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Nr. 11. Lauvar 1224 Erzgebirglscher DolNssreund. Verlag C. M. SSrnier, Du«. Veldlait, Die Lage -er AngesleMenversicherung denen ja dl« Chemnitzer Radikalspzialist-n so unentwegt Man mutz stck wundern, Latz di- Neichsversichermnsansiall unter diesen Umständen und obwohl sie n'ch" w'« di« Invalid-mversich-rung durch Darlehen oder Zuschüsse vom Reich unterstützt wurde, über haupt üurchgekommcn ist. Das ist allein ihrer umsichlMN Vermö- gersv rwa-ltung zu danken. Sie erkannte frühzeitig die der Dorsi he- rnna durch die Inflation drohende Desahr und legte, soweit das überhaupt in ihrer Macht stand, di' eingehenden Gelder recht'e'tig roertbeständig an. Leider mutzte der größte Teil der wer beständigen Anlage sehr rasch wieder pr-i-gegeLen wecken, damit das Heilver fahren erreut ausgenommen werden konnte. Sowohl die berufsamtlichen Leiter, wie die in den Selbstver- waltungskörpern vertretenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Haien es zu kcii.er Zeit an Bemühungen fehlen lassen, der Versicherungsan stalt zu wertbeständigen Beiträgen zu verhelfen. Aber erst am Ende des Jahres hatten ihre Bestrebungen Erfolg. Durch; dl« Verordnung vom 23. November 1923 wurden dir Beiträge zur Angestelltenver sicherung unabhängig von denen der Invalide Versicherung festgesetzt Man g ht wohl nicht fohl wenn man darin -in- amtliche Anerken nung de- Grundsatzes vermutet, datz es unzweckmässig ist, d e eine Kaffe lediglich dasselbe leiden zu lasten, weil die andere leidet. Lei der sind die gegenwärtigen Beiträge der beiden Kasten wieder durch «ine gemeinsame Verordnung gerearlt. Im übrigen aber brah'e d cse Verordn»»» einen weiteren Fortschritt. Nach ihr werden vom 1. Januar die Beiträge in Nentmmnrk erheben. Die Befestigung unserer Währung hat zur Ileberwindunq der Krise natürlich gleich falls »ich' unoul)«blich belaetragen. Dis Mitt« vorigen Jahres bedurft' fede Beitragrregesunq einer Desctzcsänierung. d « auf dem lanaen We-e über den Reichstag nur i schwer, in allen Fä^en aber nur verspätet herbei geführt war. Tic leitenden Körperschaf en der R. f. A., das Direktorium und der Der- 14. Dezember 1923 bei 69 öffentlichen Arbeitsnachweise« Sachsens ber-s's 273 007 Vollerwerbslose vorhanden waren, während am 16. No em' er 1923 bei 75 öffentlichen Arbeits nachweisen noch 243 529 und am 19. Dezember 1922 bei nbgesurkem Man könnt« also Heu'« di« gesamten Dorkreaz. u d Krimsschulden der öffentlichen Organe und aller Privaten in Deutsch Di? Krmnmntllen u: d Frl'isch. Ein wenig freundlicher Empfang wurde, wie die „Chem nitzer Allgemeine Zeitung" berichtet, dem ehemaligen Mt- nisterprüsibenLen Fe titsch zu'eil, als er in Chemnitz am Dienstagabend im Adlersaa'le 'einen sozialistischen Partei freunden Bericht erstatten wollte. Dir Kommunisten, mit Oerlliche Angelegenheiten^ Auswertung. land für wenige Negenmark kaufen. Prakt sch sind di« Schuldner also von ihrer früheren Schuldv-r- pflichtung restlos befreit wvrdcn. Einerseits diese Brr«icherung der Lckuldn r anderseits die Ta sarhe, daß sich der Gläubsger an den Verlust seines Vermögens ziemlich gewöhnt hat, bestimmen dos Reich, ein« Auswertung dieser Schuld'orderamum vorzunrhw.ru, den Ertrag aber ranz oder doch zum größten Teil in di« eigenen leeren Kassen zu leiten. Gegen diesen versuch des Ruches hat man im deutschen Volke lebhaften Pro'«st erhoben. In der Tat 'st auch nicht e inzuschen, worum Beträge, die durch ein« unglückselige Entwickelung in ein Nichts zusammeng'sichvumpft sind, zimunftrn Nicktlet.