Volltext Seite (XML)
Mr M Mer-Sugenberg-Regierung. Kundgebung der mecklenburgischen Landwirtschaft. Die Vertreterversammlung des Landbundes Mecklenburg-Schwerin faßte einstimmig eine Ent schließung, in der es unter anderem heißt: „Die ordentliche Vertreterversammlung des Land bundes Mecklenburg-Schwerin erkennt voll tiefster Dank barkeit das feste Eintreten des Reichskanzlers für die Rettung des Bauernstandes an. Die gesamte mecklen burgische Landwirtschaft unterstellt sich freudig dem Schirmherrn des deutschen Bauernstandes Adolf Hitler. Die Vertreterversammlung hat auch das Vertrauen zu dem Milarbeiter des Reichs kanzlers auf wirtschaftlichem Gebiete, Herrn Reichsminister Hugenberg, daß er im Rahmen des nur irgend Möglichen bemüht ist, der Not der Landwirtschaft zu steuern. Die Neuorganisation des gesamten Bauernstandes ist noch völlig im Fluß, die Form ihrer Durchführung heute noch nicht zu übersehen. Trotz außerordentlicher Ver schiedenartigkeit werden sich die bereits bestehenden be rufsständischen Organisationen, wie zum Beispiel der Landbund Mecklenburg-Schwerin, verhältnismäßig leicht in den neuen Organisationsrahmen unter erheblicher Kostenersparnis einfügen lassen." * Alle Kampfringführer stehen zu Hugenberg. Sämtliche Kampfringführer der Deutschnationalen Front erklären, wie die Deutschnationale Pressestelle mit teilt, folgendes: „Die Kampfringführer der Deutschnatio nalen Front verzichten darauf, der Aufforderung von Herrn Ds. Gisevius und Herrn Flume zu entsprechen. Sie bleiben, wüsste waren: In treuer Gefolgschaft zu Dr. Hugenberg." Am Montag, dem lS. Juni, am Geburtstag Hugenbergs, spricht abends um 20.05 Uhr der Pressechef der Deutschnationalen Front, Hauptmann a. D. Brosius im Rundfunk in einem kurzen Vortrag über „Hugenberg und sein Werk". Der Vortrag geht über alle deutschen Sender. Auflösung der preußWen Landwirtschastskammern. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst milteilt, hat das preußische Staatsministerium in seiner Sitzung am 15. Juni eine Verordnung über die Auflösung der preußi schen Landwirtschaftskammern beschlossen. Die Zur Ausführung der Verordnung erforderlichen Bestimmungen erläßt der Minister für Landwitschaft, Domänen und Fosten, der insbesondere auchdieKom- missare einsetzt, die bis zur Konstituierung der «eugewählten Kammern die Geschäfte führen. Es ist sichergestellt, daß schon durch die Auswahl der Kommissare die notwendige politische Befriedung in den interessierten Kreisen einsetzen wird. Bei der Neuord nung der Landwirtschaftskammern werden die Interessen des Landvolkes voll zur Geltung kommen. Die Neu wahlen zu den Landwirtschastskammern werden be schleunigt durchgeführt ^werden, * Neue Obeelandesgerrchtspräsi-enten. Der preußische Ministerpräsident Göring hat ans Vorschlag der zuständigen Minister u. a. folgende Per sonalveränderungen vorgenommen: Der Ministerialdirektor im Ministerium für Land wirtschaft, Domänen und Forsten, Dr. Arnoldi, wird unter Gewährung des gesetzlichen Wartegeldes sofort -einstweilen in den Ruhestand versetzt. Zu Oberlandesgerichtspräsidenten Wer ren ernannt: in Breslau: der Vizepräsident des Ober- landesgerichts in Düsseldorf, Dr. Herwegen; in Kiel: der Vizepräsidenti des Oberlandesgerichts in Kassel, Dr. Martin; in Königsberg i. Pr.: der Landgerichtspräsident Mindein Lyck, in Stettin: der Landgerichtspräsident Kuhlenkamp in Marburg. Trennung derSMe München-Gladbach und Rheydt. Das preußische Staatsministerium hat ferner ein Gesetz veerabschiedet, durch das die im Zu sammenhang mit der kommunalen Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes vereinigten Städte München-Gladbach und Rheydtwiederge lrennt werden. Die Vereinigung