Volltext Seite (XML)
ren eine Zelle die Schützengesellschaft ist. Zwischen den An sprachen und im Anschluß daran konzertierte in bekannt schneidi ger Weise die Städtische Orchesterschule unter Leitung von Ka pellmeister Schreiner. Unter ihrem Borantritt marschierte man dann noch zu Kamerad Thomas ins Bahnrestaurant/ um in froher Weise die erste Veranstaltung des diesjährigen Schützen festes ausklingen zu lassen. Der Ring der Tatgemeinschaft Wilsdruff (Kirschberg gruppe) ist dem „Bund christdeutscher Jugend" (evangelischer Zugendbund) angeschlossen und gehört nicht zum Großdeutschen Bunde. Er ist somit ebenfalls nicht verboten. Tödlich verunglückt ist in Cottbus, wo er in den letzten Jahren seinem Berufe nachging, der noch allen Einwohnern ob feiner künstlerischen Originalität bekannte ehemalige Chorführer Ler hiesigen Orchesterschule Wilhelm Kuckuck. Er war ein ausgesucht tüchtiger Klarinettist. Bei einem Unglücksfalle wurde er schwer verletzt. Im Krankenhause erldg er kurz darauf den erlittenen Verletzungen. Er ruhe in Frieden! Der Meißner Bezirk seuchenfrei. Nach dem amtlichen Be richt des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Tier seuchen in Sachsen am 15. d. M. waren im Bezirk der Amts hauptmannschaft Meißen keinerlei Seuchcnfälle zu verzeichnen. Die Zehntage-Wiiterungsvoraussagen im Hochsommer. — Nochmalige Erprobung durch landwirtschaftliche Gutachter. Im vergangenen Jahr wurden bekanntlich erstmalig versuchsweise von der Staatlichen Forschungsstelle für langfristige Witte- rungsvoraussagen in Frankfurt am Main während der Monate Juli und August Zehntagsvorhersagen durch Presse und Rund funk der Oeffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Von den ins gesamt 14 Vorhersagen waren nur zwei als im wesentlichen verfehlt zu bezeichnen. Das Ergebnis dieses ersten großen Ver suchs ging selbst über die Erwartung des natürlich besonders kritischen Fachmeteorologen hinaus, gar nicht zu reden von dem Nutzen, den zuverlässige, langfristige Vorhersagen für die Land wirtschaft usw. bedeuten. In diesem Hochsommer werden die Zehntagevorhersagen nicht allgemein veröffentlicht, sondern nur einer Reihe von Gutachten zur nochmaligen Erprobung mitge- teilt. Nach den bisherigen Erfolgen darf man erwarten, daß die Gutachter tzu dem Beschluß kommen werden, daß die Zehn tagevorhersagen vom Sommer 1934 an regelmäßig der gesamten Oesfentlichkeit zugänglich gemacht werden. Helbigsdorf. Schadenfeuer. Am Donerstag abend in der neunten Stunde brannte das Wohnhaus von Frau Guts besitzer Beukert bis fast auf die Umfassungsmauern nieder. Hilfsbereite Leute waren schnell zur Stelle, damit das Vieh m Sicherheit gebracht werden konnte. Vor allen Dingen griffen die Feuerwehren tatkräftig ein, damit das Feuer auf seinen Herd beschränkt wurde. Es waren erschienen die Feuerwehren von Grumbach, Mohorn und Herzogswalde. Die Entstehungs ursache ist noch ungeklärt. Tanneberg. Goldene Hochzeit eines deutschen Auslandspioniers. Die goldene Hochzeit begehen am 24. Juni Oberförster a. D. Hanns v. Schönberg-Pötting und seine Gattin Ida geb. Heinrich. Aus einem der ältesten säch sischen Adelsgeschlechter stammend, wandte der Jubilar sich in jungen Jahren nach den Wildnisten Transkaukasiens, wo Wer ner v. Siemens Kupferbergwerk und -Hütte Kedabeg besaß. In den Diensten dieses deutschen Unternehmers hatte der Aus wanderer vor allem mit tatarischen Köhlern die Zufuhr der Holzkohle nach den Schmelzöfen sicherzustellen. Bei dem dor tigen Völkergemisch kam es ihm zu statten, daß er fünf Spra chen völlig beherrschte, in weiteren drei sich aber auch verstän digen konnte. Das