken, um den Honigertrag zu steigern. Bei der Abholung seiner Völker mußte jetzt der hie sige Vorsitzende und Führer der sächsischen Imkerschaft, Lehrer Richard Scholz-Meißen, eine schmerzliche Entdeckung machen. Zwei Stöcke seines Wanderstandes fehlten gänzlich. Man fand sie später, erbrochen und des Honigs beraubt, im Gebüsch; die Bienenvölker waren getötet, die Brutwaben verstreut. In zwei andere Völker waren Schwefelfäden ins Flugloch gesteckt wor den; auch diese Völker waren tot. Bei anderen sechs Völkern waren die Fluglöcher gesperrt und die Schwefelfäden zur Ver nichtung bereit. Der Schaden ist beträchtlich, da zwei der ver nichteten Völker zu den besten Raffevölkern gehörten. Es scheint sich um einen gemeinen Racheakt bisher unbekannter Rohlinge zu handeln. Dresden. Von 1 bis 3 Uhr geschlossen, aber nicht für Einbrecher! Viele Geschäftsleute, die ihre Räume in den Mittagsstunden geschlossen halten, geben dies der Öffentlichkeit durch aushängende Schilder bekannt. Diese Sitte wurde einem Kaufmann in der Wettinerstraße zum Verhängnis. Einbrecher nutzten die Abwesenheit des Geschäftsinhabers aus und drangen während der Mittagsstunden mit NacksMüsseln in das Limbach. Nachm. ^2 Ahr Predigtgvttesdienst (Pfarrer Nicolai). Burkhardswalde, Vorm. 8 sthr Predigtgvttesdienst (Pfar rer Heubel). Blankenstein. Vorm. 8 sthr 'Gottesdienst mit Predigt. Tanneberg. Vorm. ^10 sthr Gottesdienst mit Predigt. Borm ^811 Ahr Kindergottesdienst. Herzogswalde. Borm. 8 sthr Predigtgottesdienst. Kollekte für den evangelischen Bund. Mohorn. Borm. 10 sthr Gottesdienst mit Predigtverle sung (Kantor Mühlmann). Kindergottesdienst fällt aus. — Kollekte für den evangelischen Bund. Dittmannsdorf. Vorm. 8 sthr Gottesdienst. Neukirchen. Borm. 10 sthr Gottesdienst; anschließend Kin dergottesdienst. Deutschenbora/Rothschönberg. Vorm. 8 sthr in Deutschen- bvra, vorm. 10 sthr in Rothschönberg Predigtgottesdienst. Kol lekte für die Posaunenmission. — Donnerstag: Abends 8 sthr evangel. Iugendmädchenschar. VeretnSkawnde^ Motorfahrer-Vereinigung. 22. September 20 sthr „Amts hof" ao. Generalversammlung. Turnverein DT. Grumbach. 23. Sept. 8 sthr Restaurant Günther Versammlung. Wetterbericht Vorherlage der Sächsischen Lande^wetterwarte tür Sen 23. September: Zeitweise auffrischende Winde aus nördlicher Richtung. Meist trüb, Neigung zu Nebelbildung, kühl, zeit weise Niederschläge. Geschäft ein. Unter dem Schutze des Straßenlärms konnten sie ungestört arbeiten und erlangten einen größeren Geld betrag. Dresden. Wechsel in der Stabsführung. Der bisherige Stabsführer der Obergruppe IV, Brigade führer Kob, übergab die Stabsführung der Obergruppe an feinen Nachfolger, Obersturmbannführer von Zehmen. Er verabschiedete sich von den SA.-Führern und betonte seine Verbundenheit mit der Gruppe Sachsen, aus der er sowie die meisten seiner bisherigen Mitkämpfer während der schwersten Tage der SA. hervorgegangen waren. Ober sturmbannführer von Zehmen begrüßte als neuer Stabs führer die SA.