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Wilsdruffer Tageblatt : 23.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193303235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330323
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-03
- Tag 1933-03-23
-
Monat
1933-03
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.03.1933
- Autor
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den Bericht über seine verschiedenen Versuche und Erfahrun gen innerhalb seines Wirkungskreises. Die Mitglieder des Ge samtvorstandes wurden durch Zuruf einstimmig wiedergewählt und ihnen aus der Mitte der Versammlung herzlicher Dank zum Ausdruck gebracht. Zum Schlüsse wurde auf einen Vor trag in nächster Zeit hingewiesen, den Dr. Fiedler vom Institut für Konjunkturforschung Berlin hier halten wird und den jeder Landwirt besuchen möchte. Ausführung des Tonfilms „U. 8.". In den Schützenhaus- Lichtspielen fand gestern abend die Aufführung eines Tonfilms vom Kraftwagen, der unter dem Titel „k>. 8." startet, statt. Der Ufa-Kultur- und Lehrfilm ist unter Leitung von Dr. Ulrich Kayser gedreht worden. Die Hauptrollen spielen Claire Rom- mer, Paul Henckels und Walter Rilla. Erst zeigen sie, wie es dem Kraftfahrer ergeht, der als Laie — aller technischen Kennt nisse bar — mancherlei Mistgeschick erlebt. In Dipl.-Ing. Wer ner kommt dann der sachverständige rettende „Engel", der dem verzweifelten Kraftfahrerpaar in äußerst unterhaltsamer und geschickter Form zeigt, worauf es eigentlich bei der Anschaffung und beim Unterhalt eines Autos in erster Linie ankommt. Im chemischen Laboratorium, am Motorenprüfstand und durch Trickzeichnungen erlangt man schnell und spielend allerlei wich tige technische Kenntnisse. So geht man recht befriedigt nach Hause, denn dieser wirklich vortreffliche uno instruktive Unter haltungsfilm, dem noch viele Wiederholungen zu wünschen find, bereichert nicht nur beim Laien, sondern auch beim erfahrenen Kraftfahrer das Wissen um eines der wichtigsten technischen Hilfsmittel der Gegenwart. Noch niemals sind Bedeutung, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Kraftfahrzeuges so überzeugend und allgemein verständlich dargestellt worden. Man darf der Standard-Dapolin Dank dafür wissen, daß sie diesen Tonfilm zur Förderung des deutschen Kräftfahrwesens und zur Aufklärung weiter Kreise von Interessenten drehen liest. In der klaren Erkenntnis, daß alle Glieder der Wirtschaft schicksals verbunden sind, hat die D.A.P.G. ebenso wie sie aus dem glei chen Gedanken heraus vor ungefähr Jahresfrist die „30-Tage- fahrt auf dem Nürburgring" und die große „Deutschlandfahrt", eine Zuverlässigkeits- und Prüfungsfahrt von 18 Personen- und Lastwagen, durchgeführt hatte, auch diesen Tonfilm zur Förde rung der gesamten deutschen Kraftfahrt Herstellen lassen. Es ge hört Mut dazu, gerade in heutiger Zeit durch derartige Ta ten einen Weg zu weisen, wie Wirtschaftskrise und -Pessimis mus überwunden werden können. Hoffentlich ist dieser beispiel gebenden Gemeinschaftsarbeit ein voller Erfolg beschieden — zum Nutzen aller! * Grumbach. Nationalfeiertag. Anläßlich der Wieder geburt unseres deutschen Volkes hatten die nationalen Vereine bez. Verbände unseres Ortes zu einem Fackelzug eingeladen. Eine große Menschenmenge bewegte sich 8sthr von Günthers Gasthaus unter schneidiger Musik der Wilsdruffer Orchester schule mit hell lodernden Fackeln durch den Ort. Vorm Rat haus angenommen, hielt, nachdem der Männergesangverein „Liederkranz" gesungenen Lied „Wo gen Himmel Eichen ragen" Bürgermeister Umlauft eine markige Ansprache an die Bevöl kerung, in der er auch der im Weltkrieg gefallenen Toten ehrend gedachte. Mit einem dreifachen Hoch auf das „neue Deutschland" beendete er seine vorzüglichen Ansführugm, dem sich der gemeinsame Gesang des ersten Verses vom Deutsch landlied anschloß. Nachdem begaben sich alle zu einem vater ländischen Abend, -er mit