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Wilsdruffer Tageblatt : 29.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193303299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330329
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-03
- Tag 1933-03-29
-
Monat
1933-03
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.03.1933
- Autor
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sein Können im Triumph-Marsch a. d. Op. „Aida" nach jeder Seite hin zu zeigen. Dann nahm der Prüfungskommissar Musikdirektor Teichmann das Wort, um in Worten höch sten Lobes seiner Freude über das Gesehene und Gehörte, seiner Anerkennung über das gezeigte Streben der Schüler und seinem Danke gegenüber dem Leiter dieser vorzüglichen Musikerausbildungsstätte Ausdruck zu verleihen. Herrn Musik direktor Philipp wie den Schülern wünschte er für die Zu kunft alles Gute. Für ihr uneigennütziges Wirken in der Be- zirksstahlhelmkapelle ließ der Stahlhelm den Abgehenden herz liche Grüße und eine Urkunde übermitteln. Obersekretär Rose dankte dem Komponisten Stephan für den ihm gewidmeten Marsch und Meister und Schülern für dessen Darbietung. Namens der Abgehenden sprach noch Schüler Gutsche Worte des Dankes an Musikdirektor Philipp und die wie eine Mutter für sie sorgende Meisterin. Er nahm dann den Taktstock zur Hand und unter seiner Leitung spielte das Orchester den alten Traditionsmarsch „In Treue fest". Die Freiwillige Feuerwehr hielt am gestrigen Abend im Restaurant „Zur Traube" ihre abschließende Jahreshauptver sammlung ab. Mit begrüßenden Worten eröffnete der Brand meister dieselbe und stellte die ordnungsgemäße Einberufung fest. Die sieben Tagesordnungspunkte fanden Genehmigung. Unter Eingängen war ein Schreiben vom Landesverband von Interesse, in dem derselbe Anordnungen an die Wehren erläßt im Hinblick auf die politische Lage. Weiter nahm die Kompa nie Kenntnis davon, daß der Stadtrat vom Rat zu Dresden einen Steigerturm gekauft hat, was bei den Steigern selbstver ständlich Freude auslöste. Die Hakenleitern sollen auf ihre Ge brauchsfähigkeit erneut geprüft werden. Zwei Abmeldungen wurden bekanntgegeben und fanden Genehmigung. Kassierer R. Benath erstattete den Kassenbericht, der besagte, daß im vergangenen Jahre gut hausgehalten worden worden. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt und Dank für seine Arbeit ausgesprochen. Mit einem ausführlichen Jahresbericht wartete der Feldwebel auf. Die satzungsgemäß aus dem Kommando ausscheidenden Kameraden Dachsel, Benath, Mußbach und Oeien wurden zur Wiederwahl vorgeschlagen und auch ge wählt. Kamerad Dachsel bat infolge seines gesundheitlichen Zustandes um Entbindung von seinem Führerposten. Seinem Wunsche wurde nachgekommen und Alfr. Geißler als Schlauch wagenzugführer gewählt. Die dadurch verwaiste Stelle eines Gruppenführers wurde durch Kamerad Hanschmann besetzt. Die Gruppenführerstelle im Steigerzug wird zur nächstjährigen Jah reshauptversammlung besetzt werden. Man will in diesem Dienstjahre einen geeigneten Mann dazu heranbilden. Der Dienstplan fand Genehmigung; die Hebungen beginnen am 4. April mit Sachendurchsicht und allem Zubehör. Kam. Heu mann bittet um Aufklärung über Gasschutz. Der Brandmeister antwortete, daß die beim Stadtrat gemeldeten Feuerwehrleute zum Luftschutz verwendet werden, so daß Gas- und Luftschutz zwei getrennte Faktoren sind. Kamerad Kunze schlägt vor, sich mit der Frage des „Einheitsfeuerwehrmannes" einmal zu be fassen. Man berichtet ihm dahin, daß die Dienstbereitschaft für den Einheitsfeuerwehrmann vollauf bürgt. Hierauf wurden noch interne Angelegenheiten durchgesprochen. Bürgermeister Dr. Kronfeld, welcher der Versammlung beiwohnte, über brachte den Dank der Stadtverwaltung, streifte die politischen Verhältnisse und hoffe, daß wir nun zu einem engeren Zusam menschluß kommen