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gösammesi in Wilsdruff 269,63- Kaufbach 47,78; Sachsdorf 25,—; Herzogswalde 28,35; Mohorn 24,77; Kessektwrf W,75; Unkersdorf 16^5; Steinbach b. K. 7,70; Zöllmen NM; Grumbach 96,49 und Limbach 22,15 NMk. Für die Gabe« sich die damit zum Ausdruck gebrachte Liebe für das Kilfswerk des Roten Kreuzes danken der Zweigverein und die Freiwillige Sanitätskolonne. Gttvitter. In den gestrigen Nachmittagsstunden zogen ver- Mieden« Gewitter über unsere Gegend, die sich in ausgiebi gen Regengüßen entluden, sonst aber kaum Schaden anrichteten. Schwer wurde dagegen der Osten Dresdens heimgesucht. Hier wuchs das Gewitter zum Unwetter aus und starker Hagel- schlag richtete auf den Feldern und in den Gärten großen Scha den am Di« Feuerwehr wurde Llfmal zu Hilseleistungen ge rufen. Der SA.-Reitertrupp des Sturmbann IV/1OO hielt in Ver bindung mit dem Reitverein Oberwartha am Mittwoch im „Lindenschlößchen" eine Besprechung ab, in der General Genthe - Dresden — Lhefreitlehrer für Sachsen und Sturm führer der SA. — über Zweck und Ziele der Reiterei sprach. Beginnend mit den Worten des Vvlkskanzlers Adolf Hitler: „Zerschlagt mir die ländlichen Reitvereine nicht", beleuchtete der Redner in treffenden Worten die Verdienste und den Wert der ländlichen Reit- und Fahrvereine vom reiterlichen und pferdezüchterischen Standpunkt aus und betonte besonders, daß durch die Wehrsportreiterabteilungen unbedingt vermieden werden müsse, Unruhe in die ländlichen Reitervereine zu tra gen. Dr. Kunze unterstrich in trefflichen Worten die Ausfüh rungen des Vorredners, und unterstrich nochmals die Nachteile, die entstehen würden, wenn die ländlichen Reitvereine in ihrer vortrefflichen Arbeit zur Ausbildung von Mann und Pferd nachlassen würden. Mit einem „Sieg Heil" auf den obersten Führer schloß die Versammlung, an denen auch viele Väter von Iungreitern teilnahmen. Anschließend hielt der Reitverein unter dem Vorsitz von Gutsbesitzer Kürbis eine Besprechung ab, die lediglich in Vorarbeiten für das am 2. Juli stattfindende Tur nier bestanden. Röhrsdorf. Goldenes Ehejubiläum. Am 17. Juni ist es unserem Mitbürger, Hausbesitzer und Gemeindediener Hermann Bennack und seiner Gattin vergönnt, im Kreise ihrer zahlreichen Anverwandten das seltene und schöne Fest der goldenen Hochzeit feiern zu können. Das Jubelpaar steht im 73. und 72. Lebensjahre und erfreut sich besten gesundheitlichen Wohlergehens. Ihnen war ein reicher Kindersegen beschicken, wovon noch 6 Kinder am Leben sind, die nun mit 11 Enkeln am Fest teilnehmen können. Viel Schmerz und Leid mußte das Jubelpaar bei dem frühen und späteren Hinscheiden ihrer Kin der durchleben, aber dabei haben sich beide einen Familiensinn bewahrt, der vorbildlich ist. In ganz besonderem Maße wird er am Iubiläumstage zum Ausdruck kommen. Sein Lebtag lang ist der Jubilar schwerer Arbeit nachgegangen. Ganz besonders stolz ist er darauf, niemals arbeitslos gewesen zu sein. Seine Arbeitsplätze waren von Jugend auf in der Landwirtschaft. Silbergrube Scharfenberg, Steinbruch Kleinschönberg, Eger K Koch-Wilsdruff, dann wieder bis 1926 Steinbruch Kleinschön berg. Im Jahre 1936 wurde ihm der hiesige Gemeinde- dicnerposten übertragen. Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit find dem Jubilar in allem bis auf dem heutigen Tag Lebens richtschnur gewesen. Das sagt auch ganz besonders seine frühere nebenberufliche Tätigkeit, denn beinahe 46 Jahre vermittelte Hermann Bennack Dienstboten-Stellen und zu gleicher Zeit versah er fast ebenso lange einen Tanzmeisterposten, davon 16 Jahre im Gasthof Klipphausen. Deshalb ist sein Bekannten kreis in der engeren und weiteren Umgebung recht groß und er weiß davon manches zu erzählen. Die Gattin hatte bei alledem immer sehr geschäftig mit der Familie zu tun. Wenn nun den b-den Glücklichen an ihrem Iubiläumstage recht viele gute Wünsche und Aufmerksamkeiten zugehen, so schließen wir uns mit dem Wunsche an, möge ihnen eine gnädige Vorsehung noch recht lange gemeinsames Wohlergehen zuteil werden lasten. Ihre kirchliche Einsegnung erfolgt am Sonntag nachmittag in der hiesigen Kirche durch Pfarrer Heubel-Taubenheim. * Tanneberg. Zum dritten Male tagten unsere Gemeinde- vervrdneten am vergangenen Dienstag im Gasthof Thiele. Für den ausgeschiedenen Pg. Curt Heilmann wurde Pg. Hugo Pötsch vom Bürgermeister durch Handschlag verpflichtet. Die Mahl zum Gemeindeältesten machte sich deshalb noch einmal notwendig, weil zur letzten Sitzung ein erster und ein zweiter gewählt wurden, das Ortsgesetz aber nur einen Gemeindeälte sten Vorsicht. Einstimmig wurde Pg. Emil Sparmann, einer der ersten nationalsozialistischen Kämpfer in Tanneberg, ge wählt. Die Mahl eines Gemeindeverordneten-Vorstehers stand als einzige noch offen. Es wurde zu diesem Pg. Kurt Böhme, das älteste nationalsozialistische Mitglied des Kollegiums ein stimmig gewählt. Einstimmig wurde beschloßen, Reichspräsi dent von Hindenburg und dem Volkskanzler Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Tanneberg zu verleihen. Eine längere Aussprache gab es über Wvhnungsangelegenheiten. Tanneberg. Bei der kürzlich durchgeführten Schweine zählung in unserem Orte wurden folgende Zahlen festgestellt: Ferkel 235, 8 Wochen bis 14 Jahr alte Schweine 192, Zucht sauen 121, Zuchteber 9, sonstige Schweine 196, zusammen 753. Tanneberg. Als „eine Fahrt ins Blaue" machte der hie sige Frauenverein seine diesjährige Partie am Dienstag. Um es vorauszuschicken: der Schwartenberg war diesmal das End ziel. Mitglied Frau Böhme hatte dies erraten und bekam da für als Preis freie Fahrt gewährt. 6 Uhr früh starteten etwa 56 Frauen mit Postautobus Wer Freiberg zunächst bis Pfaff roda. Hier war eine Schloßbesichtigung vorgesehen, die auch sehr eingehend durchgeführt wurde. Wertvolle historische Sachen, die Rüstkammer und freundliche Aufnahme seien besonders er wähnt. Die nächste Station war nun der Schwartenberg, des sen herrliche Aussicht einen Blick auf den ganzen Gebirgskamm gewährte. Nach einer kurzen Einkehr hier wurde in Cämmers- walde das Mittagesten eingenommen. Ueber Rechenberg- Bienenmühle, Nassau, Frauenstein und Freiberg ging es wie der heimwärts, fstr Freiberg wurden noch die Anlagen der Kreuzteiche angesehen. Gute Laune und Stimmung herrschte während der Fahrt, wofür auch das von Mitglied Frau Hilma Birkner verfaßt« Lied mit dazu beitrug. Alle kehrten befriedigt zurück. Besonderes Verdienst darum hat die Vorsitzende des Vereins, Fräulein von Schönberg-Pötting. Mvhmm. Gebirgsverein. Mittwoch Abend unter nahmen die Gebirgsvereinler von hier einen Wanderausflug nach dem Bergschlößchen Herrndorf. In einer kurzen Versamm lung wurde die Abhaltung eines Picknicks Mitte Juli, ver schiedene Wanderungen in die nähere Umgebung, Erneuerung b«z. Reparatur verschiedener Wegweiser und Markierungen beschlosten. Danach erfreuten sich die Anwesenden eines Ljcht- bildervortrages: „An den Ufern des Main"; alsdann wurde ihnen „eine RHeinreise von Frankfurt bis Köln" geboten. Ave^Dmwerem Ober Hermsdorf hat am Sonntag allen Anlaß zu einer großzügigen Feier. Nicht nur der Turnplatz, sondern auch die selbstgebaute Turnhalle sollen die Weihe er halten. Vereinsturnen und Spielvorführungen geben dem Feste einen würdigen Rahmen. Insbesondere wird das in regelmäßi gen Zeitabständen stattfindende Vierbundturnen der Turnver eine Grumbach, Kesselsdorf, Fr.