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Sie nationalen Zetern in Sachsen. Niefenbeteiligung überall. Wie in Dresden, Leipzig, Chemnitz und Plauen fanden auch in den übrigen sächsischen Städten und Ge meinden am Abend des 21. März große nationale Kund gebungen und Fackelzüge statt. Aus allen Orten wird von einer ungewöhnlich großen Beteiligung der Bevölkerung berichtet. Fast überall nahmen außer den nationalsoziali stischen und den anderen vaterländischen Verbänden auch Schützen-, Turn-, Sport-, Gesangvereine, Schulen und Jugendorganisationen an den Fackelzügen teil. Düse Abendveranstaltungen bildeten einen würdigen Abschluß des großen nationalen Feiertages. In Sebnitz wurden etwa 2000 Teilnehmer an dem Fackelzug gezählt. Der Markt war illuminiert. Die Kundgebung klang m einem Zapfenstreich aus. Schätzungsweise war fast die Hälfte der Einwohnerschaft auf den Beinen. Auch in Zittau wird die Zahl der Teilnehmer am Fackelzug aus 2000 geschätzt. In Bischofswerda war der Altmarkt prächtig illuminiert. Auch hier wird von 2000 Einwohnern am Fackelzug berichtet. Vor allem waren aus den benach barten Landorten sehr viele Zuschauer gekommen. Zum Tag des Buches. Drei Dichter sprechen im Dresdner Staatstheatek. Der Tag des Buches wurde eindrucksvoll im staat lichen Schauspielhaus zu Dresden gefeiert. Man gab Kaergels Schauspiel „Andreas Hollmann". Ihm gingen drei dem Tag des Buches gewidmete Vorträge voraus. Den ersten Vortrag mit dem Thema „Das Ringen im Buch um Gott" hielt Prof. Enking. Er ging von dem Gedanken aus, daß in gewissem Sinne in jedem Buche das Ringen um Gott zu spüren sei. Der Mensch habe sich die Schrift und schließlich das Buch geschaffen, uni Er fahrung, Ersehntes und Gewünschtes niederzulegen und damit aus die Menschen der Gegenwart und Zukunft zu wirken. Jede Zeit spiegelte sich in. Buch. Das Unsicht bare werde durch das Buch sichtbar. Dadurch erhalte das Buch etwas Heiliges. Das Buch öffne unser Herz, damii der Strom des himmlischen Lichtes hineinfluten könne. Dann las der Schauspieler Woester den Vortrag des erkrankten Will Vesper vor, der das Thema „Zeit wende in der Dichtkunst" behandelte. In dem Vortrag zeigte Vesper, wie verschiedenartig die Dichter ihre Zeit auffaßten und wie verschiedenartig sie empfinden und dem gemäß schrieben. Er schilderte die Zeit der übelsten Lite ratur, die Zeit, die das fremdländische bevorzugte, die Zeit, in der angelerntes Wissen, andererseits Unbildung usw. herrschten. Er betonte, wie unendlich wertvoll es sei, daß die Volkskunst Herrscherin im Reiche der Literatur werde. Die Dichter müßten Führer des Volkes sein. Dichter und Volk sollten sich zu einer höheren Lebensgemeinschaft zusammenfinden. Zum Schluß sprach Kurt Arnold Findeisen über „Buch und Vaterland". Er schilderte, wie in unseren Kinder- und Lesebüchern der Vorkriegszeit Vaterland und Mutterland, die Heldensagen mit deutschen Helden, wie Siegfried, enthalten waren. Aber unser deutscher Lese weg habe in trockenen Lehrbüchern und Berufswerken ge endet. Jetzt sei die Zeit gekommen, in der wieder Raum für die Seele geschaffen worden sei. Möchte in jedem deutschen Buche die wunderbare Macht wirken: Er lösung durch die Heimat! Im deutschen Buch müsse wieder der Atem unserer Väter zu spüren sein. Der Veranstaltung wohnte unter anderem der kom missarische Volksbildungsminister Dr. Hartnacke bei. Kerr Zanka soll ins Aaefeuer. Man wechselt die Gesinnung nicht