möchten, und daß die Wehr ihre Aufgabe und Ausbildung weiter so fördern möge zum Wohle unserer Vaterstadt. Brandmeister Beck hob nochmals hervor, eiserne Disziplin, Treue und Gehorsam zu bewahren und unserem alten Wahlspruch treu zu bleiben: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr". Den Dankeswortcn schloß sich Branddirektor Birk ner an. Nach Verlesen der Niederschrift wurde die Versamm lung 10.30 Uhr geschlossen. Gut Wehr! Oe. Stille Tage. Am Palmsonntag, Karfreitag und am Sonn abend vor dem 1. Osterfeiertag dürfen Tanzveranstaltungen an öffentlichen Orten, in Privathäussrn'vder in den Räumen ge schloffener Gesellschaften nicht stattfinden. Am Karfreitag und am Sonnabend vor dem 1. Osterfeiertag darf nur ernste Musik geboten werden, auch sind nur solche theatralische und kine- matographische Vorstellungen gestattet, die dem Ernste des Tages entsprechen. Marschmusiken und -gesänge sind als ver botene Musikdarbietungen im Sinne dieser Verordnung anzu sehen. Erlaß von Rundfunkgebühren. Mit Wirkung vom 1. 4. sind bei Anträgen von Schwerkriegsbeschädigten auf Erlaß der Rundfunkgebühren die Antragsteller ohne weiteres als in einer „bedrängten wirtschaftlichen Lage" befindlich anzusehen,, wenn sie nachweisen, daß sie zu den Versorgungsgebührniffen die volle Zusahrente beziehen. Die Frage: Maschinen- oder Menschenkraft führt in Indien bereits zu schweren Entschlüßen. Die Arbeitslosigkeit in Indien ist sehr umfangreich und hat der Maharadscha von Ieipur allen Grundbesitzern die Ausstellung von landwirtschaftlichen Maschinen oder maschinellen Einrichtungen ohne besondere Ge nehmigung untersagt. Ieipur ist ein kleiner Fürstenstaat in Nordindien mit einer Bevölkerung von 2340 000 Einwohnern auf einer Fläche von 15 759 Quadratmeilen. Der Maharadscha hofft damit der immer mehr um sich greifenden Arbeitslosigkeit Einhalt zu tun. Erfolge der Bisamratten - Bekämpfung. Die Arbeit der vom staatlichen Bisamratten-Bekämpfungsdienst im Juni 1931 aus bewährten sächsischen Bisamrattensängern gebildeten Hilfs jägerkolonne wirkte sich 1932 erstmalig während eines vollen Kalenderjahres aus. Mit ihrer Hilfe wurden im ganzen Lande nach vorläufiger Feststellung im Jahre 1932 annähernd 9500 Erlegungen erzielt gegenüber 8573 im Jahre 1931 und nur 4554 im Jahre 1930, d. h. vor ihrem Zusammentreten. An Einzelstrecken erzielten im Jahre 1932 W. Uhlich-Limbach 1143, P. Möbius-Lichtenstein-C. 1074, E. Limmer-Eula 804, W. Auerbach-Eppendorf 666, P. Irmscher-Mittweida 638, K- Bitterlich-Försigen 636, R. Biesold-Bischofswerda 508 und I. Rührer-Hainichen 448 Erlegungen. Außer den Genannten konnten auch andere amtlich verpflichtete Fänger z. T. sehr be achtliche Iahresstrecken melden. Mohorn-Grund. Sommeraufenthalt. Auch dieses Frühjahr sollen Kinder durch Vermittlung des Wohlfahrts- Jugendamtes zu einem mehrwöchentlichen Erholungsurlaub in pommersche Güter untergebracht werden. Da der Aufenthalt fast kostenlos ist und sich auf Monate ausdehnt, dürften Eltern erholungsbedürftiger Kinder von diesem Anerbieten wohl gern Gebrauch machen. Meldungen nehmen die Schulleiter der ein zelnen Schulen oder die Bezirksschwester in der April-Mütter beratungsstunde entgegen. Seeligstadt. Betrüger in Kni form des Ar beitsdienstlagers Meißen. In den späten Abend stunden des vergangenen Montags sprach beim Bäckermeister K. Sch. eine Person vor, die im Auftrage des Arbeitsdienst lagers Meißen komme. Sie gab an, daß in Kürze der Zug führer M. K. mit acht Arbeitswilligen komme, um bei links gerichteten Personen nach Waffen zu suchen. Für die Nacht sollten dann Wachen ausgestellt werden. Da das Kommando noch kein Lager und keine Verpflegung hätte, erbat er sich aller hand Lebens- und Genußmittel aus, die er deshalb erhielt, weil das Auftreten glaubhaft war. Vermutlich handelt es sich um K. H-, der in der hiesigen Gegend