Ansprachen, musikalischen und ge sanglichen Darbietungen ausgestaltet war, nach dem Gasthof. Auch hier beendete man denselben mit dem Deutschlandlied. X Kesielsdorf. Vaterländischer Abend. Aus Anlaß des großen historischen Tages von Potsdam fand Dienstag abend auch in Kesselsdorf eine nationale Kundgebung statt. Eine derartig große Beteiligung seitens der Einwohnerschaft hat Kesselsdorf seit vielen Jahren nicht gesehen. Dies ist der leuchtende Beweis dafür, daß auch in unserem Ort ein neuer, von nationalem Vaterlandsbewußtsein getragener Geist einge zogen ist, der hoffentlich recht bald die sich bisher in politischen Gegensätzen und Standesunterschieden zersetzende Einwohner schaft im heiligen Glauben an ein neues Deutschland in Frei heit und Arbeit vereinigt. Die nationale Feier begann auf dem Turnplatz des Turnvereins D.T., wo man sich um ein lodern des Freiheitsfeuer versammelte und den zündenden Worten des Gemeindeverordneten A. Neumann lauschte, welcher das einzigartige Geschehen von Potsdam nochmals vorm geistigen Auge vorüberziehen ließ. Als Vertreter des Deutschen Turn vereins sprach R. Hempel. Er zeichnete in markanten Worten die innige Verbundenheit der Deutschen Turnerschaft mit un serem Deutschen Vaterland, aufgebaut auf dem völkischen Ge danken Friedrich Ludwig Jahns. Nach diesen beiden Flammen reden formierten sich die Teilnehmer zu einem imposanten Fackelzug. Unter dem Vorantritt der Wilsdruffer Orchester schule marschierte der Militärverein und der Turnverein mit ihren Fahnen sowie die oberen Klaffen der Volksschule mit ihren Lehrern und zahlreiche deutsch denkende Männer und Frauen im geschlossenen weithin leuchtenden Zug durch den reich mit Fahnen geschmückten Ort nach dem Gasthof zur Krone, wo sich eine nationale Feierstunde anschloß. Der Fackel zug zählte ca. ZOO Teilnehmer. Mit einem schneidigen Marsche wurde die Feierstunde eingeleitet, worauf Bürgermeister Grimmer die Besucher im Namen der Gemeinde begrüßte. Er wies auf die große Bedeutung des 21. März hin. Ein auf gestellter Lautsprecher übermittelte nunmehr die nationale Kundgebung in Berlin. Anschließend eröffnete Schulleiter Kan tor Fichtner den Reigen der Ansprachen. Er setzte sich mit dem Wesen des weimarischen Staates einerseits und demjeni gen des neuen nationalen Deutschlands andererseits im Ver hältnis zur weltlichen und christlichen deutschen Volksschule auseinander. Pfarrer Heber sprach im Namen der Kirche und gab in längeren treffenden Ausführungen seiner Freude darüber Ausdruck, daß mit der nationalen Wiedergeburt der deutschen Nation sich das deutsche Volk auch wieder zur Kirche und Religion bekennt und wieder seinen Gott fürchten lernt. Im Namen des Gemeindeverordnetenkollegiums sprach Gv. A. Reumann. Er wies darauf hin, daß die nationale Erhebung eine Herzenssache sei, auf die heute kein Schatten der Würde losigkeit fallen dürfe. Tischlermeister Hauptvogel ergriff namens des Militärvereins und der alten Soldaten das Wort Und stellte fest, daß auch in Kesielsdorf die alte Tradition noch existiere und auch nie untergehen werde. Als Vertreter der Reichsbahn war Betriebsassistent Böhme erschienen. Es sprachen weiterhin noch Pfarrer i. R. Seltmann und P. Kunze, welcher sich an die Jugend wandte und sie auf forderte, sich der nationalsozialistischen Bewegung anzu- ichließen. Mit dem Gesang des Horst-Weffel-Liedes und dem Zlaggenlied „Stolz weht die Flagge Schwarz-Weiß-Rot" uahm die eindrucksvolle Kundgebung ihr Ende. Hoffentlich hat auch dieser Tag bei denjenigen Kesielsdorfern, welche ihr Deutschtum noch zu verstecken muffen glaubten und sich auf der Brücke und den Dorsstraßen ausstellten, anstatt an der Ver anstaltung teilzunehmen, dazu beitragen, endlich Farbe zu be kennen und sich dem nationalen Kesielsdorf anzuschließen. Röhrsdorf. Landbundversammlung. Am Montag abend wurde eine solche im Gasthöf zum „Erbgericht" abgehalten, die von hiesigen Mitgliedern sehr gut, von