dieser Städte, die seinerzeit einer der am heißesten umstrittenen Abschnitte des Umgemeindungsgesetzes gewesen ist und erst im letzten Augenblick auf Grund von politischen Vereinbarungen der damals herrschenden Parteien zustande kam, war in keiner Weise zweckmäßig. Die Staatsregierung hat anerkannt, daß daher im Falle Gladbach-Rheydt ganz besondere Gründe für die Rückgemeindung sprechen. Sie ist sich aber gleichzeitig dahin schlüssig geworden, im allgemeinen Interesse der Wirtschaft, die dringend der Beruhigung bedarf, grundsätzlich weiteren Wünschen aus Wiederabände rung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriegebiet icht mehr stattzugeben. SchWzusammenflvß bei Borkum. Zwischen jugoslawischem Scgelschulschiff und englischem Dampfer. Das in Hamburg gebaute südslawische Segelschulschiff „Jadran" ist auf seiner Fahrt von Hamburg nach der Adria bei Borkum-Riff mit dem englischen 7000- Tonnen-Dampfer „City of Uoko Hama" zu- s a m m e n g est o ß e n. Beide Schiffe haben Schaden er litten. Personen wurden nicht verletzt, doch wurde die „Jadran" so erheblich beschädigt, daß das Schiff wahr scheinlich zur Reparatur nach Hamburg zurücksahren wird. Tas Schiff fährt mit deutscher Besatzung, da die Übergabe erst im Heimathafen Tiwat erfolgen soll. Es befinden sich auch einige Südslawen an Bord. Der Zusammenstoß ist auf Nebel zurückzuführen. Wels noch immer nicht ausgeschlossen? Der Erste Vorsitzende der SPD., Wels, hat, wie gemeldet, in einem Telegramm an die Genfer Arbeits konferenz schwere Verleumdungen und Beleidigungen gegen Deutschland und die nationale Regierung aus gesprochen. Er ist damit zugleich den deutschen Arbeitern, deren Interessen in Genf durch den Staatsratsprä sidenten Dr. Ley in so energischer wie erfolgreicher Form vertreten wurden, in den Rücken gefallen. Dieses Telegramm Wels' — dernochimmerder Erste Vorsitzende der SPD. ist! — stellt wohl mit das unerhörteste an Verleumdungen und Polksverrat dar, was sich die SPÄ. in dieser Hinsicht bisher geleistet hat. Daß Wels für die ausgesprochenen Verleumdungen Deutschlands keinerlei Beweise hat, geht u. a. aus den vielen einwandfreien Zeugnifsen der Aus länder hervor, die Deutschland in letzter Zeit bereist haben. Wer die unerhörte Greuelpropaganda gegen Deutschland betreibt, enthüllt sich hier mit einwandfreier Deutlichkeit. Offenbar wünscht Wels durch diese Aus streuungen das Vertrauen bei der Zweiten Internatio nale wiederzugewinnen, das er durch sein Verhalten im Reichstag im März dieses Jahres eingebüßt hatte ... Die Parteileitung „mißbilligt". Veranlaßt durch das ungeheuerliche Telegramm des Vorsitzenden der SPD., Wels, an den Vorsitzenden der Arbeitergruppe auf der Internationalen Arbeitskonferenz in Genf und andere Auslassungen aus den Kreisen der „Prager Richtung", hat der Berliner sozialdemo kratische Parteivorstand folgenden Beschluß gefaßt: „Der Vorstand der SPD. mißbilligt ausdrücklich alle vom Auslande ergangenen, scheinbar im Namen der Partei abgegebenen Kundgebungen und erklärt, daß nie mand im Auslands ein Recht hat, im Namen der Partei zu sprechen. Die Vertreter der Parteiorganisationen werden in den nächsten Tagen eine re st lose Klärung der Anaelegenhett herbeiführen." * LtnwiMommene Gäste! Das Blatt des tschechischen Ministerpräsidenten gegen WelS und Genossen. Das tschechisch-agrarische Blatt „Vecer" des Minister präsidenten Ma lypetr schreibt u. a.: „Es werden überstürzte Vorbereitungen getroffen, um den Sitz der SPD. nach Prag zu verlegen». Das ist eine großeZumutung. Die Führer der Sozialdemokraten haben die Wiege des Marxismus' verlassen, und zwar nicht gerade sehr tapfer. Leider sind sie gerade zu uns hergelaufen. Das bereitet uns