bekannt ist. Beschreibung- 1,70 Meter groß, 22 Jahre alt, braune Schirmmütze, braune Lederjacke, lange braune Hosen, Schnürschuhe, an Mütze und an beiden Seiten der Jacke Abzeichen der NSDAP. Die Be völkerung wird vor solchen Leuten gewarnt. In Zukunft wolle man die zuständige Gendarmerie sofort in Kenntnis sehen und die Personen bis zum Eintreffen festhalten. Wer noch ge schädigt worden ist oder über die Person Angaben machen kann, wolle seine Beobachtungen dem Gendarmerieposten Tauben heim zusammen lasten. Scharfenberg. Eine Polizeiaktion größeren Maßes fand hier und im anschließenden Naustadt statt. Dresd ner Polizeibeamte und SA.-Leute durchsuchten mit Ersolg zahl reiche Häuser nach Waffen. Ttommelrevolver, Pistolen und Munition wurden gefunden. Gegen 20 Personen wurden ver haftet; Fahnen wurden verbrannt. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurden Mauern, Häuser usw. von marxisti schen Flugblättern gereinigt. Daran mußten unter Polizeiauf sicht auch sozialdemokratische Eemeindeverordnete aktiv teil nehmen. Einige Verhaftete wurden wieder freigegeben, neun wurden nach Dresden abgeführt. Braunsdorf. Schulisches. Zur Entlastung kamen in diesem Jahre sechs Mädchen und zwei Knaben. Die Knaben haben als Beruf das Fleischer- und das Elektrohandwerk ge wählt. Von den entlassenen Mädchen wird eine die Handels schule Freital-Döhlen besuchen, eine andere ins Krönert-Stift und zwei die Volksklasten in Tharandt, die weiteren zwei blei ben zu Hause im elterlichen Betriebe und sind somit an die Berufsschule in Tharandt -gehalten. Weitere zwei Mädchen und ein Knabe verlassen die Volksschule zu Braunsdorf und werden in die Selekta der höheren Handelsschule in Freital eintreten. Am 1. April dieses Jahres begeht Lehrer Glauche sein 25jähriges Amtsjubiläum. Lehrer Hunger, welcher der I.H.A. angehörte, ist in Schutzhaft genommen worden. Kirchennachrichten Wilsdruff. Donnerstag 8 Uhr Bibelstunde. Vereinskalender Wilsdruffer Bank. 3. April 7.30 Uhr „Adler" 69. Jahres- Hauptversammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 30. März: Meist schwache Winde aus wechselnden Richtungen. Meist heiter, örtlich Nebel. Wieder starke Tagesfchwankungen der im Mittel wenig geänderten Temperatur. Keine Nieder schläge. Sachk» und Nachbarschaft. Aeiie Mteilungen und Verordnungen der kommiffarWen Regierung. Tas sächsische Finanzministerium teilt mit: Bekannt lich wird auf Grund der Verordnung zur Sicherung des Staatshaushaltes der Gemeinden vom 21. September 1931 fSparverordnung) seit dem 1. Oktober 1931 zur Schlacht steuer und Ausgleichssteuer ein Zuschlag von 50 Prozent, zur Stempelsteuer ein Zuschlag von 20 Prozent, zu den staatlichen Gebühren ein Zuschlag von 15 Prozent und auf Grund der besonderen Verordnung vom 18. November 1932 auch ein Zuschlag zu den Notariatsgebühren in Höhe von 15 Prozent erhoben. Die Erhebung der Zuschläge nach der Sparverordnung war für die Zeit bis zum 31. März 1933 vorgesehen. Der Zuschlag zu den Notariatsgebühren sollte zusammen mit dem Zuschläge zu den staatlichen Gebühren in Fortfall kommen. Durch die dritte Verord nung zur Ergänzung der Sparverordnung vom 25. März 1933 ist die Erhebung der Zuschläge nach der Sparverord nung, und damit auch für die Notariatsgebühren, für ein weiteres Jahr vorgeschrieben worden. Die kommissa rische Negierung hat sich, so sehr sie im Interesse einer Senkung der auf unserer Wirtschaft ruhenden schweren Lasten den Wegfall der Zuschläge begrüßt hätte, zu ihrer Weitererhebung in der bisherigen Höhe entschließen müssen, weil sie sich sonst von vornherein der Möglichkeit begeben hätte, für das Rechnungsjahr 1933 einen aus geglichenen Staatshaushaltplan aufzustellen. Weitcrerhebung auch der Gemeindcbiersteuer. Da die bisherige Regelung der Erhebung der Ge meindebiersteuer am 31. März 1933 abläuft, hat der Reichs kommissar