üligter w'cdu aufgeblasen werden sollen. Ter Gewinn des SchM'n.rs war eben restlos der Verlust des Gläubigers, und der Gläubiger gehört in der überwältigenden Mehrzahl der Fälle jenen Kre'sen an. welche in erster Linie das Opfer der Defizitwirtschaft und des Dähr"n^svw- falls geworden sind, und die gleich', itig einen wichtigen Teil der deutschen Knlturschicht misinachen. Mir mästen uns jedoch d-ran ae- wöhn«n an d'e Dinge auch mider« Maßstäbe auzulegen als blos d-n der formalen Gerechtigkeit. Tas öffentlich« Wohl ist heute mrhr nls je oberstes Gesetz, und ihm muffen sich all« einzelnen bau/"». Immerhin mutz gefordert werden, daß bei der Auswertung auch der Gläubiger bedacht wird. Nun gibt es aber viele Schuldner, für die ein« erheblich« Auf wertung der früher einmal aufgenommenen und inzwischen in der M hrzabl der Fälle bereits zu rückgezahlten Schulden d'e Gefahr euer finanziellen Krise heraufbeschwört. Es ist natürlich ausgeschlossen datz das Reich und die anderen ö'ftMick'«» Organe Dsutschlmchs ihre Schulden auch nur in mä^iMM Umfange aufwer'et; gesck>äh« da, etwa zu 10 Prozent des früheren Goldwertes, so müßt« allein für d e Vorkricgs- und Kriegsschulden ein Betrag von fast 10 Milliarden Goldmark fesig setzt wecken. Landwirtschaftliche und industrielle Unternehmungen, die im Laufe der letzten Jahre ihre Sch sd in en - wertet«! Pavievmark abgetragen habe'', hecheu diele „D'lutaggw nne^ längst als Gewinne verbucht und in Neubaeiien usw. angelegt. Man würde als» frühere Bilanzen itber dm Saufen werfen, wenn mm hier nachträglich -ine Umw«''unq vornäbme. Bei vielen Unterneh mungen würde dadurch d:r Müterbestand oder doch di« Weiterarbeit im notwendigen Umfang« in Fran« aollellt. des muß beachl-t w-'din. wenn das schwierige Kapitel der „Aufwertung^ in Angriff genomnwn wird. waltungsvat, die in jener Zeit zu einem bloß'». Verwaltungrcpparat herabgcürückt waren, hatten auf das Schicksal der ihnm anver rau ten, für das Wohl hund«rttausender Versicherter M'inent wichtigen Dcrsich7rungssinr'ch'"na kc nen unmittelbaren Einfluß. Aus dieser Schlag« heraus stellte im Dsrwaltuugsrak d«ff?n Mitglied Winter einen von den Vertreter" des Verbandes weibli -er Handels- und Bllroanoestellten und des G. d. A. untevstütz'«» An- trag wonach der Reichsversick-erungsanstalt größere Mao!" esimniste »»gestand«» werden Vea. Es ist zu Hessen, daß d'e auf Grund die ses Antrages eingel itcten Derhandlun^'n zum Erfolg führen. Kn der Angestell'enversicherung sollt« die Selbstverwaltun>g den reinsten Ausdruck finden, zumal sie öffentliche Mittel viM beansprucht. Tas Reich sollte sich darauf beschränk'», über die Wahrung von Gesetz aebung fortzusetzen, wurde durch inzwischen erschienene Po lizei unterbunden. Die Kommunisten aber hatten ihr Ziel erreicht: die Arbei er standen in erbitterten Gruppen einan der gegenüber, und eine sachliche Aussprache war unmöglich geworden. Daß System in der Sache lag, konnte man schon vor Beginn der Versammlung mer ken, wo einzeln« Gruppen wie auf Kommando bestimmt« Linse ausstießen, während die andere Sette des SaaleS, wo sich ebenfalls Kommunisten gruppiert hatten, das Echo aufnahm. Die Inszenierung geschah unter der Führung bekannter Chemnitzer Kommunisten." Vie dritte große S'«irevv«rvckimng, welche die Reichs- vogi«rung auf Grund des Ermächtigungsgesetzes erlösten will, begeg net im Reichsrat sd. h. in der Vertretung der P utschen Länder) Schwierigkeiten. Diese Steuerverordnung beschäftigt sich haupt- sächlich mit der Frage der sogenannten „Auswertung", d. h. da nit, wieweit die Schuldner