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Ium Zähre deuMer Schicksalswende. Eine Adolf-Hitler Gedenkmünze. Unter dem Losungswort „Zum Jahre deut scher Schicksalswende" haben die Bayerische und Sie Preußische Staatsmünze zu Ehren des Herrn Reichs kanzlers Adolf Hitler eine besondere Gedenkmünze ausgeprägt, die wir im Bilde wiedergeben. Sie ist von Professor Oskar Glöckler entworfen. Der von der Reichsleitung der NSDAP, genehmigte Vertrieb der Adolf-Hitler-Gedenkmünze, die in Fünfmarkstückgrötze — Silber zu 6 Mark und in Bronce zu 3 Mark einschließlich Etui — abgegeben wird, erfolgt durch die meisten Banken, Spar- und Darlehnskassen so wie die Staatl. Lotterie-Einnahmestellen; sie kann auch bei der Hauptvertriebsstelle, dem Bankhaus Joh. Witzig u. Co.-München bezogen werden. Möge diese sinnreiche und symbolische Ausgabe eine weitestgehende Verbreitung finden, zumal ihr Reinertrag mit dazu beitragen soll, den mannigfachen vaterländischen Aufgaben unserer Zeit zu dienen. Neues aus aller Well. Rotes Hetzmaterial aus deutschem Dampfer. Auf vem deutschen Dampfer „Heinz Kunstmann", der von einer Reise nach Leningrad zurückkehrte, wurden von einer schleusenwache große Mengen kommunistischen Hetz materials beschlagnahmt. Freitod einer dreiköpfigen Familie. Der bisher bei Der Nebenstelle des Arbeitsamtes in Tönning tätig ge wesene Angestellte Hahn, dessen Ehefrau und ihre acht jährige Tochter wurden tot aufgefunden. Die Ermitt lungen ergaben, daß der Tod durch Eiunehmen von Giften und Einatmen von Leuchtgas eingetreten ist. Die Gründe der Tat sind unbekannt. Todcssturz in den Dolomiten. Im Dolomiten gebiet bei Leis ist der l9jährige Fürst Stefan Colonna, der dem uralten römischen Adelsgeschlecht der Colonna angehört, beim Edelweißpflücken tödlich abgestürzt. Von der Flut überrascht. In dem nordfranzösischen Badeort Berck-Plage wurden ein Ehepaar und eine Frau bei einem Strandspaziergang von der Flut überrascht und in die Tiefe gezogen. Den Insassen eines zufällig in der Nähe befindlichen Bootes gelang es, den Mann zu retten. Die beiden Frauen konnten nur noch als Leichen geborgen werde«. Der tausendste Sonderzug in Trier. Der Zustrom der Pilger zum Heiligen Rock in Trier aus dem In- und Ausland nimmt in den letzten Tagen Formen an, die alle Berechnungen umwerfen. Der tausendste Sonderzug der Reichsbahn traf ein. Acht Sonderzüge brachten Pilger aus Lothringen. Der Einlaß in den Dom dauert bereits seit über 10V Stürzen ununterbrochen an und immer noch drängen neue Wallfahrer in langen Prozessionen zum Domplatz. In der letzten Zeit kommen Pilger aus Frank reich, Luxemburg und Belgien in einer Zahl, die die kühn sten Erwartungen übertrifft. 17jähriges Mädchen als Anführerin von Jung kommunisten. Von der Augsburger Polizei wurde eine große Organisation von Jungkommunisten, die aus zwölf Untergruppen bestand, ausgehoben. Die Anführerin der Gruppe war ein 17jähriges Mädchen. Die geheimen Zu sammenkünfte waren in Kiesgruben und Getreidefeldern abgehalten worden. Schießwütiger Photograph in Gemeinderatssitzung. In Muiden an der einstigen Zuidersee (Niederlande) er eignete sich ein aufregender Vorfall. Kurz vor Schluß einer Sitzung des Gemeinderates verletzte ein Strand photograph, der der Sitzung auf der Zuhörertribüne bei gewohnt hatte, den Bürgermeister, einen Stadtrat sowie zwei Tribünenbesucher durch Revolverschüsse schwer. Die Tat soll auf alte Streitigkeiten zwischen dem Photo graphen und den Opfern zurückzuführen sein. Mordtat eines korsischen Banditen. Der einzige noch in Freiheit befindliche korsische Bandit, Bornea, der der gefürchtetste von allen ist, und der allen Nachstellungen der Polizei bisher entging, hat wieder einmal von sich reden gemacht. In dem korsischen Dorfe Coti Chiavara in der Nähe von Ajaccio wurde ein Einwohner von dem Banditen erschossen, worauf