gar kein Ver gnügen. Wir brauchen keinen Verdruß, der unser Land sicher treffen wird, wenn diese Leute bei uns einziehen. Wir müssen ihnen sagen: Was ihr euch dort eingebrockt habt, das löffelt gütigst selbst aus. Wir wollen Ruhe und ordentliche Beziehungen, und deshalb sind wir ganz entschieden dagegen, daß bei uns eine Propaganda gegen ein Nachbarreich entfaltet wird. Es werden Versuche gemacht, auch unsere amtliche Nachrichtenstelle mit Nachrichten gegen Hitler zu überschwemmen, (Das Blatt meint damit die Tat sache, daß das amtliche Tschechische Pressebüro das »eutschfeindliche Telegramm des Genossen Wels an die Arbeitskonferenz in Genf verbreitet hat.) Wir werden nicht zulassen, daß gewisse Emigrantenorgani sationen uns Schwierigkeiten machen. Das würde sich kein Nachbarreich gefallen lassen, am wenigsten Deutsch land. Wir würden umgekehrt auch nicht ruhig zusehen, wenn man gegen uns etwas Ähnliches unternehmen würde. Schwere Vorwürfe gegen Dr. Rulert. Merkwürdige Finanzgeschäfte. In einigen Zeitungen ist über die Angelegenheit der Strafanzeige gegen den Geschäftsführenden Präsidenten des Deutschen Städletages, Dr. Mulert, eine von seinem Rechtsberater verfaßte Notiz erschienen. Die Notiz veranlaßt den Deutschen Gemeindetag zu folgenden Feststellungen: Dr. Mulert hatte vor den Notverordnungskürzun- gen Gesamtbezüge von jährlich etwa 66 700 Mark. Auf Grund der Notverordnung vom 6. Oktober 1931 hätte er gekürzt nur noch 31 500 Mark Gehalt und etwa 2600 Wohnvngsgeld bekommen dürfen. Die Not verordnung schreibt dies bei Angestellten von Körper schaften wie dem Deutschen Städtetag zwir g.end vor. Dr. Mulert hatte sich daraufhin zwar einen jähr lichen Barbezug von etwa 31 500 Mark zahlen lassen, an Stelle des Wohnungsgeldes von etwa 2600 Mark ließ er sich aber formell das seit vielen Jahren vom Deutschen Städtetag immer nur zu Bürozwecken benutzte erste Stockwerk des Städteha uses als Dienst wohnung zuweisen. Dr. Mulert hat jedoch diese Räume weder vorher noch nachher jemals bezogen, sondern er hat sie noch an demselben Tage rückwirkend dem Deutschen Städtctag für die gesetzliche Miete von 13 500 Mark zurückver miete 1. Dadurch erhielt er etwa 10 900 Mark jährlich mehr als erlaubt war. Die Zuweisung der Dienstwohnung und Rückver mietung erfolgte zweifellos nur zur Umgehung der Notverordnung sowie zum Schaden des Deutschen Städtetages und zum persönlichen Nutzen des Dr. Mulert. Dr. Mulert hat dadurch und durch weitere Außeracht lassung von Kürzungsvorschriften insgesamt etwa 20 000 Mark mehr erhalten, als ihm nach dem Gesetz zustand. Abgesehen von einigen sonstigen kleineren Bean standungen wurde durch die beim Deutschen Städtetag vorgenommene Revision auch noch festgestellt, daß Dr. Mulert von einem Kredit, der dem Deutschen Städte tag von einem öffentlichen Geldinstitut zu bestimmten Zwecken des Deutschen Städtetages eingeräumt worden war, im Herbst 1931 (also in einer Zeit größter Geld knappheit und der Illiquidität vieler Banken) 60 000 Mark bar abheben ließ und dieses Geld einer Privatbank als Fe st geldanlage zur Ver fügung stellte. Mitinhaber dieser Privatbank ist der jüdische Schwager des Dr. Mulert. Kennzeichnend ist im übrigen auch, daß Dr. Mulert dieses Bankhaus wieder holt verschiedenen deutschen Gemeinden für Anlcihever- handlungcn eindringlich empfohlen hat. Muller und Kind bei der Volkszählung. Bei der Volkszählung am 16. Juni werden sämtliche verheirateten Frauen nach der Zahl ihrer Kinder gefragt. Die betreffende Sonderfrage (auf der zweiten Seite der Haushaltungslistc links unten) ist offenbar viel fach mißverstanden worden. Es wird daher ausdrücklich daraus hingewiesen, daß die Ergänzungsfragen über die