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Ab 1. April zugelaffene Krafifahrzeuge steuerfrei. Auch für „zweite Hand". Di» iwm Reichskabinett beschlossenen Bestimmungen über die Kraftfahrzeug st euer sehen folgendes vor: Ruch dem 31. März 1933 erstmalig zugelassene Per- soneulrasträder und Personenkraftwagen (ausgenommen Personenkraftomnibusse) sind steuerfrei, und zwar nicht nur in der Hand des ersten Erwerbers, sondern über- heiupt. Wenn schon für seit dem 31. März 1933 erworbene Personenkraftwagen und Personenkrafträder Steuerkarten ausgestellt sind und Steuern bezahlt wurden, wird dieser Steuer betrag zurückerstattet. Im übrigen bleibt der Steuertarif unverändert. Es ist nur vor gesehen, daß bei einer monatlichen Teilzahlung der Steuern künftig Monatskarten und nicht mehr Viertel jahrssteuerkarten ausgestellt werden. Sie Reichsbahn stellt weitere sovs Mann ein. Jüngere Leute aus nationalgesinnten Kreisen. Zur Belebung des Arbeitsmarktes hat sich die Deutsche Reichsbahngesellschaft entschlossen, bisher zurückgestellte Arbeiten in ihren Ausbesserungs werken auszuführen und hierfür von sofort ab 5000 Mann aus nationalgesinnten Kreisen neu einzustellen. Bei" der .vorhandenen Überalterung Werden in erster Linie jüngere Kräfte berücksichtigt Werden. Ser llmbau der mittelständischen Mtschast. Deutscher Genosienschaftsverband gleichgeschaltet. Der Gesamtausschuß des Deutschen Genossen- 'schaftsverbandes hat einstimmig beschlossen, sofort die Verhandlungen mit der Reichskampfbund- Leitung des gewerblichen Mittelstandes aufzunehmen. Die Anwaltschaft des Deutschen Genossen- fchaftsverbandes hat ihre restlose Zusammenarbeit zur Verwirklichung des Programms der Nationalsozia listischen Deutschen Arbeiterpartei hinsichtlich des Auf- Laus und Umbaus der mittelständischen Wirtschaft erklärt. Im Interesse des Deutschen Genossenschaftsver bandes, der angeschlossenen Genossenschaften und einer reibungslosen Zusammenarbeit wird Dr. Kunz, bisher Direktor der Handwerker-Baugenossenschaft im Freistaat Sachsen e. V., Dresden, als Vertrauensmann der NSDAP, in die Anwaltschaft des Deutschen Genossen schaftsverbandes eintreten. Der Deutsche Handwerks-und Gewerbe- kammertag hat Verhandlungen mit der Reichskampf bundführung der NSDAP, ausgenommen. Vor allen Dingen soll dadurch die Geschlossenhiet der handwerklichen Organisationen erhalten bleiben und die Einigkeit im Berufsstand auch weiterhin gewahrt werden. Oie Beschuldigungen gegen von Hippel. Wie auf Anfrage der Untersuchungskommissar bei der Ost preußischen Landschaft mitteilt, besteht nach den bisherigen Ermittlungen gegen Generalland schaftsdirektor von Hippel der dringend begründete Verdacht des Meineides, der Untreue in bezug auf die Ostpreußische Landschaft und der Bilanzver schleierung bzw. Bilanzfälschung in bezug auf die Tochtergesellschaft „Ladol", gegen Syndikus Hellner der dringende Verdacht des Meineides. Weitere Beschuldi gungen gegen Hippel dürften sich als berechtigt heraus stellen. Nächtliche Schießerei in Breslau. Zwei Tote, zwei Verletzte. In einem Lokal in der Schwertstraße in Breslau kam es, wie die Breslauer Polizei mitteilt, zur Nachtzeit wegen des Horst-Wessel-Liedes und des Schlesierliedes zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gästen. Einige Personen verließen das Lokal. Aus der Straße entwickelte sich dann eine Schlägerei und Schießerei, an der sich offen bar Provokateure beteiligten. Hierbei erlitten zweiPersonentödliche Verletzungen, zwei andere wurden schwer verletzt. Sämtliche Opfer standen der NSDAP, nahe. Infolge der nächtlichen Schießerei setzte gegen 5 Uhr morgens eine allgemeine Razzia, die sich besonders auf die Arbeiterviertel erstreckte, ein. Ganze Häuserblocks wurden