Leben in jenen Einöden stellte hohe Anfor derungen an Tatkraft und Charakter, galt es doch, dauernd auf der Hut zu sein vor tatarischen und kurdischen Banden, Frau und Kinder vor ihrer Raublust mit der Waffe in der Hand zu schützen, Wölfe und Bären von der einsamen Behau sung, von der man den Ararat erschauen konnte, fernzuhalten. Oft tagelang zu Pferde, galt es, im strengen Winter die ange- schwollenen (Äbirgsbäche zu durchreiten, so daß die Familie den halb Erfrorenen vom Pferde heben mußte. Während der Tataren- und Armenierunruhen waren er und seine Angehöri gen keinen Tag des Lebens sicher. In diesem harten Leben stand ihm treulich seine Frau zur Seite, die er aus dem kampfer probten Geschlecht der dortigen schwäbischen Ansiedler sich er wählte. Heute lebt der Jubilar als letzter von acht Geschwistern auf dem Stammhause seines Familienzweiges, Schloß Tanne berg bei Wilsdruff. Zwar qäult ihn das Reißen in den Bei nen, und das Augenlicht hat er fast völlig verloren, aber noch nimmt er regen Anteil an den Ereignisten des Tages, ist froh, daß er die nationale Erhebung seines Volkes, besten Namen er zu seinem Teil in der Fremde zu Ehre und Ansehen brachte, noch erleben durfte. Er freut sich an der Schar seiner Kinder und zahlreichen Enkel, die ihn auf dem Schloß immer wieder besuchen und Leben in die alten Mauern und den verwunsche nen Park bringen. Von seinen Söhnen und Schwiegersöhnen haben einige tätigen Anteil an der Wiederaufrichtung des na tionalen Deutschlands genommen. Der Greis vollendet in die sem Jahre sein achtzigstes Lebensjahr, während seine treue Gattin, die ihm im jugendlichsten Alter die Hand reichte, erst 65 Jahre alt ist. Gauernitz. Das Verbot des Betretens der Gauernitzer Elb- insel, die bekanntlich als Naturschutzinsel gilt und damit der Elbinsel gegenüber Pillnitz vollständig gleichgestellt ist, besteht auch in diesem Jahre unvermindert fort. Bei dem jetzigen nied rigen Wasserstand der Elbe, der nicht nur den in der Nähe der Coswig—Gauernitzer Elbüberfähre befindlichen oberen Insel- arm freiläßt, sondern auch den unterhalb der Insel herausfüh renden Elbarm fast vertrocknen läßt, ist selbstverständlich die Versuchung, die Insel verbotswidrig zu betreten, recht groß Die Beobachtungen in den letzten Jahren haben ergeben, daß Badende und auch Bootsfahrer an die Insel herangeschwom men oder herangefahren sind und dort längere Zeit verweilt rind gelagert haben. Beides ist nicht erlaubt und wird bestraft. Wie in vergangenen Jahren wird die Strompolizei die Aeber- wachung der Insel ziemlich streng handhaben und zu gegebener Zeit Razzien durchführen. In der neueren Zeit wird erwartet, daß die frühere Disziplinlosigkeit unterbleibt und daß die im Interesse eines für die Allgemeinheit bestimmten Naturschutzes erlassenen Verbote genau beachtet werden. * AirKenkmümMten. für den 2. Sonntag nach Trinitatis. Kollekte für religiöse Unterweisung der Jugend. Text: Lukas 14, V. 16—24. Wilsdruff. Johannistag 24. Juni. Abends 6 Uhr Andacht auf dem Neuen Friedhof. Abends >48 Uhr Andacht in der Iakobikirche; anschließend Heiliges Abendmahl. Kirchenmusik Bei der Feier auf dem Neuen Friedhof wirkt die Orchester schule, bei der Feier ^8 Ahr auf dem Ehrenfriedhof der Freiw. Kirchenchor mit. Wilsdruff. Sonntag: Vorm. 8 Uhr Heiliges Abendmahl Vorm. 149 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. 16 Uhr Kinder gottesdienst. Grumbach. Nachm. 2 Uhr Predigtgottesdienst. Kesselsdvrf. Sonnabend, 24. 6.: Abends 8 Uhr Iohannis- feier auf dem Friedhof (Pf. Heber). Gesänge des Kirchenchors. — Sonntag, 25. 