wie ein Hemd! Der „Freiheitskampf" schreibt: Bereits am 8. März Halle sich der kommunistische Neichstagsabgcordnete Janka aus Plauen i. V. an den Neichstagspräsidenten Göring mit der Bitte gewandt, ihn nach Austritt aus der KPD. und Eintritt in die NSDAP, der nationalsozialistischen Reichstagsfraktion einzugliedern. Einige Tage darauf hatte Janka dieses Gesuch erneuert und um Einladuna zu der Eröffnungssitzung des Reichstages am 21. März ge beten. Diesen Brief unterzeichnete Janka sogar mit „Heil Hitler!". — Wir begrüßen es an und für sich, wenn ver hetzte kommunistische Volksgenossen erkennen, daß sie irre gegangen sind und sich von der nationalsozialistischen Weltanschauung mitreißen und überzeugen lassen. Für kommunistische Führer aber, insbesondere für Reichstags abgeordnete besteht erst nach einer sehr langen Prüfungszeit die Möglichkeit einer Aufnahme in die Reichstagsfraktion der NSDAP. Nach einer längeren Prüfung, vielleicht in einem Konzentrationslager, wird sich auch Janka erst bewähren müssen, bevor er Mitglied der NSDAP, oder gar Abgeordneter wird.- U Dreißig Marxisten verhaftet. In Königsbrück, Laußnitz, Reichenbach und Reichenau wurden insgesamt dreißig Personen wegen staatsgefähr denden Verhallens verhaftet. Von der Amlshaiwimann- schaft wurde das Kinderheim Stenz zum Unlerbrrngungs- lager bestimmt. Die Verhafteten wurden dorthin gebracht. Polizeiaktion in der Meitzner Gegend. Von Dresdner Schutzpolizei wurde gemeinsam mit der SA. eine größere Polizeiaktion in Brockwitz und Neu sörnewitz durchgesühn. Zahlreiche Durchsuchungen bei Kommunisten und Sozialdemokraten förderten 17 Hand feuerwaffen, 2l Dolche, vier Seitengewehre und zahlreiche kommunistische Propagandaschriften zutage. Im Zusam menhang damit wurden zehn Personen festgenommen und ins Amtsgericht Meißen eingeliefert. Geheime Kommunistenversammlung ausgehoben. Nachts wurde in Dresden-Cona von der Polizei eine geheime Versammlung ausgehoben. 16 Personen wurden ins Polizeipräsidium gebracht. Bei drei von ihnen wurden illegale Flugblätter vorgesunden. Der Zungdeutsche Orden zur Lage. Die Iungdeutsche Bewegung, Bezirksführung Dresden, veranstaltete einen stark besuchten Gästeabend, bei dem Dr. v. Stieglitz über das Thema „Jungdeutscher Gedanke und Natio nalismus" sprach. Er gab zunächst einen Äsberblick über die Ge schichte des Iungdeutschen Ordens und wies dabei vor allem darauf hin, daß der Jungdeutsche Orden zweimal durch Se vering verboten gewesen sei, daß auch in Sachsen vor zehn Jah ren die Angehörigen des Jungdeutschen Ordens durch die da maligen marxistischen Machthaber durch Haussuchungen, Fest nahmen und dergleichen aufs schwerste verfolgt worden seien. Er verwahrte sich dagegen, daß heute von manchem dem Iung deutschen Orden die nationale Gesinnung abgesprochen werde. Wie falsch diese Ansicht sei, beweise schon rein äußerlich, daß seit mehr als zehn Jahren die jungdeutschen Banner mit den ruhmreichen Farben schwarz-weiß-rot geschmückt seien. Die Jungdeutschen verbinde mit den heutigen Machthabern in Deutschland der Wille zur inneren und äußeren nationalen Be freiung des Vaterlandes. Börse, Sandel. Wirtschaft. Amtliche sächsische Notierungen vom 22. März. Dresden. Da das Material bei reger Kauflust knapp blieb, kam es abermals aus allen Gebieten zu ansehnlichen Steige rungen. Mellrichstadt und Retchsbankanleile gewannen je 8ch, Sächsische Malz und Kunslanstatlen Mal) je 7. Sächsische