abgesperrt nnd von der Polizei und der Hilfspolizei bis ins letzte durchsucht. Bürgerkriegsvorbereitungen -erBreslauer KPD. Amtlicher Polizeibericht. über die Razzia gab die Polizei einen amtlichen Bericht aus, in dem es heißt: Die Politische Polizei hatte festgestellt, daß die Kom munistische Partei sich wieder zu organisieren begann und im Begriff stand, Terrorgruppcn zur Bekämpfung der hinter der Negierung stehenden Parteien zu bilden. Auch waren von diesen Personen andere die nationale Regie rung schädigende Überfälle geplant. Bei der Durchsuchung wurden unter anderem Maschinenpistolen, Gewehre Modell 08 und eine große Anzahl Pistolen ansländischer Fabrikate und anderes zum Bürgerkrieg bestimmtes Mate rial vorgefunden und beschlagnahmt, über hundert Personen sind festgcnommen worden. Unter den Fest genommenen befinden sich führende Kommunisten, die seit Jahr und Tag die nationale Bevölkerung durch Terror akte in ständigen Schrecken zu setzen bemüht waren. Die Durchsuchung wurde geleitet vom Polizeipräsiden- tenHeines und seinem ständigen Stellvertreter Ober regierungsrat Dr. Patscho wsky. Ferner war im Auftrage des Oberpräsidenten der K o m mis s ar zur besonderen Verwendung Schmelt anwesend. Zum erstenmal wurden bei dieser Aktion mehrere tausend SA.-Männer zu Absperrzwecken eingesetzt. Roter Feuerüberfall in Hamburg. Zwei Marinesturm-Angehörige nieder geschossen. InHamburg wurden abends zwei Angehörige des Marinesturmtrupps aus dem Zcughausmarkt aus dem Hinterhalt nicdergcschossen. Die beiden Nationalsozialisten gingen in Uniform in der Nähe des Cafss „Austria", als die Schüsse sie trafen. Beide brachen mit schweren Verletzungen zusammen. Der 19jährige Herbert R. trug einen Schulterschutz und einen Rückenstreifschuß davon, der zweite Marinesturm mann einen Lungenschuß. Die beiden Verletzten wurden von einer Polizeistreife einem Krankenhaus zugeführt. Die Polizei nahm die Ermittlungen nach den Tätern, die in marxistischen Kreisen zu suchen sind, sofort auf. * Die Ermittlungen über die blutigen Vorgänge in Breslau sind noch nicht beendet. Wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, ist die Politische Polizei noch immer mit der Vernehmung der verhafteten Kommunisten beschäftigt. Anläßlich der großen Razzia in Breslau Wurden etwa 200 Personen verhaftet. Sie sollen in einem Konzentrationslager untergebracht wer den, an dessen Ausbau man gegenwärtig arbeitet. Drei SA.-Manner nievergeschossen« In Düsseldorf wurden nachts drei SA.- Männer, Angehörige des Motorsturmes, von einer Zivilperson, die aus einem Revolver fünf Schüsse auf die SA.-Leute abfeuerte, niedergestreckt. Von den fünf Schüssen trafen drei. Ein SA.-Führer wurde durch einen Lungensteckschuß, der zweite durch einen Bauch schuß und der dritte ebenfalls durch einen Bauchschuß schwer verletzt. Zwei SA.-Leute befinden sich in Lebensgefahr. Der Täter, der sofort flüchtete, könnt« bisher nicht ermittelt werden. Schwerer FlugzeugunfaN. Ein Zuschauer getötet, eine Frau schwer verletzt. Auf dem nationa lsoziali st ischenFlugtag in Staaken ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Bei einer Staffel zwischen Reitern, Läufern, Motorrad fahrern und Flugzeugen streifte Flugzeugführer Hack busch mit der Albatros-Maschine „D. 1705" eine Hoch spannungsleitung über der verlängerten Heerstraße und stürzte mit dem Flugzeug in die dort zahlreich er schienenen Zaungäste. Ein Zuschauer wurde getötet. Eine Zuschauerin erlitt schwere Verletzungen. Der Flug- zeugführer wurde nur mit geringen Verletzungen im Ge sicht aus den Trümmern seiner Maschine gezogen. Ein zweites Todesopfer. Die bei dem Absturz der Albatros-Maschine in Staaken verletzte Frau ist im Spandauer Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. SellseherHanuffen