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Wilsdruffer Tageblatt : 09.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193303091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330309
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-03
- Tag 1933-03-09
-
Monat
1933-03
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.03.1933
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Sparsamkeit, Sachlichkeit, Sauberkeit. Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschnationale, Volkspartei, Dr. von Winterfeld, erläßt zu de, preußischen Kommunalwahlen folgenden Aufruf: Preußen! Die Wahlentscheidung des 5. März hat dei nationalen Regierung eine klare Mehrheit gebracht uni damit die politischen Voraussetzungen für die national« Aufbauarbeit geschaffen. Dec nächste Sonntag, der 12 März, ruft noch einmal zur Wahlurne. An diesem Tag« so« die Entscheidung über die künftige Zusammensetzung aller kommunaler Vertretungen, über die der Land gemeinden und Städte, der Kreise und Provinzen uni damit über die Zusammensetzung des Preußischen Staats rats und eines Teiles des Reichsrats fallen. Ein« äußerst wichtige Entscheidung! An ihr durch Stimmabgabe teilzunehmen, ist selbst verständliche Pflicht jedes verantwortungsbewußter Wählers. Es geht an diesem Tage um das Wohl uni Wehe der engeren und engsten Heimat, um Richtung uni Zielsetzung für einen besonders wichtigen Teil unseres öffentlichen Lebens! Wiederum ruft die Kampffroni Schwarz-Weiß-Rot zur Gefolgschaft an die Wahl urne! Wiederum stellt sie als Richtschnur den Gedanker voran, daß der bisherigen Vorherrschaft einseitigen uni engherzigen Parteigeistes auch in der Selbstverwaltung eine starke und dauerhafte Schranke gezogen werden muß Wiederum bekennt sie sich zur nationalen Staatsausi fassung, zur christlichen Weltanschauung und ist gewillt, auch von der Selbstverwaltung her diese Grundsätze voll und ganz durchzusetzen. Unsere Städte und Gemeinden, unsere Kreise und Provinzen leiden an den Mißständen, deren Beseitigung in Reich und Staat Aufgabe der von Hindenburg berufenen nationalen Regierung ist. Im Kampf gegen diese Mißstände stellen wir unserer kommu- nalpolitischen Arbeit ein dreifaches Ziel: Sparsamkeit! Sachlichkeit! Sauberkeit! Im Sinne dieser Zielsetzung wollen wir die Selbst verwaltung in Preußen im wahren Geist ihres Schöpfers Freiherrn vom Stein erneuern, damit verantwortungs freudiger deutscher Bürgersinn in Stadt und Land jene geistigen und wirtschaftlichen Werte wieder aufbauen kann, die der Stolz der Selbstverwaltung im alten Staat ge wesen sind. Auf den Verwaltungsgebäuden und Rathäusern wehen heute allenthalben die Fahnen Schwarz-Weiß-Rot. Der 12. März muß dafür sorgen, daß ans diesen Wahlen Mehrheiten hervorgehen, die im Geist dieser Fahne arbeiten. Die Deutschnationale Volkspartei ruft den Preußischen Wählern und Wählerinnen zu: Preußische Wähler und Wählerinnen! Helft uns hierzu! Stellt euch am 12. März zum zweiten Sturm angriff in die Kampffront Schwarz-Weiß-Rot! Sprengstoffanschlag an -er Zahnfireüe Serlin-Kowno verhindert. Wahrscheinlich politischer Anschlag. Nach einer Mitteilung der Reichsbahndirektion wurden aus der Reichsbahnstrecke Berlin—Königsberg—Kowno in der Nähe der Alle-Brücke unmittelbar an der Stadt Wehlau zwei Männer verhaftet, die einen Sprengkörper verscharrt hatten. Man fand bei den beiden, die be trunken waren, noch drei Zündschnüre, einen Zünder und eine Sprengpatrone. Man nimmt an, daß es sich um einen politischen Anschlag handelt. Infolgedessen ist eine Verstärkung der Wachen an den wichtigen Reichsbahn anlagen vorgenommen worden. Die Untersuchung ist im Gange. * Oer Sprengstoffanschlag auf die Reichsbahnlinie. Im Zusammenhang mit dem Sprengstoffanschlag auf die Reichsbahnlinie in Wehlau hat man in der Woh nung des verhafteten Schlossers Thiel eine Kiste mit einem Rest Dynamit vorgefunden. In der Kiste müssen min destens 2 0 Pfund hochwertiges Dynamit gewesen sein, das genügt hätte, um die Allebrücke der Reichsbahn bei Wehlau in die Luft zu sprengen. In der Kiste waren nicht nur Sprengkapseln, sondern auch noch 300 Anzünder und etwa 30 Ringe Zündschnur enthalten gewesen. Thiel ist Ausgangspunkt für alle Sprengstofflieferungen an linksradikale Elemente in Wehlau gewesen. Sin Perlenhalsbanddiebstahl in Wien. Aussehenerregende Verhaftungen. Im Zusammenhang mit dem Diebstahl eines kost baren Perlenhalsbandes sind in Wien der Baron Herbert P o p p e r-P o d h r a g y, ein Neffe der Kammersängerin Jeritza, und ein Direktor und ein Direktorstellvertreter der halbstaatlichen Versatzanstalt Dorotheum verhaftet worden. Das kostbare Halsband, das der Baronin Cahn-Speyer gehörte, enthält 47 Perlen bis zur Größe einer Nuß. Es ist in der Vorkriegszeit für 170 000 Goldkronen erworben worden und wird auch jetzt noch, trotz des starken Sturzes der Perlenpreise, auf 180 000 Schilling geschätzt. Es verschwand eines Tages aus dem Safe des von der Baronin ständig bewohnten Hotels und ist jetzt gänzlich unbeschädigt bei dem Doro- theumsdirektor Oberschatzmeister Regierungsrat Meindl aufgefunden worden Baron Popper, ein 23jähriger Mann, der in Wiener Nachtlokalen eine bekannte Erscheinung ist und ständig bei seiner Großtante Baronin Speyer verkehrte, hat das Hals band in einem unbewachten Augenblick aus dem Safe ver schwinden lassen und es dann im Dorotheum für 5000 Schilling versetzt. Einige Tage später erhöhte er die Pfandsumme um weitere 3000 Schilling Den Mondschein Ersuchte er für 5000 Schilling an einen Juwelier weiter" zugeben, der das Dorotheum verständigte und die Sperrung des Pfandscheines anregte. Der Pfandschein wurde jedoch unmittelbar darauf von einer unbekannten Dame erworben, die die Gattin des ebenfalls verhafteten Direktorstellvertreters des Dorotheums, Maurer sein soll. Die beiden Beamten des Dorotheums haben ein Geständnis abgelegt. Frau Maurer leugnet noch Baronin Popper hat sich zuletzt in München auf gehalten; sie wurde auf Anregung der Wiener Polizei als lästige Ausländerin abgeschoben und an der Grenze in Haft genommen. Rems aus aller Wett. Die Raubvögel des Marburger Zoos davongeflogen. Im Marburger Zoo wurde von unbekannten Tätern der Zwinger für die Raubvögel geöffnet. Von den davon geflogenen Vögeln konnte bisher nur einer wieder ein- gesangen werden. Bei der Auszahlung von Erwerbslosenunterstützung erschossen. In dem Hunsrückdorf Blankenrath kam es bei der Auszahlung des Geldes für die Erwerbslosen zwischen den drei damit beschäftigten Angestellten und einigen Er werbslosen zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf einer der Erwerbslosen gesagt haben soll: „Wenn ich nicht in den Freiwilligen Arbeitsdienst eingestellt werde, hole ich meinen Karabiner, und ihr kommt alle drei nicht mehr lebend aus dem Dorf heraus." Einer der An gestellten fühlte sich bedroht und gab einen Schutz ab, durch den ein Unbeteiligter in den Leib getroffen wurde, so daß er kurz darauf starb. Der Täter wurde verhaftet. Nach den bisherigen Ermittlungen hat die Tat keine politischen Ursachen. Personenauto gegen Güterzug. Wie der Pressedienst der Reichsbahndirektion Hannover mitteilt, ist zur Nacht zeit in der Nähe von Verden ein Personenauto durch eine geschlossene beleuchtete Schranke gegen die Lokomotive eines Güterzuges gefahren. Der Vorderteil des Autos wurde zertrümmert, die beiden Insassen wurden hinaus geschleudert. Eine Dame aus Verden wurde getötet, ein Mann erlitt schwere Verletzungen. ' Notwasserung im Kanal. Ein englisches Flugzeug, das in Nordfrankreich nach England aufgestiegen war, geriet in einen schweren Sturm und mußte im Kanal not wassern. Dem holländischen Dampfer „Vesta" gelang es, den Führer und den einzigen Fluggast zu retten. Selbstmord eines ungarischen Großindustriellen. Der stellvertretende Generaldirektor der Budapester Spiritus fabrik Gschwindt, Alexander Rein, hat sich in seiner Villa erhängt. Als Ursache des Selbstmordes wird Nerven überreizung angegeben. Verhaftung der Entführer des amerikanischen Bankiers Böttcher. Wie aus Denver (Colorado) gemeldet wird, wurde von der Polizei die Bande, die vor kurzem den Bankier Böttcher entsührt hat, ausgehoben. Die Bande wurde auf einer einsamen Farm in Süddakota verhaftet. Es handelt sich um zwei Männer und drei Frauen. Zwei Mitglieder der Bande konnten in einem Auto entkommen. Der Polizei war der Aufenthaltsort der Bande durch eine der Frauen bekanntgegeben worden. Vier japanische Flugzeuge abgestürzt. Wie die japanische Admiralität mitteilt, sind vier japanische Marineflugzeuge bei den Kurileninseln abgestürzt. Sechs Insassen wurden getötet, zwei konnten durch Fischer ge rettet werden. Kommunistischer Anschlag auf Gisenbahnfignalanlage. Nachts wurden am Eisenbahndamm in der Nähe der Hafenstraße in Bremen zwei Kommunisten festgenom men, die die Drähte der Signalanlagen durchschneidev wollten. Einer der Feftgenommenen ist Russe. Beidr haben in Bremen keine feste Wohnung. Sächsische Wirischastsnachnchten. Betriebseinschränkungen und -stillegungen. Im Februar sind beim sächsischen Arbeits- und Wohl fahrtsministerium 180 Anzeigen über beabsichtigte Be triebseinschränkungen und -stillegungen eingegangen gegen 166 im Vormonat und 415 im Februar 1932. Die Zunahme entfällt lediglich auf die Textilindustrie (87 Anzeigen gegen 65 im Januar) und die Eisengewinnung (12 gegen 7). — Die auf Grund der Anzeigen vorgenommenen Ent lassungen bleiben nach wie vor hinter dem Vorjabrs- umfang zurück. Von den 33 918 Arbeitern und 5824 Ange stellten, die im November 1932 in den 270 Anzeige er stattenden Betrieben beschäftigt waren, wurden nach Ab lauf der in der Regel vier Wochen dauernden Sperrfrist — also zum größten Teil im Dezember — 9052 (8826 Ar beiter und 226 Angestellte) entlassen, während in der gleichen Zeit der Jahre 1931 und 1930 mehr als 22 000 Ar beitnehmer ihren Arbeitsplatz verloren. Grenzland-ChroE Selb bei Hof. Ein „Flintenweib" er sch oft s e n. Der Porzellandreher Lager wurde mit seinem Sohi auf dem Wege nach dem Stellplatz der NSDAP., w« Lager am Fackelzug teilnehmen wollte, von einer Kom munistin, Margarete Messing, angehalten. Es kam zi einer Auseinandersetzung. In dem Wortwechsel schlug di« Frau dem Lager derart ins Gesicht, daß er vor Wut zu« Waffe griff und auf die Frau schoß. Sie stürzte tot zr Boden. Lager hat sich der Polizei gestellt. Leitmeritz. In der Tschechoslowakei fest« gehalten. Zwei reichsdeutsche Sportlehrer, Vosse uni Glowitzki, die in Aussig einen Jiujitsu-Kursus abhaltei wollten, sind, wie erst jetzt bekannt wird, vor mehrere« Wochen verhaftet worden. Obwohl das gegen sie eingo leitete Verfahren inzwischen wegen Mangels an Beweise« eingestellt werden mußte, blieben sie weiterhin in Haft Angeblich wartet man in Leitmeritz, bis die „deutsch« Polizei ihre Übernahme genehmigt", obwohl sie att „lästige Ausländer" ohne weiteres an die Grenze abge schoben werden könnten. Tcplitz-Schvnau. Zeitungskontrolle an dei Grenze. Die Zeitungen aus dem Reiche kommen fest kurzem mit großer Verspätung an, da die Postsäcke ai der Grenze von deutschen Grenzorganen genau revidieü werden. Exemplare von Zeitungen, die in Deutschland verboten wurden, werden nicht über die Grenze gelaßen Warnsdorf i. B. Verbot eines deutsche« Turnvereins. Die Bezirksbehörde hat dem Deutsche« Turnverein in Obergrund (CSR.) jegliche weitere TätiG leit verboten. Die Turnhalle, die erst vor kurzem eingo weiht worden ist, darf nicht mehr für turnerische Zweck« benutzt werden. Die Ursache dieser Maßnahme ist vor läufig nicht bekannt, da von der Bezirksbehörde jeds weitere Auskunft verweigert wird. Allem Anschein nack handelt es sich hier nur um einen Einzelfall. Eine Sonnem wendrede im Vorjahre soll das Einschreiten veranlaß« haben. » Fördert die Ortspresse!» 3. Ziehung 5. Klasse 202. Sachs. Landes-Lotterie Ziehung am 8. März 1933. (Ohne Gewähr.) Alle Nummern, hinter welchen keine Gewinn bezeichnung steht, sind mit 300 Mark gezogen. 5000 auf Nr. 69906 bei Fa. Louis Lösche, Leipzig. 5V00 auf Nr. 872S7 bet Fa. Louis Lösche, Leipzig. 5000 auf Nr. 127604 bei Fa. Martin Lewin, Leipzig. V68S 343 700 8S3 242 (2000) 187 808 234 289 16« 252 1853 570 456 281 602 537 244 841 (566) 242 793 616 527 762 581 (566) L965 V70 358 738 898 612 813 795 596 549 171 785 3153 637 941 637 «66 562 526 291 731 226 972 695 991 163 462 844 394 978 4148 548 572 195 023 566 (569) 649 843 913 186 157 (1669) 744 (599) 796 (569) 163 (1969) 942 5798 694 961 679 796 814 965 313 365 717 (3999) 797 594 (1999) 215 243 725 (599) 627 «234 277 219 (569) 164 V49 171 (1699) 555 (1996) 585 324 (1996) 631 (1966) 976 7498 758 193 162 219 251 478 938 (596) 889 513 8264 125 391 346 969 798 386 764 268 558 838 (596) 379 »385 913 (599) 923 (1996) 192 397 567 416 675 282 (2666) 346 449 426 174 10928 965 516 562 939 891 126 249 11852 692 122 477 227 273 453 959 967 12879 374 911 878 894 895 259 876 13860 (569) 066 (500) 658 503 909 201 529 824 918 623 523 (599) 998 907 718 14900 689 547 (500) 335 667 (509) 15722 392 716 862 254 406 580 769 (509) 10933 368 796 246 351 321 996 769 621 976 416 17619 286 716 818 861 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Gewinne: 1 zu 500 000, 1 zu 200 000, 1 zu 150 000, 4 zu 400 000, s zu 50 000, 3 zu 40 000, 4 zu 30 000, 6 zu 20 090, 2S zu 40 000, 144 zu 5000, 288 zu 3000, 880 zu 2000 M. u. v. a. m.
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