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MM SMMö nach Eröffnung der Versammlung Drängten die 46 Ordner etwa 800 Marxisten zum Saal eingang und warfen sie in blutiger Saalschlacht die Treppe hinunter. Die Versammlung aber nahm nun ungestört ihren Fortgang. Von diesem denkwürdigen Tage an trug die kleine Ordnertruppe den Ehrennamen „Sturmabteilung", den man bald mit „SA." abkürzte. Mit diesem ersten öffentlichen Auftreten der SA. beginnt ihre Geschichte, die nun einen einzigen Aufstieg und stetes Wachstum bedeutet. Im Oktober 1922 erfolgt der erste SA.-Anfmarsch außer halb der Stadt München. Es ging nach Koburg, wo die Roten jeden öffentlichen Aufzug verboten hatten, da mit „das Proletariat nicht provoziert würde". Mit eiserner Ruhe marschierte Adolf Hitler an der Spitze seiner 800 Münchener SA.-Männer mit klingendem Spiel und unter wehenden Fahnen in Koburg ein. Vor Wut brül lend, stürzte sich die rote Meute auf die SA. Doch der Terror wird gebrochen, nach kurzem, aber hartem Kampfe konnte die SA. weitermarschieren; die Straßen Koburgs waren befreit von dem roten Spuk und Koburg wurde später die erste Stadt in Deutschland mit nationalsoziali stischer Mehrheit im Stadtparlament. Das Jahr 1923 legte der SA. die ersten großen Opfer auf. Im Ruhrkampf wird der SA.-Mann Leo Schlä ge t e r von den Franzosen erschossen, während der SA.- Mann Knickmann fällt, der Nationalsozialist Dreyer auf der Teufelsinsel St. Martin de Rö in französischer Gefangenschaft stirbt und viele SA.-Leute in französischen Kerkern schmachteten. Es kommt dann der 9. November 1923. Vierzehn SA. -Männer fallen durch Kugeln der Reichswehr und der Polizei. Reichsminister Flieger hauptmann Göring, der damalige SA.-Oberführer, wird schwerverwundet von Getreuen über die deutsche Grenze nach Italien getragen, wohin ihm seine todkranke Frau folgt. Doch auf diesen Niedergang sollte ein noch größerer Aufstieg folgen. Nach Adolf Hitlers Entlassung aus der Festung wird auch die SA. neu aufgezogen. Im Jahre 1926 marschierten bereits 6000 SA.-Männer zum ersten Parteitag in Weimar auf, 1927 waren es schon 30 000 und zwei Jahre später bei dem letzten Parteitag in Nürnberg 60 000. Mit dem 2. September 1930 hat AdolfHitlerdieobersteSA.-Führungper- sönlich übernommen. Zwölf Tage später brachte dann die Wahlschlacht mit dem Sprunge von 12 auf 107 Mandate der SA. weiteren Zustrom, der seitdem niemals nachgelassen hat und auch heute, noch andauert. Je blutiger die Opfer wurden, desto mehr Menschen gingen in die Reihen des nationalen Aufbaus. Das ist das Wunderbare an dieser Erhebung unserer Tage. Im Zeitalter der Demokratie stellten sich Tausende und aber Tausende unter die Autorität eines Führers, in der Zeit einer zügellosen Freiheit schufen sie durch eiserne Diszi plin das Fundament für die deutsche Freiheit. Wie genau haben sich die Worte Hitlers erfüllt, die er Anfang 1931 der SA. widmete: „Die SA. trägt die Fahne des neuen Reiches schon heute vor ihren Stürmen, die Adler der kommenden Erhebung unseres Volkes sind ihre Kokarden." * Ein SA.-Mann darf nach den Dienstvorschriften Niemals einzeln und allein eingesetzt werden, die kleinste Form des Einsatzes ist bei der SA. die Schar. Anders bei der SS., die nach dem Prinzip der Auslese dazu berufen ist, Kerntruppe zu sein. Sie wird vorzugsweise dort eingesetzt, wo ein zelne Männer verwendet werden müssen. Dafür aber unterliegt der künftige SS.