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ZwWenfall in der Dresdner Htaatsover. Generalmusikdirektor Busch wird ausgepfiffen. Als im Opernhaus die Vorstellung von „Rigoletto" unter musikalischer Leitung von Generalmusikdirektor Fritz Busch beginnen sollte, setzten von nationalsozialistischer Seite lebhafte Demonstrationen gegen den Generalmusik direktor ein, die sich in Form von Pfeifen und Zischen äußerten, so daß Generalmusikdirektor Busch verhindert war, die Vorstellung zu beginnen. Von anderer Seite gab es auch Beifallskundgebungen für Busch. Da die Demon stranten nicht nachließen, sah Busch sich schließlich veran laßt, das Dirigentenpult zu verlassen nnd sich aus dem Orchesterraum zurückzuziehen.. Vom ersten Rang herab, der stark mit Nationalsozialisten in Uniform besetzt war, forderte ein SA.-Führer zur Ruhe auf und teilte mit, daß die Vorstellung stattfinden würde, und zwar unter musikalischer Leitung von Kapellmeister Striegler. Dieser wurde bei seinem Erscheinen von einigen Mitgliedern der Kapelle durch Händeklatschen begrüßt. Am Schluß der Vor stellung zeigte sich Striegler auf der Bühne und konnte für den lebhaften Beifall danken, der ihm zuteil wurde. Die Opposition gegen Busch ist zum Teil aus seine wenig nachgiebige Haltung bei der notwendig werdenden Verminderung der Bezüge zurückzuftthren, obgleich Busch, der sehr viel durch Gastspielreisen hinzuverdient, einer der höchstbezahltesten Beamten Sachsens ist. Umschwung in den Staatsthcatern. Im Anschluß an die Kundgebungen vor dein Sach fischen Landtag wurde auch auf den beiden Staatstheatern die Hakenkreuzfahne und die Landesfahne gehißt. Zu gleicher Zeit übernahm der Gaukunstwart der NSDAP., das Mitglied des Schauspielhauses Alexis Posse, dis Voll zugsgewalt über die Staatstheater. Die Disziplinargewalt im Opernhaus übertrug er dem Staatskapellmeister Kutzsch bach und die des Schauspielhauses dem Schauspieler Rud. Schröder. Das dramaturgische Büro wurde vorläufig Dr. Nufer übertragen. — Die Vorstellungen in beiden Häusern Verliesen bis aus den geschilderten Zwischenfall ordnunas- mäßig. * An der Grenze geschnappt. In der Nähe von Steinigtwolmsdorf wurde der Anstreicher Goeder aus Radeberg, der der Kommunistischen Partei angehört, zusammen mit einem Parteigenossen namens Liebscher aus Ottendorf- Okrilla festgenommen, als beide im Begriff strnden, die tschechische Grenze zu überschreiten. Die beiden Aus reißer wurden in das Amtsgerichtsgefängnis Schirgis walde eingeliefert. Kommunisten demonstrieren mit SA.-Abzeichen. In Chemnitz kam es zu Ansammlungen in der Brückenstraße. Die Menge, unter der sich Personen mit SA.-Abzeichen befanden, bedrohte die Polizei und machte Miene, das Kaufhaus Schocken zu stürmen. Die Polizei konnte die Ruhe wieder Herstellen. Wie von der Polizei einwandfrei festgestellt wurde, handelte es sich bei den Per sonen mit SA.-Abzeichen um Kommunisten, die sich zur Irreführung des Publikums die nationalsozialistischen Abzeichen angelegt halten. Die Zeitschrift des „Betricbsanwaltes" verboten. Gustav Winters in Leipzig erscheinende Wochenschrift „Wahrheit und Recht" ist auf die Dauer von vier Mona ten verboten worden, weil in den Nummern 7 und S Ausführungen enthalten sind, die geeignet sind, die Mit glieder der Reichsregierung und andere Organe des Reiches verächtlich in machen. Börse. Sandel. Wirtschaft. Amtliche sächsische Notierungen vom 8. März. Dresden. Die Kaufaufträge überwogen und das Geschäft war wieder verhältnismäßig lebhaft. Es gewannen Berliner Kindl 10, Schubert u. Salzer 9,5, Sächsische Bank 5, Zwickauer Kammgarn 6, Kulmbacher Rizzi 3,5, Elektra 3, Uhlmann und Gebrüder Unger je 2,5 Prozent, wogegen Ver. Photo und Jndustriewerke Plauen je 2 und Reichsbankanteile 1,5 Prozent verloren. Renten