Volltext Seite (XML)
smge uno Mlwon Gemeinnütziger Ratgeber für jedermann Bedingungen für dl« Beantwortung von Anfragen: Der weitaus größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da ein Abdruck aller Ant worten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Adresse des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, sowie als Portoersatz de« Betrag von W Ruf. beizufügen. Für jede weitere Frage, auch desselben Fragestellers, sind gleichfalls Sv Rpf. mitzusenden. Ansragen, denen zu wenig Porto beigefügt ist, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet wird. Im Briefkasten werden mir rein landwirt schaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unseres Blattes an passen, kann Auskunft keinenfallz erteilt werden. Unsere Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Die Schristleitung All« KntznKssMN an di« Schriftleitung, auch Anfragen, sind zu richten an de» Verlag I. Reumann, Nendamm (vez. Ffo.) Frage: Fehlerhafte Schasfütterung. Habe augenblicklich zwei Schafe, von denen das eine »inen recht müden Eindruck macht, ganz ent gegengesetzt zu früher, wo es umhersprang und gut fraß. Dies hat bedeutend nachgeiassen, ob- wöbl es dasselbe gute Futter bekommt wie früyer: dreimal täglich gekochte Kartoffeln mit Roggenkleie, abwechselnd rohe Kartoffeln ohne Kleie und sehr gutes Wiesenheu. Der Stall ist hoch, lustig und ist genügend hell. Früher waren Pferde darin. Ein Schaf ist mir schon Frage: Pferd hat Magen- und Darm- erkranliung. Bei meinem vierjährigen Pferde läuft beim Stehen, obwohl nicht gerade Durch fall vorhanden ist, eine wässerige Flüssigkeit aus dem Aster. Beim Gehen verschwindet diese Erscheinung. Auch schwitzt das Tier sehr leicht und ist sehr schlapp. Die Fütterung besteht aus Häcksel von Roggen- und Weizenstroh, ferner Hafer und abends Heu. Das Tier zeigt immer starken Durst und bekommt dreimal täglich einen Eimer voll Wasser von 14 Liter Fassung. Diese Krankheitserscheinung besteht seit vier bis sechs Wochen. Wir haben der Tränke schon Wermut beigegeben, aber ohne Erfolg. Auch war das Tier bereits in tier ärztlicher Behandlung und bekam Einspritzungen. Ein Erfolg trat auch hierbei nicht ein. Was fehlt dem Tier, und wie kann es behandelt werden? Th. N. in G. Antwort: Ihr Pferd leidet wahrschein lich an einer Magen- und Darmerkrankung, die infolge der schweren Verdaulichkeit des ge reichten Futters entstanden ist. Häcksel von Weizen- und Roggenstroh ist infolge des hohen Gehaltes an Kistelsäure sehr schwer verdaulich. Wahrscheinlich ist das verwendete Stroh noch dumpfig oder muffig, so daß die Bekömmlich keit noch weiter verschlechtert wird. Wir emp fehlen Ihnen, Häcksel von Haferstroh zu ver wenden, und zwar in geringer Menge. Da gegen ist die Gabe an Heu zu vergrößern und auf alle drei Mahlzeiten zu verteilen. Voraus setzung ist jedoch, daß das Heu einwandfrei ist. Den Hafer geben Sie nicht mehr in Form von ganzen Körnern, sondern geschroten oder gequetscht. Beizufügen ist zweckmäßig Lein kuchenmehl, da dieses leicht verdaulich ist und auf den Darmkanal günstig einwirkt. Ist auf diese Art und Weise das Futter in eine leichter verdauliche Form gebracht, so werden die Darm zotten ihre Tätigkeit in verstärktem Maße auf nehmen und die übermäßige Flüssigkeit aus dem Darm entfernen. Es tritt eine allgemein» Kräftigung des Körpers ein, wodurch auch der Schließmuskel wieder gekräftigt wird. Der übermäßige Schweißausbruch ist ein Zeichen der Schwäche. Geben Sie dem Tier nicht zuviel Wasser. 