für Sachsen folgendes verordnet: Bis zu an derer Regelung durch Ortsgesetz oder Satzung erheben die Gemeinden und — für die selbständigen Gutsbezirke — die Bezirksverbände die Gemeindebiersteuer vom 1. April 1933 ab nach den für sie vor diesem Zeitpunkte geltenden Steuersätzen und sonstigen Bestimmungen weiter. Fortführung des Staatshaushaltplancs. Der Reichskommissar für Sachsen hat im Hinblick darauf, daß der Staatshaushaltplan für das am 1. April 1933 beginnende Rechnungsjahr 1933 vom Landtag noch nicht verabschiedet werden konnte, gemäß Artikel 44 der Sächsischen Verfassung verordnet, daß bis zum Inkraft treten des Gesetzes über die Feststellung des Staatshaus haltplanes für das Rechnungsjahr 1933 die rechtlich be gründeten Verpflichtungen des Staates zu erfüllen sind, die bisherigen Steuern und Abgaben weiter erhoben, vom Finanzministerium auch kurzfristige Darlehen ausgenom men werden können. Besuchszeiten in den Ministerien. Seitens des Reichskommissars für Sachsen und der Beauftragten für das Innen-, das Justiz- und das Volts bildungsministerium wurde einheitlich die Empsangszeit für das Publikum auf Montag, Mittwoch und Freitag von 11 bis 13 Uhr festgesetzt. Der Beauftragte für das Finanz- und Wirtschaftsministerium empfängt an folgen den Tagen: in Angelegenheiten des Finanzministeriums am Montag, Mittwoch und Freitag von 11 bis 13 Uhr, in denjenigen des Wirtschaftsministeriums am Dienstag und Freitag von 9 bis 11 Uhr. Der Beauftragte für das Arbcits- und Wohfahrtsministerium hat die Besuchszeiten auf Montag, Mittwoch und Freitag zwischen 12 und 14 Uhr festgesetzt. Außerhalb dieser Zeiten können Gesuche nur angenommen werden, falls eine vorherige Vereinba rung vorausging. SaMgerW in SMen. (N.) Das Justizministerium hat auf Grund der Verord nung der Reichsregierung über die Bildung von Svnderqr- richten vom 21. März 1933 für Sachsen Freiberg als Sitz des Sondergerichts bestimmt. Das Präsidium des Landgerichts Freiberg hat zu Mit gliedern des Svndergerichls berufen: Landgerichtsrat Nauck-Leipzig als Vorsitzenden, Landgerichtsdireltor Dr. Lehmann-Freiberg als stellver tretenden Vorsitzenden, als ständige Beisitzer die Landgerichtsräte Friesicke aus Dresden und Dr. von Boeltiger aus Zwickau, als stellverlr. Beisitzer die Landgerichlsräle Dr. Müller und Dr. Hortend ach, beide aus Freiberg. Zum Anklagevertreter vor dem Svndergericht sind der Oberstaatsanwalt bei dem Landgericht Freiberg, Arnold, und besondere Vertreter bestellt worden. Der Vorsitzende, Landgerichtsrat Nauck, ist mit Wirkung v. 1. April 1933 ab zum Landgerichtsdirektvr ernannt worden. Die Beisetzimqsfeierttchkeiten füv Prinzessin MathUde. Dresden, 29. März. Am Mittwoch findet die Keberfüh- rung der sterblichen Hülle der Prinzessin Mathilde von der kö niglichen Billa Hosterwitz aus nach Dresden statt. 20.30 Uhr verläßt die Leiche die Villa, wo Militärvereine ihr die letzte Ehrung erwelen. Die Uebersührung findet im Kraftwagen statt. Der mit der Haussiagge des königlichen Hauses Sachsen bedeckte Sarg wird von acht Forstbeamten aus Moritzburg getragen. Neben diesen schreiten acht Stahlhelmleute, während Mitglieder des Militärvereinsbundes den Sarg umgeben. Am Wege vom nahen Terrastenufer bis zum Hauptportal der Kirche bilden Militärvereine und Stahlhelm ein Ehrenspalier mit Fackeln- Auf den Stufen zur Hofkirche wird der Stahlhelm Ausstellung nehmen. Beim Eintreffen des Sarges am Terrassenuser setzen die Glocken der Katholischen Hofkirche ein, denen sich die in der Nähe befindlichen evangelischen Kirchen anschlieszen. Bei Be treten der Kirche wird die Leiche von Bischof Legge empfangen, worauf der Trauerzug im engsten Geleit sich in die Kirche be gibt, während Orgelspiel und kirchlicher Gesang ertönen. Am Donnerstag findet die Beisetzung vormittags 11 Uhr in der Katholischen Hvfkirche statt, wobei das