erschossen ausgefunden Der bekannte Hellseher Erik Jan Hanussen, der mit seinem bürgerlichen Namen Hermann Stein- schneider hieß, ist in einer kleinen Tannenschonung an der Berlin-Dresdener Automobilstraße unweit des Dorfes Neuhof bei Zossen erschossen aufgefunden worden. Die Leiche wies schwere Schußverletzungen am Kopf auf. Das Abenteuerleben eines Mannes, der sich in den letzten Jahren in Berlin einen großen Kreis von An hängern geschaffen hatte, hat damit ein tragisches Ende gefunden. Der Hellseher ist vermutlich das Opfer eines Mordübersalles geworden, um dessen Auf klärung sich die Staatsanwaltschaft II Berlin und die Berliner Mordkommission unter Leitung von Kriminal kommissar Albrecht bemühen. Bisher konnte das Motiv des Verbrechens noch nicht geklärt und die Täter noch nicht ermittelt werden. Ein mißglücket Rakelenstart. Viel Lärm um nichts. - Auf dem Duhnerwatt bei Cuxhaven fand der an gekündigte Start der sogen, lenkbaren Rakete des Kon strukteurs Zucker statt. Es hatten sich dazu neben einigen Behördenvertretern auch zahlreiche Pressevertreter und Kamera-Leute eingefunden. Die Menschenmenge zählte nach Tausenden, so daß die Polizei Absperrungen vornehmen mußte. Auch diesmal führte der Versuch zu keinem positiven Ergebnis. Tie Rakete sollte nach Neuwerk fliegen, dort mittels Fall schirm einen Postsack landen und dann an den Startplatz zurückkchren. Die torpedoförmige Rakete erhob sich zunächst unter mächtigem Feuerschwcis und lautem Zischen in steiler Kurve, überschlug sich dann aber zweimal und sank in einer Entfernung von etwa 30 bis 35 Metern zur Erde. In ziemlich beschädigtem Zustande mußte die Rakete abgeschleppt werden. Amerikas erste „nasse Nachi". Großer Biertrubel mit Musikbegleitung. Das war eine große „historische Nacht" in U. S. A., Lie Nacht zum 7. April, die Nacht, in der in 19 Staaten, die sich bereits bedingungslos „für Bier" entschieden hatten, nach fast vierzehnjähriger offizieller „Trockenheit" zum ersten Male wieder ein guter Tropfen ausgeschenkt und getrunken werden durfte. „Die Mitternacht zog näher schon", als man sich auf das Bieririnken in geradezu feierlicher Weise vorbereitete. Es bildeten sich, mit Musik kapellen an der Spitze, Prozessionen, die sich anschickten, wu großen Bierfässern und kleineren Biertönnchen durch die nächtlichen Straßen zu ziehen, um ihrer Genugtuung über das Ende der bierlosen, der schrecklichen Zeit Aus- druck zu verleihen. Als dann die Glocke zwölf schlug, ging es los. „Bier her! Bier her!" brauchte man nicht erst zu schreien, denn das Bier war, wie gesagt, bereits zur Stelle. Vielerorts setzte ein Freuden trubel ein, wie man ihn in Amerika sonst nur bei der Feier des Unabhängigkeitstages zu erleben pflegt. In einem großen Freudenrausch — der Bierrausch kam erst später — fielen sich die Männer um die Hälse und be gannen für diesen Zweck besonders geeignete Lieder zu singen. Bevorzugt wurde das etwas sentimentale Lied: „Glückliche Tage kehren wieder", das die Sänger und die Musiker zu Tränen rührte. In vielen Städten fingen um Mitternacht die Theater und die Varietös zu spielen an mit einem sozusagen „ganz nassen Programm". Ein Newyorker Theater spielte eine alte, verstaubte Operette mit dem vielsagenden Titel „Der Prinz von Pilsen". Daß es in vielen Städten das in Amerika in allen besonderen Fällen übliche Feuerwerk mit Raketen, Knallfröschen und ähnlichen aufregenden Dingen gab, ist selbstverständlich. In der zum großen Teile deutschen Stadt Milwaukee wurden die Brauereien im Sturm genommen, als sich die Kunde verbreitete, daß die Brauer zur Feier des Tages oder vielmehr der Nacht Freibier verschenken wollten. Man kann schon sagen, daß die große Zeit auch ein