-Mann, der meist aus den Reihen der SA.-hervorgeht, einer eingehenden körperlichen Untersuchung, nachdem er sich als politisch zuverlässig er wiesen hat. Der andere leitende Grundsatz für den Auf bau der SS. ist der der aktivistischen Minderheit. Dem entsprechend umfaßt die SS. an Zahl etwa 10 Prozent, wenn man den jeweiligen Bestand der SA. auf 100 an- isetzt. Die SS. ist über das ganze Reich verbreitet und ist unabhängig von den örtlichen SA.-Führungen. Dagegen ist sie aber sowohl dem Obersten Führer Adolf Hitler, Wie auch dem Ches des Stabes der SA. unterstellt. Ls/ttLkWEL 0K § Die Gliederungen von SS. und SA. entsprechen einander. Die kleinste Formation der SA. ist Lie Schar, deren 4 bis 12 Mitglieder meist durch gemein same Arbeit, gemeinsame Schuljahre oder als Nachbarn persönlich verbunden oder befreundet sind. Die Schar und der Trupp sind die Unterteilungen eines Sturmes, dessen Angehörige auf dem'rechten Kragenspiegel die Nummer Les Sturmes tragen. In der Person des Sturmführers liegt einer der Schwerpunkte der gesamten SA., in seiner Hand liegt die Initiative für Werbung und für das Anwachsen der SA. überhaupt. Es ist kein Zufall, daß die populären SA.-Helden Horst Wessel, der Student, und der Jungarbeiter Hans Maikowski Sturmführer waren. Oie Gliederung der SA. Oberster SA.-Führer: Adolf Hitler. Gliederung: Mann: Führer Abzeichen u. a.r Führers (R°serentenNmd^1 Genera: hochroter Mützenlops silbernes Eichenlaub Mruppe bis 12 MO Gruppenführer hochrote Spiegel hochroter Mützcnkopf Untergruppe > Gausturm) — Oberführer Eichenlaub Mützenkops Standarte 1200-8000 Stand artens. Eichenblatt Mützenkops Sturmbann 250—600 Sturmbanns. 4 Sterne Sturm 70—100 Sturmsührer 3 Sterne Trupp 20—60 Truppsührer 2 Sterne Schar 4—12 Scharführer * 1 Stern Uniform und Abzeichen. Ein für Laien wichtiges Erkennungszeichen für einen höheren SA.-Führer ist die Schnur um Spiegel, Kragen und Mützendeckel, die allen SA.-Führern vom Sturm- führer an gemeinsam ist. SA. und SS. unterscheiden sich bekanntlich vor allem durch die braune bzw. schwarze Mütze, Schlips und Hose. Zu beachten ist aber, daß neben der SS. auch die Angehörigen der Motor- und Motorrad st ürme schwarze Hosen tragen, ohne daß sie die übrigen Kennzeichen der SS., schwarze MUye und schwarzen Schlips, teilen. Außerdem tragen die An gehörigen der Motorstürme zum Dienstanzug das Ab zeichen der Kraftfahrer am linken Unterarm auf schwarzer Raute. Die SÄ. - Arzte sind durch violette Spiegel mit dem Nskulap-Stab kenntlich. In geeigneten Gegenden gibt es auch Reiter- bzw. Marinestürme der SA. Die letzteren tragen eine Seglermützs und haben auf dem Spiegel einen Anker. Wichtig für die äußere Kennzeich nung ist außer Sturm und Dienstgrad die Zugehörigkeit zum Gausturm. Deutschland ist in 35 Gaustürme ein geteilt, von denen jedem eine verschiedene Farbe der Spiegel, Nummern, Knöpfe und Schnüre zugeteilt ist. Ein Gesamtüberblick über Geschichte und Ausbau der SA. und SS. führt in die Geisteswelt und die tägliche Kleinarbeit der politischen Soldaten ein. Ein Wort des Lobes oder der Anerkennung erübrigt sich heute, wo die Taten der SA. und SS. bereits in die Geschichte der deutschen Erhebung eingegangen find. Der politische Soldat wird auch fernerhin Vorbild eines aktivistischen und fanatischen Kämpfers für das Land sein. Walter