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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192401065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-06
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.01.1924
- Autor
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Grzgebirglfcher Dolkssreund Verlag L. M. Gürtner, Aue. Beiblatt. Nr. S» 8. Januar I Stb». d«n und e» «ni Oerlttche Angelegenheiten Ur» SSchsische Dnslalionspvlilik. Unter der Ueberschrift „Der sächsisch« Staat al» Schöpfer neuer Inflation?" schreibt die »Berliner Börsen»Zeitung": Der Freistaat Sachsen aibt durch das Finanzministerium auf Nentsnmark lautend« und auf den Inhaber gestellte Schatzamveisun- gen aus, di« in Serien «Ingetrilt sind. Sie lauten über 5, 10, SV, 50 und UX) Rentenmark, sind mu St. Dezember 1VL4 fällig und wer» den durch di« Landeshäuptkasse in Dresden ringelöst. Fitr die Sck-atzanweisnngen haftet der gesamte Besitz der Freistaa tes Sachsen an Wald. Bergwerken usw. Der Anspruch auf «irre Schahanwerfung erlischt, wenn sie nicht binnen vier Jahren nach Fälligkeit zur Einlösung vorpelegt wird. Die Schatzamt""-— werden von der Landeshauptkasse nach Maßgabe des aus Kreditbedarfes in Verkehr gebracht. Außerdem werden sie durch sämtliche Niederlassungen der Sächsischen Staatsbank abgegeben. Dick» ltstcht daraus «in Elf- und Awölfstundentaa, denn sieht der Arbeiter klipp und klar, für wen »r arbeitet. Er wirb dann, nachdem di« Unternehmerschaft nicht mehr der Sündendoa ist, sein« politisch, Betätigung so einstellen, daß der Staat ein ander s Gesicht erhält. Die geborene Krauss. Roman von Fr. Lehne. ! i67. Zoriiehung.) ' Schwer Liane leflte benchigend ihre Hand auf den Arm der Frau Weise. „Wir wollen daran nicht mehr denken, liebe Frau Weise. Das ist ja nun vorbei. Vorwärts blicken und nicht zurück. Danken Sie Gott, daß Lieschen wieder ganz gesund wird. Ja, ja, Sie können sich darauf verlassen. Und am Sonntag, sobald ich Zeit Habs, besuche ich Sie, ich mache es möglich. Morgen habe ich eine .schwerere Pflege anzutreten, als hier war, bei einer Mutter von vier kleinert Kindern, die sich beide Füße verbrüht hat. Ich muß da eine Schwester ablösen." „Gott lohne Ihnen das alles, Schwester Liane, Sie, so jung und so sein." „Wir müssen auch da sein, Frau Weise. Also grüßen Sie Lieschen nochmal. Was Sie zu tun haben, wissen Sie ja, und das Kind nicht zu früh wieder in die Schule schicken. Gesundheit geht vor." — — Unten an der Haustür blieb Dr. Krause mit seiner Begleiterin stehen. „Ich möchte Sie eine halbe Stunde ins GrünS fahren; wie denken Sie, Schwester? Ein Mund voll frischer, reiner Luft, ehe Sie ruhen." „Doktor, Ihre Sprechstunde", mahnte sie. „Bi» dahin sind wir zurück. Und wenn, aus ein paar Minuten kommt es wirklich nicht an. Kommen Sie, Schwester Eliane." Sie bestieg sein Auto: er setzte sich neben str, und' fort ging es in schneller Fahrt, bis man den Tiergarten erreicht hatte. Dann ließ Dr. Krause de» Wagen halten umd ging mit seiner Begleiterin einen breiten Weg hinauf, der von der Morgensonne hell beschienen war. „Sie sind so gut, Doktor", sagte sie, „Sie opfern mir Ihre ohnehin so knappe Zeit." „Weil ich mit Ihnen zufrieden bin, Man«; ^e ^ud ein tapferer Mensch." Sie errötete bei seinem Lob bi- hinter die kleine« ^erlichen Ohren. S» machte sie stolz und glücklich. staatlichen Küsten nehmen die Schätzomwetsungxn zu». Nennwerte «v Zah'.unrssÜatt an. Menn auch di« zunächst zur Ausmtb« «ckähMtdej