am sächsischen Hofe traditionelle Requiem von Cherubini mit Orchester und Gesang zur Aufführung gelangt. Das feierliche Requiem wird von Bischof Legge zelebriert. Während des Gottesdienstes hält der Seelsorger des verewigten Königs Friedrich August, Prälat Müller, eine kurze Ansprache. An dem Sorge halten ehemalige Pagen der Prinzessin und Ossiziere die Ehrenwache, während der Stahlhelm die Absperrung in der Kirche übernommen hat. Der Wehrkreiskommandeur Generalleutnant Frhr. v. Gienanth sowie der Landeskommandant General Boltze werden an der Feier teilnehmen. Soweit es sich jetzt übersehen läßt, werden außer der Kaiserin Zita, die in enger Freundschaft mit der verstorbenen Prinzessin verbunden war, u. a. Prinz Oskar von Preußen als Vertreter des Kaisers, Fürst Friedrich von Hohen- zollern - Sigmaringen und dessen Bruder Prinz Franz Josef, sowie die einzige überlebende Schwester der Verewigten, Erz herzogin Maria Josefa teilnehmen. Roßwein. Eine Neunzigjährige, die noch-den Turnvater Jahn kannte! Am heutigen Dienstag begeht wieder eine Roß- weinerin ihren 90. Geburtstag: Frau Theresia verw. Sey- fahrt geb. Arnold. Am 28. März 1K43 erblickte Frau Sey- fahrth in der Iahnstadt Freyburg an der Unstrut das Licht der Welt. Dort hat sie noch den großen Turnvater Ludwig Jahn kennen gelernt und plaudert heute noch gern von ihren Be gegnungen mit ihm und wie sie ihn ost geneckt haben, als er mit seiner Zipfelmütze spazieren ging. Trotz seines hohen Alters hat ja Jahn immer Freude an der lebensfrohen Jugend gehabt. Dresden. Drei Verletzte. Auf der Annenstraße stieß eine Radfahrerin mit einem Motorradfahrer so heftig zusammen, daß die Radfahrerin Kopfverletzungen, der Motorradfahrer eine Gehirnerschütterung und einen Schlüsselbeinbruch sowie seine Soziusfahrerin einen Arm- bruck erlitt. . Chemnitz. Dre Kunst zu fallen... In einen Lagergebäude stürzte ein Markthelfer durch den Fahr stuhlschacht aus dem dritten Stockwerk in das Erdgeschoß Wunderbarerweife erlitt der junge Mann nur geringl Prellungen und Hautabschürfungen. Dahlen. Fahrlässiger Brandstifter er hängt sich. Ein Wirtschaftsgehilfe aus Calbitz ging am Waldrandc mit Streichhölzern leichtfertig um, so daß plötzlich vier Morgen Fichtenbcstand in Flammen standen. Der fahrlässige Brandstifter nahm, als er sah, was er angerichtet hatte, seine Ackerleine und erhängte sich an einem Baum. Der entstandene Schaden ist ganz erheblich. Ium Brand im Zwickauer VeNrauensschacht. Erklärung der Bergdirektion. In der Stadtverordnetensitzung gab Bergdirektor Fiele eine Erklärung ab, wonach des Brandunglück im Vertrauensschacht die größte Katastrophe sei, von der der Estav jemals betroffen wurde. Durch eigenmächtiges, im höchsten Grade fahrlässiges Handeln zweier Arbeiter sei ein Füllort in Brand geraten, und durch den einziehen den Wetterstrom sei das Feuer außerordentlich stark ent facht worden. Nur mit größter Mühe sei es gelungen, die Mannschaft in Sicherheit zu bringen. Glücklicherweise sei kein Menschenleben zu beklagen. Gegen das Feuer konnte man erst vorgehen, als der letzte Mann in Sicherheit war; inzwischen hatte sich ein wogendes Flammenmeer unter Tage gebildet. Bergdirektor Fiele schilderte, wie schwierig die Brandbekämpfung war, zu der auch die Feuerwehr her angezogen wurde. Schließlich wurde der Wetterstrom um gelegt. Man ging vom Hofsnungsschacht aus gegen das Feuer vor. Der starke und heiße Rauch erschwerte das Vordringen. Man gelangte schließlich von anfangs 150 auf 15 Meter an den Schacht heran. Bruchmafscn erschwerten das Vorwärtskommen. Außer dem Perirauensschacht, der zurzeit völlig ruht, trat auch auf dem Tiesbauschacht eine Förderungseinvuße von >5 Prozent ein. Wann es gelingen werde, auf dem Ver- lrauensschacht wieder zur Förderung zu kommen, sei noch nicht zu sagen.
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