ihren Gläubigern die früher a.eliehenen Be träge der Gelt«ntw«rtuuq angepaßt zurllckgob.n sollen. An sich wäre dies Problem ledigl'ch ein solches der inneren privaten Vermögens- verteiluug, nicht aber ein Problem das die öffentlichen Finanzen be sonders zu int«rcffieren braucht«. Da aber di« Finanznot des Rei che» einen Grad erricht hat, der zum Sckzöpfen selbst aus den trüb sten Quellen zwingt, wird di« Frage der Aufwertung we'entlich vom fiskalischen Standpunkt aus betrachtet. Hierbei geht das Reich von folgeicher Erwägung aus: Der Gläubiger festverzinslicher Darl>'en (Hypotheknwläubiaer, Obllga'icnsinhaber usw.) hat im Laufe der Jahr« sein Vermögen dahinschmelzen sehen wie den Schnee vor d«r Frühlimssonn«. Diele haben sich entschlossen, das Aucgeliehene zu- —— , band in Hand gehen, marschierten als tzundertschaf-^ 84 öffentlichen Arbeitsnachweisen nur 36871 Vollerwerbs- Satzung zil wachen. Ilrberläsit man den A,Kügelern und An- te«e nach dem Versammlungslokale, wo s'.s Herrn Fellisch lose gezählt wurden. Die von der Zigarettenindustrie sowie -estM n die Führung und D--wal ung^er von wneu ftl^ wüste Katzenmusik darbrechteu. ! die von Neichsbehörden und von Banken in größerem d«E"ich^?sick?runoÄÄ Die radikale „Chemnitzer Volksstimme", das Organ, Ilmfange vorgenommenen Entlassungen haben wesentlich stellunvnsi s.eru^ wird wehr neck a>s b'shrr d.-m Ana-st-Iltenstand das immer laut nach der kommumstisch-sozialistischen Ern- zur werte en Erhöhung der Erwerbslossnzahl beigetragen, und damit dem d'ut'ä'M Delk« «in Segen wecken. Außerdem en -' h-it schreit, hat den Schmerz, folgendes berichten zu müssen: Aber auch in anderen Berufszweigen, wie in der Metall- »ostet man die Behörden vrn Einmischungebeb-ynistcn, die der Allge-! „Ein unerhörter Vorgang spielte sich in der Versammlung und Kartonnagenindustrie, ist es teilweise zu Entlassungen, meinbeit keinen Vorteil bringen, d'e Behörden übnslü'sigevweise 'M- im „Adler" ab, als Plötz ich ein kommunistischer Stoßtrupp, größeren Sti's gekommen. Ledig ich in der Textilindustrie populär waren und ohne zwingenden Grund d e E» .iern huauft 200 jungen Leuten in den Saal hereindrang und hat die seit einigen Wochen allgemein beobachtete Bes- schvauben. Tie schon heute mit der Sblflvcrwaltunq der Anaest.n- ^urch Johlen und -Trillerpfeifen eine geordnete > serung der Lage angehalten und sogar zu weiteren nicht ten-D-rsichrrunq betrauten berrfs- unde^e-amtuch:ii 'stcvonei Fortfüh.ung der Ver'ammlung unn-ögtich machte. Genosse' unbedeutenden Eins ellungen von Arbeitskräften geführt: erlisch mutzte sein Referat ab brechen, und di- Ver-; stellenweise war auch die Säßwaren- und die Zigarren-' wünfch^^ -^lung mußte schon um V-S Uhr geschlossen werden. Industrie sowie die Möbelindustrie noch leicht auf- stattgcöcben werde. > Versuch, d»e Versammlung als kommur.i,ufche Kund-1 nahmefahlg. * D«r nene Iunenminlster. D>.r sozialdemokratische vandtag«I- geordnete M ü l le r-GH e m n i tz ist, wie schon angrkilndigt, »um Minister des Innern ernannt und am Mittwoch in sein Amt «»«- ge wiesen worden. * D:r K impf gegen die Notverordnungen. ImRechtS- ausschuß des sächsischen Landtags stellte der Abgeordnete Beutler (Dnatl.) den Antrag, der Landtag solle de« Notverordnungen der Negierung Fellisch, betreffend die Gewerbesteuer, Ar beitgeberabgabe und Beam tenabbau, die Gültigkeit versagen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt, weil die Parteien der große« Koalition gegen ihn stimmten. * De? Schulreformplan Dr. Wünsches trägt, wie jetzt vom Voiksbildungs.nint,.ertum