Hermann. Kloster kommt ckas Hakenkreuz Von Wilhelm Scheuermann, Freienbrink. Unzählig? haben sich die Frage vorgelegt, welches der ursprüngliche Sinn und die Herkunft des Sinnbildes ist, das als siegreiches Zeichen der deutschen Erneuerung vor anschwebt. Die einen sagen, es sei ein uraltes Glücks- s y m bol, welches allen Völkern gemeinsam gewesen wäre. Andere meinen, es komme aus Ostasten, aus Indien, China oder Tibet, hänge daher mit dem Bud dhismus zusammen. Wieder andere bezeichnen es als eine Art von Erkennungszeichen oder Stammes- wappen der Arier oder Jndogermanen, und neben diesen geschichtlichen und völkerkundlichen Erörterungen gehen solche über den ursprünglichen Sinn als Licht oder Feuerzeichen einher. Dementsprechend lautet die Auskunft, die der Late in den Rachschlagebüchern findet, sehr verschieden und oft gegensätzlich. In einem kleinen, volkstümlichen Buche mit Bildtafeln, welches so eben im Rowohlt-Verlag in Berlin erschienen ist, habe ich versucht, den ursprünglichen Sinn des Hakenkreuzes einer endgültigen Deutung entgegenzuführen. Sehr früh hat das Hakenkreuz seine Verbreitung nach Westen hin in die eigentlich germanischen Gebiete gefunden, um dann etwa um den Beginn unserer Zeit rechnung einen ganz gewaltigen Aufschwung zu nehmen, später aber, während des Mittelalters, wieder abzuklingen und schließlich, etwa von der Barockzeit bis in das vierte Viertel des neunzehnten Jahrhunderts, saft vergessen zu erscheinen. Eine der Grundformen des Dreibeins. verkennvar ist, sich immer wieder unverändert durchsetzen konnte. Man hat schon früher an einen Zusammenhang mit dem Feuerquirl gedacht, dieser Gedanke hat sich immer wieder geradezu aufgedrängt, aber es war bisher noch keinem Forscher möglich, diesen Zusammenhang zu beweisen. Der Feuerqnirl ist die erste technische Erfin dung, die dem Menschen in der jüngeren Steinzeit gelingt. Dieser allerältesten Maschine verdanken wir es, wenn wir heute im Schienenzepp dahinsausen und uns über die Weltmeere hinweg drahtlos unterhalten können. Sie war nicht nur die erste Ausnützung der Rotationskraft, sondern sie machte den Menschen zum Herrn des Feuers. Bis dahin war er auf die seltenen Funde zufälliger, zündender Blitzschläge angewiesen, von jetzt ab hatte er die Himmelskraft nach Willkür in seiner Land, er konnte Der Feuerbohrer, wie er vom europäischen Steinzeit- Menschen erfunden wurde. Andererseits deckt sich die Verbreitung des Haken kreuzes nicht völlig mit den Ausstrahlungen der Jndo germanen, sondern es ist, wie wir bereits gehört haben, nach China, Japan und Tibet nicht durch Arier gelangt. Es entspricht indessen auch nicht völlig den Wanderwegen der vorgeschichtlichen kulturbringenden Führerschicht, die wir mit Hermann Wirth heute als die Atlantiker zu bezeichnen berechtigt sind. Wenn wir an die Fundstücke die Frage nach dem ur sprünglichen Sinn des Zeichens richten, so erhalten wir zunächst keine eindeutige Antwort; dazu ist die Ver wendung in den in Betracht kommenden Jahrtausenden zu vielseitig. Das aber ist unverkennbar und kann nur von Blindheit geleugnet werden, daß dem Zeichen immer eine hohe, heilige Bedeutung, ein gläubiger Bekenntnissinn, beigelegt worden ist. Wir müssen hier einen Augenblick den Kreis der Betrachtung erweitern und uns einige andere uralte Runen ähnlicher Art» wie das Hakenkreuz, vor Augen halten, mit denen