Kinderzahl für jede Ebefrauzu beantworten ist. Ist im Haushalt (außer der Ehefrau des Haushaltungs vorstandes) noch e>ne zweite verheiratete Frau an wesend, z. V. eine verheiratete Tochter oder dergl., so müssen die gleichen Fragen selbstverständlich auch für diese beantworte: werden. Für keine Ehefrau im Deut schen Reich dürfen Diese Angaben über die Kinderzahl feh len, da nur so ein zuverlässiger Überblick gewonnen wer den kann über die Zahl und Größe der Familien. Die Angaben werden wie alle anderen Fragen der Zählung nur für statistische Zusammenstellungen verwendete Explosionskatastrophe in einem Eisenbahntunnel. Drei Arbeiter getötet. In einem in Bau befindlichen Eisenbahntunncl auf der Strecke von Wesserling nach St. Maurice in der Nähe von Mülhausen (Elsaß) ereignete sich eine schwere Explo sion, wobei drei Arbeiter getötet und einer schwer verletzt wurde. Zu den Sprengungen des Gesteins hatte man erstmalig an Stelle von Dynamit flüssige Luft ver wenden wollen. Neun Sprengungen sollten vorgenommen werden. Die Arbeiter hatten alle Vorbereitungen ge troffen und sich dann zurückgezogen, um die Explosion ab zuwarten. Nachdem acht solcher Explosionen stattgefunden hatten, wartete man noch eine Viertelstunde, dansi kehrten die Arbeiter in den Tunnel zurück, in dem Glauben, daß die neunte Explosion wegen irgendeines Fehlers nicht stattfinde. Kaum hatten sie jedoch den Tunnel be treten, als eine furchtbare Explosion er tönte und drei Arbeiter durch umherfliegende Spreng stücke tödlich verletzt wurden. Der vierte Arbeiter wurde in hoffnungslosem Zustande in ein Krankenhaus über geführt. NWchende Mm» M MKdkUss M WM«d halten sich bei Bedarf bestens empfohlen: Maschinenbau und Reparatur Echwepcke. Franz Ingenieur, Bismarckstr. 35. -»s- 511. Agentur für Versicherungsgesellschaften Wilhelm. Berthold, Feldweg 2ÄV. Anzeigen-Annahme Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 29, 6 (auch für auswärtige Zeitungen). Bank- und Wrchselgcschüfte Stadtbank und Sparkasse, Rathaus, 102. Wilsdruffer Bank, e.E.m.b.H^ Freiberger Str. 108, »>» 491. Botensuhrwerk Itschner, Otto, Bahnhofstraße 127. »-» 584. Buchbinderei Zschunke, Arthur Zellaer Straße 29. s^> S. Auto-Reparaturwerkstatt, Kraftfahrzeug-Vertrieb, Tankstelle, Oele, private Automobilsahrschule, Fahr räder und Motorfahrräder, Nähmaschinen Fa. Arthur Fuchs. Markt 8. o-^> 499. Fell- und Häutehandlung Stolle, Robert, Bahnhofstraße 138 Glaserei (Bildereinrahmung), Glashandlung, Jalousien Hombsch, Willy, Marktgasse 89. Grabstcingcschäft (Steinbruchbetrieb) Wolf, Karl Meißner Straße 263. Herrengarderobegeschäft Plattner, Curt, Dresdner Straße 69 Installateur Zotter.Ferb. (Inh. Ludwig Hellwig). Markt 10. »^> 542. Ladestation für Akkumulatoren und Batterien Zschunke, Arthur Zellaer Straße 29. 6. Malergewerbe 4 Schindler Edwin, Hvhestraße 134 k. »-s- 71. Milch- und Butterhandlung , Barthel. Alfred Braunsdorf (tägl. Lieferung ins Haus). Molkerei-Erzeugnisse jeglicher Art (tägliche Lieferung frei Haus). Dampfmolkerei Hans Bräuer, Friedhosstraße 165 8 Scharwerksmaurerei Böhme. Hedwig verw.. Dresdner Straße 215 Steuerberatung, Kauf- u. Pachtverträge — Hypo thekensachen usw. Jäpel, A., Steuerkfm., Parkstr. 13M (Mitgl.d.RBW.) Stuhlfabrik Schreiber, Arthur. Löbtauer Straße 2988. s-s- 51 Vichhandlung (Nutz, und Schlachtvieh) Ferch G e br., Kesselsdorf. »«»- Wilsdruff 471, Viehkastrierer Holfert. Paul. Freltal-P. Seißnih Nr. 8. Woll-, Strnmpfwaren- und Garnhandiung Rehme Max. Bahnhofstraße 121. Wäscherei, Färberei und chemische Reinigung Acker, Bruno. Meißner Straße 262, »-»- 101 Zeitung Wilsdruffer Tageblatt Zellaer Straße 29. »-*> t> Zentralheizungen Schwepäe Franz Ingenieur. Dismarckstr. 35. 511