festgestellt worden ist, nur den Charakter einer „Privatarbeit". Hiermit steht die Tat sache in einem gewissen Widerspruch, daß Dr. Wünsch« s. Zt. zur Ausarbeitung des „Reformplanes", der bekannt lich die höheren Schulen in die öde Gleichmacherei hinein- zie^en wollte, als Obenegierungsrat in das VolksbildungS» Ministerium berufen worden war. Die obige Nachricht läßt darauf schließen, daß unter dem neuen Manne im VolkS- bildungsminifterium der Plan WünscheS keine Aussicht auf Verwirklichung haben wird. Hoffentlich verleiht der Mi nister Dr. Kaiser den» Verfasser des Planes, der ein echter sozialistisch-»: Parteimann und weiter nichts ist, recht bald den Charakter eines Privatmannes. ' Dor Lrr Aushebung der Fleiß^che» Rellgimtrmrmdmmg«. Wie von unterrichteter Seit« mil-geteilt wird, steht die Aufhebung Ler bekann en Dirockmmarn des früheren Volksbildung »Minister» Fleißner, die seinerzeit di« Empfindungen der christlichen Kreis« auf» schwerste verletzt haben unmittelbar bevor. Das Volksbildungsmint- sterium will künftig dr« Religion»- und Gewissensfrei heit von Lehrern und Schülern unter allen Umständen garantieren. Die Mit eilung wick sicher in der christlichen Eltern- und Lehrer schaft mit vrof«r Genugtuung bevgrüßt wecken. * Linse t ich- Regelung des Preisabbaus. Nachdem die örtlichen Behörorn in den letzten Wochen vor allem auf dein Lebensmitlelm arkt den Abbau der HandelS- und Verdienstspannen vorgenommen haben, deren Ausmaße sehr verschied«»» sind, will man jetzt dazu übergehen, ReichS- Richtlinirn zu schassen. Im Reichswirtschaftsmintsterium haben unter Hinzuziehung der Polizei- und Wucherbehör den sowie der PreisprüfungIflellen Besprechungen mit den Vert e'ern des F'estchhande-s stattgefunden, in denen Grund lagen für die Festsetzung von Verdienstspannen deS Groß handels und der Kleingewerbetreibenden gesucht wurden. Die Besprechungen werden auch mit Vertretern anderer Gewerbe fortgesetzt werdrn um nach Möglichkeit eine ein- hertsiche'Regelung 'es Preisabbaues vorneh men zu können. * Ter sächsische Arbeiismarkt hat in der ersten Woche des neuen Jahres in fast allen Berufsgruppen eine Ver schlechterung erfahren, sodoß die Zahl der ArbeilSlofen abermals nicht unbeträchtlich gestiegen ist, wobei berück sichtigt werden muß, daß außer den Kurzarbeitern am pgz. Di« Sfsenlltch« Aufmerksamkeit ist in den l«tzten Iahr«n so restlos von der Außenpolitik und den inneren Unruhen bean sprucht wou.u, daß si« di« Not mancher, das Gemeinwohl fördernder Einrichtungen kaum oder garnlcht beachte»«. Dazu gehört auch d!« staatliche Anaestell erwcrstch rung. Sie befand sich lang« Zeit in har ter Bedrängnis. Aehnlich wi« b«i der Invalidenverstä/erunH, di« sich üidem sogar auf Rricksmittel stützt, gingen die gejamr«n Einnahmen fast vollständig für die Bevwaltmq, drauf, ja reichten in manchen Atonalen nicht eimiurl hin. Di« bei tem verhälmismäßig kurz«» Bestehen der Angestrlltenv rsicheruna noch wichtigste Gegenwartsleif- tmrg, das Heilverfahren, mußte vorübergehend e.ngestell: werden. Di« von der Versicherung ausgekehrt«» Nent«n »«re» außeoockenllich mä ßig. Verursacht wucke diese Notlage durch die zuweilen geradezu lächerlich niedrigen Beiträge. Rechnet man die erhoben«» Papier- marksätze mit Hilf« der LebenshaltungLmeßzifser des Reiches auf un- gesähre Geldbeiträge um, dann kommt man schon tm Januar 1021 auf monarlich 0,14 in der niedrigst«» mW 2,25 Mark in der höchsten Deitragsklafse gegen 1,00 und 26,00 Mark in den Borkricgsjahren. Im Februar 1923 warm di« Sätze bereits auf 0,02 bozw. 183 