-Zauckerode und Oberyerms- dorf lebhaften Zuspruch Hervorrufen. Kirchennachrichten. für den 1. Sonntag nach Trinitatis. Gottesdienst zum Gedächtnis des ft Landesbischofs D. Ihmels. Wilsdruff. Vorm. 149 Uhr Gedächtnisgottesdienst; vvrm. '/«11 Uhr Kindergottesdienst. Grumbach. Vorm. 149 Uhr Gedächtnisgvttesdienst. Kir chenmusik: „Auferstehung". Männerchor von Graun. Vorm 16 Uhr Kindergottesdienst. Nachm. 2 Uhr Eroßmütterchen- verein. Unkersdorf. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Weistropp. Vorm. 1416 Uhr Predigtgottsdienst; anschl. Kindergottesdienst. — Dienstag: 8 Uhr abends Iungmädchen- verein. — Freitag: 8 Uhr abends Iungmännerverein. Sora. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Heubel- Taubenheim). Röhrsdorf. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Heu bel-Taubenheim). Im Anschluß daran Anmeldungen der Kon firmanden. Anwesenheit der Eltern erwünscht. Limbach. Vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst. — Dienstag, 20. 6.: Frauenverein bei Frau Scharfe. SaOfen und Nachbarschaft. Am Frage der DvMlver-lcimtums. Vorschläge des sächsischen Innenministers. Dem Problem des Doppelverdienertums, das auch dieser Tage vom sächsischen Arbeitsminister bei seiner Be sprechung mit der Reichsregierung angeschnitten wurde, widmet das sächsische Innenministerium seit einiger Zeit seine besondere Aufmerksamkeit. Es hat hierzu der Reichsregierung bereits verschiedene Vorschläge, die bei der zu erwartenden Reichsregelung nicht unbeachtet bleiben dürften, unterbreitet. Insbesondere ist darauf yingewirsen worden, daß der Betrag, bei dem die Verkürzung des Ruhe- oder Wartegeldes eintritt, im Hinblick aus die gegenwärtige Wirtschaftslage und die Not lage vieler Familienväter noch zu hoch erscheint, so daß eine Herabsetzung dieser Grenze ins Auge gefaßt werden könne. Weiter verlangt das sächsische Innenministerium eine angemessene Zufammenrechnung in allen solchen Fällen, wo die Ehefrau eines Ruhestandsbeamten außer dem ein Arbeitseinkommen bezieht. Auch wird die Ent lassung verheirateter weiblicher Beamten, soweit ihre wirtschaftliche Versorgung sichergestellt ist, zu erwägen sein. Die sächsische Regierung^,wird mit diesen Vorschlägen in weitesten Kreisen lebhafteste Zustimmung finden. Fe- der Zugend - KindergeschenNag. Notwende für die Spielzeugindustrie. * Mit dem Fest der Jugend am 24. Juni zum Johannistag, zur Sonnenwende, wird nicht nur eine schöne Sitte unserer Ahnen aufgegriffen, sondern auch ein Gedanke der Spielzeug-Industrie, diesen Festtag zum Kindergeschenktag zu erheben; wie er eigentlich in vielen Gegenden Deutschlands seit alters her im Volks- und Kinderbewußtsein wurzelt. Die Sonnenwende in diesem Jahre soll gleichzeitig Notwende für die Spielzeug-Industrie werden, die in den besonderen Notstands- und Grenzgebieten Deutschlands als Hausgewerbe um ihre Existenz, um das tägliche Brot ringt. Aber nicht allein die wirtschaftliche Notlage, in Sonderheit im sächsischen Grenzland mildern zu helfen, gilt es, sondern die kulturelle Bedeutung' des Jugend- und Kindergeschenktages muß in den Vordergrund gerückt werden. In der richtigen Kindererziehung ruht die Existenzgrundlage des ganzen Volkes. „Wie als Kinder sie gespielt, werden sie als Menschen walten." Diese weitgespannte pädagogische Idee neben dem körperlichen Spiel, dem Sport, das ganze Wesen in der Eigenart des jungen und jüngsten Kindes mehr als bisher zu pflegen, ist die große kulturelle Bedeutung des Jugend- und Kindergeschenktages. Wenn es gerade die sächsische erzgebirgische Spielzeug-Industrie und der Spielzeug handel sind, die aus ihrer reichen Erfahrung im Rahmen dieser allgemeinen Idee mitzuwirken haben, so tuen sie es von dem erfreulichen Bewußtwerden