Bodenkredil 6, Radeberger Exporlbierbrauerel 5,2ö, Aseya'sen- burger Brauerei 4, Braubank 4,25, Kanonnagen Loschwttz 3,75, Großenhainer Websmhl 3.2N, Sachsenwerl, Waldschlötzchen und Gebler sowie Braubank ie 3 Prozent Lediglich Dr. Kurz ver loren 6,25 und Geraer Strickgarn 3 Prozent. Auch Rizzi ver kehrten etwas schwächer. Bon Renten stiegen sprozentige Dresdner Schatzanweisungen 7, öprozemige Leipziger Stadl anleihen 5, Reichsanleihe Altbesitz 3 und einige Stadtanleihen sowie Pfandbriefe ie 2 Prozent. In den meisten Werten kam es auch hier zu recht beträchtlichen Umsätzen. ., Leipzig. Die AuswärlSbewegung setzte sich fort, doch ließen die Umsätze etwas nach. Schubert u. Salzer und Kraftwerk eluma verloren ie 2.5. Concorvia-Splnnere» 2,25 und Stöhr i Vrozenl. Dagegen gewannen Retchsbanl 9. Bayrische Hypo theken 4, Niquet 5 und Bibliographisches Institut 3,50 Prozent. Auch andere Papiere nahmen an der Aufwärtsvewegung teil. Sachsenboden waren vergebens höher gesucht Am Markl der Festverzinslichen hielt dte teste Tendenz ebensalls an Altbesitz lagen 1,5, Neubeny v,9. Dresden-Siavi 3 Prozent höher. Chemnitzer Produktenbörse. Weizen ml 75 Ka 197—201, Roggen süchs. 71 Kg 160 164. Sandroggen 71 Kg 166—163, Sommergerste 180- 195. Winiergerste 17» 174, Haier 131—137, Weizenmehl 70 Prozem 36.25, Roggenmehl 60 Prozent 26.75, Weizenkleie 9,00— 9.50. Roggenkleie 8,75—9,25, Wiesenheu lose neu 6.00, Getrewestroh drahigepreßt 3.00. Geschäftsgang: Alles ruhig. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 23 W ärz Auftrieb: 40 Ochsen, 35 Bullen, 62 Kühe, 658 Kälber, 49 Schafe, 422 Schweine. Preise: Rinder und Schafe belanglos. Kälber: b) 40—45, 39; c) 35—39, 62; d) 30—34, 59; e) 25 bis 29, 54. Schweine: a) 38, 48; b) 37, 48; c) 35—36, 48; d) 33—34, 47; e) 32—33, 47. Ueberstand: 37 Ochsen, 31 Bul len, 50 Kühe, 11 Schafe, 85 Schweine. Geschäftsgang: Kälber langsam, Schweine schlecht. * Amtliche Berliner Notierungen vom 22. März. Börsenbericht. Der überwältigende Eindruck, den die Neichstagserössnung im In- und Ausland gemacht hat, und die Erwartung, daß das Ermächtigungsgesetz angenommen wird und damit die Basis sür ein ruhiges Arbeiten der Regierung gegeben ist. führten der Börse neue Käujerschichlen zu Im Vordergrund stand wieder der Rentenmarkt. Tagesgeld ent spannte sich aus 414 Prozent. " Devisenbörse. Dollar 4,20—4,21; engl. Psund 14,35 bis 14,39; holl. Gulden 169,23—169,57; Tanz 82,07-82,23; sranz Franc 16,47-16,51; schweiz. 80,97—81,13; Belg. 58,56—58,68 Italien 21,56—21,60; schwed. Krone 76,12—76,28; dän 64,09 bis 64,21; norweg. 73,53—73,67; österr. Schilling 48,45—48,55: Argentinien 0,81—0,82; Spanien 35,26—35,34. Produklenbörse. Wetzen wurde im Zettverkehr kaum ge stützt, im Prompthandel wurden acht Waggons bei etwas niedrigerer Notierung übernommen. Terniinweizen war all gemein schwächer Verhältnismäßig gut gehalten nur Juli iveizen. Roggen im allgemeinen besser behauptet, jedoch mehr durch Stützungskäuse. 32 Waggons gingen in den Besitz der DGH. über bei unveränderten Preisen. Haser gehalten, aber sehr "ruhig. Getreide und Olsaaien per 1000 Kilogramm, sonst bet lOO Kilogramm m Reichsmark: 22. 3. 21. 3. 22 3 21. 3, Weiz., märl. 197-199 198-200 Weizkl. f. Bln. 8,6-9,0 8,7-9,0 pommersch — — Roggkl. s. Bln. 8,7-9,0 8.7-9.0 Raps — — Nogg.. mark. 155,157 155-157 Braugerste 172-180 172-180 Leinsaat — — Futtergersie 163-171 163-171 Vikloriaerbs. 