er ungehindert in die Berge flüchten konnte. Man vermutet, daß Bornea sich an seinem Opfer rächen wollte, weil er in ihm einen Polizei spitzel sah. Riesige Weidebrände in England. Im Süden Eng lands sind, von anhaltender Hitze und Dürre begünstigt, große Weidebrände entstanden, die sich mit riesiger Ge schwindigkeit ausgedehnt haben. Das größte dieser Feuer wütet an der Grenze der Grafschaften Surrey-Hampshire, wo eine viele Kilometer breite Feuerwand mit einer Ge schwindigkeit von zwei Kilometer pro Stunde sich über die weite Grasfläche ausdehnt. Alle Truppen, die in dem Lager von Aldershot verfügbar waren, sind zur Be kämpfung des Feuers aufgeboten. 1300 Soldaten und die Bauernbevölkerung bekämpfen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln das Feuer. Die Flammen waren teilweise 10 bis 15 Meter hoch. Polnischer Melker in der Notwehr erschossen. In Guettland bei Danzig haben die polnischen Melker Thomas Zielinski und Wardyn die Bevölkerung mit einer Forke und einer Sense bedroht. Ein Oberlandjäger Schmidt nahm zunächst Zielinski fest und beauftragte zwei SA.-Leute, nach Wardyn zu fahnden. Die beiden SA.-Leute trafen Wardyn auf der Dorfstraße an. War dyn drang mit einem Messer auf sie ein und wurde in der Notwehr erschossen. Autobus mit Schulkindern verunglückt. Bei Sieradz in der Nähe von Lodz stürzte ein vollbesetzter Autobus, mit dem Schulkinder von einem Ausflug heimkehrten, in den Straßengraben und wurde völlig zertrümmert. Unter dem Trümmerhaufen wurden elf Personen, zum Teil schwer verletzt, hervorgezogen. Die Ursache des Unfalls war Achsenbruch. Aus dem Zug gestürzt und ausgeplündert. In Süd- slawien ist der Abgeordnete Kanditsch auf der Strecke Belgrad—Nisch aus dem Zuge gestürzt. Da sich der Unfall um Mitternacht ereignete, bemerkte man seine Ab wesenheit im Abteil erst nach geraumer Zeit. Die Leiche des Abgeordneten wurde morgens gefunden. Sie war unterdessen von Dieben ausgeplündert worden. 51 Todesopfer eines Wirbelsturmes. Nach dem schweren Wirbelsturm, der über Teras hinwegging, wurden bisher 56 Todesopfer geborgen. Taifun über Zirkus Hagenbcck in Japan. Der Zirkus Hagenbeck, der sich gegenwärtig auf einer Gastspielreise in Japan befindet, wurde von einem Taifun stark mit genommen. Die gesamten Einrichtungen und Zeltanlageu wurden vernichtet. Ein russischer Stratosphärenflug. In Rußland wird in den nächsten Tagen der Stratosphärenballon „UdSSR/ unter Führung des bekannten Forschers Professor Pro- kofiew zu einem Flug in die Stratosphäre starten. Der Ballon hat ein Volumen von 25 000 Kubikmeter und übertrifft damit bei weitem die Größe des Piccardschen Ballons, der nur 16 000 Kubikmeter besaß. Er ist mit den allerneuesten Apparaten ausgestaltet und in jahre langer Arbeit auf das sorgfältigste hergestellt. Der Start findet in Moskau statt. Das Ergebnis des Mler-polal-Spiels. über 87 WO Mark für die Opfer der Arbeit! Der Führer des Deutschen Fußballbuudes, Kriminalrat Linnemann, hat dem Reichssport führer mitgeteilt, daß nach Abschluß der vom DFB. durchgeführten Spiele um den Hitler-Pokal zugunsten der Spende für die Opfer der Arbeit einReinerlös von 87 542,81 Mark erzielt worden ist. Der DFB. hat damit ein ganz besonderes Zeichen der Verbunden heit des deutschen Sports mit dem ganzen Voll und seiner Not gegeben. * Gpori in Sachsen. Tralningsbeglnn in Sohnstein. „ Das Training zu dem am Sonntag stattfindenden Hohm stem-Bergrennen hat begonnen. Das Wetter war äußerst günstig, und zahlreiche Zuschauer hatten sich eingefunden, die — be sonders bei der Beobachtung vom Start und Ziel aus — alle aus ihre Rechnung kamen. Die Fernsprechanlage hat auch in diesem Jahre wieder die Nachrichten-Abteilung 4 der Reichs wehr übernommen. Sämtliche Fahrer, die ihrer Pflicht zum Training nachkamen, äußerten sich im höchsten Grade befriedigt über die