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Wilsdruffer Tageblatt : 18.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193309187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330918
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330918
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-09
- Tag 1933-09-18
-
Monat
1933-09
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.09.1933
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inst JaMnffrelP und am Sonntag früh mit Weckruf eingeleitet. Am Nachmittag fand der übliche Festzug vom Markt durch alle Straßen nach dem Schützenplatze statt. Außer den vollzählig angetretencn Schützen beteiligten sich die Fahnenabordnungen der befreundeten Vereine und eine große Abteilung der hiesigen SA. Die Festwiese auf dem Schützenplatze hatte diesmal wieder eine große und abwechse lungsreiche Besetzung, und der Strom der Besucher riß bis zum Abend nicht ab. Es waren aber nicht nur Besucher, sondern «uch Käufer und solche, die manchen Groschen rollen ließen, so daß die Fieranten mit der Einnahme wohl zufrieden sein dürf- ten. Heute morgen riefen die Glocken zum Festgottesdienst zur Kirche und die neue Kirchenfahne entbot den Kirchgängern den ersten Gruß. Eine zahlreiche Gemeinde folgte andächtig ver gehaltvollen Predigt Pfarrer Richters und freute sich an der kirchenmusikalischen Ausgestaltung des Gottesdienstes durch Kantor Gerhardt und dem Freiwilligen Kirchenchor. Am Nachmittag zogen die Schützen wieder hinaus nach der Schieß halle, um das Ehren- und Preisschießen fortzusetzen. Das Wet ter am Montag war noch schöner wie am Sonntag. Heute abend treffen sich alle Einheimischen mit ihren Gästen im „Ad ler", wo Musikdirektor Philipp mit seinem Orchester einen gro ßen Blütenstrauß aus dem Füllhorn der edlen Musika darbir- ten wird. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag, den 21. September 1933, abends 8 Uhr. 1. Ein gänge und Mitteilungen. 2. Kassenrevisions-Bericht. 3. Fort setzung der Siedlungsbauten. Eine Mitgliederversammlung der NSDAP, findet Mitt woch abend 8 Uhr im „Adler" statt. Alle Pg-, SA., SS. NS-- BO., Opferring, Frauenschaft, HZ. und BdM. haben zu er scheinen. Auch Gäste sind willkommen. Redner ist der Pg. Ziegler-Dresden. Deutscher Siedlerbund. Um den Siedlergedanken auch in unserer Gegend lebendig werden zu lassen und Aufklärung zu schaffen über zeitgemäße Fragen bei Beteiligung an Siedlun gen hatte der Deutsche Siedlerbund für Sonnabend abend nach dem „Adler" eingeladen. Wenn diese Versammlung nicht den Besuch aufwies, wie es der Vortragende verdient hätte, so mag die Wahl des Tages die meiste Schuld daran tragen. Kirch weih-Vorbereitungen. Nach Grußworten des Baugeschäfts- Inhabers Kuhr verbreitete sich zunächst der Redner des Bun des über „Zweck und Ziele" des Bundes. Er ist 1918 entstanden unter dem Namen Freie Vereinigung für Krieger heimstätten, änderte später den Namen in Sächsischer Siedler bund, um nach der nationalen Wiedergeburt unseres Reiches unter Einschließung vieler kleinerer Siedlervereine den Namen „Deutscher Siedlerbund" zu tragen. Der Bund ist von der Reichs- wie Landesregierung anerkannt und führt für die Re gierung alle Vorarbeitungen aus, die das Siedlerwesen be treffen. Auf Grund der reichen jahrelangen praktischen Erfah rungen ist der Bund ein zielbewußter Wegbereiter des von der neuen Regierung geförderten Siedlungsgedankens. Er will die Verbindung wieder Herstellen zwischen Volk und Boden. Das deutsche Volk muß cntproletarisiert werden, muß mit der Scholle das Vaterland lieben lernen. Dies erreicht man am besten, wenn jeder möglichst eigenes Heim auf eigenem Boden besitzt. Der Siedlergedanke ist von neuem lebendig geworden bei Beendi gung des Krieges. Der Siedlerbund will keine sogenannten Ka sernenbauten, sondern