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in noch klarerer Weise abgefatzt werden müßten, um ihren „privaten" Charakter ersichtlich zu machen. Diese Entschei dung ist der deutschen Abordnung sofort zur Kenntnis ge bracht worden. 3. Kein Zwischenfall hat sich ereignet, keine Beleidigung ist jemals gegenüber der deutschen Abordnung noch gegenüber ihren Mitgliedern während der Sitzungen der Konferenz oder ihrer Ausschüsse gefallen. Die Zwischenfälle, auf die die deutsche Abordnung sich bezieht, haben, wenn sie stattgefunden haben, außerhalb der Arbeiten der Konferenz sich ereignet. Das Büro ist nicht mit ihnen befaßt worden. Das Büro der Konferenz hat beschlossen, die Erklärung der deutschen Abordnung zur Kenntnis des Vorschlags ausschusses zu bringen, um ihr die Folge zu geben, die sie erfordert. * Zu dieser vorstehenden Erklärung nimmt die deutsche Abordnung wie folgt Stellung: Zu 1.: Die Sitzung der Arbeitergruppe, in der die in der er wähnten deutschen Erklärung „äußerst beleidigenden Worte" gefallen sind, war keine offiziöse, sondern eine amtliche Sitzung der Arbeitergruppe, in der sie die ihr durch die Geschäftsordnung der Konferenz vorgesehenen Ausgaben erledigte. Die Gruppen sind, wenn sie zur Durch führung der ihnen, zustehenden amtlichen Aufgaben zu sammentreten, Organe der Konferenz. Sie unterstehen dann dem Präsidium der Konferenz, das von sich aus auch ohne besonderen Antrag der deutschen Abordnung ver pflichtet gewesen wäre, sich über die amtlichen Sitzungen der Arbeitercftuppe zu informieren und Unkorrektheiten oder gar beleidigende Äußerungen gegen vollgültige Mit glieder der Arbcitergruppe zu verhindern oder auf das schärfste zu mißbilligen. Zu 2.: Es ist richtig, daß die deutsche Abordnung eine Beschwerde in dem genannten Sinne vorgebracht hat. Es entspricht ferner den Tatsachen, daß das Büro der deutschen Abordnung darauf eine Mitteilung hat zu kommen lassen, in der es heißt, daß die Ankündigungen von nichtoffiziellen Zusammenkünften der Arbeitergruppe in Zukunft so vorgenommen werden sollen, daß schon aus der Ankündigung allein der private Charakter zu ersehen ist. Diese Regelung kann indessen nicht befriedigen. Das Büro der Konferenz hat der deutschen Abordnung gegenüber festgestellt, daß durch die Erledigung der den Gruppen durch die Geschäftsordnungen der Konferenz zu geteilten Aufgaben die amtlichen Punkte der Gruppen erledigt sind. Damit hat die Gruppe als solche zu existieren aufgehört. Es geht also nicht an, in den amtlicben Druck sachen der Konferenz private Ankündigungen zu ver öffentlichen, wenn dadurch auch nur der leiseste Verdacht oder die geringste Möglichkeit einer Unterscheidung zwischen den Arbeitnehmervertretern oder einer politischen Gegnerschaft gegen vollgültige, in der Konferenz anwesende Arbcitnchmervcrtreter zum Ausdruck kommen könnte. Zu 3.: Ob die Zwischenfälle, die sich ereignet Haben oder die Beleidigung der deutschen Abordnung oder ihrer Mitglieder in der Konferenz selbst oder im Ausschuß vor gekommen sind, oder sich außerhalb der Arbeiten der Konferenz ereignet haben, ist für die Beurteilung der Sachlage gleichgültig. Die Internationale Arbeitskonfermz bildet eine Einheit mit allen auf ihr vertretenen Abord nungen. Angriffe und Beleidigungen, die sich auf diese Abordnungen beziehen, müssen, sofern sie ungerecht sind — und sie sind nach den umfassenden Dementis des Herrn Tr. Ley und der deutschen Regierung restlos unberechtigt - von der Gesamtheit der Konferenz, das heißt in diesem Falle von der amtlichen Leitung der Konferenz mißbilligt und zurückgewiesen werden. Dies ist nicht