vorzügliche Beschaffenheit der Rennstrecke. Wenn auch das Training für die berufsmäßigen Lizenz- und Wagenfahrer erst am Freitag einsetzt, so muß der Kenner doch staunen übe, den Schneid und die Fahrtechnik, da es sich hier um Männei handelt, die gewohnt sind, alles einzusetzen und ihr Bestes herzugeben, sei es auf sportlichem Gebiet, sei es im Kampf für die Idee des Führers. Schon aus dem Training und den hierbei beobachteten Leistungen geht hervor, daß es ein äußerst glücklicher Gedanke der Landesführung Sachsen des National sozialistischen Kraftfahrkorps war, Sonderläufe für die Motor- SA. und das NSKK. auszuschreiben. Wenn ihre Leistungen hinter denen der Lizenz- und der anderen berufsmäßigen Rennfahrer auch zurückstehen müssen, so liegt dies sicher wenige, an dem Schneid der Fahrer, als vielmehr daran, daß aus drücklich nur tourenmäßige Motorräder bzw. Wagen zugelassen sind. Für die Sachverständigen im Motorsport wird das Training der eigentlichen Rennfahrer natürlich ganz wesentlich mehr Anreiz bieten. Hier werden schon alle Größen ihre Fahr technik erproben und sich üben, um im Wettkampf der Motoren als Sieger hervorzugehen. Bei der Rennleitung sind inzwischen noch eine ganze Reihe zum Teil außerordentlich wertvoll« Ehrenpreise abgeliefert worden. Darunter fällt ganz besonders eine lebensgroße Bronzebüste unseres Führers ans, die nach der Bestimmung der Stifterin — der Zigarettenfabrik Grei ling — dem schnellsten deutschen Fahrer zusallen wird. Auch der ASC. 1904 Dresden hat einen kostbaren Preis zur Ver fügung gestellt. Rcichsstatthalter Mutschmann hat zwei Preist gestiftet und ebenso wird ein Ehrenpreis des Ministerpräsiden, ten von Killinger ausgefahren werden. Die NSKK.-Landes- führung Sachsen wird außerdem jeden am Rennen beteiligten Fahrer mit einer Gabe auszeichnen, die für ihn besonderen Wert haben dürfte. Sämtliche Preise sind in den Schaufenstern des Verkehrslokals des Nationalsozialistischen Krastfahr-Korps, Hotel Stadt Rom in Dresden, ausgestellt. Die Rennleitung ist jetzt auf die Rennstrecke, Post Rathewalde (Sächs. Schweiz! verlegt und durch Fernruf Amt Hohnstein (Sächs. Schweiz» Nr. 160 zu erreichen. * SA.'Mrsch und Sportabzeichen. Die Pressestelle des Landesbeauftragten des Relchssport- führers teilt mit: Um irrtümliche Auffassungen zu umgehen, wird festgestellt, daß der Marsch der sächsischen SA. zum Reichs- Parteitag nach Nürnberg als Prüfung für Gruppe V zum Er werb des Sportabzeichens zu bewerten ist. Das Sportabzeichen konnte in Nürnberg nur solchen Marschteilnehmern verliehen werden, die in der Heimat bereits die Prüfungen für die Gruppen I bis IV bestanden hallen. Einzelne Marschteilnehmer haben noch in letzter Minute auf dem Marsch Teilprüfungen abgelegt. In Anbetracht der hohen Anforderungen des Marsches ist dies besonders hoch zu bewerten. Allen übrigen Bewerbern wird die Marschleistung durch die SA.-Dienststellen als bestandene Prüfung für Gruppe V in den Urkundenheften eingetragen. Die Bewerber müssen diese Prüfungen innerhalb eines Jahres nachholen. Uitiedersckuitr Ourest E. ^ckcermnnn livmonrsntrnls 8tuttAart S9) Da aber richtete sich Richarda Helleport stolz auf und sagte im Ton unverhüllter Verachtung: „Und wozu das? Glauben Sie denn, ich bin nicht auf tiefster Seele stolz darauf, Sylvia meine Tochter nennen zu dürfen? Meine und Randals Tochter? Wenn ich Ihnen die Briefe für eine Million abkaufte, geschah es, weil sie mir als teures Andenken an einen gelieb ten Toten eben so viel wert sind, aber auch, weil mir der Gedanke unerträglich wäre, sie länger in — fremden Händen zu wissen! Ihr Schweigen damit zu erkaufen, fiel mir aber wahrlich nicht ein!" Dis Worte klangen verächtlich — S'cbert wußte d.s auch fühlen, denn er verbeugte sich stumm und verließ das Zimmer. Die Zurückgebliebenen atmeten beide tief auf, als