einer volkserziehe rischen Aufgabe aus; denn Spielzeug ist kein flüchtiger Tand, sondern das wichtigste und unentbehrlichste Er- ziehungs-, Bildungs- und Lehrmittel für das Kind, für die Entwicklung der Seele des Kindes beim Spiel. Die unveräußerlichen Werte, die dem erzgebirgischen Spielzeug innewohnen, gilt es am Kindergeschenktaa ins rechte Licht zu stellen. Der Kindergeschenktag baut auj das Gemüt, auf die Seele, auf etwas Ideelles und auf den naturhaften Wunsch aller Eltern auf, ihre Kinder Zu beglücken. Die sagen- und märchenumwobene Gestalt dieser ideellen Gedanken, das „I o h ann i s m änn ch e n", bringt am Johannistag allen Kindern, wie am Weih nachtstag der Weihnachtsmann, die Erfüllung ihrer Wünsche. Dresden. Besuch des Vizekanzlers ver schoben. Die Stahlhelmkundgebung, zu der, wie schon erwähnt, Vizekanzler von Papen sprechen wird, findet erst am 23. Juni statt. Reichenbach (Oberlausitz). Unterschlagungen eines Komm» nalbeamten. Durch den Spar- kasierwerband wurde, da man Unterschlagungen durch den Kommunalbeamten Zadow auf die Spur gekommen war, eine Revision der Schulkasse vorgenommen, die ergab, daß es sich um einen Betrag von 3600 Mark handelt. Zadow hat durch Fälschung von Rechnungen Schulsteuerbeträge doppelt anweisen lasten und an ihn geleistete Zahlungen nicht gebucht. Außerdem hat er sich des Versicherungs betruges schuldig gemacht. Ein Beamter wurde im Zu sammenhang mit den Veruntreuungen beurlaubt und mehrer Angestellte entlassen. Grimma. Selbstmord eines früheren Bürgermeisters. Der 68 Jahre alte frühere Bürger meister von Jeesewitz, Lohse, hat sich auf dem Dachboden seines Hauses erhängen. Die Angehörigen vermuten, daß er dies aus gekränktem Ehrgeiz tat, nachdem er nach 16- jähriger Amtstätigkeit jetzt abgcsetzt worden war. Blankenstein. Vorm. 1(10 Uhr Predigtgottesdienst (Psi Görnitz). Tanneberg. Nachm. 142 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Görnitz). Herzogswalde. Vorm. 148 Uhr Beichte und heil. Abend mahl. Borm. 8 Uhr Predigtgottesdienst, zugleich Gedächtnis gottesdienst für den verstorbenen Landesbischof D. Ihmels. — Kollekte für die relig. Iugendunterweisung. Nachm. 2—4 Uhr Großmütterchenverein im Pfarrhaufe. Mohorn. Vvrm. 149 Uhr Eedächtnisgottesdienst für den verstorbenen Landesbischof D. Ihmels (Pf. i. R. Grumbt). Vorm. 10 Uhr Kindergottesdienst. Burkhardswalde. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. — 8 Uhr abends 12. Orgelvesper. Deutichenbvra-Rvthjchönberg. Vorm. 8 Uhr in Hirschfeld, um 10 Uhr in Deutschenbora Predigtgottsdienest. 0,12 Uhr Kindergottesdienst. — Donnerstag: 8 Ühr abends Iungmäd- chenverein. Veeeinskalender. Turnverein D.T. 17. Juni 8 Uhr Tonhalle Versammlung. Reitverein Oberwartha. 2. Juli Reiterfest in Wilsdruff. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 17. Juni: Nur vorübergehend auffrischende Winde aus verän derlichen Richtungen. Zunächst vorübergehend schwach bewölkt, Gewitterneigung, sonst niederschlagsfrei. Kipsdorf. Tödlich verunglückt. Bei Bahn- bauarbciten verunglückte der Arbeiter Marquardt aus Naundorf beim Ausbrechen von Felsmassen tödlich. Chemnitz. Abtragung der Zimmermann* Werke. Die Gebäude der Zimmermann-Werke A.