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Tierkrankheiten beim Meirichen Von Hans-Wvlfgang Romberg. I« ken letzten Fahren erregten einige Fälle von Papa geienkrankheiten großes Aufsehen. Die drolligen Papageien und niedlichen Wellensittiche erwiesen sich plötzlich in ewigen Fällen als Träger gefährlicher Krankheitserreger, die bei ihren Besitzern schwere, ja tödliche Krankheiten hervorriefen. Wenn diese Fälle gerade wegen ihrer Seltenheit solches Aufsehen Wachten, so gibt es andererseits Tierkrankheiten, die den Men schen häufiger gefährden. Das gilt für Personen, die viel mit Tieren umzugehen haben oder tierische Erzeugnisse, wie Fleisch Dder Häute, verarbeiten; schließlich aber auch für uns alle, die -vir Milch und Fleisch der Haustiere genießen. Nicht ganz selten find die Fälle, in denen die Maul- und Klauenseuche, die zeitweise große Verheerungen unter unserem Viehbestand anrichtet, auch auf Menschen übertragen wird. Die Uebertragung erfolgt meist durch die Kuhmilch. Da der Krankheitserreger durch kurze Erhitzung der Milch auf 85° ab- getötet wird, besteht die Vorschrift, daß die Milch während einer Epidemie nur nach entsprechender Vorbehandlung in den Verkehr kommen darf. Mangelnde Sorgfalt in der Beobach tung dieser Vorschrift kann zu schweren, langwierigen und 'qualvollen Erkrankungen der Menschen, in schweren Fällen zu dauernden Entstellungen des Gesichts und der Finger führen. Der Tierhalter kann daher in seinem eigenen wie im Interesse seiner Mitmenschen nicht gewissenhaft genug in der Beobach tung der gesundheitspolizeilichen Vorschriften sein. Für den Verbraucher aber empfiehlt es sich möglichst überhaupt keine rohe Milch zu genießen. In saurer Milch sind die Krankheits erreger abgetötet. Auch der Erreger, der beim Vieh das so gefürchtete, seu- chenhafte „Verwerfen" verursacht, der Bangsche Bazillus, kann beim Menschen ernste Krankheitserscheinungen auslösen. Er kann auf den Menschen sowohl durch die Milch der erkrank ten Tiere wie beim Umgang mit den Tieren auch durch Ein dringen in eine Hautverletzung übertragen werden. Er verur sacht wochenlang anhaltendes Wechselfieber, das von Kopf- u. rheumatismusähnlichen Muskelschmerzen u. allg. Schchäche begelitet ist, und lang andauernde Arbeitsunfähigkeit im Ge folge hat. Der sicherste Schutz ist auch hier das Vermeiden des Genußes roher Milch unbekannter oder unsicherer Herkunft und das Erhitzen der Milch auf 80°, das nicht, wie das Ab kochen bei 100°, den Nährwert der Milch verringert. Weniger schlimm ist für den Menschen die Uebertragung der häufigsten Schweineseuche, des Rotlaufs. Hier besteht die Gefahr nur, wenn beim Schlachten rotlaufkranker Tiere, Blut, oder beim Verarbeiten des Fleisches, Fleischsaft in eine Haut wunde eindringt. Oertliche Entzündungen mit starken Schmer zen in den Gelenken sind die Folgen der, übrigens durch Se rumbehandlung und andere Mittel vom Arzt meist leicht zu behebenden Krankheit. Die Trichinose, hervorgerufen durch den Genuß trichinen kranken Schweinefleischs, die während des Krieges infolge der zahlreichen Schwarzschlachtungen gelegentlich wieder auf tauchte, kommt bei regulär durchgeführter Fleischbeschau kaum noch vor und kann deshalb außer Betracht bleiben, ebenso die durch Schweinefinnen hervorgerufcnen Erkrankungen. Häufi ger ist die durch die Rinderfinne hervorgerufene Bandwurm krankheit. Dos Abtreiben des Bandwurms sollte man dabei stets dem Arzt überlassen. Eine sehr schwere, nach qualvollem Leiden meist zum Tode führende Erkrankung hat die llebertretung des glücklicherweise sehr seltenen Rotzes von Pferd und Esel auf den Menschen zur Folge. Die Ansteckung erfolgt durch den Eiter oder Nasenaus- fiuß der kranken Tiere. Bei dem Umgang mit rotzkranken oder rotzverdächtigen Tieren ist deshalb die allergrößte Vorsicht nötig. Dieselbe Vorsicht erfordert der gefährliche Milzbrand un serer Haustiere, der außer Tierhaltern und Leuten, die beruf lich mit lebenden oder toten Tieren zu tun haben, auch Gerber besonders gefährdet. Die Krankheit wird meist durch eine kleine Hautwunde übertragen. Es bildet sich in diesem Falle der Milzbrandkarbunkel, ein bläuliches Bläschen mit geröteter Umgebung. Nur schnelle ärztliche Hilfe vermag in den mei sten Fällen Rettung zu bringen. Das gleiche trifft für die Uebertragung der Tollwut auf den Menschen zu. Die Anzeichen dieser Hundekrankheit, die durch den Biß eines tollwutkranken Hundes auch aus alle Haustiere und auf Wild übertragen werden kann, sind nicht eindeutig, doch wird dem Hundebesitzer, der seinen Hund kennt, das veränderte, scheue und unstete Wesen des Tieres in der Regel rechtzeitig auffailell. Dann ist es ratsam, den Tierarzt zu benachrichtigen, der das Weitere veranlassen wird. Ver dächtige, frei, herumlaufcnde Hunde sind, besonders wenn sie Tiere oder Menschen gebissen haben, möglichst zu töten. Der Kadaver ist aufzuheben, und es ist unverzüglich die nächste Gendarmerie- oder Polizeibehörde zu benachrichtigen. Der Kopf wird dann beschlagnahmt und zur Untersuchung an eines der staatlichen Tollwutinstitute geschickt. Wenn Menschen von tollwutkranken oder verdächtigen Tieren gebißen sind, ist die Wunde unverzüglich gründlichst zu desinfizieren, und der Ge bissene muß sofort dem Berliner Institut für Infektionskrank krankheiten oder dem hygienischen Institut in Breslau zuge führt werden. Die Schutzimpfung, die um so wirksamer ist, je früher sie erfolgt, ist unentgeltlich und gewährt, rechtzeitig an gewandt, fast sicheren Schutz. Häufiger als durch die, infolge der strengen gefundheits- polizeilichcn Maßnahmen seltene Tollwut wird die menschliche Gesundheit durch die Eier des Hundebandwurms gefährdet, die sich am Maule oder Felle des Hundes befinden können. Bei zu großer Zärtlichkeit mit Hunden, namentlich, wenn man sich von ihnen die Hände oder gar das Gesicht lecken läßt, können diese Eier in die Verdauungswege und von dort auch in andere innere Organe, besonders die Leber eindringen, und unter Umständen sogar recht schwere Krankheitserscheinungen Her vorrufen. Deshalb soll man kleine Kinder, die sich der Lieb kosungen der Hunde nicht erwehren können, und die ihre Fin ger und allerlei Gegenstände in den Mund stecken, nicht mit Hunden spielen lassen. Sachsens StaMorstwirMast und die SolMllerhohung. Die Forstwirtschaft ist bisher fast durchweg bei Zoll verhandlungen und Tarifänderungcn gegen andere Wirt schaftszweige zurückgesetzt worden, ihre Waren hatten ge wöhnlich als Kompensationsobjekte für Zugeständnisse der Gegenseite auf anderen Gebieten zu dienen. Der neue Neichswirtschaftsministcr will hier anscheinend eine Än derung herbeiführen. In diesem Sinne darf man die Zoll erhöhungen anffassen, die, seit langem geplant, am 23 Februar 1933 für Rundholz und Schnittholz in Kraft getreten sind. Diese Maßnahme der Reichsregierung be rechtigt zu der Hoffnung, daß endlich eine Verbesserung der Lage der Holzproduktion in Deutschland erfolgt, und daher begrüßen weite Kreise dis Schaffung dieser Zölle aufs wärmste. Allerdings ist damit das Bestreben, dem Holz eine seinem tatsächlichen Wert als Rohstoff ange messene Behandlung zu geben, noch nicht erschöpft. Neben den Zollschntz muß unbedingt eine angemessene Gestaltung der Eisenbahnfrachttarife treten, was hoffentlich in den nächsten Monaten erfolgt. Wie die deutsche Waldwirtschaft im allgemeinen, fo begrüßt auch die sächsische staatliche Forst wirtschaft die neuen Zollerhöhungen des Reichswirt schaftsministers mit ganz besonderer Genugtuung; kommt doch durch diese Maßnahmen die sächsische Staatsforst wirtschast endlich wieder in die Lage, ihre volkswirtschaft lichen und gemeinnützigen Aufgaben z» erfüllen. Durch ein auf einen unhaltbaren Tiefstand angekommenes Holz preisniveau war die staatliche Forstwirtschaft nicht mehr in der Lage, ihre Produktion auch nur mit dem bescheiden sten Nutzen abzusetzcn. Die erzielten Preise lohnten nicht einmal mehr die Kosten der Forstaufarbeitung. Die starke Erhöhung der Zölle sowohl für Ruüdholz als auch für Schnittmaterial — der Zollsatz für Nadelschnittmaterial ist auf 15 Mark gegenüber bisher 6 Mark per Kubikmeter erhöht worden — wird der Forstwirtschaft die Rentabilität wieder bringen, die sie solange vermissen mußte und die LopvriLbt bv öwrtia lleuelltvsngsr, Hallo lLsalo) f52 Auch gut so. Sehr gut. Aber fertig war er mit dem Glauben an die Frauen. Da lernte er nach Jahren Lore von Loringen kennen, und da hatte sich eine tiefe, heiße Liebe in fein kühles, stolzes Herz geschlichen. Er hatte geglaubt, ihre Liebe gewinnen zu können, vielleicht hatte er auch eine Zeitlang geglaubt, Rechte geltend machen zu wollen. Aber sie hatte ihm gezeigt, die schöne kleine Lore, daß sie sich ohne eine große, heilige Liebe niemals verschenkte. Und dann war eben alles gekommen, wie es jetzt war. Folgerichtig; man brauchte sich nicht einmal mehr zu Wundern. Nun diese Frau hier! Der einst eine kurze, wilde Leidenschaft gehört hatte. Keine Liebe! Er hatte die Liebe erst kennengelerrtt, als er Lore sah. Lore, deren Ausbildung in Berlin ihrem Ende zuging. Der italienische Meister schrieb ihm begeisterte Briefe. Die Welt würde einfach begeistert sein von seiner fleißigen Schülerin. In sechs Wochen trete sie das erste Mal auf. Vor einem ganz großen, ausgewählten Publikum werde sie spielen. Er hoffe, daß Herr Doktor Dahlmann auch komme. Oder nicht? Für die Ruhe der Künstlerin sei es vielleicht bester, wenn sie nichts von seinem Kommen Wüßte. Durch diesen Brief hatte direkt der Wunsch geklungen, tt, Frank, möge nicht kommen. Vielleicht war es sogar die Forderung, er möge ganz aus dem Leben Lores gehen, um dieser begnadeten Künstlerin nicht Unruhe zu bringen. Lnmer wieder aufs neue Unruhe und Angst, vor» - - Oder — hatte Lore selbst Viesen Wunsch geäußert, und der alte Mann dort in Berlin teilte ihm zwischen seinen Zeilen diesen Wunsch mit? Ein leises, girrendes Lachen weckte ihn aus seiner Versunkenheit. »Denkst du an dein blondes Gretchen, Frank?" „Schweigen Sie! Ich wünsche, daß wir uns fremd sind — für immer! Dabei hat es zu bleiben! Wenn ich komme, tue ich es der öffentlichen Meinung halber. Auf Wiedersehen, Frau Gräfin!" „Auf Wiedersehen, Herr Doktor! Man hat mir ein mal gesagt, daß Ihnen die gute Kinderstube fehlt. Viel leicht holen Sie es noch nach, während die Frau Gemahlin sich in Berlin amüsiert? Sie hat nämlich auf einem Fest des Maharadscha von Kingsbur gespielt. Violine! — Merkwürdig, daß du deine Frau allein läßt, Frank. Der Maharadscha ist sehr reich und ein schöner Mann. Siehst du da keine Gefahr? Man soll deine Frau sehr gefeiert haben. Lord Phillipp Westernsclair hat ihr seinen Namen und seine wundervollen Besitzungen in Südengland zu Füßen legen wollen." Frank stand wie erstarrt da. Dann übermannte ihn maßloser Zorn. Er packte das Handgelenk der Frau, die mit triumphierendem Lächeln vor ihm stand. „Du wirst schweigen über das alles!" „Aber natürlich, Frank. Du mußtest es aber doch wissen." Er ließ ihr Handgelenk los und sagte: „Verzeih! Was meine Frau anbetrifft, so sollst du ruhig wissen, daß ich sie bis zum Wahnsinn liebe. Sie aber ist nur aus einem Zwang heraus meine Frau ge worden. Ich entdeckte ihre große Kunst und lasse sie in Berlin ausbilden. Daß sie bereits vor der Gesellschaft ge spielt hat, wußte ich nicht. Sie soll wählen zwischen ihrer Kunst und mir oder — ja — vielleicht auch einem anderen Manne. Das ist alles!" Sie sah ihn an, als habe sie nicht recht gehört. Un beschreibliches tobte in ihr. sich so unliebsam im sächsisch en Staaishans^ halt bemerkbar machte. Die Forstwirtschaft im Freistaat Sachsen weiß ganz genau, daß die Wiedergewin nung der Rentabilität des Waldes allein aufgebaut ist auf einem auskömmlichen Schnittholzpreis. Erst wenn dieser Preis vorweg erzielt ist, darf die Forstwirtschaft einen Rutzen aus der Erhöhung der Holzzölle für sich erwarten. Das Wiedereintreten stabiler Verhältnisse durch dis Zollerhöhungen muß aber auch der gesamte Holzhan - d e l und die S ä g e i n d n st r i e begrüßen. Soll doch die Zollerhöhung — das ist ihr tiefster Sinn — die gleichen Vorteile der Forstwirtschaft wie dem Holzhandel und der Sägeindustrie bringen. Gerade Holzhandel und Säge industrie haben in den letzten drei bis vier Jahren Schädi gungen an der Lagersnbstanz erlitten, die für viele äußerst verhängnisvoll geworden sind. Die beträchtliche Holzzoll- erhöhung zwingt Holzhandel und Sägeindustrie zu einer sofortigen Preissteigerung, wobei aber ausdrücklich dar auf hingewiesen werden muß, daß diese Preiserhöhung ein stark .umsatzbelebendes Moment ist. Eine sofortige Preiserhöhung für Schnittholz hat einge setzt und wird sich fortsetzen; sie wird zum Ausgleich der Zollerhöhung nicht zu umgehen sein. An dieser Steigerung der Holzpreise werden zwangsläufig auch die holz verarbeitenden Berufe, Zimmermeister, Möbel- und Bau-Tischler usw., nicht Vorbeigehen dürfen; auch sie müssen in ihre Kalkulation und Verkaufspreise eine ent sprechende Preiserhöhung einsetzen, damit ihnen wenig stens diesmal ihre Substanz erhalten wird. Es ist aus geschlossen, daß der Holzabsatz durch die Preiserhöhung leiden könne. Im Gegenteil, die beinahe aufgeräumten Lager werden eher ergänzt werden, wenn sich erst Sie Überzeugung durchgesetzt hat, daß die Holzpreise nicht mehr abwärts gehen, sondern auf den Stand kommen werden, den sie durch die Zollerhöhung und auch durch alle an deren zwingenden Umstände haben müssen. Aus Sachsens Gerichtssälen. Todesstrafe für den Raubmord in der Vurgaue. Leipzig. Nach mehrtägiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht den Händler Fritz Kunze aus Benndorf bei Frohburg wegen Mordes in Tateinheit mit Raub zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Das Gericht hielt den Angeklagten trotz unentwegtem Leug nen für überführt, am 10. November vorigen Jahres in der Burgaue zwischen Wahren und Leutzsch den Kraftwagen- Handelsvertreter Sonnenkalb ermordet und beraubt zu haben. Ungeklärt ist die Frage, ob Kunze einen Mittäter hatte. Man vermutet dies, und hatte Verdacht auf den Bruder Kunzes. Der Mörder selbst war mit Zuchthaus vorbestraft. Er hatte seinen alten Vater Überfällen und ihm bei seinem Raubmord- Versuch alle Zähne ausgeschlagen. Oie Danzig-Flieger wieder daheim. Die Danzig-Flieger sind von ihrem Werbeflug quer durch Deutschland wieder auf dem Flugplatz in Danzig-Langfuhr eingetroffen. Auf dem Flug platz waren Abordnungen des Danziger Senats, der Dan ziger Schutzpolizei, ferner Gruppen -des Vereins für das Deutschtum im Auslände mit Wimpeln und Fahnen und eine große Zuschanermenge erschienen. Die Flieger wurden zunächst durch den Danziger Kultnssenator Dr. Winderlich begrüßt, der den Flug, auf dem 62 deutsche Städte berührt worden sind, mit herzlichen Worten als eine große sport liche Leistung feierte, aber auch zugleich als eine Leistung von außerordentlicher vaterländischer Be deutung. Zum Schluß sprach der Fraktionsführer der Nationalsozialisten im Danziger Volkstag, der die Flieger als die Vertreter der jungen deutschen Nation feierte, die durch Reichskanzler AdolfHitler verkörpert werde. Stacker Erdstoß auf griechisch« Znseln. Aus den griechischen Inseln Mytilini (Lesbos) unid Limnos im Ägäischen Meer wurde ein starker Erd stoß verspürt. Einzelheiten fehlen noch. Beide Inseln liegen etwa 130 Kilometer auseinander. So konnte Frank Dahlmann lieben? So selbstlos? Er strich sich über die Stirn, dann verbeugte er sich vor ihr: „Du wirst also schweigen, Orlande! Lebe Wohl!" ' Sie starrte auf die Tür, dann schluchzte sie haltlos. „Was hat sie nur vor mir voraus? Was nur?" Ein Entschluß reifte in ihr. „Ich will sie kennenlernen!" Noch einmal zuckte die Leidenschaft aus, dann aber siegte die Vernunft. Sie wußte, daß er ihr verloren war« Sie hätte sich nicht so weit demütigen dürfen. Doch — wenn nun die schöne kleine Lore einen anderen lieben lernte? Wurde dann vielleicht nicht doch der Weg zu Frank Dahlmann frei. Er, der große, fchöne, starke Mensch, der so heiß und leidenschaftlich küssen konnte, der würde doch niemals ein Leben lang einer Frau nach trauern können, die ihn um eines anderen willen verlassen hatte? Gräfin Orlande schritt hin und her, überdachte noch einmal alles; dann war ihr Entschluß gefaßt. Sie reiste in den nächsten Tagen nach Berlin. Sie mußte mit Lore Dahlmann zusammenkommen, und es würde ihr ja auch, dank ihrer vielen guten Beziehungen, nicht schwer fallen. * » * Frank Dahlmann war nach Hause gegangen. Mit einem wehen Gefühl in der Brust sann er nach, was von ihm aus wohl nun am besten zu tun sei. Gräfin Orlande hatte gut beobachten lassen. Sie wußte also jetzt genau, daß seine Ehe unglücklich war. Den wahren Sach verhalt konnte sie nicht ahnen, und er hatte sie so weit orientiert, so weit es nun noch nötig geworden war, ohne daß sie doch die ganze Wahrheit wußte. Lore war in Berlin aus ihrer Zurückgezogenheit her ausgetreten; man hatte sie gefeiert, man — liebte sie. Fetzt, jetzt war der Augenblick da, wo es sich entschied, auf welche Seite Lore sich stellen würde. MoMetzuWkMtj