6.: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst u. heil. Abendmahl (Pf. Heber). Vorm. 1411 Uhr Kindergottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufen. Unkersdorf. Vorm. 1410 Uhr Predigtgottesdienst; anschl. Kindergottesdienst. Weistropp. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. — Diens tag: 8 Uhr abends Iungmädchenverein. — Freitag: 8 Uhr abends Iungmännerverein. Sora. Vorm. 8 U'hr Predigtgottesdienst (Pfarrer Probst- Grumbach). Röhrsdorf. Vorm. 10 Uhr Iohannisfeier am Ehrenmal (Pf. Probst-Grumbach). Bei ungünstigem Wetter im Gottes haus. Burkhardswalde. Vorm. 1410' -Uhr Predigtgottesdienst, darnach 11 Uhr Abendmahlsfeier. Herzogswalde. Vorm. 10 Uhr Unterredung mit der kon firmierten Jugend. Sachsen und Nachbarschaft. Sen Loten und den - Kindern. Der Johannistag in Sachsen. Von alters her hat der Johannistag in sächsischen Landen seine besondere Bedeutung. Wenn die Sonnen wendfeuer auf den Bergen erglühen und damit die Zeit der längsten Tage nach altem Mythos festlich begangen wird, erinnert man sich daran, daß am Zenit des Jahres zugleich auch der Abstieg zu kürzeren Tagen, über die Reifezeit hinweg der urewige Weg in das Vergängliche, in das große Sterben der Natur seinen Anfang nimmt. Und so gedenkt man am Johannistage in Sachsen der Toten. Man schmückt ihre Gräber mit den Blüten des Sommers und weiht ihnen in den Gottesdiensten ein stilles Erinnern. Es ist ein Zug von Besinnlichkeit, mitten cm Blühen an das Verwelken zu denken, und die tiefe Symbolik, die in diesem Brauche verborgen liegt, ist kenn zeichnend für den gemütvollen Volkscharakter der Sachsen. Umgekehrt aber ist dieses Gedenken der Toten am Jo hannistage ein Beweis innerster Gläubigkeit. So, wie alles, was im Winter tot und vergangen war, durch die Wunderkraft der Natur zu neuem, blühendem Leben erwacht ist, so werden auch die, deren dahingeschiedenen Körper wir schmerzvoll zu Grabe getragen haben, wieder auferstehen zu einem neuen Leben. Das Goethesche Wort „Stirb und werde!" wird in gläubigen Herzen immerdar seine Geltung und seinen trostvollen Wert behalten. In diesem Jahre nun tritt zu dem Erinnern an die Toten noch ein weiteres, fast gegensätzlich zu nennendes: Das Gedenken des Kindes. Das Johannisfest soll zu einem Geschenktag für die Kinder werden. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte einem die Verbindung von Toten- nnd Kindergedenktag seltsam anmuten, so als würde dies durchaus nicht miteinander vereinbar sein. Und doch — ist nicht mit jedem Abschiednehmen eine Hoffnung auf neue Erfüllung verbunden? Trägt nicht jedes Vergehen den Keim neuen Wachstums in sich? Die Hoffnung unsrer an Prüfungen so reichen Zeit ist Deutschlands Jugend. Sie soll dereinst Erfüller aller der Hoffnungen sein, die wir seit dem Niedergange des Reiches in uns trugen, und zu deren Verwirklichung gerade jetzt ein so ver heißungsvoller Anlauf genommen wird. Können wir all die Sehnsüchte und Wünsche, die unsere lieben Ver storbenen mit ins Grab nehmen mußten, besser der Er füllung näher bringen, als wenn wir zugleich mit dem Gedächtnis der Toten auch die Liebe zu der jungen Generation verbinden und mit dem Geschenk, das wir den Kindern am Johannistage geben, gleichzeitig Ehrfurcht vor den Toten, vor allem vor denen, die für uns und unsere Zukunft starben, und Freude am deutschen Vater land in die jungen Herzen senken! Denn das ist der besondere Sinn dieses Kinder geschenktages und sein hervorragendster Zweck: Es soll deutsches Spielzeug sein, das wir unseren Kindern geben. Und damit mit diesem symbolischen Anlaß auch ein wirtschaftlicher Nutzen verbunden werde, sollen die Gaben, die Sachsens Kinder erhalten, aus