auswärtigen des schlech ten Wetters wegen jedoch schwach besucht war. Der Landbund- vertrauens-mann Gutsbesitzer Paul Eichhorn richtete herz liche Worte an die Anwesenden, insbesondere an den Vortra genden Gutsbesitzer Henker-Weißenborn. Nach des Ver trauensmannes einleitenden nationalen Worten erhielt der Vortragende das Wort zu seinem Thema: Reichslandbund und nationale Regierung." Er führte dabei aus: Nachdem die neue nationale Regierung gebildet war, habe auch schon die richtige Reichslandbundarbeit eingesetzt. Da gelte es nun all die Maß nahmen zu erkämpfen, die der Landwirtschaft wieder zu dem Krrecht verhelfen, der erste Stand im Staate zu sein und alles wieder in gesunde Bahnen zurückzuführen. Die neue Reichs regierung, die sich zu den alten Grundsätzen von Treue und christlichen Glauben auf völkischer Grundlage bekennt, hat be reits mit sich verhandeln lassen. Es sind Maßnahmen in Vor bereitung, die bald die Erwerbslosenziffern sinken lasten wer den. Dabei ist zu nennen, Einstellung Erwerbsloser in Land wirtschaftsbetriebe bis zu 40 Hektar, wozu mit Wohlfahrtsmit teln geholfen wird. Weiter soll der Butterbeimischungszwang zur Margarine durchgesetzt werden, lieber ausländische Futter mittel werde wahrscheinlich im Herbst die Einfuhrsperre ver hängt. Verheerende Zvllbindungen sollen einer glücklichen Lö sung entgegengeführt werden. Tragfähige Steuern, Zinssen kung bei Banken und Börsen und Schließung der Getreide börsen sind für eine Wiedergesundung unerläßlich. Man könnte bestimmt sicher sein, daß die Wirtschaft allmählich wieder in Gang komme, Arbeit gebe es genug. Der Binnenmarkt werde in Zukunft ein großer Abnehmer werden. Mit einem Appell die Landbundarbeit voll zu würdigen, ihr die Gefolgstreue nicht zu versagen und die Lauen aufzurütteln zur Mitarbeit, beschloß er seine von warmen Herzen kommenden Ausführun gen. Der Vertrauensmann dankte ihm herzlich. In der Aus sprache gab der Vortragende noch manches Wissenswerte und Praktische bekannt. Dankend schloß hierauf der Vorsitzende die Versammlung. * Neukirchen. Aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des hie sigen Militärvereins fand am vorigen Sonntag ein Festgottesdienst mit Kirchenparade statt. Nach dem Gottes dienst versammelten sich die Teilnehmer vor dem Kriegerdenk mal und hörten gesangliche Darbietungen des Männergesang vereins und der Schulkinder der 1. Klasse. Diese Feier schloß mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes. Neukirchen. Die Schulentlassungsfeier wurde Dienstag vor mittag durch die hiesige Lehrerschaft in Gegenwart zahlreicher Angehöriger feierlichst durchgeführt. Von den 11 Kindern, welche entlasten wurden, stammen 3 Knaben und 5 Mädchen aus Neukirchen, 2 Knaben und 1 Mädchen aus Steinbach. Von den Knaben widmen sich 3 der Landwirtschaft, 1 dem Handwerk, während einer noch nicht entschlossen ist: von den Mädchen gehen 4 in Stllung, 1 besucht die Schule und 1 ent schied sich noch nicht. Der Examen findet zu Iudica in Neu kirchen und die Konfirmation gemeinsam in der Kirche zu Ditt mannsdorf mit den dortigen Konfirmanden feierlichst am Palm sonntag statt. Ostern 1934 werden, so Gott will, 10 Knaben und 7 Mädchen, davon 8 Knaben und 5 Mädchen aus Neu kirchen, ihre Schulpflicht vollenden. Mohvrn-Herzogswalde. Schulentlassungen. Im festlich geschmückten Schulzimmer der Schule zu Grund hatten sich Dienstag 8.15 Uhr die Kinder, die Eltern der Konfirman den, Vertreter der Kirche und die Lehrerschaft zur Entlastungs feier eingefunden. Deklamationen wechselten mit Gesängen. Der Entlassungsrede war das Wort: Rückwärts den Blick . . . zugrunde gelegt. Bevor die 5 Scheidenden das Schulhaus ver ließen, ermahnte Oberlehrer Sobe sie zu nationalem Handeln und zur Mithilfe am Aufbau des großen, nationalen Deutsch land. Darauf entließ er 8 Berufsschüler des Schulverbandes Mohorn-Herzogswalde mit dem Kennwort: „Es gibt nur ein Glück, die Pflicht, nur einen Trost, die