und Goldpfandbriefe veränderten sich nur unbedeutend, lagen aber ebenfalls freundlich. Leipzig. Der Aktienmarkt war weiter fest. Reichsbank ver loren zwar 2,5, Mansfeld, Steingut Colditz und Stöhr je 1 Prozent, jedoch gewannen Schubert u. Salzer 11 und im Verlaufe noch ein weiteres Prozent, ferner stiegen Rositzer Zucker 6,25, Halle-Zucker und Thür. Wolle je 2 und Leipziger Kammgarn, Hugo Schneider und Thür. Salinen je 1 Prozent. Am Anlademarkl gab es bei nicht unfreundlicher Tendenz nur unwesentliche Veränderungen. Chemnitzer Produktenbörse. Weizen tnl. 75 Kg. 200^-204, Roggen sächs. 71 Kg. 162—166, Sandloggen 71 Kg. 163—170, Sommergerste 180—195, Wintergerste 170—174, Hafer 131—137, Weizenmehl 70 Prozent 36.75, Roggenmehl 60 Prozent 27.00, Weizenkleie 9.00—9.50, Roggenkleie 8 75—9 25, Wiesenheu lose neu 6.00, Getreidestroh drahlgepretzl 3.00. Geschäftsgang: Alles ruhig. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 9 März Auftrieb: 38 Ochsen, 7 Bullen, 32 Kühe, 692 Kälber, 189 Schafe, 629 Schweine. — Preise: Rinder, Schafe belanglos: Kälber: b) 38—42 (65); c) 34—38 (66); d) 30—33 (58); e) 20—25 (46). Schweine: a) 40 (50); b) 39—40 (51); c) 38 bis 39 (52); d) 36—37 (51). — Aeberstand: 37 Ochsen, 4 Bullen, 30 Kühe, 22 Kälber, 107 Schafe, 126 Schweine. — Geschäfts gang: Alles schlecht. Amtliche Berliner Notierungen von! 8. März. Börsenbericht. Nach dem kleinen Schwächeansall des Vor tages was das Geschäft wesentlich ruhiger. Die Kurse bröckel ten infolge des geringen Ordcreingangs eher noch etwas ab. Nach den ersten Kursen konnte sich die Tendenz allgemein be festigen. Anscheinend sind Blankoabgaben der Spekulation erfolgt, die, als keine weitere Ware an die Märkte gelangte, zu Deckungen schritt. Tagesgeld entspannte sich auf 4°/» Prozent. Im Verlauf entwickelte sich eine neue spontane Haussebewegung. Größere Käufe des Privatpublikums gaben diesen Märkten das Gepräge. Die Reichsbank setzte den Dollarkurs heute weiter auf 4,15 herab. Devisenbörse. Dollar 4,14—4,15; engl. Pfund 14,68 bis 14,72; holl. Gulden 169,93—170,27; Danz. 82,42—82,58; franz. Franc 16,60—16,64; schweiz. 81,52—81,68; Belg. 58,94—59,06; Italien 21,46—21,50; schwed. Krone 77,42—77,58- dän. 65,33 bis 65,47; uorweg. 75,02—75,18; tschech. 12,46—12,48; österr. Schil ling 48,45—48,55; Argentinien 0,82—0,83; Spanien 34,96—35,04. Produktenbörse. Das Angebot war wesentlich stärker. Um nicht den Unterschied zwischen Weizen- und Roggenpreisen zu vergrößern, wurde besonders am Roggenmarkt gestützt, wo es zu Preisrückgängen von 1—1,75 Mark kam. Terminweizen lag un! 1,25 Mark schwächer. Getreide und Olsaaien per 1000 Kilogramm, sonst bei 100 Kilogramm in Reichsmark: 8. 3. 7. 3. Weiz , märk. 199-201 199-201 pommersch - - Rogg., märk. 155-157 155-157 Braugerste 172-180 172-180 Futtergerste 163-171 163-171 Sommergerste — — Wintergerste — — Hafer, märk. 126-129 126-129 pommersch. — — westpreuß. — — Weizenmehl per 100 KZ fr Berl, br inkl. Sack 23,7-27,2 24,0-27,2 Roggenmehl per 100 KZ fr. Berl, br inkl. Sack 20,9-22,8 21,1-22,8 8. 3. 7. 3. Weizkl. f. Bln. 8,7-9,0 8,7-9,0 Roggkl. f. Bln. 8,7-9,0 8,7-9,0 Raps - — Leinsaat — — Viktoriaerbs. 21,0-24,0 21,0-24,0 kl. Speiseerbf. 19,0-21,0 19,0-21,0 Futtererbsen 12,0-14,0 12,0-14,0 Peluschken 12,0-13,5 12,0-13,5 Ackerbohnen 12,0-14,5 12,0-14,5 Wicken 13,5-15,5 13,5-14,5 Lupine, blaue 8,5-10,0 8,5-10,0 Lupine, gelbe 11,5-12,7 11,5-12,7 Serradelle 17,0-23,0 17,0-23,0 Leinkuchen 10,7 10,7 Erdnutzkuchen 10,6 10,6 Trockenschntzl. 8,7 8,7 Soyaschrot 9,2-10,3 9,2-10,3 Kartosselflock. - — Baumwollsaatkuchenmehl 5,00 Mark. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seilen Verlag und Druck: Buchdruckeret Arthur Zschunke VerlagsleUung: Paul Kumberg, Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig für Anzeigen u. Reklamen: A Römer fämtl in Wilsdruff Wilsdruff, am 9. März 1933. Rose, Vorsteher. seckem, ckei an IWWMWS. «WEtliW leicket, teile ick gein kostenfrei mit, was meine brau scknell unck billig kurierte. 12 pkg. Rückporto erb. Hans lVlüller, Obersekretai a. v., vrescken 337, VValpurgisstraöe 9, IV. SM Milmmin siik MÄkiiss «O llNWkltd Deutsche Männer, deutsche Frauen, Kameraden! Gedenket der gefallenen Kameraden am Volkstrauertage, Sonntag, den 12. März 1933. Am Volkstrauertage stehen wir in ernster Besinnung und stil ler Einkehr vor den schlichten Kreuzen, die sich wie ein Wall rings um unserVaterland ziehen. Mit sehnsüchtigem Herzen wan dern die Gedanken über die deutschen Grenzen zu dem Fleck chen Erde, das den Sohn oder den Vater, den Geliebten oder den Bruder birgt. Es ist unsere Pflicht und unsere höchste Aufgabe, dem Trauer gottesdienst zu Ehren unserer gefallenen Helden in der hiesigen Kirche beizuwohnen. Der Verein stellt mit Fahne und mit bewaffneter Abteilung am Sonntag, dem 12. März, vorm. ^9 Ahr im Vereinslokal. Abmarsch tz,9 Ahr in die Kirche. Nach dem Gottesdienst findet anschließend Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal und auf dem Ehrenfriedhof statt. Orden und Ehrenzeichen sind anzulegen. Ich bitte alle Herren Vereinsvorstände (Liedertafel, Sänger kranz, Anakreon, Turnverein), Feuerwehr, Sanitätskolonne so wie die Priv. Schützengesellschaft und die vaterländischen Ver bände (Stahlhelm, NSDAP.) Fahnenabordnungen zu entsen den. Stellpunkt: ^9 Ahr Hotel „Weißer Adler". Abmarsch -69 Ahr. Ferner bitte ich alle Kameraden, zu Ehren der Toten des Welt krieges die Flaggen aus Halbmast zu setzen. „Ein Volk, das seine Toten ehrt, ehrt sich selbst!" Kin treues lllutlerkerr list aukxekort ru scklsxen! Nittwock krük versckieck unsere liebe /Cutter, 8ckwieger-, OroL- unck vrgrollmutter krsu Lmma verw. I^ebiMu geb. /Culler nack kurzem Neicken im Mer von 86 sakren. vnkersckork, sm 8. älärr 1933. Vie traueraäea vmlesdUebenea. Oie veerckigung kincket donnabenck nackmittags 3 Adr vom Drauerkause aus statt. Freibank. Freitag, den 10. März 1938, von nachmittags 3 Uhr an Verkauf von Schweinefleiich in rohem Zustande zum Preise von 30 Pfg. pro Pfund. Wilsdruff, 9. März 1933. Der Stadtrat. Amtliche Verkündigungen Die Ausgabe von Reichsbezugsscheinen ür verbilligles Fleisch und Kohlen an die laufend unte, stützten Wohlfahrtserwerbslosen, Mittellosen, Sozial- und Kleinrentner erfolgt am Freitag, dem 10. d. M., im Wohlfahrtsamt. Stadtrat Wilsdruff, am 8. März 1933 w- t.Mawil'kekMlMk e. O- m. b. II. empkiek t HeiniguaL von M 8sslgmnmMWsmm, W Mise III SN WWW Mil MWÄ« Vie Anlage stekt suck IPcktmilglieckern rur Vertilgung. Oie Preise sinck cker keutigen blotreit angemessen. 11 nn^ SV Ilirs OssiiMsit liZW von Wiimlsii Muss sd kostenlose veratung oe> nennst tarnst Nartmann, WUsarun vreiderger 81r. 108 (Stackt vrescken), pernrut 44. Zpreckstuncken: iVerklags 0-12 u. 1—6, Sonntags unbestimmt. Ssksmllung Alsr llrsnllsnllsnsnmstglisckki Freitaler RoMWerei mit Kvaftbetrieb K L Lurt Siering Telephon Freital 2151 —Telephon Freital 21Sl Kältst lausend Schlachtpserde zu höchstem Tagespreis. Ket Uvtschtachtungen mit Transportauto Tag und Nacht t«r Stelle. »»»»»»»»»»»»»»»»»»»» billige « 8eisen1a§e » W 1000-Z-kieZe1 nur . . 50 ö > » 500 „ . . 25 § » 250 „ . . 13 § » ? SväßsnAovkvn 1 nur 50 H ! i 1 ffä nur 25 H . M HHIsUvseißv 225-^-8tück nur .... 20 -z D usw. W KM-imsLksrss K?: ui uiz lisbatt 1VO kabaN ? coimnLniäi. Verlangen 8ie kostenlos Vortübrung unv äneetvi o. n. 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W Die Anzeigen-Annahme für den Perfonai- Ameiger des Dakeim befindet sich in k unserer Geschäftsstelle Wilsdruft, M Zellaer Straße 29 Wilsdruffer Tageblatt