25 bis 3t) Liier je Tag dürften voll kommen ausreichend sein. Vv. Bn. Frage: Kuh leidet an Rheumatismus im linken Oberschenkel feit einem Vierteljahr, ich habe schon allerlei tierärztliche Mittel ge braucht, aber nichts hat zur Besserung geholfen. Was muß ich dafür gebrauchen, um die Kuh wieder ordentlich zum Gehen zu bringen? Was sollichtun? I.K.inT. Antwort: Zur Behebung des kheu- matischen Leidens bei der Kuh werden emp fohlen Ru!>e und Einreibungen der erkrankten Partien mit Kampferspiritus und die innerliche Verabreichung von Salizylpräparaten» In Frage kommen /XAüum oder dlstrium 8«II- oylicum von 25 bis 75 x täglich. Vorbeugend vermeide man das Liegen des Tieres auf kalten Steinen, den Aufenthalt in einem Stall mit Zugluft, an wendigen Stellen und plötzliche Abkühlung nach starker Erhitzung. vr. Tz. eingegangen, nachdem es zuvor dieselben An zeichen aufwies wie das jetzige, es wurde immer maller, bis es schließlich nicht mehr gehen und stehen konnte. Mir wurde gesagt, es liege an unserem Heu, welches vom Bruch kommt und angeblich Lungenwürmer erzeugen soll. Das Heu wurde von dem Schaf sehr gern gefressen. Da ich befürchte, daß das Schaf" ebenfalls eingehen wird, bitte ich um Aus kunft, wie ich das Schaf behandeln und füttern soll, damit es wieder gesund wird. H. O. inGs Antwort: Die von Ihnen gestellte Frage ist schwer zu beantworten, da die angegebenen Krankheitserscheinungen sehr dürftig sind. Nach unserem Dafürhalten liegt eine Erkrankung des Stoffwechsels vor, welche auf eine fehlerhafte Fütterung zurückzuführen ist. Kartoffeln eignen sich sehr wenig als Schaffutter, sie müssen des halb fortgelasfen werden. Die Roggenkleie äst ebenso zu beurteilen, zumal die Beschaffenheit der Kleien häufig sehr schlecht ist. In der Vor. aussetzung, daß das Heu tatsächlich gut ist, empfehlen wir folgende Fütterung: Heu, hinter her etwas Stroh, eine kleine Menge Runkel rüben mit einein Gemisch von Hafer- und Oelkuchenschrot. Sobald Grünfirtter vorhanden ist, kann dieses tn beschränktem Umfange ver abreicht werden. Die Rüben find dann fort zulassen. Im übrigen bleibt die Futterration unverändert. vn Dn. Frage: Karbidschlamm als Dünger. Wie kann ich den bei Schweißapparaten abfallenden Karbidschlamm als Dünger für Wiesen, Garten land und Obstbäume verwerten? L. A. inL. Antwort: Karbidschlamm kann sehr gut nach einer Zeit der Ablagerung als Kalkdünger verwandt werden. Die Ablagerung ist nötig, um einmal das überschüssige Wasser zu ver dunsten und zweitens, um Spuren von Pflanzgiften, wie das Azetylen, zu zerstören. Soll eine Kalkdüngung zur vollen Wirkung kommen, so muß sie, recht fein gepulvert, aus gestreut werden. Beim Karbidschlamm erreicht man diesen Zustand am vollkommensten nach einem winterlichen Durchfrieren im zeitigen Frühjahr. Natürlich kann der Karbidschlamm auch, mit anderen Stoffen vermischt, auf einem Komposthaufen gesammelt und nach dem fertigen Durchgärcn, von hier aus ausgehend, ausgestreut werden. Durch das Vergären ver liert er nichts von seiner Wirksamkeit. Die Gärung mit Humusstoffen ist die beste Zu bereitung für seine Verwendbarkeit. Er ver liert allerdings seine ätzende Wirkung auf die Bodenkrümel, aber das ist im vorliegenden Falle kein wesentlicher Verlust. Für Garten land, Wiesen und Weiden sowie für Obstbäume ist der Karbidschlamm, fertig abgelagert, ein wirksamer und gesunder Dünger ohne irgend welche Schärfen. vr. E. Frage: Welche Gemüseartcn kommen für abgeerntetcs Frühgemiiseland in Frage? Ich möchte das Land noch zum zweiten Male be stellen. L. Sl in Gl Antwort: Auf abgeerntetes Erbsenland können Sie Mohrrüben, am sichersten die Sorte Gonsenheimer, säen. Ferner Buschbohnen, be sonders die frühe Saxa, und Herbst- und Winter-Rettich. Nach den späteren Erbsen können Spinat, Grünkohl. Rapunzel und Winter endivien gesät und gepflanzt werden. Diese Gemüsearten können auf alles um dies« Zeit freiwerdende Land kommen, z. B. nach frühen Kohlarten, spätem Spinat, auf alte Erdbeerbeete, nach frühen grüngepflückten Buschbohnen, Steck zwiebeln und Frühkartoffeln. Neu anzulegende Erdbeerbeete kommen ebenfalls auf abgeerntete Frllhgemüsebeete. Da das Land von den Früh gemüsearten ausgepovert ist, so ist ein« für die Wurzeln sofort aufnehmbare Düngung zu verabreichen. Hierzu eignet sich gute Kompost erde am besten, davon wird je nach Be stand der Komposterde auf 5 bis 10 qm «ine Kastenkarre voll gegeben und untergegraben. Wo diese Erde nicht vorhanden ist, da ist ante Stalljauche oder verrotteter Stallmist zu geben. Jedoch eignet sich Jauche nicht für Mohrrüben und Rettich, hier ist Kunstdünger, am «in- fachsten Nitrophoska, am Platze, es werden je Quadratmeter 20 bis 30 g gegeben. Rz. Frage: Weinstock ist mit falschem Mel tau befallen. Mein Wein war im vorigen Jahre vom falschen Meltau befallen: wie schütze ich den Wein in diesem Jahre vor der gleichen Krankheit? L. S. in G. Antwort: Zur Bekämpfung dieser Krank heit ist im Herbst alles Laub, kranke Beeren und das beim Schnitt abfallende Holz zu sammeln und zu verbrennen. Nach Austrieb der ersten Blättchen, etwa Ende Mai, ist die erste Spritzung mit einprozentiger Kupferkalk brühe zu verabfolgen. Die zweite Spritzung erfolgt kurz vor der Blüte. Sofort nach der Blüte ist das drittem«! zu spritzen und etwa zwei bis vier Wochen später zum letzten Male. Jedenfalls darf nie gewartet werden, bis sich die ersten Anzeichen der Krankheit bemerkbar machen, sondern es muß bei ganz gesundem Laube gespritzt werden. Sollte sich bei sehr ungünstiger Witterung nach dem vierten Male doch die Krankheit einstellen, so ist bei den ersten Anzeichen die Spritzung nochmals zu wiederholen. Dasselbe ist der Fall, wenn kurz nach einer Spritzung stärkerer Regen eintritt, der den Belag abwäscht; hier ist die Arbeit nach dem Regen zu erneuern. Alle Spritzungen sind möglichst bei trüber, trockener Witterung auszuführen, da bei greller Sonne die Blätter mit einprozentigen Lösungen leicht Brandflecke erhalten: es müßte in diesem Falle, be sonders bei den ersten Spritzungen, wo die Blättchen noch sehr zart sind, mit halbprozen tigen Lösungen gespritzt werden. Außerdem ist bei allen Arbeiten darauf zu achten, daß die Spritzflüssigkeit an die Älattunterspiten ge langt, da sich hier der Pilz ansiedelt. Rz. Frage: Traubenwein ist trübe. In einem Glasballvn, Fassungsvermögen 30 Liter, setzte ich im vergangenen Jahre Traubenwein aus hiesigen Weintrauben an. Das Gemisch setzt sich zusammen aus 20 Liter Traubensaft, drei Liter Wasser und 1,5 kg Zucker. Hefe ist nicht zugesotzt worden. Nachdem der Wein kurze Zeit normal gegoren hatte,, begann er das im Gärröhrchen stehende Wasser einzu saugen. Wie aus beigefügter Probe heroor- geht, ist der Wein sehr trübe und nur schwach alkoholhaltig. Wie ist der Wein zu behandeln? Ist. er nochmals zum Gären zu bringen? Welche Temperatur ist erforderlich? E. K. in H. Antwort: Hiesige Trauben sind meist sehr zuckerarm: auch war die