die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte. Dann aber blickten sie einander ruhig an. „Was nun?" sagte Elena. „Von Sylvia, wie wir hofften, wußte er nichts und wir sind nun genau so rat los wie zuvor!" „Nein," antwortete Richarda entschlossen, „mir ist vorhin eingefallen, was wir zunächst tun müssen. Bleibe du hier, Elena, ich aber will mit Deising nun sofort zur Polizeibehörde fahren, die Anzeige erstatten, um alle verfügbaren Leute auf die Beine zu bringen." „Du selbst willst —?" „Ja, wir dürfen nicht länger zögern. Selbst gehen will ich aber, weil ja doch kein Mensch so zu sprechen vermöchte zu den Leuten, wie eine Mutter für ihr Kind spricht!" Sie faßte Frau Trojan an den Schultern. „Oh, Elens — Elena, ob du denn ahnst, wie mir zumute ist?! So voll jubelnder Glückseligkeit und — tiefster bitterster Angst zugleich Wenn ihr etwas zu gestoßen wäre — wenn ich s-'e jetzt, jetzt noch einmal verlieren müßte! Ich war ja immer ein Pechvogel—" Sie fuhr sich über die Stirn und schüttelte wrld den Kopf. „Nein, nein, nein! Das kann Gott nicht wollen. Aber bete, Elena, bete, während ich fort bin, für unsere Kinder!" Frau Trojan drückte warm ihre Hand. „Das will ich!" 31. Während sich all dies am Lindenhof abspielte, ging die Hofrätin Baumeister ungeduldig im Wohnzimmer ihrer Schwägerin, Malwine Siebert, auf und nieder. Frau Professor Siebert, die eben vom Markt heimge kehrt war und sich an die Bereitung des Mittagessens machen wollte, als es draußen stürmisch klingelte, dachte, es rühre sie der Schlag, als sie die Eingangstür öffnete und plötzlich ihre Schwägerin vor sich stehen sah. Hatte man sich doch seit Monaten weder gegenseitig aufgesucht, noch auf der Straße begrüßt. Kein Wunder, daß nun Malwine Siebert beim Anblick der Schwägerin, sofort von Mißtrauen erfüllt, eine kampfbereite Miene angenommen hatte und sie nur recht kühl begrüßte. Denn was konnte Olga zu ihr führen? Indes war die Hofrätin heute nichts weniger als hochmütig gegen die Schwägerin. Hastig und in sichtlich gedrückter Stimmung sagte sie nur: „Hast du Zeit, Malwine? Ist Adolf schon aus der Schule zurück?" „Er hat heute keine Schule, da Ferien sind, aber er ist ausgegangen," lautete die reservierte Antwort. ..Es sind Dinae voraefallen. — über die ich. wenn Adolf nicht hier ist, wenigstens mit dir reden möchte." „Aber was ist denn eigentlich geschehen?" „2a, denke dir nur — du weißt doch, daß man einen alten Kasten bis zur Entscheidung unseres Streites in einer Kammer des Justizgebäudes untergebracht hatte?" „2a!" - „Nun, unglücklicherweise entdeckte irgend jemand, daß in dieser Kammer, wo sich auch andere strittige Ob jekte, darunter Polstermöbel, befinden —, Mäuse sind, worauf der Gebäudeverwalter eine gründliche Rei nigung anordnete. Die Leute hantierten dabei un geschickt, oder der Kasten war wirklich schon morsch und schadhaft, wie sie jetzt nachträglich behaupten —, genug, er kippte um, fiel mit seiner ganzen Wucht aus die Fliesen des Korridors und wurde dabei völlig zer trümmert!" „Wie — der wertvolle Kasten — zertrümmert? — Mein Gott, das ist ja schrecklich! Wer ersetzt uns nun den Schaden?" „Warte nur — das Schrecklichste kommt erst! Indem nämlich die einzelnen Teile zerbrachen, teils ganz aus einanderfielen, kamen Papiere zum Vorschein, die sich offenbar in einem uns allen, wahrscheinlich auch Berta Randal unbekannten Geheimfach befunden haben müssen, alte Briefe, einige Sylvia betreffende Doku mente und — ein Testament von Karl Theodor verfaßt!" „Ein — Testament —?" stammelte Malwine Sie bert, bis in die Lippen erbleichend. „Karl Theodor hinterließ — ein Testament? Mein Gott, er wird doch nicht —" „Ja, ich fürchte sehr, daß er darin Sylvia, für die er ja eine so große Vorliebe besaß, zur Erbin bestimmt haben wird! Wir werden im besten Falle mit — Le gaten abgefertigt sein!" sForts. folgt.)