Serie 1 nur 5 Millionen Nantmmark beträgt, so ist doch der hier, eingcschlagvn« Wog als außerordentlich bedenklich zu be-! zeichnen. Das Bedenkliche liegt nicht in der Ausgabe von Renten- markschatzweLMn an sich, sondern in der Art der Stückelung. Das, Reich hat, um den dringendsten Bedarf in der Uebevgangrperwde bc friedigen zu können, den Versuch gemacht, ebenfalls durch Ausgabe von Rcntcnwarkschatzwechseln die erforderlichen Mittel zu erholten. Durch die Begrenzung des nominellen Betrages auf mindestens 5vsiü Rentenmark ist hier die 'Gewähr gegeben, daß die einzelnen Stücke nicht als Zahlungsmittel verwendet werden. Allerdings sicht dem Absatz dieser Reick»sren1«nmarkschatzn>eckM trotz günstiger Bedingungen der Mangel an Kapital entgegen. Bei den Renten- markschatzwechfeln dos Reiches ist zudem nur eine Laufzeit bis zu 3 Monaten vorgesehen. Ter Freistaat Sachsen teilt die jetzt zur Ausgabe gelangenden Rentenmarkschatzwechsel in Beträte bis zu 5 Rentenmark heran!er ein. Dabei ist nun zu befürchten „AND Vann, Rosemarie sagte einmal, für Lie sei rmr die Beste, Tüchtigste gut genug." „Und die sitzt neben mir, und an ihr liegt dl« Entscheidung, Elianes > „Ja, ich will," sagte sie einfach und innig, ,Harm Habs ich wieder eine Heimat." .Er drückte seine Lippen aus ihre Hände. „Donk dir für dieses Wort, Eliane! Ja, deine Heimat ist bei mir, und ou gibst mir mit dir das Beste, das meinem Leben noch fehlte. Ich Habs dich immer geliebt, so lange ich dich kenne, und darum Habs ich nie daran gedacht, sine andere zu freien." Und in süßem Erschauern fühlte sie sein« Lip pen ans ihrem Munde, den sie ihm willig überließ. „Snd sv, »sive Nebe Nsfe, hab»« mir mrs ge« fanden. Durch Irrungen bin ich doch noch zu einem Glück gekommen, das so groß und tief ist, daß ich mich stündlich von neuem frage: ist es denn wahr, und daß ich stündlich bitte: Gott, erhalte mir mein Glück! Halte «ich nicht für wankelmütig, meine Nebe Nofe, daß ich jetzt von Gottlieb so schreibe, wie ich früher von Han» Busso gesprochen habe. Doch es gibt etwa», was die größte Liebe töten muß, und was zugleich das Samenkorn für eine andere Liebe ist. Du Gute lvsistt, ivas hinter mir liegt. Das Leid und die Pflicht haben mich geläutert, und jetzt — das fühle ich -rna« - kann ich das werden, was du einst für deinen Bruder, den edelsten, gütigsten aller Men» sehen, wünschtest: ei» treuer, verständnisvoller Kame rad! Sei deinen Eltern waren wir, die sehr glücklich find, daß ihr SottNeb sich endlich entschloss«» hat, ' eine Frau zu nehmen. Und »n Euch werden wir kommen, sobald «ei» Doktor ohne Sorge von einem Patienten fort kann, der sehr schwer krank ist und für ihn zugleich ein ßchr „interessanter Fall". Für heute rmr das Wenige. Mit unserer Heirat Wellen wir auch nicht lange Waris», „mein Doktor" sehnt sich nach sin:^: Heim! Und ich denke, daß dein Mann einverstanden sein wird, wie sich die Dinge kür wich, d-^ «Mw» feine« Bruders, gefügt Der Zehnstundentag. Dem A. Schubert, Mitbegründer de» Deutschen Werkerbundes. Dl« hier »ntwlckeltm, von «in«m tiefen nationalen und sozialen Empfinden zmgenedn Devanken sind so großziigia upd grundlegend, dah ste der Oefsentlichieit nicht voreuthal- ten werden sollen. Dabei ist allerdings nicht zu verkennen, Saß ihre idealistische Schwäch« in einer gewissen Unterschiit, zung der Macht liegt, dl« auch heute noch die sozialistisch b«. «iuslußten Dewerlschaften trotz aller handgreiflichen Miß- erfolge und Niederlagen auf weite