Einfamilienheime. Der Redner zeichnete dann ein Bild der vielen unheilvollen Schäden, die im Volke eingewurzelt worden durch Bauten, die Luft und Licht und Sonne in jeder Weise vereiteln. Wieviel Millionen Mark ver schlingt alljährlich Tuberkulose oder Säuglingssterblichkeit usw., unberechenbar der moralische Schaden an Leib und Seele. Der Bund will weiter dem Bodenspekulanten das Handwerk legen, kommt es doch vor, daß im Innern der Großstädte der Quadrat meter Boden mit 5000 Mark bezahlt worden ist. Hier entsteht das Wohnungselend, weil selbst Luft mit versteuert werden muß um der Zinsknechtschaft zu huldigen. Darum fordert der Bund genügend Land mit Garten für E ig e nb e d a r f s s ie d l u n g. Für Nebenerwerbssiedlungen ist der Bund nichtzu haben. Der in Sachsen besonders weit fortgeschrittene Eartenbauberuf darf der Konkurrenz nicht ausgesetzt sein, wenigstens nicht durch Siedlung. Stadtrandsiedlungen sind Mittel zum guten Zweck. Unsere an der Limbacher Straße gelegene Stadtrandsiedlung fand die Anerkennung durch Fachkreise und den Redner. Der Bund unterstützt die Dauwilligen in jeder Weise durch Rat schläge bei dem Abschlusse der verschiedenen Verträge, bei Ein gaben an die Behörden, erwirken Steuer- und Stempelgebüh renfreiheit, weiter Grundsteuerbefreiung auf 8 Jahre. In einer laufend erscheinenden Zeitschrift und durch Lehrkurse für Bo denkultur hilft er den Siedlern bei der Bewirtschaftung der eigenen Scholle. Wenn der Bund schon mit seinen 12006 Mit gliedern 9460 Eigenheime geschaffen hat, dann kann wohl be hauptet werden, daß ihm reiche Erfahrungen zur Seite stehen. Zu diesen Bauten sind reichlich 30 Millionen Mark Eigenkapi- tal erforderlich. Es ist deshalb erforderlich, daß jeder Baulustige 3O2L Eigenkapital bestimmt zur Verfügung hat, denn es kann den Betreffenden schwer treffen, wenn die finanzielle Grund lage unsicher ist; lieber kleiner und sicher bauen als später sitzen bleiben. Das betonte der Redner ungeschminkt. Durch Selbst hilfe kann man den Bau verbilligen, diese Arbeiten soll man aber vorher spezialisieren. Dann gab der Redner allerlei gute Ratschläge an Baulustige, streifte die Einwände der Gegner der Siedlerbewegung und zerstreute falsche Gerüchte, Eigenheim- Siedlung ist keine Mode, sondern eine volkswirtschaftliche Not wendigkeit. Deshalb solle kich jeder dem Bunde anschließen, der fiedeln will. Durch den Bund erspart er viel Geld und Unan nehmlichkeiten. Herr Kuhr dankte dem Redner für die wert vollen Anregungen, er wird auch in Zukunft weitere Auskünfte -und Anmeldungen vermitteln. Der Siedlergedanke ist in Wils druff nicht neu, der Vortrag dürfte vielleicht ein Ansporn sein, den Gedanken zur Tat ausreifen zu lassen. Das will und hofft der Deutsche Siedlerbund für Wilsdruff und seine Umgebung. Sterne als Wetterzeichen. Ein Wetteranzeichen sind, was manchem Leser noch nicht bekannt sein dürfte, auch die Sterne. Der ruhige Lichtschein deutet auf schönes Wetter, das lebendige Glitzern derselben läßt Sturm erwarten, denn dieses rührt von starker Bewegung in den oberen dünnen Luftschichten her, die leichter sind und viel mehr erregt werden, wie die Luftschiffer und Bergsteiger wahrnehmen können. Erfahrungsgemäß teilen sich aber die heftigen Luftströmungen der oberen Schichten in ihrer Ausbreitung den unteren mit, weshalb ein Kenner auch an der Wolkenbildung schon den kommenden Sturm erkennt. Achtet man nun noch auf die Windrichtung, so kann man auf Reaen oder Trockenheit schließen. Bekanntlich deutet auch das Erscheinen sehr vieler Sterne auf Regen, da in feuchter Luft die Lichtstrahlen sich leichter spiegeln. Ullendorf. Brand einer Getreidefeime. In der Nacht zum 17. 