Arbeit, nur eine Freude, das Schöne", nachdem auch der männlichen Jugend der natio nale Feiertag so recht zum Bewußtsein gekommen war. Mohorn. Unter Beteiligung des Militärvereins, der Frei willigen Feuerwehr, des Landwirtschaftlichen Vereins, der Deutschen Turner, des Gesangvereins, der SA-, des Stahl helm und der nationalen Bevölkerung fand anläßlich der Reichstagserösfnung am 21. März hier ein Fackelzug statt. Trommelwirbel, Marschmusik der Feuerwehrkapelle, alte Sol datenlieder und Fahnenwehen und mehr und mehr — und doch nur ein Gedanke: Deutschland, mein Deutschland! Eine reine, weiße Schneedecke lag über den heimatlichen Fluren, die gleich sam das Gewesene der letzten 15 Jahre verdecken wollte, und die wieder aufforderte zum echten, rechten Deutschtum. — Und als dann auf dem Heidelberg Dankesfeuer zum allmächtigen Gott emporflackerte, als gutdeutsche, von heißer Vaterlands liebe durchglühte Worte unseres Werner Klauß-Mohorn ver klungen, der kraftvolle Gesang des Gesangvereins und das Deutschlandlied verhallt waren, da ging ein Raunen durch die Menge: O Deutschland hoch in Ehren! :: Grund. Weggang. Mit Ablauf dieses Monats verläßt Heimverwalter Albert Seyfert mit seiner Familie unseren Ort, um in der Gastwirtschaft der Leuna-Werke in Neurösten bei Merseburg ein neues Betätigungsfeld zu finden. Fast zehn Jahre hat er hier dem Gebrüder Arnhvldschen Pensions- Erholungsheim als Heimverwalter vorgestanden. Naustadt. Im festlich geschmückten Zimmer der obersten Klasse wurden am Dienstag 9 Uhr 22 Kinder der hiesigen Volksschule entlasten. Vor versammelter Elternschaft, den Mit gliedern der Schulkorporationen und der Lehrerschaft sprach Herr Schulleiter Speisebecher die Abschiedswvrte. Er erläuterte den Sinn des 21. März, des Tages des Aufbruchs der Nation. In seiner Entlastungsrede forderte er die Kinder auf, bewußte Mitglieder der deutschen Nation und brauchbare Glieder der Gesellschaft der Menschen zu werden. Die Feier war von Deklamationen und dreistimmigem Kinderchorgesang umrahmt. Schulleiter Speisebecher händigte am Ende der Feier die Zensuren und Zeugnisse aus. Taubenheim. Unfall auf dem Friedhöfe. Am Sonnabend war das siebenjährige Mädchen des Arbeiters S. von hier mit ihrer Großmutter nach dem Friedhöfe gegangen, um ein Grab zu besuchen. Die Kleine war zwischen den Gräbern gelaufen und hatte sich dabei an einem Grabsteine angehalten, welcher sich wahrscheinlich durch Frost von seinem Sockel gelöst hatte u. im Augenblick des Anhaltens umfiel und auf das Kind stürzte. Dieses hatte sich dabei einen Bruch des Beines zugezogen und mußte im Landkrankenhaus Aufnahme finden. „Zugendweihen" verboten. Der Reichsminister des Innern hat auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volt und Staat die Landesregierungen ersucht, die Vorberei tungen und Veranstaltungen kommunistischer und sozial demokratischer „Jugendweihen" zu verbieten. Schächtverbot in Sachsen. Der Reichslommistar für das Land Sachsen hat unter dem 22. März auf Grund der Verordnung des Reichspräsiden ten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 zur Wahrung des Tierschutzes folgendes verordnet: Schlachtungen von Tieren ohne vorherige Betäubung sind nicht mehr zulässig. Ausgenommen bleiben Schlachtungen, wo bei der Kopf des zu schlachtenden Tieres vor der Blutentziehung schnellstens vom Rumpfe getrennt wird, und Schlachtungen von Tieren, die wegen Unglücksfalls oder plötzlicher schwerer Erkrankung sofort getötet werden müssen, wenn die Betäubung unter den obwaltenden Umständen nicht ausführbar ist — 8 6 der Verordnung über das Schlachten vom 20. Dezember 1910 wird aufgehoben. Zuwiderhandlungen werden nach 8 4 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 bestraft. Diese Verordnung tritt mit der Verkündung in Kraft. Schwarz-weitz-role Kokar den sür die Postbeamten. Berlin. Der Reichspostminister hat angeordnet, daß an den Dienstmützen der Postbeamten anstelle des bisherigen Adlerschildes die schwarz-weiß-rote Reichskokarde anzubringen ist. Abg. Kerrl kommissarisch, preußischer Iustizminister. Berlin. Amtlich wird mitgeteilt: Der Vizekanzler o. Papen hat in seiner Eigenschaft als Reichslommistar für das Land Preußen nach Vortrag beim Reichspräsidenten den Prä sidenten des preußischen Landtages Kerrl zum Reichslommistar für das preußische Justizministerium ernannt. BereinSkalender Liedertafel. 