den Werkstätten und Arbeiterhäusern des Erzgebirges stammen. Unend lich viel Not herrscht an den grünen Hängen dieses Grenz gebirges, wo der Winter bis in den späten Frühling hinein dauert und wo die Früchte des Feldes und der Gärten später und spärlicher reifen als sonst im Lande. Mit Recht hat sich besonders der sächsische Wirtschaftsminister Lenk, der die Rot dadroben aus eigener Anschauung kennt, mit aller Kraft dafür eingesetzt und Hal mit reger Bered samkeit dafür geworben, daß dieser Kindergeschenktag zu gleich als köstlichstes Geschenk wieder Arbeit in die Hütten des Erzgebirges schasse. Möchten diesem Rufe recht, recht viele gefolgt sein, möchten auf den Tischen der Kinder recht viele dieser Erzeugnisse erzgebirgischer Volkskunst stehen und damit zugleich den Heimatsinn in den Kinder herzen wecken, möchte vor allem somit der Johannistag, an dem wir unsere Kinder, die unsere Zukunft und unsere Hoffnung sind, beschenken, auch zu einem Tag der Hoffnung für die notleidende Spielwarenindustrie an Sachsens Grenze werden. ldi Weiterhin gebesserte Arbeitsmarlttage. Die Fortschritte in Sachsen. * Die Arbeitsmarktlage in Sachsen hat sich auch in der ersten Hälfte des Monats Juni weiterhin gebessert. Der Rückgang der Arbeitsloscnziffer kann nicht angegeben werden, weil der Stichtag über die statistischen Feststellun gen im Zusammenhang mit der Volks- und Betriebs zählung auf den 16. Juni 1933 verlegt worden ist und die Zählungsergebnisse noch nicht vorliegen. Die Besse rung ist hauptsächlich auf den zunehmenden Kräftebedarf in dem für die sächsischen Verhältnisse bedeutungsvollen Spinnstoffgewerbe zurückzuführen. Vor allem zeigen in Westsachsen in der Textilindustrie die Kamm garnspinnereien und -Webereien eine sich sortsetzende Saisonbelebung und Konjunkturaufbesserung. Auch in der Bekleidungsindustrie hält zum Teil der Beschäftigungs aufschwung an. Ferner waren besonders aufnahmefähig die Außenberufe, wo zahlreiche langfristige, kinder reiche und wirtschaftlich stark geschwächte Arbeitslose zu den Maßnahmen des Arbeitsbeschaffungs- und Sofort- Limbach. Borm. 8 Ahr Predigtgottesdienst. Mohorn. Vorm. 148 Ahr Beichte und heiliges Abendmahl, vorm. 8 Ahr Predigtgottesdienst (Kollekte für die relig. Iu- gendunterweisung). Blankenstein. Borm. 8 Ahr Gottesdienst mit Predigt. Tanneberg. Vorm. 1410 Gottesdienst mit Predigt. Deutfchenbora-Rothschönberg. Vorm. 8 Ahr in Deutschen bora, um 10 Ahr in Rothfchönberg Predigtgottesdienst — Mit feier des Iohannisfestes. Bei schönem Wetter auf dem Friedhof. — Donnerstag: 8 Ahr abends Iungmädchenverein. vrremskalender. Militärverein. 24. Juni Teilnahme am Fest der Jugend, 25. Juni am Schützenfest. Militärverein Grumbach. 24. Juni abends 9 Ahr Stellen bei Kam. Thomaß. Reitverein Oberwartha 2. Juli Reiterfest in Wilsdruff. Wetterbericht. Borherlage der Sächsijchen Landeswetterwatte für den 24. Juni: Vorwiegend trübes Wetter mit Niederschlägen, aber gelegentlich schönartiges Aufklaren. Zeitweise auffrischende Winde zumeist aus Richtungen um Südwest. Kühl. Verbot des Iungdo und des Tannenbergbundes in Sachsen. Dresden. Auf Grurch der Verordnung des Reichspräsi denten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. 2. 1933 hat das sächsische Innenministerium den Iungdeutschen Orden samt seinen Unterverbänden für das Gebiet des Freistaates Sach sen aufgelöst und verboten. Ebenso ist der Tannenbergbund samt seinen Unterverbänden f. das Gebiet des Freistaates Sach sen ausgelöst und verboten worden. Die Vermögensgegenstände der aufgelösten Verbände werden beschlagnahmt, die Geschäfts stellen werden polizeilich geschlossen. Wer sich als Mitglied der ausgelösten Verbände betätigt oder die aufgelösten Verbände auf andere Weise unterstützt, wird nach Paragraph 4 der Reichspräsidentenverordnung vom 28. 