geschehen. Die offenbar nur für die breiten Massen berechnete Mitteilung des Büros der Konferenz mutz auf jeden Kenner oer einschlägigen Verhältnisse geradezu überraschend wirken. Sie ist lediglich formell-juristisch aufgezogen und geht in keiner Weise auf den Kern der Dinge ein. (gez.) Dr. Engel, Dr. Mansfeld, Dr. Ley, Stöhr. „Das Deutschtum erlebt seine Renaissance." Gömbös berichtet begeistert über seinen Besuch bei Hitler. Im Ungarischen Abgeordnetenhaus ergriff Ministerpräsident Gömbös das Wort zu einem Bericht über seine Berliner Reise. Er erklärte, er sei auf Einladung des Reichskanzlers nach Berlin gereist und müsse feststellen, daßHitler und die nationalsozialistische Bewegung ganz Europa außerordentliche Dienste geleistet hätten, indem sie es vor der kommunisti schen Gefahr bewahrt hätten. Er habe eine Orga nisation im Deutschen Reich gesehen, auf die er nie mals gerechnet hätte. Das Deutschtum erlebe seine Re naissance. . Das Deutsche Reich sei ein Faktor, mit dem die ganze Welt rechnen müsse. Er stelle mit Freuden fest, daß die gesamte Politik Hitlers im Zeichen des Friedens und der Gleichberechti gung der Völker stehe. Zusammenkunft der Treuhänder im Reichsarbeitsministerium. Amtlich wird mitgeteilt: Reichsarbeitsminister Franz cldte hatte die ncuernannten Treuhänder der Arbeit zum 2st. Juni zu einer Aussprache in das Reichsarbeitsminifte- rium eingeladen. Der Reichsarbeitsminister begrüßte die erschienenen Treuhänder und dankte ihnen zugleich auch im Namen des Herrn Reichskanzlers für ihre Bereitwilligkeit, das überaus wichtige und verantworlungsreiche Amt eines Treuhänders der Arbeit zu übernehmen. Mit der Ernen nung der Treuhänder hätten, so führte der Reichsarbcits- minifter unter anderem aus, die Schlichter ihre Tätigkeit beendet. Er sehe cs für seine Pflicht an, den bisherigen Schlichtern für ihre Mühewaltung seinen Dank auszu sprechen. Der neue autoritäre Staat stellt sich vollkommen an ders zur Wirtschaft als der bisherige liberal-demokratische Staat. In Zukunft erhebt der Staat auch gegenüber der Wirtschaft den unbedingten Führungsanspruch. Die Wirtschaft hat den: Volk zu dienen, und Aufgabe des Staates ist es, darüber zu Wachen, daß dies geschieht. Es zeigt sich in unserem wirtschaftlichen und sozialen Verbändewesen, daß dieses noch einer gründlichen Er neuerung im Geiste der nationalen Revolution mit dem Ziel einer berufsständischen Ordnung harrt. Bis dieses Ziel erreicht ist, muß der Staat die Treuhandschaft für die Arbeit selbst übernehmen und das alte System in eine neue Ordnung überleiten, in der auch die Regelung der Arbeits- und Lohnbedingungen Aufgabe der berufs- sianvlsiyen L-ewsiverwattung ist. So sind die Treuhänder der Arbeit geschaffen und vom Reichskanzler ernannt worden, um an Stelle der Vereinigungen von Arbeit nehmern, einzelner Arbeitgeber oder der Vereinigung von Arbeitgebern rechtsverbindlich die Bedingungen für den Abschluß von Arbeitsverträgen zu regeln, um für die Auf rechterhaltung des Arbeitsfriedens zu sorgen und um bei der Vorbereitung der neuen Sozialverfassung mit- zuarbeiten. Die Treuhänder verkörpern die höchst: S t a a t s a u t o r i t ä t und sind daher lediglich an die Richtlinien und Weisungen der Neichsregiernng gebunden. In der Aussprache mit den Treuhändern wurde festgestellt, daß der Wille der Reichsregierung, wonach für die notwendige Übergangszeit die bestehenden Lohn rind Arbeitsbedingungen grundsätzlich in Geltung bleiben müßten, und es die Pflicht aller Beteiligten sei, die in den Tarifverträgen getroffene Regelung, soweit sich ihre Änderung nicht als unumgänglich