-G. in Chemnitz werden nunmehr abgetragen. Die Zimmermann- Werke wurden 1871 gegründet. Das Vorkriegskapital be trug 5,4 Millionen Mark, der Grundbesitz des Unter nehmens 159 380 Quadratmeter, wovon 23 954 Quadrat meter bebaut waren. Zur Zeit der Hochblüte des Unter-s nehmens waren über 2000 Arbeiter beschäftigt. Die Wirt-! schaftskrise hat vor einigen Jahren das Unternehmen zur Stillegung gezwungen. Die großen Fabrikanlagen an der Rochlitzer Straße wurden bereits vor einiger Zeit ab getragen. Nunmehr werden auch die ausgedehnten Gießereianlagen an der Emilienstraße niedergeriffen, dis den größte Gießereibetrieb weit über Chemnitz hinaus darstellten, sowie der hundert Meter lange Gießereianban aus dem Jahre 1915, da es trotz größter Bemühungen nicht gelungen ist, Interessenten für die Bauten zu gewinnen^ Penig. Vorbereitung zum Hochverrat Die hiesigen Arbeiter Gläser und Naumann sind Wege« Vorbereitung zum Hochverrat festgenommen worden. Beirn haben verbotene kommunistische Flugblätter verteilt. Kirchberg. Wegen Gotteslästerung und Beleidigung in Schutzhaft. In Leutersbach wurde der Seifenhändler G. wegen einer außerordentlich schweren Gotteslästerung und wegen Beleidigung des Reichskanzlers in Schutzhaft genommen. — Wegen Ver dachts, eine verbotene Versammlung abhalten zu wollen^ wurden fünf Mitglieder der ehemaligen „Freien Sänger" in einer Gastwirtschaft polizeilich gestellt. Die Angelegen-! heil wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Borna (Bezirk Leipzig). Ein seltenem Falls In Nehmitz waren zur ersten Sitzung des neuen Ge meindeverordnetenkollegiums die drei Nationalsozialisten nicht erschienen und hatten schriftlich erklärt, ihre Mandats niederzulegen. Die vier ehemaligen SPD.-Abgeordnetcn gaben bekannt, daß sie sich geschlossen auf den Boden der nationalen Regierung gestellt haben. Bürgermeister Mittenzwei wurde wiedergewählt. * Reichenberg (Böhmen). Mord und Selbst^ mord. In Morchenstern erschoß der Glaswarenerzeuger Weiß zuerst seine Frau und tötete sich dann selbst durch einen Revolverschuß. Was ihn zu diesem Verzweiflungs-, schritt getrieben hat, ist unbekannt, zumal er sich ersh vor zwei Wochen wieder verheiratet hatte und mit seiner. Frau in glücklichster Ehe lebte. . SWschtk Pfmertag in Meitze«. Meißen. Am Dienstag und Mittwoch hielt der Säch sische Pfarrerverein, in dem etwa 1500 evangelische Geistliche Sachsens zusammengeschlvssen sind, seine diesjährige Tagung ab. Zum Schluß wurde eine für die Oeffentlichkeit bestimmte Entschließung folgenden Inhalts angenommen: Getreu dem Rufe des Evangeliums und dem Erbe der deutschen Re formation wissen wir uns nach wie vor in der Gemeinschaft unseres Volkes mit allen seinen Ständen und Gliedern unauf löslich zum Dienst an unserem Volk und Vaterland verbun den. Wir begrüßen es dankbar, daß die neue Zeit uns neue Möglichkeiten zu solchem Dienste schenkt. Weil aber aller aus dem Glauben erwachsener Dienst nur ein freier Dienst der Liebe in Gebundenheit allein an das Wort Gottes sein kann, so erwarten wir, daß von keiner Sette die Freiheit unserer Kirche, ihre Angelegenheiten selbständig zu ordnen, angetastet werde. Wir berufen uns dafür auch auf die von dem Kanzler des Reiches in feierlicher Stunde gegebene Zusage. Wir be klagen um unserer Gemeinde willen den Streit, der um die Wahl des Reichsbischoss entbrannt ist und fordern, auch im Blick auf die Neuwahl unseres sächsischen Landesbischofs, daß trotz aller Verschiedenheiten der Ueberzeugung allenthalben dis Würde der Kirche gewahrt und die friedliche Verständigung ihrer Glieder erstrebt werde. Eine weitere Entschließung, die sich gegen eine Kontrolle der Predigttätigkeit der Pastoren durch Fachbeauftragte der NSDAP, wendet, soll der Regie rung, dem Konsistorium und dem Kultusministerium übermit telt werden. 2 >2 Jahre Gefängnis und 100 OVO Mark Geldstrafe für Dr. Gereke. Berlin. In dem Prozeß gegen den früheren Reichs* kommissar für Arbeitsbeschaffung, Dr. Gereke, verkündete am« Freilag mittag Landgerichtsdirektor Iaspar folgendes Urteil: Dr. Gereke wird zu insgesamt 214 Jahren Gefängnis uich 100 000 Mark Geldstrafe verurteilt. Der Mitangeklagte Freygang wird! zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt.