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Wilsdruffer Tageblatt : 05.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193304051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330405
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-04
- Tag 1933-04-05
-
Monat
1933-04
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.04.1933
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ab, zu der auch Freunde und Gönner herzlichst ringelnden werden. Dem Tätigkeitsbericht der Freiwilligen Feuerwehr 1932 33 ist zu entnehmen, daß die Wehr^im Dienstjahr 1932 zwölf Schul übungen abgehaltcn hat. Der Fußdicnst wurde am 3. Mai ab gehalten; leider mußte der Feldmarsch im vergangenen Jahre infolge schlechter Kasscnverhältnisse abgesetzt werden. Am 7. 5. m der Mittagsstunde kündete die Rathausglocke den Ausbruch eines Schadenfeuers in Kaufbach, die Wehr war hier mit ihrer Motorspritze erfolgreich tätig. Der Verbandstag wurde am 12. Juni in Weinböhla abgehalten. Als interessant ist aus dem Jahresbericht des Bezirkes zu entnehmen, daß 30 Wehren des Be-irkes 1365 Mannschaften zählen und an Geräten 30 vierräd rige und 6 zweirädrige Abprvtzspritzen, 11 Motorspritzen mit Autobetrieb und 5 dergleichen mit Pferdebespannung, 29 329 Meter Hanfschlauch und 1618 Meter gummierte Schläuche, 40 einholmige, 75 zweiholmige Hakenleitern und 28 mechanische Leitern besitzen. 20 Wehren verfügen über Wasserleitungen mit 68 Üeberflur- und 676 Unterflurhydranten. Alarmeinrichtun gen haben 11 Wehren mit 122 öffentlichen Feuermeldern und 87 angeschlossenen Mannschaften. Von Wichtigkeit war der vom Elektrizitätsverband Gröba an zwei Orten veranstaltete Kursus zur Ausbildung von Feuerwehrelektrikern. Die viel in der Oeffentlichkeit erörterte Gasgefahr veranlaßte die Wehr, am 21. Juni einen Gasvortrag abzuhaltcn, wozu eine große Zahl Interessenten den Vorführungen von Gasmasken und den Aus führungen der Frau Müller von den Dräger-Werken sowie dem Bortrag aus der Praxis „Gasschutz im Feuerwehrdienst" vom Gasoffizier der Meißner Feuerwehr beiwohnten. Vier Leute der Wikdruffer Wehr sind mit Gasgerät ausgerüstet. An einem Kupsus über Gasschutz bei der Berufsfeuerwehr Dresden nahm ein Führer teil. Die Wehr hielt am 30. September ihre Haupt übung im Gestalt einer Angriffsübung auf das Leibgersche Gut am Marktplatz ab. Am 1. Oktober wurden Rettungsversuche im Freundschen Steinbruch angestellt. Man unternahm den Versuch, die angesammelte Wasiermenge, die sich schätzungs- weise auf ungefähr 7000 Kubikmeter beziffern läßt, nach dem physikalischen Gesetz für Saugheber zu entleeren. Am 11. Ok tober wurde die Wehr plötzlich zum Dienst gerufen. Man un ternahm auch, hier den Versuch, die Wehr nur durch telepho nischen Anruf der an das Fernsprechnetz angeschlossencn Kame raden zu alarmieren. Das Ergebnis war ein ganz überraschen des. 5.45 Uhr wurden die ersten Nummern von Feuerwehr leuten bedient, und bereits 5.58 Uhr waren dreißig Wehrleute am Gerätehaus zur Stelle. Es wurde ein Brand in der frühe ren Klemmschen Möbelfabrik angenommen. Feueralarm er folgte noch am 11. März kurz nach 23 Uhr; man vermutete Feuer in Grumbach, man hatte sich aber getäuscht, es brannte in Fördergersdorf. Im Laufe des Dienstjahres wurden drei Kommandositzungen und drei Dienstversammlungen abgehalten. In den Kommandositzungen und Dicnstversammlungen wurden insgesamt 24 Tagesordnungspunkte erledigt. Mit dem trag baren Ehrenzeichen für 25jähr. Dienstzeit wurden drei Kame raden 'ausgezeichnet. Bei der Veranstaltung des Kinderfestes übernahm die Wehr den Ordnungsdienst, beim Lampioneinzug mit 20 Mannschaften und den Absperrdienst beim Abbrennen eines Feuerwerkes. Theaterwachen wurden 19 gestellt mit 19 Führern und 40 Mannschaften. 5 Wachen wurden vom Brand meister und eine davon im Beisein von Polizeihauptwacht meister Rost, 2 vom Branddirektor kontrolliert. 3 Kameraden -ersuchten um ein Jahr Dispens, einer Anmeldung standen zwei Abmeldungen gegenüber und ein Kamerad wußte wegen dauernder Dicnstvcrsäumnisse ausgeschlossen werden. Die Dienstbereitschasten wurden im Laufe des Jahres 20mal ge wechselt. Schriftliche Arbeiten wie Einreichungen, Beantwor tungen, Dienstbereitschaftsschreiben usw. wurden 340 getätigt. Eine Llnmenge Kleinarbeit fand extra noch ihre Erledigung. Diese wenigen Ausführungen werden schon der Oeffentlichkeit einen Einblick ermöglichen in die Tätigkeit der Freiw. Feuer wehr, die gerüstet ist zum Wohle des Nächsten, für alle Fälle Oe. Der Ortsausschuß Meißen der Vertrauensmänner der An gestelltenversicherung hielt am vergangenen Sonntag im Rats keller Weinböhla seine Frühjahrstagung ab. Nach begrüßen den Worten des Obmannes, Kaufmann Keller-Lommatzsch dankte Prokurist Arnold-Weinböhla dafür, daß Weinböhla als Tagungsort gewählt wurde und hieß alle Teilnehmer herzlich willkommen. Aus dem Bericht des Schriftführers ging auch diesmal wieder hervor, daß der Ortsausschuß Meißen eine immer intensivere Tätigkeit im Interesse der Versicherten und zum Nutzen der Reichsversicherungsanstalt entfaltet. In der Hauptsache beschäftigte den Ortsausschuß die Not erwerbs loser Angestellter, die unverschuldet ihre Anwartschaft ver loren haben und denen keine Möglichkeit gegeben ist, von sich aus durch Kleben freiwilliger Beiträge eine Anrechnungsfähig keit bisheriger Beiträge sicherzustellen. Mit den bisherigen Protestschreiben an die R.f.A. könnten nur Teilergebnisse er zielt werden, die den Ortsausschuß und alle übrigen Träger der Versicherung in keiner Weise befriedigen. Die zur Konzen tration der Arbeit im Ortsausschuß vor einiger Zeit gebildete, aus fünf Herren bestehende engere Kommission ist beauftragt, alle diesbezüglichen Wünsche und Forderungen in einer neuen Entschließung zusammenzufassen. Von der R.f.A. wird erwar tet, daß sie im Verordnungswege den Opfern der Wirtschafts krise, deren Anwartschaft erloschen oder gefährdet ist, unver züglich hilft. Weiterhin solle zahlreichen Klagen erwerbsloser Angestellter über unzureichendes und verspätetes Kleben von Angestelltenversicherungsmarken durch das Arbeitsamt zur Aufrechterhaltung der Anwartschaft nachgegangen werden. Die vom Arbeitsamt zu klebenden Marken nach Klasse B — 4.— RM. seien als Pflichtbeiträge zu entwerten, sie dürften dem nach den Zusatz „f" nicht mehr tragen. — Wilsdruff wurde für die Herbsttagung 1933, die für Anfang September in Aussicht genommen ist, vorgesehen. — Klagen über zu nehmende schleppende Erledigung von Rentcnanträgen durch die Reichsversicherungsanstalt sollen dem Direktorium vorge tragen werden. Im Rahmen einer lebhaften Diskussion sprach der Dresdner Aeberwachungsbeamte der R.f.A., Verwaltungs- vberinfpektor Moser über die „Auswirkungen der letzten Not verordnungen auf die Renten in der Angestelltenversicherung". Bauern, schließt Haus und Hof! Das Polizeipräsidium Chemnitz — Krimknalamt — teilt mit: Wieder kommt die Zeit der Frühjahrsseldbestellung. Dann arbeitet der Bauer mit sei ner Familie fast den ganzen Tag auf dem Felde. Haus und Hof sind verlassen oder nur dem Schutze eines älteren, kranken Familienmitgliedes anvertraut. Hausierer und Bettler kom men, Landstreicher und Tagediebe ziehen durch die Ortschaften. Viele von ihnen spekulieren auf unbewachtes Eigentum. Fin den sie verschlossene Türen und Fenster und vorgelegte Riegel, dann wagen sie am Tage selten ein gewaltsames Eindringen. Mancher Bettler wird überhaupt erst durch die günstige Ge legenheit, die eine offene Tür oder ein offenes Fenster bietet, auf den Gedanken des Diebstahls gebracht. Bedenklich ist das allgemein übliche Legen des Schlüssels, zumal dazu meist ein leicht zu findender Ort gewählt wird. In der Nachbarschaft bleibt ja fast immer ein Einwohner zu Hause, der den Schlüs sel gern in Verwahrung nimmt. Also: „Fenster, Haus und vor allem Stalltüren gut verschließen!" Man schütze sich möglichst noch weitergehend durch gute Sicherheitsschlösser oder kräftige Innenriegel, die sich von außen nur vom Eingeweihten betäti gen lassen. Solche Riegel können leicht und billig angebracht werden. Wer sein Eigentum sachgemäß sichert, trägt dazu bei, die Unsicherheit auf dem Lande zu bekämpfen. Auch Iagdwaffen sind abzuliefern. Zur Beseitigung be stehender Zweifel teilt das Presseamt des Polizeipräsidiums Dresden mit, daß zu den nach der Verordnung des Reichskom missars für das Land Sachsen über die Ablieferung von Waffen durch Angehörige der sozialistischen Parteien vom 14. März 1933 auch die Waffen gehören, die auf Grund einer Jagdkarte von Angehörigen dieser Parteien erworben worden sind. Die Ablieferung hat ebenfalls unverzüglich bei der nächsten Schutz polizeiwache zu erfolgen. Der DHV. unkerm Hakenkreuz. Am 21. März hat sich der „Ring der Getreuen im DHV." aufgelöst. Der Ring wurde 1921 ins Leben gerufen, als gewerkschaftlich undisziplinierte und völkisch nicht erzogene Menschen den Verband zu überfluten suchten. Er sollte dieser Gefahr entgegenwirken und er hat das auch mit Erfolg getan. Er sieht seine Mission jetzt als erledigt an. Die Mitglieder des „Ringes der Getreuen" trugen das bekannte Abzeichen des DHV. in Verbindung mit dem schon 1914 vom DHV. als eine besondere Auszeichnung eingeführten Hakenkreuzes. Dieses Abzeichen, das im Jahre 1921 beinahe zu einem Verbot des DHV. führte, wird nunmehr vom Ver band als allein gültiges Abzeichen übernommen. Der DHV. trägt also zukünftig in seinen Farben Schwarz-Weiß-Rot und Blau auch das Hakenkreuz. Kraftpostverkehr. Anläßlich des Osterfestes gelten die auf den Kraftpostlinien gelösten Rückfahrscheine vom 6.—19. April. Kraftpostverkehr. Nachdem die Straßenverhältnisse sich zwischen Choren und Priesen wieder gebessert haben, verkehrt ab Mittwoch, den 5. April, früh die Kraftpost auf der Linie Nossen—Priesen wieder von Choren nach Rüsseina als End station. Neue deutsche Frachtbriesmuster. Km den auf Berkehrs werbung gerichteten Bestrebungen der Eisenbahn und den Wünschen aus Handels- und Wirtschaftskreisen nach Verein-, fachungen und Verbesserungen des deutschen Frachtbriefmusters zu entsprechen, soll in etwa Jahresfrist ein den neuzeitlichen Ansprüchen der Schreibtechnik angepaßtes, außerdem über sichtlicheres Frachtbriefmuster für den deutschen Verkehr ein geführt werden. Die Verkehrstreibenden werden deshalb dar auf aufmerksam gemacht, daß es nicht ratsam ist, allzu große Bestände an Vordrucken des jetzigen Musters vorrätig zu halten. Grumbach. Oeffentliche Gemeindeverordnetensitzung. Am vergangenen Montag fand im Rathaussitzungssaal bei guter Besetzung des Zuhörerraumes die Sitzung des neuen Ge meindeverordnetenkollegiums statt. Nach Sitzungseröffnung um 7 Uhr durch Bürgermeister Um lauft ging man zur Tagesordnung über, da Einwände gegen dieselbe nicht erhoben wurden. Es erfolgte Kenntnisnahme a) vom Stande der Er werbslosigkeit, b) der Ausschließung des K.P.D.- Vertreters von öffentlichen Ehrenämtern, sowie c) von der Einführung von Sonntagsrückfahrkarten nach Meißen auf Grund eines von Bürgermeister Umlauft gestellten Gesuches an die Reichs bahndirektion. Fünf vorliegende Baugesuche von Otto Kieß lich, Louis May, Max Rautenstrauch, Alfred Schirmer und Arno Weber fanden bedingungslose Genehmigung. Zu Punkt 3 erstattete Bürgermeister Umlauft Bericht über Grabversuche zur Anlegung eines Teiches für Feuerlöschzwecke in Obergrum bach. Da eine derartige Anlage ohne Beihilfe von der Brano- versicherungskammer zu kostspielig würde, beschloß man vor läufig hiervon abzusehen und an dessen Stelle einige Schützen in der Saubach in Obergrumbach anbringen zu lassen, um so das Wasser zu sammeln. Weiter beschloß man für den immer mehr überhand nehmenden Straßsnhandel Gebühren zu er heben und zwar für Händler mit Handwagen 0.50 RM., mit Pferdewagen 1.— RM. und mit Kraftwagen 1.50 RM. Der vorliegende Haushaltplan für das neue Rechnungsjahr 1933/34, der nach einigen Abstrichen nunmehr balanziert, fand ein stimmige Annahme. Die Zuschläge zur Grund-, Gewerbe- und Biersteuer beschloß man, in der gleichen Höhe wie im Vor jahr zu erheben. Hierauf geheime Sitzung. X Kesselsdorf. NSDAP. Am Montag abend fand im Gast hof zur Krone eine gut besuchte Versammlung der Nat.-soz. Betriebszellenorganisation statt. Als Redner hatte die veran staltende Ortsgruppe Grumbach Zg. Josef Kaufmann, Freiberg, gewonnen, der über das Thema „Der Arbeiter im nationalso zialistischen Staat" sprach. Seine Ausführungen fanden leb haften Beifall bei den Zuhörern. Anschließend war den an wesenden Volksgenossen Gelegenheit gegeben, der NSDAP, oder der NSBO. beizutreten, wovon auch lebhafter Gebrauch gemacht wurde, so daß man nun endlich auch in Kesselsdorf von einem Erwachen oder Aufbruch der Einwohnerschaft reden kann. Hoffentlich bewährt sich hier das alte Sprichwort: was lange dauert wird gut. Kesselsdorf. Neuerungen. Seit Sonnabend prangt am hie sigen Bahnhof eine schöne, weithin leuchtende Ahr. Niese Neue rung, auf Betreiben des äußerst rührigen Vorstehers des hie sigen Bahnhofs, welcher seit seinem Hiersein schon verschiedene Verbesserungen geschaffen hat, ist sofern von großem Wert, als die hiesigen wie auch die auswärtigen regelmäßig die Bahn benutzenden Fahrgäste nunmehr in der Lage sind, sich früh oder abends genaue Zeit zu nehmen. Auf der Strecke Freital—Wils druff ist dies die zweite Uhr. — Der sogenannte Kappelsberg am Ausgang des Ortes in Richtung Dresden, welcher bisher nur zur Hälfte gepflastert war, ist nunmehr auch auf der rech ten Seite gepflastert worden. Die Arbeiten führte die Firma Max Mros-Dresden aus. Es wurde dabei einigen hiesigen Wohlfahrtserwerbslosen einige Zeit Lohn und Brot gegeben. Blankenstein. Doppeltes Jubiläum. Donnerstag, den 6. April vollendet Vater Mütterlein das 80.. Lebens jahr. In geistig und körperlicher Rüstigkeit nimmt der Jubilar noch an allen Vorkommnissen regen Anteil und liest sein „Tage blatt" mit großem Eifer und ohne Brille. 30 Jahre hat er der Gemeinde treue Dienste als Gemeindediener und Wegewart geleistet. Seine Ehefrau hat vor kurzem nach 30jähriger Tätig keit als Botenfrau nach Wilsdruff aus gesundheitlichen Rück sichten ihre geliebte Tätigkeit aufgeben müssen. Anspruchslos und bescheiden wie die vielen Botengänge war auch der ganze Lebensweg des Jubelpaares. Möge ihnen noch ein recht langer und sonniger Lebensabend im Kreise ihrer Kinder und Enkel beschieden sein. Blankenstein. Schadenfeuer. Am Sonnabend nach mittag brannte die Feldscheune des Gutsbesitzers Hugo Jung hanns völlig nieder. Es verbrannten außer einigen Stroh- Der Reichskommissar gegen falsche Gerüchte. Dresden. (N.) Der Reichskommissar für das Land Sachsen macht bekannt: Dem Reichskommissar sind Gerüchte zu Ohren gekommen, wonach eingelegte Spargelder bei Banken und Sparkassen oder andere gegenüber diesen Kreditinstituten bestehende Rechte beschlagnahmt worden sein sollen. Diesen Ge rüchten muß mit aller Entschiedenheit entgegengetreten werden. Solche Beschlagnahmen sind bei den genannten Instituten, ins besondere bei den Giro- oder Sparkassen auch außerhalb Sach sens nicht vorgekommen und werden auch nicht Vorkommen. Für Beschlagnahmen (Pfändungen und Ueberweisungen) sind auch in Zukunft allein die Gerichte befugt. Jeder, der gegenteilige Gerüchte ausstreut, trägt zur Erschütterung der Wirtschaft und Vermehrung der Arbeitslosigkeit bei und durchkreuzt die von der Staatsregierung in die Wege geleiteten Maßnahmen zur Ge sundung des Erwerbslebens und wird sofort dafür zur Ver antwortung gezogen werden. Für Spar- und Depotgläubiger fehlt es deshalb an jedem Grunde zu neuen Beunruhigungen. Den Schwerkriegsbeschädigten die Ehrenplätze! Die Gaupropagandaleitung Sachsen erläßt folgende begrüßenswerte Anordnung: „Den Schwerkriegsbeschädig ten gebühren in jeder Versammlung, bei jeder Kund gebung die besten Plätze. Es gibt keine Person, und wenn sie der Bewegung noch so Wohl gesinnt ist, die ein größeres Anrecht auf Ehrenplätze hätte als die Schwer kriegsbeschädigten." Vorräten mehrere Ackergeräte des Besitzers. Noch nicht geklärt ist die Entstehungsursache des Feuers. Die Vermutung, spie lende Kinder hätten das Feuer verursacht, scheint sich nicht zu bestätigen. Herzogswalde. Das von Pfarrer Lohde herausgegebene „Kirchliche Gemeindeblatt", bisher nur für Mohorn-Grund be stimmt, erscheint nunmehr auch für Herzogswalde-Helbigsdors, um die Schwestergemeinden gegenseitig über kirchliches Leben zu unterrichten. Mohorn. M i l ch s p e i s u n g e n. Sechs Wochen hindurch nahmen mehr als 40 Kinder beider Schulen ein Milchfrühstück ein dank der Unterstützung des Jugend- und Wohlfahrtsamts. Die frische Milch zur Frühstückspause hat wesentlich zur Kräf tigung des Körpers beigetragen und vor allem blutarmen Kin dern gutgetan. Mohorn. Gestern fanden bei verschiedenen linksgerichte ten Einwohnern durch Polizei und hiesige SA. aus Sicher heitsgründen abermals Haussuchungen statt, die belastendes Material nicht erbrachten. :: Munzig. Die Arbeiten am Bau der Triebischtalstraße Mun zig—Rothschönberg, die im Januar der Witterungsverhältnissr wegen eingestellt wurden, sind jetzt wieder ausgenommen wor den. Die Arbeiten liegen diesmal in den Händen des Vereins für Umschulung der Arbeitskräfte; man ist augenblicklich dabei, die Baracken für die Mannschaften aufzubauen. Bei diesem Bau dürften etwa 120 Mann Beschäftigung finden. Kirchliche Nachrichten aus Wilsdruff Monat März. Getauft: Annemarie Ursula, Tochter des Magnus Rudolf Weise, Friseurmeister hier. — Max Karl, Sohn des Heinrich Martin Wustlich, Tischler in Sachsdorf. — Dora Erna, Tochter des Friedrich Arthur Dietze, Wirtschafter hier. Getraut: —. Verstorben: Marie Ernestine Grünert geb. Kretzsch mar, Ehefrau des Wilhelm August Grünert, Arbeiter hier, 74 I. 6 M. 18 Tge. alt. Kirchennnchrichtcn. Wilsdruff. Heute 8 bis X-10 Uhr Iungfrauenverein. — Donnerstag: Vorm. 9 Uhr heiliges Abendmahl; abends 8 Uhr Bibelstunde. Berciusfolenver Reitverein Oberwartha. 5. April 4^8 Uhr „Adler" Ver sammlung. Stahlhelm (B.d.F.) 6. April Versammlung im „Löwen". D.H.V. 6. April 8.15 Mr ..Stad« Dresden" Filmvortrag. „Anakrevn". 7. April 8 Uhr Singstunde. „Liedertafel". 7. April. Uebung und Vorstandssitzung. Militärverein. 8. April Versammlung. Verein junger Landwirte. 8. April 7.30 Uhr im „Adler" Hauptversammlung. Kirchlicher Familienabend 9. April 8 Uhr !m „Adler". Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 6. April: Vorwiegend schwache Winde aus westlichen Richtun gen, schwache, im ganzen abnehmende Bewölkung. Oertlich Ne bel. Nach kühler Nacht (Nachtfrost) tagsüber stärkere Erwär mung, zunächst noch vorübergehend leichte Niederschläge . Sachsen und Nachbarschaft. Dürrengcrbisdorf. Dreijähriges Kind legj Feuer an. Bei dem Hausbesitzer Frenzel brannte diesel Tage ein Schuppen nieder. Die Gendarmerie konnte alt Brandstifter das dreijährige Enkelkind des Hausbesitzers ermitteln. Freiberg. U n t c r s ch l a g u n g e n bei der Orts, krankenkasse. Bei der Jnvalidenabrechnungsstell« der Ortskrankenkasse Freiberg sind Unregelmäßigkeiten auf- gedeckt worden. In die Angelegenheit verwickelt ist alle, Wahrscheinlichkeit nach der Angestellte Engelmann, der bereits verhaftet wurde. Er teilte dem Geschäftsführer bei Ortskrankenkasse mit, daß er in einem Anfall geistiger Störung den Jnvalidenmarkenbestand verbrannt habe Daraufhin wurde sofort die Festnahme Engelmanns ver anlaßt. Limbach. Jaros erschossen. Bei einem Flucht- versuch wurde nachts der Schmied Paul Jaros erschossen. Jaros, der Kommunist war, befaud sich im Amtsgerichts» gefängnis in Untersuchungshaft. Er hatte vor kurzem gestanden, im August 1931 den SS.-Mann Grobe auS Limbach erschossen zu haben. Olsnttz. Hindenburg und Hitler Ehren bürger. In festlicher Sitzung wurden Reichspräsident von Hindenburg und Reichskanzler Hitler zu Ehrenbür gern der Stadt ernannt. Lengenfeld i. V. Ein Wohnhaus nieder- gebrant. Hier ist das Wohnhaus des Fabrikwächters Fickenwirth, das außer ihm noch von zwei MietSpaneie» bewohnt war, aus bisher unbekannter Ursache vollständig abgebrannt.
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