Rundschreiben um eine schriftliche Aussprache über eine zu erbauende Eisenbahn Meißen—Wilsdruff—Tharandts Wilsdruff selbst ist sehr lau in Sachen der angeregten Bahn. Die allgemeine Stimmung scheint ein Eingesandt wiederzu geben, das da ausführt, man möge auf die Eisenbahn Wilsdruff—Meißen billi- genveise verzichten, möge aber dafür um so energischer die Normalverbindung Wilsdruff—Potschappel anstreben; denn nach Dresden und dem Plauenschen Grunde zu zeigten Wilsdruffs Lebensinteresfen. Bürger meister Kahlenberger fertigt im Februar/März 1906 wiederum eine diesbezüg liche Eingabe an die Kammer, wie er es bereits 1904" im Auftrag des Stadt gemeinderates getan hatte und wo damals sein Gesuch das siebente gleichen In halts, aber von andern Bittstellern, gewesen war. Finanzdeputation B der zweiten Kammer lehnt auch diesmal die Eingabe wie auch andere — z. B. Walter Schmidts Petition um Verlängerung der elektrischen Bahn Dresden—Wölfnitz bis Kesselsdorf und Weiterführung unter Zuhilfenahme der Sekundärbahn Grum bach—Wilsdruffs vollkommen und endgültig ab Durch das Eintreten der Abgeordneten Andrä-Braunsdorf und Hofmann-Meißen am 19. 1. 1906 in der 2. Kammer wird das Gesuch um die „Rübenbah n" Wilsdruff—Garsebach— Lommatzsch der Finanzdeputation B überwiesen" und am 30. März deren Bau genehmigt". Während man nun 1908 tapfer baut, hebt in Wilsdruff der Streit um Bahnhof und Haltestelle an. Man war mit der Lage des Bahn hofs schon von vornherein nicht zufrieden gewesen. Bereits 1895 hatte man eine Petition mit 345 Unterschriften eingereicht um „Verlegung nach dem Westen der Stadt zwischen Sebastians Garten und Amtsgericht, einmal der er leichterten Zufuhr, zum andern des Gleisanschlusses und des dort vorhandnen Baugeländes halber." Man hatte nichts erreicht, man kam auch diesmal den Wünschen der Wilsdruffer Bürger nicht entgegen. Im Gegenteil: Das Stations gebäude wurde 1908 neu errichtet, der Güterschuppen vergrößert. Maschinenhaus und Bahnhofsareal werden erweitert, und zwei Bauzüge befördern in den Ok tobertagen eine Riesenmenge Sand über den Saubach hinüber, um dort den Damm für die Meißner Bahn zu verbreitern". Ein ähnliches Schicksal hatte die Anlage der Haltestelle Wilsdruff. W. Schmidt petitioniert im Stadtgemeinderat um ihre Errichtung hinter Cüp pers Leimfabrik". Der Stadtgemeinderat ist in seiner Sitzung vom 19. 4. 1905 einstimmig derselben Ansicht, zumal ein in der Parkschänke ausliegender diesbe züglicher Bogen eine große Anzahl Unterschriften gefunden hat. Die Hohe Staats regierung legt jedoch die Haltestelle an die Nossener Staatsstraße. (Fortsetzung folgt). -s WT 1901/24. N WT 1906/11. rr Text WT 1904/2S. W WT 1902/7. rs WT 1906/40. «> WT 1906/9. WT 1906/89, 43. W WT 1908/123. Wielandstr. Nr. 262 (Hanschmann,. Nummer io Märr igzr rr. Jahrgang IS7S—WS—WS. A. Kühne, Wilsdruff. (Fortsetzung.) Wohin aber soll derBahnhof gebaut werden? — Am 8. April 1884 bittet der Gewerbeverein, den Bahnhof nicht auf Danecks^ Höhe, sondern im Inter esse der Stadt in die Nähe des Feldschirmerschen " Grundstückes zu legen mit Zu gangsstraße vom Streubelschen " Hause aus. Trotzdem erfolgt am 9. Juli 1885 die feierliche Grund st einlegung zum Bahnhof in der Sandgrube auf Danecks Höhe, und Rechtsanwalt Sommer begleitet seinen Hammerschlag mit den gutgemünzten Worten: Wachse ruhig weiter, womöglich etwas breiter! Am 9. August 1886 vormittags 11 Uhr soll die erste Lokomotive ankommen! So läufts gerüchtweise durch die Stadt. Zahlreich die Menge, die den geschicht lichen Augenblick nicht verpassen will. Die Lokomotive aber läßt auf sich warten, kommt erst gegen 2 Uhr. Man hat sie in Kesselsdorf und Grumbach mit Blumen geschmückt. Sie und die von ihr gebrachten Bauingenieure werden von Hochrufen empfangen. Nun hat man Gelegenheit, den Bauzug-Verkehr zu beobachten, und am 30. September kommt es zur festlichen Weihes Um 11 Uhr läuft der Extrazug aus, um in Potschappel die Ehrengäste abzuholen. 1.28 Uhr Emp fang der etwa dreihundert Mann zählenden Besatzung durch Festjungfrauen und begrüßende Worte. Festzug und Festtafel. Um 6 Uhr fährt die letzte Personen post nach Dresden. Der „Schwager" bläst: Muß i denn, zum Städtele hin- ib Nr. 134L (Winters Erben). Nr. 114 (Artur Stein). " Nr. 112 (Bruno Klemm) — Landbergweg. u HB III/