Kreise der Arbeiterschaft ousüben. Die letzte Säule sozialistischer Herrlichkeit, der Achtstundentag, ist m Deutschland beseitigt. Ein siebzig Jahre Lauerndes Ringen der Arbeiterschaft um Verbesserung ihrer Lage endet mit einer bei spiellosen Niederlage, weil ihre Führung gegen geheiligte Naturge- setze, gegen die Volksgemeinschaft gesündigt hat. Sie hat in ihrer internationalen Einstellung den Arbeiter zum Kämpfer gegen sein Doll und dadurch gegen sich selbst erzogen, hat ihn also Selbstmord gelehrt. Der Staat hat, um den Zerfall des Reiches aufzuhalten, zur Diktatur gegriffen. Dies« hat der an sich morschen Säule den letzten Stoß gegeben und den Achtstundentag im letzten Effekt gewalt'am beseitigt. Da dies mit der Herstellung der erschnten Ordnung geschah, wird in Ler durch den Staat ge schaffenen Ruhe der gebliebene Konfliktstoff wenige? bedeutsam er scheinen. Es darf aber nicht übersehen werden, daß eine Idee nie mit Gewalt restlos unterdrückt werden kann. Erschöpfen sich staatliche Maßnahmen in der Anwendung von Macht mitteln, ohne einer verlockenden Idee eine bester« entgegenzusetzen, dann ist Lie Auseinandersetzung mit dem Staate nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschobcn. Das für den Arbeiter Greif- und Sicht bare, der Achtstundentag, ist vom Staate beseitigt, die den Arbeiter verhetzenden und den Achtstundentag um jeden Preis aus reiner De magogie propagierenden marxistischen Gewerkschaften bestehen nicht nur weiter, sondern werden von demselben Staate künstlich über Wasser gehalten. Sie bilden eine gefährliche Nebenregierung und — was das Tollste ist — werden von der Wirtschaft nach wie vor als Dertragskontrahenten betrachtet. Man treibt also von feiten Ler Wirtschaft den Arbeiter, gegen den man von Staatswcgen vorgcgangen ist, demjenigen wieder in die Arme, von dem er sich wendet, und der die Ursache ist, daß man gegen ihn vovgehen mußte. Wenn aus der Beseitigung des Achtmstnndcntages nicht schwere Kämpfe hervorgehen sollen, muß dem Marxismus der Boden entzogen und dieser wurmstichige Koloß ebenfalls gestürzt werden. Der gegenwärtige Staat ist nach Lage der Dinge dazu außerstande, denn der Marxismus ist seine Grundlage, und seine Vertreter sind teils bewußt, teils aus Unkenntnis der Meinung, cs ging» ohne Sozialdemokratie, seine bisher markanteste Vertreterin, nicht. Folglich bleibt diese Arbeit der Wirtsck»aft überlassen. Sie bringt sich also, wenn sie es tut, in bewußten Gegensatz zum bestehenden Staat b«zw. seiner Nepräsen- tontin, der Negierung. Abgesehen davon, daß diese längst nicht mehr dem Dolkswillen entspricht, also kein moralisches Recht hat, im Na men des Volkes zu handeln, wird hier die Frage zu klären sein: Nützt 'der Staat (Negierung) Ler Wirtschaft oder nützt die Wirtfü»afr dem Staate, dem Volke? Das Volk hungertl Der Staat ruft aber: „Nur Arbeit kann uns retten!" Er hat aber seinerseits fünf Jahve die Arbeit sabotiert. Er hat sich wirtfchaftsfcindlich gezeigt, als er in Spaa und Versailles der Wirtschaft den Lebensnerv LurMchnitt, und ist wirtschafts feindlich geblieben, bis er an seinem Marxismus verblutete. Die Wirtschaft zieht also nur die Konsequenzen aus dem Lauernden Kriegszustand, wenn sie dem Staate ihr Gepräge oufdriickt. Das kann sie aber nur erfolgreich durch entschei dende Beeinflussung des Volkswillens, durch Ge winnung des Arbeiters zu gemeinsamer Arbeit und durch ent schiedene Bekämpfung des Marxismus, durch die so ziale Tat. Di« Gegensätzlichkeit