2. 1933 bestraft. Verbot d. SPD. in Sachsen Dresden. Das sächsische Ministerium des Innern hat unter dem 23. Juni auf Grund der Reichspräsidentenverord nung vom 28. 2. 1933 die SDP. samt ihren Unterorganisa tionen für das Gebiet des Freistaates Sachsen aufgelöst und verboten. Die Herausgabe und Verbreitung sozialdemokrati scher Zeitungen und Zeitschriften wird untersagt. Die sozial demokratischen Abgeordneten des Landtages und der Gemeinde- körperschasten werden von der weiteren Ausübung ihrer Man date ausgeschlossen. Die Zahlung von Diäten und ähnlichen Bezügen ist unterm 23. Juni einzustellen. Jede etwaige Wei terarbeit für die SPD. und ihrer Unterorganisativnen wird bestraft. Programms der Retchsregierung vermittelt werden konnten. Infolge Beendigung der Saison, zum Beispiel in der Strohhutindustrie, trat allerdings auch eine Be lastung des Arbeitsmarktes mit freigestellten Arbeits kräften ein. Für die weitere Entwicklung des Arbeits- Marktes in Sachsen ist es wertvoll, daß verschiedentlich im M e t a l l g e w e r b e eine beginnende Belebung zu beobachten ist. In der Landwirtschaft entwickelte sich eine rege Vermittlungstätigkeit. Mit dem Herannahen der ersten Erntearbeiten wird die Nachfrage nach land wirtschaftlichen Arbeitskräften einen besonders großen Umfang annehmen. Vor allem ist eine starke Inanspruch nahme der Landhilfe zu verzeichnen. Die Bestrebun gen zur Beseitigung des Doppelverdienertums haben in einer Reihe von Berufsgruppen zu Erfolgen aefübrt. Löbau. Geschäftsführer des Konsum- Vereins verhaftet. Der erste Geschäftsführer des Konsumvereins „Vorwärts" in Löbau, Klinger, wurde unter der Anschuldigung, in den Geschäftsbüchern Ände rungen vorgenommen und sich dadurch strafbar gemacht zu haben, auf Anordnung des Beauftragten der „Deut schen Arbeitsfront" in Schutzhaft genommen. Klingers Sohn, der bei dem Konsumverein eine leitende Stellung innehatte, wurde wegen Verdunklungsgefahr in Haft genommen. Freiberg. Neuer Bürgermeister. In der letzten Ratssitzung wurde der neue zweite Bürgermeister der Stadt Freiberg, Dr. Raupach, durch Kreishauptmann Dr. Schettler in sein neues Amt eingewiesen. Dr. Rau pach stammt aus Burgstädt. Glauchau. Im Wasserloch ertrunken. In Niedermülsen fiel das einjährige Kind des Gutsbesikers Türschmann beim Spielen in ein Wasserloch. Als man das Unglück bemerkte, war das Kind bereits ertrunken. Der Unglücksfall ist um so tragischer, als kürzlich erst das dreijährige Kind des Bruders Türschmanns auf die gleiche Weise ums Leben gekommen ist. Waldheim. Umgehungsstraße. Unter den Vorsitz des Amtshauptmanns Dr. Liebig tagten Vertretei der Kreishauptmannschaft Leipzig, der Städte Waldheim und Döbeln, des Straßen- und Wasserbauamtes Freiberg und Gemeindevertreter der umliegenden Gemeinden, uni eingehend über die Errichtung einer Umgehungsstraße des gefährlichen Kriebsteiner Schloßberges zu beraten. Di< Kostenfrage, die die Hauptrolle fptelt, soll in kurzer Zeü genau erwogen werden. Mutschmann und von Winger im »Zeppelin". Beteiligung an der Schweizer Fahrt. Aus Friedrichshafen wird gemeldet: Das Luftschiff „Graf Zeppelin" war unter Führung von Kapitän Leh mann zu einer achtstündigen Schweizer Fahrt gestartet. Unter den 35 Passagieren befanden sich unter anderem Neichsstatthalter von Sachsen, Martin Mutschmann, mit Frau, der sächsische Ministerpräsident von Killinger, der mürttembergische Justiz- und Innenminister Dr. Schmidt und Staatsrat Lehnich.