Mark gesunken, fielen bi» Juni weiter und stürzten im nächsten Mona' gar, — ----- auf 0.002 und 0,13 Mart. Verantwortlich für diese unzulänglich".» »ückzun- wen, als es immerhin noch 20, 10, 5 oder 1 Prozent scines Beiträge ist unsere Lesetzgebungsmascksin«, ckr die Bettra^festsetz- früheren Wertes besaß. Heilte, bei einem Wertvechälkrns der Pa- ung Vorbehalten mar, die aber für einen solch blitzartigen Werte-! viermark zur Goldmark von 1:1000 000 000 000 ist der B ert sol^er schwund unseres Geldes, wie wir ihn erlebt haben, zu schwerfällig ist. Darl he» auf den z«hnmilli«r-enst-en Teil des früheren Wertes her- Hiilzu kommt, daß die Sozialdmwkvati« und ihre Locverniänn«r in der Regierung an der Hebung des Uebels wnig imecMert warm. Den Sozialdemokraten erschien im Gegenteil die Noilag« t«r Reichs- versicherungsanstalt als ein geeignetes Mittel, ihren Lieblings- lan aus Verschmelzung der Angestelltei versicherung mit der noch größer« Slot l idendcn Arbeiter-Invalidenversicherung durchzusetzen. Daß di« Sozialdemokrat'« einen besseren Angelpunkt für ihre Werbungen mn die Zusammenlegung der beiden Einrichtungen nicht finden konnte, beweist, daß sich der Gedanke einer selbständigen Angestellten- versicherung glänzend bewährt hat. Umso mehr war di« Notlage der Reichsversicherungsanstalt zu bedauern. Bürger von Oberfchlemar Wer am Sonnlag n'chl wähl». Hal kein Rech! an den kommenden Zuständen Kritik zu üben! Wer jetzt noch, nach all den trüben Erfahrungen der letzten Jahre, zu saul oder zu seige ist, seine Pflicht als Bürger bei der Wahl zu erfüllen, muß als SchSVUng gsbrankmarkk wer»««. Jeder, der die Ansicht teil», daß die korrupte Parleiwirlfchaft, die emfeitige Intersffenpolüik der ÄlaisrilktSmpser und Schiazwork-^«magozen oerschw »den muß, hat die verdammte Pflicht, am Sonnlag bürgerlich zu wählen. Die neue Gemeindeordnung legt alle Mach! in di« Hände der Demeindererlrelung. Mehr als je ist daher die Schaffung einer bürgerliche« Mehrhetl notwendig. Auf jede Stimme kommt es en, wie lj« lchlcn Wahlen vor 2 Iohrcn ge eigl habcn. Wenige Slinimcn weiden den Ausschlag gebeut Es geht um die Eniw cklung des Badeortes, es geht um die wirtschaftliche Existenz jedes L nzelnen, es geht um die körperlich und ge-si g --Ped« Erziehung unserer Kinder, «r geht um da» Schicksal unseres Vaterlandes überhiiipl I .Was uns die nächsten Jahre dringen werdcn, ist durchaus nicht vorauszusaaen, doch wir fürchten, w r kommen sobald nicht zur Ruhe. Ls ist der Welt nicht gegeben, sich zu betchsidea: den großen n cht, daß kein Mßarauch der Bemalt stallsinde, und der Masse nutzt, daß sie in Erwartung allmählicher Verbesserungen mit einem müßigen Zustande sich -egnüge. Könnte man die Aicn'.chheit vollkommen machen, so wäre auch »in vollkommener Zus'and denkbar, so ober wird es ewig herüber- und hinüberschwanken, der eine Teil wird leiden, wahrend der andere sich w"hlu«fi>.de», Egoismus und Neid weiden als böse Dämonen immer ihr Spiel treiben, nnd der Kampf der Parteien wird kein Ende haben. Los Vermin tigste ti« immer, daß feder jein Melier betreibe, wozu er geboren ist und was er gelernt hat und daß er den Andern nicht hindere, das Seinige zu tun. Tcr Schuster bleibe bet ieinem Leisten der Dauer hinter dem Pflug und der Fürst wisse zu regieren. Denn dies ist auch ein Melier, das gelernt jein will, und das sich n emand anmaßen soll, der es n chl versieht.' Co sprach Soeth« vor l00 Jahren zu Eckermann. Wähler von Oberschlsmat Sehl Euch die WahworMiige an! Einige «m des Kemelndewohl besorgte Einwohner. Wühlt bürgerlich;