zwischen Negierung und Wirtschaft ergib': sich schon aus den verschiedenen Gründen der geforderten Mehrarbeit. Die Wirtschaft will konkurrenzfähig werden und bleiben, um das Volk zu ernähren und dem Staale zu geben, was des Staates ist. Der Staat, die Negierung, will aber „erfüllen", d. h. das Ergebnis der Mehrarbeit dem Feindburds zur Verfügung stellen. Zehn oder ! zwölf Stunden für Frankreich arbeiten, heißt 16 daraus werden lassen und ewig« Sklaverei. Da gibt cs schließlich noch einen schwl- Icren Tod, als unter der Hungerpeitsche entarteter Menschen. So wird die Aufgabe des Achtstundentages über die wirtschaftliche hin aus zu einer politischen Frage. Mehrarbeit und „Erfüllen" ist ein ' „Erfüllen" im Sinns eines Golgatha. Jeden kleidet die Leidens- ZSrtlich sah er sie an. Wie flut stand ihr in dem reichen, lichtblonden Haar die kleine, weiße, steifgL- stärkte Schwesternhaube. Ter früher so weiche, schwär- merijche Ausdruck ihres Gesichts war fester, bestimmter, frauenhasrer geworoLa; oas Unfertige, Kmouche war von ihr gestreift: sie war ein bewußtes, denkendes Weib geworden. So, wie er sich seine Lebensgefährtin wünschte. , „Wenn Rosemarie Sie so sähe." „Beinahe war ich ihr böse. Sie hegte so viele Zweifel, und darum wollte ich ihr beweisen, daß ich ailch etwas kann, wenn ich will. Sie hat mir einmal bittere Wahrheiten gesagt. Und nun will ich, auch noch ganz anders werden, sagte sie eifrig. „Stein, das sollen Sie nicht! Tas will ich nicht." Er nahm ihre Hand und hielt sie fest. „Setzen Sie sich einmal zu mir, Eliane, hierher —" Er zog sie neben sich auf eine Bank. „Nein, wie Sie find, so sollen Sie bleiben — aber nicht, was Sie sind — nur die Pflegerin und Helferin der armen Kranken. Dazu bin ich zu egoistisch, um das zuzulassen! Ich kenne jemanden, dem es das höchste Glück wäre, wenn Sie seine Helferin und sein treuer Kamerad würden Nein, nicht bloß da», sondern auch sein heiß geliebtes Weib. Wollen Sie das sein, Eliane? Oder ist meine Bitte unbescheiden?" Seine Stimme bebte in tiefster Erregung. Er hatte sich Hinreißen lassen von seinen Gefühlen, hatte sprechen müssen, ehe er es sich vorgenommen. „Eliane, wenn Sie nicht können, dann vergessen Sie mein« Voreiligkeit", sagte er leise und schmerzlich, durch ihr Schweigen erschreckt, „lassen Sie es dann so bleiben, wie es jetzt ist. Ich möchte nicht di« Freundin verlieren, di« mir Wer alles ternr ist." Da hob sie dSe Angen zu fM empor, in der»«: e« stützt schimmerte. „Ach, Doktor, »in ich denn nicht >» gering und unfähig Mr Sie?" flüsterte sie. „El'-ane!" Wie ein Jubelrus klang ihr Name. „Nein, nein, wie kommet» Sie darauf?" „Doktor, ich habe Ihnen einmal sehr, sehr weh« getreu " "NM daran Eren, Seme-" Die nun durch g«N«hm« Mehrarbeit gesundende Wirtschaft vs> größert ihren Absatz und saugt nach und nach die abgestaßenen Ar beitskräfte wieder auf. Verringert also die Arbeitslosigkeit und vermehrt mit der Zahl der Arbeitenden, die sich in diese Abmachung einfügen, die Einkünfte de» Staates. Nach Jahresfrist, oder auch länger, beginnt die Rückzahlung der geliehenen Arbeitsstunden, derart, baß nun tue Industrie mit deren Summe 75 v. H. der Bausumme eines be stimmten Häuserkomplexes übernimmt. Löste sich auf diese A.: eins der brennendsten Probleme, das der Arbeitslosigkeit, an- nähernd, so wird nun die Lösung eines ebenso brennenden, das der Wohnungsnot, «ingeleitit. Die Lurch Erübrigung der Erwerbslose u fürsorge freigewordene halbe Arbeitsstunde