notwendig erweise, grundsätzlich anfrechtzuerhalten, auch als Richtlinie für d-e Arbeit der Treuhänder zu gelten hat. Im übrigen werden die Treuhänder im engsten Einvernehmen mit den zu ständigen Verwaltungsstellen der Länder arbeiten, wobei ihnen jede Unterstützung der Länderregierungen zugesagt worden ist. Fußtritte von den Genossen! Zn Prag erscheint eine Zeitschrift ver bekanntlich ganz links eingestellten „Liga für Menschenrechte", ver „Auf ruf". In diesem Blatte, dem man gewiß keine Vorein genommenheit gegen die SPD. vorwerfen kann, steht ganz richtig zu lesen: „Sie haben beide, die in Berlin gebliebenen und die nach Prag geflohenen SPD -Führer, die Sache ihrer Partei, ihre Ideen ver raten und geschädigt, und einzig und allein dadurch, daß sie auch jetzt noch nicht den Mut hatten, abzntreten, daß sie lieber die Spaltung der SPD in Kaus nehmen.Als auf eine politische Rolle zu verzichten, die sie längst und rechtlos ausgespielt haben Sie haben in der Republik nicht gewußt, wann sie ihre Ämter an andere abzutreten hatten; sie wissen es heute noch immer nicht. Wels und Breitscheid und Vogel und Künstler und Löbe u?w die anderen, die Führer in Berlin und die Führer in Prag, sie alle haben das Recht verspielt, sich heute nach als Führer der Sozialdemo kratischen Partei Deutschlands auszugeben. Nicht darin bestand ihre Ausgabe, Märtyrer ihrer Partei zu sein, nicht darin besteht sie, mit der Hitler-Regie rung über die Freilassung der verhafteten Genossen zu verhandeln und die Rückkehr Otto Brauns und Wels zu ermöglichen, nicht darin besteht sie, von Prag aus gegen den deutschen Faschismus Opposition zu machen. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, jetzt endlich zu erkennen, daß ihre Zeit vorüber ist, daß ihre einzige, ihre letzte Pflicht ihrer Partei gegenüber ist: a b z u t r e t e n!" Die Kommunistin Klara Zeiiin gestorben In Rußland. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist in der Nacht zum Dienstag die älteste deutsche Kommunistin, Klara Zetkin plötzlich gestorben. Sie ist 76 Jahre alt geworden. Bekanntlich lebte sie schon seit mehreren Jahren in Rußland und kam nur zu Reichstagssitzungen und be sonderen Veranstaltungen der kommunistischen Partei leitung nach Deutschland. Man erinnert sich noch des pein lichen Schauspiels, das sie bot, als sie den vorletzten Reichstag mit einer rein bolschewistischen Propagandarede eröffnete, da sie nach der alten Geschäftsordnung des Reichstags Alterspräsidentin war. In Rußland lebte sie aus Staatskosten in einem Er holungsheim in Archangelskoje. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 31. Sun! 1933. Merkblatt für den 22. Juni. Sonnenaufgang 3°° I Mondaufgang Sonnenuntergang 20"° I Monduntergang 20" 1767: Der Staatsmann Wilhelm von Humboldt in Pots dam geb. Oer längste Tag. „Komme, was kommen mag, die Sonne rinnt auch durch den längsten Tag!" In Schillers „Macbeth"- Übersetzung, aus der dieses Wort stammt, steht zwar nicht „durch den längsten", sondern „durch den rsuhsten Tag", aber man kann den Ausspruch ganz passend auch auf den längsten Tag des Jahres, den 21. Juni, der den Sommer eröffnet, anwenden. Selbst durch den längsten Tag „rinnt" oder „rennt" die Stunde, selbst der längste Tag ist nicht so lang, daß er nicht ein Ende nähme, um wieder kürzeren Tagen Platz zu machen. Das ist es, was uns auf dem Höhepunkt des Jahres mit einiger Wehmut erfüllen muß: es beginnt zwar jetzt erst der richtige Sommer, den der Kalender verheißt, aber der Beginn weist bereits auf ein Ende, auf ein Abwärts hin, denn es ist bald vorbei mit den langen Tagen, und in immer nähere Sicht kommen die langen Nächte. Wenn wir vom Sommeranfang am 21. Juni sprechen, so können wir immer nur den „astronomischen" Sommer meinen. Der „meteorologische" Sommer, der Sommer, der durch ein sommerliches Wetter bestimmt wird, kann schon viel früher anfangen und fängt auch oft schon viel früher an: es gibt nicht selten schon im Mai und in der ersten Junihälfte Tage mit echtem Hochsommerwetter. Man rechnet daher auch in der nördlichen ge mäßigten Zone, in der wir leben, die Sommerzeit etwa vom Mai bßs in den September hinein. Spricht man gar von einem „Sommerhalbjahr", so meint man die Zeit vom 1. April bis zum 30. September, schließt also den ganzen Frühling und noch ein Stückchen Herbst mit ein. Der „astronomische" Sommer aber hat weit engere Grenzen, da er nur die Zeit zwischen dem 21. Juni und der darauffolgenden Nachtgleiche, d. h. dem 23. September, umfaßt. Diese astronomische Sommerzeit ist die Zeit der Sonnenferne. Obwohl nämlich die Erde von der Sonne im Sommer weiter entfernt ist als im Winter, wirken die Strahlen der Sonne dann doch ungleich kräftiger als im Winter, weil sie i n st e i l e r e r Richtung auf unsere Erdhalbkugel fallen, und weil die Sonne im Sommer viel früher auf- und vi^ später untergeht als im Winter, so daß ihre wärmenden Strahlen längere Zeil hindurch wirken können. Erweiterung der Fetikarte. Auf Kurzarbeiter und kinderreiche Familien, Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, sind im Reichsernährungsministerium Beschlüsse über die Kon tingentierung der Margarine im nächsten Quartal — die bisherige läuft bekanntlich am 30. Juni ab — nochnicht getroffen. Die Regierung werde jedoch das Fettprogramm im wesentlichen weiterführen. Mel dungen, daß die Fettkarte auf Kurzarbeiter und kin derreiche Familien erweitert wird, seien zutreffend. Als kinderreich gelten Familien mit mehr als drei Kin dern. Danzigs nationalsozialistische Regierung vom Volkstag gewählt. Dr. Rnuschning Senatspräsideni. Der Danziger Volkstag trat zu seiner ersten Tagung zusammen. Die 38 nationalsozialistischen Abge ordneten waren in Uniform erschienen. Die Diplomaten- und Pressetribünen waren überfüllt. Die Sitzung wurde durch den bisherigen Senatspräsidenten Dr. Ziehm als dem Alterspräsidenten eröffnet. Dann wurde zum Prä sidenten des Volkstages der nationalsozialistische Abge ordnete von Wunck mit den Stimmen der National sozialisten, des Zentrums und der Deutschnationalen gewählt. Rach Annahme einer bedeutend verschärften Ab änderung der Geschäftsordnung und der Wahl der Vizepräsidenten, der Beisitzer und der Ausschüsse wurde zum Präsidenten des Senats der bisherige Vorsitzende des Danziger Landbundes Dr. Rauschn ing mit 49 von 66 abgegebenen Stimmen gewählt. Dafür stimmten die Nationalsozialisten und die Zentrumsabgeordneten. Nach einem dreifachen Sieg heil auf den Danziger Senatspräsidenten Dr. Rauschning gab der Vertreter der Deutschnationalen Front eine Erklärung ab, daß die Deutschnationale Front bei der Wahl der Senatoren Stimmenthaltung üben werde. Die neuen Senatsmitglicder. Sodann wurden mit den Stimmen der National sozialisten und des Zentrums folgende Senatoren ge wählt: Vorläufiger Vizepräsident und Innensena tor: Artur Greiser (NSDAP.); Kultussenator: Boeck (NSDAP.); Senator sür Betriebe: Dipl.-Ing. Huth (NSDAP.); Senator fürFinanzen: Dr. Hoppen- rath (NSDAP.); Senator sür Bauwesen: Hochschul professor Hoeppner (NSDAP.), Senator fürSoziales: Regierungsinspektor Hohnfeldt (NSDAP.); Senator für Volksgesundheit: Medizinalrat Dr. Kluck (NSDAP.), Justizsenator: Dr. Wiercinski-Keiser (Zentrum); Senatoren zur besonderen Verwendung: von Wnuck (NSDAP.), Bertling (NSDAP.) und Prälat Sawatzki (Zentrum). Nach der Wahl vereidigte der Präsident des Volkstages die zwölf neugewählten Senatoren. Die Sitzung wurde dann mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer Adolf Hiller und dem Gesang des Deutschlandliedes beschlossen. Die Marxisten hatten vorher fluchtartig den Sitzungssaal verlassen. Fackelzug der SA. und SS. Im Anschluß an die Volkstagssitzung trat der neue Senatzu seiner ersten Sitzung zusammen. Es fand eine Besprechung über das Ermächtigungsgesetz statt, das am Freitag dem Volkstag vorgelegt wird. Abends übernahm dann der neue Innensenator Greiser die Danziger Schutz polizei. Den Abschluß dieses für Danzig bedeutungsvollen Tages bildete ein eindrucksvoller Fackelzug der gesamten SA., SS. und Hitlerjugend durch die Straßen der Stadt. Nnn sollte man aber meinen, daß die größte Sommer hitze zur Zeit der Sonnenwende, also um den 21. Juni herum, herrschen müsse, weil dann die Sonne zur Mittags zeit am höchsten steht und am längsten über dem Horizont verweilt. Aber das mit der größten Sommerhitze trifft durchaus nicht zu! Erfahrungsgemäß haben wir nämlich die größten Hitzen erst im Juli und im August, und zwar auf der ganzen nördlichen Halbkugel und bis in den Polar kreis hinein. Das kommt daher, daß die Sommersonne dann schon längere Zeit gewirkt und den Erdboden er wärmt hat, so daß die Kaltluft aus den Polgegenden nicht mehr so kalt wie sonst zu uns kommt, vielmehr schon ge hörig erwärmt ist. Wir sind nun wohl über den Sommer und seine astronomischen und meteorologischen Eigentümlichkeiten genügend unterrichtet, und es ist nichts mehr gegen ihn zu sagen, wenn er am 21. Juni vorschriftsmäßig beginnt. Auf den Namen, den wir ihm geben, aus das Astronomische und Meteorologische, kommt es nicht an — die Hauptsache ist, daß er ein richtiger schöner Sommer wird und ein richtiger schöner Sommer bleibt! Stadt. Lust- und Schwimmbad Wilsdruff, Wasserwärme 19" Celsius. Becken frisch gereinigt. Das Getreide wächst zu Rekordhöhe in diesem Jahre. Ein allgemein gutes Wachstum ist gewiß erfreulich, aber die sich immer wiederholenden Niederschläge sind nun bald vom Uebel. Das Korn knickt zusammen und kann sich dann nicht entwickeln. In den Gärten warten die Erdbeeren genau so auf die liebe Sonne wie die Menschen, die der Nässe und Kühle schon herz lich überdrüssig sind. Nun möchten wir bald etwas vom Som mer sehen, denn am Sonnabend ist schon Johannistag. . Die Kirchgemeindevertretung hat gestern einstimmig fol gende Beschlüsse gefaßt: 1. Da dem Gedächtnis der Gefallenen ein besonderer Volkstrauertag gewidmet ist, wird der Johan ni s t a g nicht mehr nur auf dem Ehrenfriedhof gefeiert wer den. Die Andacht soll einen allgemeinen Charakter tragen. Ls findet am Sonnabend um 3 Uhr abends eine Feier auf dem neuen Friedhof statt, zu der Herr Musikdirektor Philipp Bläser stellen wird. Sodann wird ZL8 Uhr eine Andacht in der Jakobi kirche gehalten, an die sich die Feier des heiligen Abendmahls anschließt. — 2. Es soll eine Kirchenfahne angeschafft werden. Der Zeitpunkt ihres erstmaligen Gebrauches hängt von der Erledigung technischer und sonstiger Fragen ab. — 3. Einer Anregung von Gemeindegliedern, die Wasserleitung auf dem Friedhof weiter zu führen, soll entsprochen wer de» in der Voraussetzung, daß die Gemeindeglieder selbst zur Finanzierung durch freiwillige Gaben beitragen. Mittel der Kirchkasse sind bei dem katastrophalen Rückgang an Kirchen steuern nicht vorhanden. Es wird demgemäß hierdurch zu frei willigen Spenden aufgerufen. — 4. Anstelle des ausscheiden-