es sehr häufig in Gesellschaft oder in Abwechslung auftritt, und das sind das einfache, zunächst gleichschenklige Kreuz, das dem Hakenkreuz ähnliche, nur aus drei Schenkeln bestehende Dreibein, Triskelis oder Trkquetra genannt, und ferner das Radkreuz, bestehend aus einem von einem Kreis umzogenen gleichschenkligen Kreuz. Sie alle gehen bis in die ferne Urzeit zurück, das Kreuz findet sich längst vor dem Christentum ebenso wie das Radkreuz auf Felsen zeichnungen und Geräten. Gemeinsam ist diesen Zeichen allen, daß sie in sehr vielen nachweislichen Fällen Sinn bilder des Lichtes, der Auferstehung, der Wiedergeburt ge wesen sind. So finden sie sich als Sinnbilder von Licht gottheiten, nebeneinander bereits auf griechischen, germa manischen und keltischen Münzen, so verwendeten die ersten Christen sie nebeneinander, wobei wenig bekannt ist, daß von den Urchristen das Hakenkreuz zuerst beinahe häufiger verwendet worden ist als das erst später allgemein anerkannte christliche oder lateinische Kreuz. Soweit handelt es sich um Feststellungen, die zum Teil erst nach langen Kämpfen anerkannt sind und von keinem ernsthaften Beurteiler mehr bestritten werden. Aber sie alle geben noch keinen Aufschluß darüber, wie denn dieses Zeichen des Hakenkreuzes, gerade in der Form, die so un- Halenkreuz auf frühen Silberprägungen von Tbakos und Corinth. Feuer „machen", wann Mid wie er wollte. Mchs söWr der Besitz des Werkzeuges als vielmehr die Herrschaft über das Feuer entscheiden die weitere Entwicklung, die den Menschen über das Tier erhebt. Bei der Erzeugung Les künstlichen Lichtes mit dem Feuerquirl aber, dem eindrucksvollsten Erlebnis aus der Jugendzeit des Menschengeschlechtes, ist unseren Vor fahren zum erstenmal das Hakenkreuz in leibhaftiger Gestalt als optisches Bild erschienen. Wie noch jetzt bei den primitiven Völkern, war die Werbung des Feuers und seine Behütung Angelegenheit der Priester. Die ersten Feuerstätten waren Tempel und Tempelgerät, konnte nicht kostbar genug sein. Verwendet man als Schwungrad am Feuerbohrer oder Feuerqnirl Scheiben aus durchsichtigem Quarz, so erscheint bei der Drehung derselben ein deut- liches Hakenkreuz. Es liegt auf der Hand, daß dieses Hakenkreuz, bekannt bei den Physikern als Airysche Spirale, so nach seinem Entdecker, einem englischen Astronomen, genannt, auf den Urmenschen einen unver gänglichen Eindruck machen mußte, daß es sich ihm mit dem Begriff des „Es werde Licht, die Finster nis weiche!" untrennbar verbinden mußte. Nun bin ich auf einen Einwand gefaßt: Ja, kannten denn die Menschen der Vorzeit Feuerquirle aus Quarz? Sie kannten sie sogar aus der edelsten, der lichtreinsten und für optische Zwecke am höchsten geschätzten Art des Quarzes aus Bergkristall. Und aus diesem Stoff haben sich die Zubehörteile, aus denen wir Heutigen jederzeit das Haken kreuz als eine optische Erscheinung wieder aufleuchten lassen können, gerade von der Stelle erhalten, die uns so bedeutende Hakenkreuzsunde in Massen ausbewahrt hat, aus Schliemanns jetzt im Berliner Museum für Völker kunde befindlichen trojanischen Ausgrabungen. So be sehen, ist also das Hakenkreuz das Sinnbild der ältesten, in des Menschen eigene Hand gegebenen Entzündung des das Dunkel der langen Winternacht bannenden Lichtes! Die optische Erscheinung des Hakenkreuzes in der sogenannten „Airyschen Spirale" per Physikers