25. März 168 Uhr 88. Stiftungsfest Löwen. Haus- und Grundbesitzerverein. 25. März 8 Uhr Tonhalle Versammlung. Anakreon. 26. März 7 Uhr „Adler" Oefftl. Liederabend. Freiw. Feuerwehr. Dienstag, 28. März, Jahreshauptver sammlung in der „Traube". Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 24. März: Zeitweise auffrischende Winde aus Richtungen um Nordost. Vorwiegend heiter. Temperaturverhältniffe nicht stark geändert, weiterhin Nachtfrost. Keine oder nur unerhebliche Niederschläge. Sachsen und Nachbarschaft. Senkung der Handelskammerbeiträge für den Einzelhandel und das Gastwirtsgewerbe. Laut Beschluß in ihrer Gesamtsitzung vom 10. März er bebt die Kammer für das Rechnungsjahr 1932/33 einen Bei trag in Höhe von 1?L der Einkommensteuer bezw. Körper schaftssteuer, und für die zu unterstützenden Handelsschulen einen Sonderbeitrag von 0,8^, mindestens jedoch RM. 12.—. Die Berechnungsgrundlage ist nach dem Kammergesetz das Durchschnittseinkommen der Jahre 1929, 1930 und 1931. Ob wohl das Beitragsaufkommen dadurch stark zurückgeht, daß die Einkommen entsprechend des rückläufigen Geschäftsganges be trächtlich gesunken sind, ist davon abgesehen worden, die Bei tragssätze zu erhöhen. Um darüber hinaus dem besonders notleidenden Einzel handel und Gastwirtsgewerbe bei ihrem schweren Kampfe um die Existenz eine fühlbare Erleichterung zu bieten, hat die Kammer fernerhin beschlossen, den oben erwähnten Mindest'atz von RM. 12.— für diejenigen Angehörigen dieser Wahlgruppe, die in ihrem Betrieb nicht mehr als 3 Personen beschäftigen, auf die Hälfte — RM. 6. herabzusetzen. Praktisch wirkt sich diese Herabsetzung dergestalt aus, daß Beitragspflichtige mit einem Durchschnittseinkommen bis zu RM. 3399.—, RM. 6.— leisten. * Siebenlehn. Unfall. Mit seinem Fahrrade verunglückte gestern Fleischermeister und Gastwirt Hoyer von hier. Auf der Muld-entalstraße in der Nähe der Beiermühlholzschleife kam Genannter zum Stürzen und zog sich dadurch eine schwere Kopf verletzung zu, so daß er besinnungslos liegen blieb. Dresden. 50jähriges Militärdien st jubi- läum. Generalleutnant a. D. Senfft von Pilfach und Generalmajor a. D. von Sevdlitz-Gerstenberg feierten ih, LOjähriges Militärdienstjubiläum. Sebnitz. Ermittelter Waffe nliefcrant. Wie gemeldet, waren in Schönbach 44 Seitengewehre, die von Kommunisten versteckt worden waren, aufgesunden worden. Nunmehr wurde der hier wohnhafte Otto Zirn stein festgenommen, bei dem vor mehreren Jahren bereits die Schönbacher Kommunisten diese Seitengewehre geholt hatten. Zirnstein gibt an, diese von einem gewissen Fritz Pech erhalten zu haben. Die weiteren Ermittlungen werden in Dresden geführt, wo Pech jetzt wohnt. Zirnstein wurde wegen Verdunkelungsgefahr in Haft genommen. Chemnitz. Waffenlieferant für Wilderer. In Röhrsdorf wurde gelegentlich einer Haussuchung bei einem Handschuhzuschneider eine Werkstatt entdeckt, in der Wildererwaffen hergestellt und repariert wurden. Der In haber der Werkstatt war früher Büchsenmacher und gab an, daß er sich nicht von diesem Berufe habe trennen können. Seine Hauptkundschaft bestand aus Wilderern. Gewehre, Revolver und eine Menge Munition wurden sichergestellt. Plauen. Ungeklärter Leichenfund. Zwischen Saalburg und Pöritzsch ist die Leiche des ledigen Kauf manns Brandeiß von hier ausgesunden worden. Näheres über die Todesursache wird durch die Oberstaatsanwalt schaft in Gera festgesteüt. Selbstmord liegt nicht vor.
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