9. brannte die den Böhmes Erben in,Ullen dorf gehörige und an der Straße Ullendorf—Taubenheim ge standene Getreidefeime nieder. Die Feime hatte die Erträge von 2,5 Hektar Roggen und 1,5 Hektar Weizen in sich ausge nommen. Brandstiftung wird angenommen. Die Brandlegung muß gegen 3 Uhr vorgenommen worden sein. Wer zu dieser Zeit verdächtige Personen gesehen hat, wolle seine Wahrneh mungen dem Gendarmerieposten Taubenheim oder der nächsten Kriminaldienststelle zukommen lassen. Burlhardswalde. 5 0. Geburtstag. Dieser Tage feierte unser allgemein beliebter Bürgermeister Döring seinen 50. Geburtstag. Den vielen Glückwünschen, die er dazu erhielt, fü gen wir herzliche an. Mohorn-Herzogswalde. Vom Erntefest. Die Mohorner Kirchgemeinde hat selten ein solch gefülltes Gotteshaus gesehen wie am gestrigen Erntefest. Im Schmucke bunter Blumen und der Ernteftlichte des vergangenen Sommers prangten Altar, Schiff und Emporen. Nach dem Verklingen des Erntedankfest liedes hielt Pf. Lohde-Herzogswalde die Festpredigt, deren Text dem 2. Korintherbrief entnommen war: „Wer kärglich säet der wird kärglich ernten". Die eindrucksvolle Predigt gipfelte in einem Dankbekenntnis zum Herrn der Welt. Nach beende tem Gottesdienst ertönten vom Kirchturm Lob- und Danklieder, vorgetragen vom Mohorner Dläserchor. -i- KiMemraÄrMen Wilsdruff. Dienstag 8—1L1O Uhr Iungfrauenverein. Der Generalrat der Wirtschaft einberufen. Berlin. Wie die TU. erfährt, tritt in dieser Woche zum ersten Male seil seiner Berufung der Eeneralrat der Wirtschaft zusammen. Reichskanzler Adolf Hitler Hal für Mittwoch den 20. September die Mitglieder des Generalrates der Wirtschaft zu einer Sitzung in die Reichskanzlei einberufen. Es finden zwei Sitzungen statt, und zwar die eine vormittags 10 Uhr und die andere nachmittags 18 Uhr. Die Bedeutung der Sitzung wird dadurch unterstrichen, daß an ihr die meisten Reichsmini ster, die Reichsstaatssekretäre und Reichsbankpräsidenl Dr. Schacht leilnehmen. Die Vormitlagssitzung wird in Vertretung des Reichskanzlers von dem Reichswirtschastsminister geleitet, während Reichskanzler Adolf Hitler die Nachmittassitzung selbst leiten wird. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 19. September: Meist schwache Winde vorwiegend aus nörd lichen Richtungen. Temperaturverhältnisse wenig verändert. Zu nächst wechselnde Bewölkung, nur unbeträchtliche Niederschläge, Amtliche Verordnungen und Verlautbarungen. Verwendung von Markenmilch in Krankenhäusern. Das Ministerium des Innern hat gemeinschaftlich mit dem Wirtschafts Ministerium folgende Verordnung heraus- gcheben: An Markenmilch werden im Milchgesetz vom 3EJuli 1930 hinsichtlich Gewinnung, Beschaffung und Behandlung der Milch besondere hygienische Anforderun- gHr gestellt. In noch höherem Maße gilt dies für Vor zugsmilch. Trotz dieser in hygienischer Beziehung den Ver brauchern erhebliche Sicherheiten bietenden Milchsorten wird von Krankenhäusern aus Sparsamkeitsgründen für Kranke auch noch gewöhnliche Marktmilch verwendet. Wenn auch gegen die Verwendung der einfachen Marktmilch in Krankenhäusern keine Bedenken bestehen, wenn diese Milch gekocht und in Form von Suppen, Mehlspeisen und Gebäck verabreicht wird, so liegen die Verhältnisse anders, wenn Milch als Getränk an Kranke unmittelbar gegeben werden soll. In diesen Fällen sollte insbesondere bei der Ver wendung roher Milch nur eine in hygienischer Hinsicht erhöhten Ansprüchen genügende Milch Verwendung fin den, und es wird deshalb den Gemeinden und Bezirks verbänden dringend nahegelegt, für ihre Krankenhäuser und sonstigen Versorgungsanstalten den Trinkmilchbedarf in Form von Markenmilch zu decken, sofern nicht Vorzugs milch notwendig ist. Verbot des Tragens von Irreführenden Abzeichen. Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 hat das sächsische Ministerium des Innern angeordnet: Das Tragen von Abzeichen, die mit den parteiamtlich an erkannten und eingesührten Abzeichen der Nationalsozia listischen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Verbände und des Stahlhelms verwechselt werden können, wird verboten. Zu widerhandlungen gegen das Verbot werden nach § 4 der erwähnten Reichspräsidentenverordnung bestraft. Kein Verkauf von Uniformen und Abzeichen der nationalen Verbünde aus Jahrmärkten und Volksfesten. Das sächsische Ministerium des Innern erläßt fol gende Verordnung: Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 28. Februar 1933 wird der Ver kauf und das Feilhalten von Uniformen, Uniformteilen der SA.- und SS.-Formationen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und des Stahlhelms sowie der parteiamtlich anerkannten und eingeführten Abzeichen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Ver bände und des Stahlhelms auf Schützenfesten, Jahrmärk ten und bei ähnlichen Veranstaltungen (Volksfesten) ver boten. Gemeindeverordnetenkörperschaften kn Gemeinden unter hundert Einwohnern. Das sächsische Ministerium hat eine 3. Verordnung über die Neubildung der Gemeindeverordnetenkörperschaf ten erlassen, die nur für Gemeinden bis zu höchstens hun dert Einwohnern gilt. In Sachsen gibt es über dreihundert solcher Gemeinden. Die Verordnung lautet: In Gemein den, die durch Ortsverfassung an Stelle der Gemeinde bürgerversammlung eine Gemeindeverordnetenkörperschaft einführen, sind die Gemeindeverordnetensitze durch die Auf sichtsbehörden im Einvernehmen mit den ihnen beigege benen Kommissaren z. b. V. oder Vertrauensleuten ent sprechend dem Volkswillen nach Überwindung des Par teienstaates zu besetzen. Die Verordnung tritt am Tage der Verkündung in Kraft. Dresden. Achtzig st er Geburtstag. Der Büro vorstand bei der vormaligen Königlichen Sächsischen Ober rechnungskammer (jetzt Staatsrechnungshof) Rechnungs rat i. N. Greß, kann am 18. September in körperlicher und geistiger Frische seinen 80. Geburtstag begehen. Kötzschenbroda. Mehr Verkehrsdisziplin auf der — Elbe! Hier geriet ein Segelboot zu nahe an einen Dampfer. Um ein Unglück zu verhüten, wurde sofort der Anker fallengelassen. Dieser fiel jedoch auf das Steuer und machte so den Dampfer manövrierunfähig. Das Segelboot kam vom Dampfer los und entwich, obwohl man versuchte, es mit Ruderbooten einzuholen. Großsedlitz. Freigabe des Schloßparkes. Nachdem die durch das schwere Unwetter nötig gewor denen Aufräumungsarbeiten im Schloßpark Großsedlitz im wesentlichen beendet sind, ist der Park mit Ausnahme einiger Wege, die wegen Unfallgefahr vorläufig noch ge sperrt bleiben müssen, wieder für den öffentlichen Verkehr sreigegeben worden. Zwicküu. Bll dPch n itz e r t a g u n g. In Röblitz veranstaltete der Verband der erzgebirgischen Bildschnitzer seine Jahreshauptversammlung, in der die Vereine von Gelenan und Annaberg in den Verband ausgenommen wurden. Die Leitung der Tagung lag in den Händen von Oberlehrer Dietzmann. Gleichzeitig beging der Schnitzer verein Röblitz sein zehnjähriges Jubiläum. Hartmannsdorf bei Chemnitz. Ortsbenennung. Nach einer Verordnung des sächsischen Ministeriums des Innern führt die Gemeinde Hartmannsdorf (Amtshauptm, Rochlitz) künftig den Namen »Hartmannsdorf bei Chemnitz". Oberwiesenthal. Schnee auf dem Fichtels berg. Auf dem Fichtelberg ist bereits Schnee gefallen bei! einer Temperatur von 3Mad Wärme. Gewöhnlich pflegt sich diese Erscheinung nicht vor Oktober einzustellen. Reichenbach i. V. Neue Warnlichtanlage. Der Burgstraßenübergang über die Reichsbahnlinie wird mit neuartigen Warnlichtern (Blinksignalen) an den bereits vorhandenen Warnkreuzen ausgerüstet, um nachdrücklichst auf die Nähe des Bahnübergangs aufmerksam zu machen. Daß der Übergang mit einer Warnlichtanlage ausgerüstet ist, wird durch eine schwarze quadratische Tafel mit Weitze rotem Rand gekennzeichnet, der auch bei Dunkelheit