21,0-24,0 21,0-24,0 Sommergerste — — kl. Speiseerbs 19,0-21,0 19,0-21,0 Wintergerste — — Fuiiererbsen 13,0-15,0 13,0-15,0 Hafer, mark. 124-127 124-127 Peluschken 13,0-14,0 13,0-13,' pommersch — — Ackerbohnen 12,5-14,5 12,5-14, westpreuß. Wicken 13,5 14,5 13,5-14, Weizenmehl per I00 kg sr Berl br. inkl. Sack 23,2-27,2 23,2-27,2 Lupine, blaue 9,2-10,5 9,2-10,' Lupine, gelbe 12,5-13,5 12,5-13, Serradelle 17,0-22,0 17,0-22, Leinkuchen 10,9 10,9 Roggenmehl per lOO KZ ft. Berl br ittkl. Sack 20,7-22,7 20,7 22,7 Erdnußkuchen 10,7 10,7 Trockenschntzl. 8,7 8,7 Sovaschrol 9,3-10,3 9^-10/ Kartosfelflock. — — Baumwollsaatkuchenmehl: 4,95 Mark. Handelsrechtliche Lieferungsgeschäfte. Weizen: März 210,25—209,50. Alai 213—212,50, Juli 215—215 Br.; Roggen: März 167.75-167,25; Mai 169,25-169. Juli 168,50-168.25 Br. Berliner Heu- und Slrohnolierungcn. Drahlgepreßtcs Noggenstroh «Quadratballem 0.55—0.75; dito Weizenstroh lQuadralballen) 0.40—0,55; diw Haserstroh (Quavrawallen) 0,40—0,55; Vito Gerstenstroh (Quadratballen) 0,40—0,60: Roggenlangstroh (zweimal mti Siroh gebündelt) 0.70—1,00; bindsadengepreßies Roggenstroh 0,60—0,80; dito Wetzcnstroh 0,45-0,60; Häcksel 1,25-1,50; handelsübliches Heu, gesund und irocken 1,10—1,30; gutes Heu, gesund und trocken 1,80—2,10: Luzerne, lose 2,30-2,60; Timothy, lose 2,40-2,70; K!eeheu, lose 2,30—2,60. Drahtgepreßtes Heu 40 Ps. über Notiz. Tendenz: Stroh sester, Heu stetig. Die heutige Nummer umsaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckere« Arthur Zschunke Verlagsletiung: Paul Kumberg. Veranlwonlich sür die Schrlstlellung: Hermann Lässig für Anzeigen u Reklamen: A Römer sämil in Wilsdruik Amtliche Verkündigung Herr Gustav Müßiggang in Grumbach hat um nachträgliche Erlaubnis zur Einführung von ungeklärten Küchen- und Waschhausab- wäfsern aus dem Wohnhaus auf Flurstück Nr. 14 des Flurbuchs für Grumbach in den Saubach nach 8 23 des Wassergesetzes nach gesucht. Nach 8 33 des Wassergesetzes wird dieser An trag, dessen Unterlagen hier an Amtsstelle ein gesehen werden können, mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen die begehrte Benutzung binnen 2 Wochen hier anzubringen. Die Beteiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch gegen die von der Behörde vorzu nehmende Regelung. Die auf besonderen pri vatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendun gen werden durch den Fristablauf nicht aus geschlossen. Meißen, am 20. März 1933. Die Amtshauptmannschaft. Zu unserer Vermählung sind uns von lieben Nachbarn und Freunden viele gute Wün che und schöne Geschenke dar- gebracht worden, für die wir hierdurch herzlichst danken. Birkenhain, 23. März 1933. Emil Zimmermann und Frau. Haus-u Grund befitzer Verein Sonnabend, den 25. Mürz, abends 8 Uht i. der Tonhalle Monats versammlung Schwere» Arbeitspferd (Wallach), zu verlausen Näheres durchdieGelchäflS- stelle dieses BlalleS. Her ii, ^gslls ZI. Suche für l. April oder später einen kllllsmövnWn Lehrling. Offerten unter K67 an die Geschäst-Nelle dss Blattes. Versteigerungen und Verkante Äw,? »Nu, Ulbrich, II!!II!III!!III!I!!!IIlII!!I!IIIIIIIIIIIII!!I Frisch ringetroye«: MleesiM, Kiasjaalea, ELMAR Klam-1. MWM Ma, SealiWalmit», ölkLMMla emps. in keimlähiger Wme Fa. Hugo Busch Zur MjalMnW empfehle; Amon.-Kuper 8/18 Kuperphosphat 1»°/» Harnlioff KalkMckÜolf Kalksalpeter Kali, Kainit Natronsalpeter Uitrophoska III Uitrophoska IV Schwefels. Amon. 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