wird direktes Guthaben des Lohnempfängers. Mit diesem übernimmt er al» Wohnunge- oder Haussuchender di« restlichen 2V v. H. Mußten diese teilweise ms Vorschuß geleistet werdrn, so dient di« halb« Stunde weiterhin der Rückzahlung oder auch der Amortisation feine» Grundstückes. Bleib?, dieser Zustand fließend, dann führt di« Industrie nach.vollständig umgesetzter Arbeit einen Teil des entstandenen Gewinne» Lurch am gemessene Verzinsung zurück. Di« Arbeitskraft der Mit- arbeiter ist auf dies« Weis, derart an der Pro duktion beteiligt, daß ihre soziale Besserstellung eingeleitetwiro. E» ist bann nur «ine Zeitfrage, wenn nach Erledigung d«r angeführten Problem« ander« in Angriff genommen «erden können od«r di« Rückzahlungen zur Verbesserung Les tai- sächlichen Einkommens Verwendung finden. Der Gedanke dieser praktischen Arbeitsgemeinschaft muß aber mit allen Mitteln an den Arbeiter herangebracht werden. Der deutschbewußte Unternehmer ist der einzige Berufene, ihn mit aller Macht zu fördern und zu verwirklichen. Der in alten, überlebten Wirtschaftsbchnen Erstarrte wird vor lauten „Wenn und Aber" nick! heran könn«n und in alter Gewohnheit nach dem Staat« rufen. De» kann aber sich und »ms nicht Helsen. So mag ihm die Wirtschaft helfen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Der ideelle revolutio- näre Geist Ler Arbeiterschaft läßt sich durch keinerlei Diktat bannen. Der deutschbewußte Unternehmer ist berufen, ihn als berchtigt ge gen den Marxismus zu führen und ihn dadurch in das große völ kische Erwachen einzugliedern. Die Ärbeiterseele ist über den Be trieb marxistisch vergiftet worden. Möge sie am nationalen, sozial handelnden Unternehmer gesunden. mien« aber nicht und für ein Doll ist sie schimpflich. Die Forderung nach Mehrarbeit seitens de» Staate» ohne gleichzeitigen Vorstoß gegen Versailles bleibt deshalb marxistisch« Tendenz und ist di« lo gische Folg« de» marxistisch geführten Ruhrkampf«». So muß auch diese Forderung zu demselben Resultat wie dieser führen, zur Nie derlage untz Sklaverei. Wenn sich nun der Arbeiter gegen di« Beseitigung d«» Acht stundentage» aufbäumen wird dann muß di« deutsch-bewußt« Un ternehmerschaft, welche die Mehrarbeit aus wirtschaftlichen Grün den braucht, dafür sorgen, daß «s ein Aufbäumen gegen den Marxis mus, den Zerstörer des wirtschaftlichen Schutzes, de« Staates wird. Sie darf sich nickst mit dem Odium behosten lassen, von sich aus den Achtstundentag beseitigt zu haben. Das geschieht ohne entsprechende Gegenwirkung unweigerlich; ü«nn die Kommunisten stehen bereit, nm das Erbe der sterbenden Sozialdemokratie zu übernehmen und cs zcun noch grausigeren Ende zu führen. Der Unternehmerschaft erwächst diese Aufgabe aus der einfachsten Pflicht der Selbsterhai- tung. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, daß der Arbei ter im Betrieb« mit marxistischen Ideen vergiftet worden ist. Im Betriebe sind di« Keime zur Zerstörung des Staates gepflanzt und gepflegt worden. Im Betrieb« muß der Arbeiter gesunden. Wie über den Betrieb die Revolution gekommen ist, muß über den Be trieb das neue Deutschland erstehen, Die deutschbewußt« Unter nehmerschaft muß deshalb offen und ehrlich vor den Arbeiter hin- tveten und mit ihm in seiner Sprache sprechen. „Du mußt, wie wir. mehr arbeiten! Warum? Weil deine Führer dich und unser Vaterland, teils aus falschem Idealismus, verraten haben. Weil uns dadurch unsere wichtigsten Ernährungs- und Rohswffgebict« geraubt wurden. Weil