im Scheinwerferlicht der Kraftfahrzeuge gut sichtbar ist. Leipzig. Flu g z eu g z us a mm ensto ß. In Leip4 zig stießen nahe am Flugplatz zwei Flugzeuge in etw« SO Meter Höhe zusammen. Beide Maschinen stürzten al» und wurden beschädigt. Von den Insassen wurden der Führer des einen Flugzeugs, Krcenciessa, und ein Flug-- gast sowie der Führer der anderen Maschine, Löffhorn, und ein Flugschüler verletzt. Reichenberg i.B. Kommunisten demonstrier ren vor dem deutschen Konsulat. Die Rei-t chenberger Polizei hatte den Vortrag des Brünner Advo- taten Dr. Stern über das Thema „Wer hat den Reichs-, tag angezündet?" verboten. Aus diesem Grunde sanden in den Abendstunden Demonstrationen einer Anzahl Kom^ munisten vor dem Reichenberger deutschen Konsulat statte Die Demonstranten wurden von der Polizei zerstreut. Aufmarsch der sächsischen SS. Dresden stand im Zeichen der schwarz-braunen Kolon-« ! nen d^r SS.-Standarten 46 und der Standarten 7 und 48^ die mit Abordnungen aus der Gegend von Leipzig, Cherns nitz, Zwickau und Plauen vertreten waren. Anlaß zu diesem großen Treffen bot die Übergabe des SS.-Ab- fchnittes II an den neuen Führer, Döring. Unter den Ehrengästen bei der großen Paradeausstellung auf dem Alaunplatz befanden sich Ministerpräsident von Millinger, Innenminister Dr. Fritsch, Major a. D. Kob, Polizei präsident Hille, Vertreter der Reichswehr, der Stadt und zahlreiche führende Persönlichkeiten der NSDAP. Die Standarten waren in einem großen offenen Viereck auf marschiert, als der neue SS.-Gruppenführer von Woyrsin mit seinem Stabe eintras. In einer Ansprache dankte er zunächst dem Ministerpräsidenten, daß er durch sein Er scheinen die starke Verbundenheit zwischen SA. und SS. zum Ausdruck gebracht habe, und dem bisherigen Ober führer Schlegel für seine aufopfernde Tätigkeit. Für die SS. sei im Hinblick auf die schweren in der Zukunft noch zu lösenden Aufgaben treueste Pflichterfüllung das erste Gebot. An den neuen Führer des Abschnitts II, Döring, richtete der Sprecher die Bitte, daß er ein strenger, aber gerechter Vorgesetzter und außer Dienst ein guter Kamerad seiner SS.-Männer sein möge. Mit einem vom Standarten führer Döring auf den Kanzler ausgebrachten Sieg-Heil, dem Spiel des Deutschland- und des Horst-Wesfel-Liedes war die Übergabe beendet. Ein großer Propagandamarsch durch die Stadt, ein Vorbeimarsch vor den Führern und ein Zapfenstreich beendeten das Treffen. « Weitere große Bauvorhaben. Der Kreditausschuß der Deutschen Rentenbankkrcdit- anstalt hat wieder erhebliche Mittel zur Arbeitsbeschaffung bewilligt. Darunter befinden sich eine Anzahl größerer Vor haben im Freistaat Sachsen, unter anderem die Regulie rung der Weißen Elster in Elsterberg, der Göltzsch in Auerbach, der Großen Röder in der Amtshauptmannschaft Großenhain, der Gottleuba in Flur Pirna und der Spree in Neusalza-Spremberg. Es ist erfreulich, daß der befon- ders schwer zu bekämpfenden sächsischen Arbeitsnot mit- Hilfe dieser Maßnahmen abermals entgegengetreten wer den kann. Oer Kommunist Max Hölz in Rußland ertrunken. Der bekannte deutsche Kommunist Max Hölz ist, wie die Telegraphen-Agentur der Sowjetunion meldet, bei einer Bootsfahrt auf dem Olasluß in der Nähe der Stadt Gorki ertrunken. Reval, 17. September. Wie bereits gestern gemeldet, ertrank der bekannte kommunistische Mordbrenner Max Hölz bei einer Bootsfahrt auf dem Oka-Fluß in der Nähe der Stadt Gorki (Nischninowgorod). Angeblich soll sich Hölz mit 22 Per sonen in dem Schiff befunden haben. Es wird behauptet, daß die Gesellschaft sehr „lustig" gewesen sein soll. Ueber die eigent liche Ursache des Unglücksfalles ist näheres noch nicht zu er fahren. Lediglich wird gemeldet, daß außer Hölz noch fünf an dere Bootsinsassen ums Leben gekommen sind.
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