zugesetzt« Zucker menge zu gering, um eine kräftige, längere Zeit anhaltende Gärung zu erzielen, welche alle Triibstoffe ausscheidst und niederschlägt. Wir raten, zunächst von P. Arauner in Kitzingen am Main eine kleine Portion flüssiger Rein- Hefe, Rasse Burgunder, kommen zu lassen, diese in etwas gesüßtem Most einige Tage zu ver mehren und dann dem Wein zur Nachgärung zuzusetzen. In dem Wein werden unter Um rühren ohne Wasserzusaß 2 Kg Zucker aufgelöst, desgleichen 5 g Chlorammoniumsalz. Gleich mäßige Gärtemperatur nicht unter 20 Grad ist Bedingung. Der Alkoholgehalt beträgt zur Zen 9,5 Volumprozent. Prof. Ks. —-'V»-". > 'M. UW Der LElmann Mocben-veNsge «les MilsäraNer Tageblatt Wilsdruff, am 15 Juni 1933 , Der Schubkarren für den Landwirt »«--»<„ Der Schubkarren ist für den Landwirt in Hof und Garten ein unentbehrliches Hilfs mittel; in der Praxis findet man aber un zählige Karren, die nach völlig falschen Gesichts punkten gebaut sind. Ein Schubkarren, der in der Sandgrube, im Steinbruch oder an einer Baustelle als sehr zweckmäßig gelten kann, ist für den Landwirt ganz ungeeignet. Ihr Fassungsraum ist zu groß, die ganze Bauart falsch; die Handhabung wird schwer und er müdet außerordentlich schnell. Bei der An schaffung oder Selbstherstellung eines Schub karrens sollte deshalb der Landwirt folgende Punkte möglichst weitgehend beachten. Das Gerät soll möglichst leicht und klein sein. Auch leichte Karren sind stabil zu halten, wenn gute Baustoffe verwendet werden. Man fahre lieber einmal öfter, als daß man den Körper durch Ueberanstrenguug schnell ermüdet oder gar schwer schädigt. Je höher beim Schubkarren die Last liegt, um so schwerer ist beim Fahren Gleichgewicht zu halten, um so mehr Kraft muß für das Ausbalancieren der Last ausgewendet werden, um so schwerer wird die Handhabung. Karren mit Beinen besitzen einen hochliegenden Kasten. Es liegt dann also auch die Last hoch, und beim Transport von schweren Stoffen (Sand, Erde nsw.) oder hohen Ladungen (Dung, Kom post usw.) wird das Arbeiten besonders schwer aus den soeben erörterten Gründen. Ungemein vorteilhaft ist es, wenn der Schubkarren durch einen abnehmbaren Kasten den verschiedenen zu transportierenden Materialien jeweils schnell stens anzupassen ist. Unsere Abbildung zeigt einen kleinen, leichten, aber recht kräftig gebauten Schubkarren. Maße für die Herstellung des selben werden nicht angeführt; er kann, je nach Bedarf, in allen Größen gebaut werden. Der eigentliche Kasten liegt tief und sitzt auf dem Boden auf; der Schwerpunkt liegt also eben ¬ falls tief, und der Karren ist leicht zu bedienen. Das Karrenrad ist kräftig und besitzt eine breite Lauffläche; diese erleichtert die Arbeit auf weichem Boden sehr. Für den Transport aller schweren Stoffe (Sand, Erde usw.) ge nügt der einfache Karren; um leichtere Stoffe (Dung, Kompost usw.) höher aufladen zu können, benutzt man einen stabilen Aufsatzkasten, der mittels kräftiger Flacheisen, die in Oesen am Karrenkasten gesteckt werden, getragen wird. Man kann den Aufsatzkasten für bereits vorhandene Schubkarren aus vier starken Brettern, die gut zusammengefügt und noch durch Bandeisen versteift und gesichert werden, Herstellen. Alsdann würde jede Wand zwei Flacheisen zum Einstecken in zwei an jeder Karrenwand passend angebrachte Oesen er halten. Diese Methode käme in Frage, wenn der Aussatzkasten nachträglich für einen vor handenen Karren angefertigt wird. Man kann aber auch (siehe Abbildung) die Stirnwand des neu anzufertigenden Kastens von vornherein länger gestalten und dann den Aussahkasten aus nur drei Wänden anfertigen. An der Stsrnwand müßte dann der Aussatzkasteu durch eine genügend kräftige Nundeiseustange in der Passenden Form erhalten werden. . Tie Herstellung eines solchen Karrens ge lingt jedem Halbwegs geschickten Gutsstell macher, doch ist zu empfehlen, das Rad stets fertig zu beschaffen. Man hüte sich, um das noch einmal zu wiederholen, den Karren zu groß und schwer auszuführen; als zweckmäßig gilt hier ein Gerät mit einer Länge von etwa 1,5 m zwischen Radachse und Handgriff, einem Bodenbrett von etwa 50 om Länge und 35 om mittlerer Breite sowie einer Kastenhöhe von etwa 35 om. Ein solcher Karren kann leicht auch von einem Jugendlichen bedient werden. Man bedenke, daß der Aufsatzkasten den Lade raum zumindest um das Doppelte vergrößert. Achtung, Landwirte! Benutzt beim Transport schwerer Lasten mittels Schubkarren einen Schultergurt. Ihr verteilt damit die Last auf den ganzen Körper und ermüdet nicht so schnell. KoMiege und ihre Bekämpfung Bon 0r. Janck. Mit zwei Abbildungen Die etwa 6 mm lang«, im ganzen asch graue und in beiden Geschlechtern durch verschiedene Merkmale zu unterscheidende Kohlfliege schlüpft im Frühjahr aus den im Boden oder in nicht abgeerntete>n Teilm befallener Pflanzen (z. B. in Kohlstrunkm) Abbildung 1 Flügel der Kohlfliege (stark vergrößert) überwinternden braunen 6 bis 7 wm langen Tönuchenpuppen. Wenige Tage nach dem Schlüpfen legt sie ihre länglichen, etwa 1 mm langen, weißlichen Eier an Stengeln, ober irdischen Teilen, besonders aber am Wurzel- hals von verschiedenen Kreuzblättern, vor allem an Kohl- und Rübenarten ab. Der erste Befall, manchmal schon im Mai, trifft gewöhnlich in Gärten angebaute Ra dieschen, Kohl usw., vor allem frühen Blumenkohl. Der Fraß dec Larven erstreckt sich auf die ganze Wurzel und, ist diese auf gezehrt, auch auf den Stengel. Junge Pflanzen gehen an dem Fraß in der Regel ein, ältere setzen keine oder nur kleine Köpfe an. Kohlrüben werden meist im Laufe des Juni befallen, und zwar zur Zeit des Ver ziehens. In Schutzgebieten wartet man mit dem Verziehen deshalb am besten, bis die be fallenen Pflanzen deutlich zu erkennen sind und entfernt werden können. Die Rüben werden in verschiedener Art geschädigt, ost so, daß die Rübe in der Mitte durchnagt ivird, umfällt und verwelkt. Bei günstigem Wetter bilden die oberen Teile zwar neue Wurzeln, die Rüben erreichen aber keine normale Form und Größe mehr. Di« etwa 7 bis 8 mm langen, ausgewachsenen Larven verpuppen sich im Juli. Je nach der Witterung entschlüpfen den Puppen nach ein bis fünf Wochen die Fliegen der zweiten Generation, deren Larven die Rüben meist von der Spitze aus be- fressen. Infolge dieses Fraßes tritt oft Braun fäule «in. An älteren Kohlpflanzen nagen sie die Wurzeln ab, daß selbst kräftige Pflanzen umfallen und eingehm. Larven einer dritten Fliegengencration können im September bis November in den Rüben minieren, die dann oft der Pilz- nutz Bak terienfäule zum Opfer fallen und in den Mieten faulen. Abbildung 2 Hintercnde der Larven der Kohlsliege (stark vergrößert) Die Bekämpfungsmaßnahmen sind fol gende: Während für den Rübcnanbau nur vorbeugende Maßnahmen, wie zeitige Aus saat, gute Düngung, rechtzeitiges Verziehen u. a., in Frage kommen, lassen sich junge, Kohlpflanzungen dadurch wirksam vor dem Schädling schützen, daß man die jungen Pflänzchen etwa fünf Tage nach dem Pflanzen