wir — von Ausnahmen abgesehen — zu schlapp und teilnahmslos waren, ihnen in den Arm zu fallen. Weil wir deine Sprach« nicht kannten. Weil wir uns zu wenig um dich kümmerten und du uns fremd wurdest. Wir über ließen dick» fremder Führung. Das muß anders werden! Schaffs dir Brot, indem du »ns vertraust und un» hilfst, dm Weltmarkt zu erobern. Wir wollen mehr produzieren, weil wir leben müssen. Wende dich aber von deinen Leuten, die du mit deinem Nucken «m- pergetragen hast, und die dich auf die Straße Hetzen, w«nn ihr« Un fähigkeit dein Elend gor zu groß hat werden lassen, die skrupellos den Ertrag deutscher Arbest dem unersättlichen Bankkapitalismu», zur,zeit repräsentiert durch Frankreich, opfern. Erfülle deine Pflicht gegen dich urd deine Familie, die auch die Pflicht gegen Lein Land ist? Das wäre hart, aber ehrlich. Gs löste beim Arbeiter das Vertrauen mrs, ohne das cs eben nicht geht. Er rückte zum Mitarbeiter empor und hä.t« Verständnis für di« lebendig« natuvgesetzliche Arbeitsgemeinschaft zwischen Unternehmer und Lohnempfänger. Diese entzieht dem Marxismus viel sicherer den Boden, als diktorische Maßnahmen des Staates. Au dieser Ar beitsgemeinschaft muß die Unternehrnevschaft erklären, Loß sie die soziale Bedeutung des Achtstundentages grundsätzlich anerkennt uiÄ ihn als erstrebenswert be trachtet. Sie nnterstreickft dadurch die Berechtigung em«r alten Arbeiters»rdsrunq. Nach deren Anerkennung vollzieht sich das wei te'« arg freier Vereinbarung unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Notwendigkeiten. Die Uuternchmersckiaft leiht sich nun unter Ver meidung des Bankkredites das urwüchsig« Kapital der Arbeit in Form einer Arbeitsstunde, um dm Weltmarkt zu erobern. Der Lohnbetrag dafür wird außerhalb der Wcrke (M-rkerbund) in Gold gutgefchrieben und stellt ein rvMscires v-rzinsltcbcs Darlehen dar. Di« Fristsetzung des zur Lobenshaltuug notwendigen Lohnes ge schieht unter dem Gesicinspnukte, daß nunmehr für einkalkuli 'r« neun Stunden Ler Betrag für acht Stunden ausgezahlt wird. Di« verbleibende Stund« ist neben anderem Las Kapital z« Erringung des Marktes. Dieser wnd nur erobert durch Lieferung billiger Oualitötsorbeit, die erreicht wird durch Einstellung der Betriebe auf rationell« Wirtschaft. Das bedeutet Abstoß«» der unproduktiven Kräfte. Und schließlich durch wirtschaftlichen Frieden. Das Aus scheiden überzähliger Kräfte muß logischerwei.se die Arbeitslosigkeit vorüberg hend steigern. Daß zu deren Milderung di« im Arbeits prozeß Stehenden einirrten, ist deren sittliche Pflicht. Folglich wird man dafür eine weitere halb« Arbeitsstunde cinsetzm. Die Gesetz gebung ist bei derartigen Abmachungen tunlichst auszuschliesien, weil , sie mehr störend als fordernd wirkt. Die lokal (örtlich oder auch bezirksweise) vereinigte Industrie muß hier bahnbrechend wir- ken. Sie zahlt die halb« Arbeitsstunde als Erwerbslosen-unterstütz- ung an ihre zwangsweise aussetzende Belegschaft, über deren Fahl sie eine genaue Kontrolle hat. Dadurch wird der Staat entlastet und manchem Unfug im Bezug L-r Crwerbslossmurtcrstützung sorge- beugt. Nimmt man nun den so viel böses Blut schassenden, Hl-Her geübten zehnprszentrgeu Steuerabzug zusammen und löst ihn durch eine weitere halbe Arbeitsstunde ob, so ergibt sich ein zehnstündiger Arbeitstag, der auf Naturnotwendigkeiten basiert und sein« Berech tigung hat. Muß die halbe Stunde für den Staat vertäirgcrt wer-
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