großes Geschlecht sand. Und von der großen Zeit zogen Nutzen auch die Alkoholschmuggler, die, als das legale Bier hier und da ausgegangen war, mit ihrem eigenen geschmuggelten Alkohol prompt zur Stelle waren — nur daß sie ihn nicht mehr so unverschämt teuer verkauften wie „Anno Prohibition", sintemal es ja don jetzt an jeden Tag und jede Nacht „ein Bier" geben wird in Amerika, das es fortan immer besser und noch -viel besser Labe» wird! , Im nassen Amerika komm« auch GambrinuS wieder zu Ehren. Nach der Aufhebung der Prohibition in den Vereinigten Staaten kommt jetzt auch wieder das Denkmal des Bier- königs Gambrinus zu Ehren. Aus unserem Bilde sieht man den Gambrinus von Chikago, der bei der Ein führung des Alkoholverbots entfernt werden mutzte, jetzt aber seine Auferstehung feiern kann. Mine NackriAien. Riesige Waffcnfunde in Wien. Wien. Bei den neuen Waffcnsuchungen in Wien und Niederösterrcich wurden 10 Maschinengewehre, 78 Gewehre, 109 Bajonette, 114 Totschläger, gegen 100 Stahlhelme, 8 Feld- telephonanlagen und mehrere tausend Schuß Munition ge funden. Eine der Hauptfundstätten war ein Ärbeiterlvortvlatz W Wie«. Referent für die Reform des höheren Schulwesens. Berlin. Der preußische Kultusminister Rust berief den Gebietssührer Ostland der Hitlerjugend, Studienrat Dr. Georg Usadel, M. d. R., Königsberg, als Referenten für die Reform des höheren Schulwesens in das preußische Ministerium für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung. RcichSkommissar für die knappschaftliche Versicherung. Berlin. Der NeichZarbeitsminister hat den Senatspräsi denten Thielmann beim Neichsvcrsichcrungsamt zum Kom missar für die Reichsknappschaft bestellt. Sprenger mit der Neuorganisation der Beamtenverbände beauftragt. Berlin. Der Reichsminister des Innern hat Hernt I. Sprenger (Frankfurt a. M.), Mitglied des Reichstags, be auftragt, die Neuorganisation der Beamtenverbände in di» Wege zu leiten. Zusammenschluß der deutschen Erzieher-Organisationen. Leipzig. Die in Leipzig versammelten Führer aller deut schen Erzieher-Organisationen und die Gauobleute des Nationalsozialistischen Lehrerbundes beschlossen einstimmig die Zusammenfassung ihrer Organisationen zu einer großen deut schen Erziehergemeinschaft. Damit ist eine einheitliche geistige und organisatorische Führung für etwa 250 000 deutsche Er zieher geschaffen worden. Zwei tödliche Unglücke beim Schießen. Basel. Bei Schießübungen auf dem Schießplatz Berner bei Genf wurde ein Ajähriger Rekrut durch einen Gewehrschuß an der Brust lebensgefährlich verletzt. Beim Nachprüfen des Verschlusses durch einen Leutnant ging der Schuß los und traf den Rekruten in die Achselhöhle. In St. Gallen tötete der Weltmeisterschütze Kaspar Widmer bei Übungen auf seinem privaten Schießstand seine 15jährige Tochter, die als Zeigerin zu früh aus der Deckung hervorgegangcn war. Grubenexplosion in Bulgarien. — Acht Tote. Sofia. In einer Kohlenmine bei Twarditza im Kreis» Sliwen entstand eine Gasexplosion, wodurch mehrere Stolle« eingedrückt wurden. Acht Arbeiter sind verschüttet und sofort gelötet worden. Fünf Tote bei einem Grubenbrand in Südafrika. Johannesburg. Bei einem schweren Grubenfeuer in den» Langleegte-Goldbergwerk wurden fünf europäische Aufsichts beamte durch Gas getötet. Das Feuer brach in einem 120S Meter tiefen Schacht aus. Die Beamten fuhren ohne Gas masken ein, um die Brandursache zu untersuchen. Sie wurde« sofort von den Gasen betäubt und konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Ein Opfer der „Akron"°Katastrophe geborgen. Washington. Der amerikanische Kreuzer „Portland" Hatz die Leiche eines Oberstleutnants, der als Gast an dem Un- glücksflug des Marineluktschtsfes .Akron" teilnabm. aus dem Meere acboraen.