-Führer der Obergruppe und versprach, im Geiste des scheidenden Stabsführers die Arbeiten des Stabes weiterzuführen. Zittau. Geständiger Brandstifter. Der Schriftsetzer Hennig, der unter dem Verdacht verhaftet worden war, in Ruppersdorf zwei Brände angelegt zu haben, hat die Brandstiftung zugegeben. Er hat ferner eingestanden, auch die Brandlegung am 29. Juli 1933 im Schwesternheim und im Brüderhaus Kohlenhof in Herrn hut ausgeführt zu haben. . l Zittau. Verhängnisvolle Benzinexplo sion. Auf der Goethestraße war auf einem Küchenbalkon eine Frau mit dem Reinigen von Kleidungsstücken durch Benzin beschäftigt. Plötzlich entstand eine Explosion, wobei der Balkon etwa fünf Zentimeter breit von der Hauswand abgedrückt wurde, sämtliche Fensterscheiben in Trümmer gingen und ein größeres Schadenfeuer entstand, das aber bald gelöscht werden konnte. Die Frau erlitt Verletzungen. Döbeln. Kommunistennest ausgehoben. Umfangreiche Ermittlungen haben ergeben, daß hier am Neuaufbau der KPD. gearbeitet wurde. Die Kommunisten hatten Zellen gebildet und hielten regelmäßig Besprechun gen ab. Der Polizei gelang es, sechs Kommunisten zu verhaften und der Vorbereitung des Hochverrates zu überführen. Kupferhammer - Grüntal. Kommunistischer Flüchtling gefaßt. Dem hiesigen Gendarmerie posten gelang es, den seit März gesuchten früheren stell vertretenden Bürgermeister und kommunistischen Ge meindeverordneten Jurisch aus Böhlitz-Ehrenberg fest zunehmen. Jurisch trieb sich unter dem Namen eines Straßenbahnschafsners Damm herum, und hatte aus diesen lautende Papiere bei sich. Glauchau. Besuch des Ministerpräsiden ten. Hier traf der Ministerpräsident von Killinger ein und wurde im Rathaus empfangen, wobei alle Behörden vertreten waren. Oberbürgermeister Dr. Flemming über reichte dem Ministerpräsidenten nach einer kurzen Ansprache die Ehrenbürgcrurkuude. Zur Begrüßung war auf dem Markt die SA. und der Freiwillige Arbeitsdienst auf marschiert, deren Fronten der Ministerpräsident abschritt. Metzschkau. Amtseinweisung. Hier sand die feierliche Einweisung und Verpflichtung des neuen Bür germeisters Assessor Dr. Palleske durch Amtshauptmann Beschorner (Plauen) statt. Plauen i. V. Kommunistische Hetzzentrale ausgehoben. Nachdem jetzt erneut ein kommunistisches Flugblatt hergestellt worden war, in dem der Reichstags brand behandelt wurde, war es der politischen Abteilung möglich, die Zentrale ausfindig zu machen, in der die Flugblattherstellung erfolgte. Dabei wurde eine Schreib maschine und ein Vervielfältigungsapparat und sämtliches Herstellungsmaterial beschlagnahmt. Weiter war es mög lich, sechs Kommunisten, die die Flugblätter verteilt haben, und drei weitere Kommunisten, die als Hersteller der Flug blätter in Frage kommen, festzunehmen. Unter den Letzt genannten befindet sich der Schweizer Penner von hier, der schon zu wiederholten Malen mit Zuchthaus vorbe straft ist und als Leiter der neuen kommunistischen Hetz- zentrale angesehen werden muß. Oschatz. Arbeitsdienst-Gedenkstein. Im städtischen Steinbruch im Stadtwald wurde ein „Arbeits dienst-Gedenkstein" feierlich enthüllt. Die mächtige Stein platte im Ausmaße von 1 zu 3 Meter und 30 Zentner Gewicht zeigt das Symbol des Arbeitsdienstes „Spaten und Ähren", darunter: „NSDAP. Arbeitslager Oschatz 1933" und „Heil Hitler" sowie das Hakenkreuz. Er soll ein Gedenkstein sein, der das Volk an die Aufbauarbeit mahnt. Den Ehemann mit Gas vergiftet. In Zittau wurde vor etwa vier Jahren, nämlich im Oktober 1929, ein Arbeiter gasvergiftet tot aufgcfun- deu. Wenn man damals geglaubt hatte, daß der hals- leidende Mann Selbstmord begangen hatte, oder daß ein Unfall Vorlag, so hat sich inzwischen so schwerwiegendes Beweismaterial ergeben, daß man der Ehefrau des Ver gifteten nachweisen konnte, daß sie ihren Mann mit Gas vergiftet hat. Die Frau hat den Gattenmord eingestanden und wurde in Haft genommen.
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