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Ferner hat Göring einen Runderlatz an alle preu ßischen Polizeibehörden ergehe» lassen, in dem es u. a. heißt: Ich mache ausdrücklich daraus aufmerksam, daß für die Einstellung als Polizeianwärter in die preußische Schutzpolizei in erster Linie nationalgesinnte Bewerber in Frage kommen. Um Fehlgriffe in dieser Hinsicht zu vermeiden, ersuche ich diejenigen Dienst stellen, die Meldungen für den Eintritt in die Schutzpolizei entgegennehmen, sich in weitgehendem Maße der Mitarbeit der nationalen Verbände (vor allem auch der Gauleiter und Landesführer der SA., SS. und des Stahlhelm) zu bedienen. Die vom Ober präsidenten bestimmten höheren Verwaltungs beamten habe» sich im Hinblick auf die Bedeutung,' die dem Nachwuchs für die Schutzpolizei zukommt, im Be nehmen mit den Leitern der Polizeischulen in besonderen: Maße der Auswahl der geeigneten Bewerber anzunehmen. Aas geplante Propagan-ammisterinm. Betreuung der nationalen Kulturbclangc. Die Vorbereitungen für die Errichtung des Mini steriums für Propaganda und nationale Kultur sind in vollem Gange. Das Ministerium wird Rundfunk, Filin, Theater, Museumswesen und Auslandspropaganda ein heitlich betreuen. Ihr eingegliedert wird wahrscheinlich die Reichszentrale für Heimatdienst. Fraglich ist es, ob die Presseabteilung in dieses Ministerium eingegliederi wird. Als sicher kann es gelten, daß Dr. Goebbels die Leitung dieses Ministeriums erhält. Er dürfte dann sine» deutschnationalen Staatssekretär erhalten. Man nennt i» diesem Zusammenhang den Abgeordneten Schmidt- Hannover. Karl-Lieblnechi-HaW Bürohaus der Polizei. Der preußische Minister des Innern teil: mit: „Aus Grund der Verordnung zum Schutz von Volk und Staal vom 28. Februar 1933 werden die Räunre des Karl-Lieb- knecht-Hauses, der bisherigen Hochburg der KPD., mit den: darin befindlichen Inventar der Verfügungsgewalt des Preußischen Staates unterstellt. Die Räunre werden mit dem heutigen Tage der Politischen Polizei, und zwar ihrer neugcgründeten Ab teilung zur Bekämpfung des Bolschewismus zur Ver- fügung gestellt. Die Flaggen der siegreichen nationalen Bewegung werden als Symbole des wiedererstarkten nationale» Geistes des deutschen Volkes auf dem Karl-Liebknecht- Haus gehißt worden." Übernahme durch die Brandenburger und Berliner SA. Die Übernahme des beschlagnahmten Karl-Liebknecht- Hauses am Bülowplatz inBerlin erfolgte durch die SA. Brandenburg und Berlin. Auf dem Bülowplatz hatte sich eine mehrtausendköpfige Menschenmenge eingefunden. Der oberste Führer der Berliner SA., Graf Helldorf, hielt eine kurze Ansprache, in der er von der Verfügung des Ministers Mitteilung machte und die Bedeutung des Tages würdigte. Er fügte hinzu: Wir SA.-Männer haben zu erklären, daß für jeden SA.-Mann, der vom heutigen Tage an i» Berlin und Brandenburg ermordet wird, drei Kommu nisten mit dem Tode büßen sollen. Dann wurden zwei Fenster an der Front des Lieb knecht-Hauses geöffnet. Aus dem einen wurde eine große Hakenkreuzsahne, auZ dem anderen die alte Reichskriegsflagge herausgehängl. SA., Stahl- Helmer, Polizei und Hilsspolizei salutierten bei der Flaggenhissung, die unter dem Gesang des Horst-Wessel- Liedes erfolgte. Unter den Klängen des Deutschland liedes und des Flaggenliedes erfolgte dann der Vorbei marsch der SA. Aeuwahl des Hamburgischen Senats. Flaggenparade auf dem Rathausmarkt. Die Neuwahl des Hamburgischen Senats hat statt gefunden. Zur Sitzung der Bürgerschaft war die kommu nistische Fraktion nicht erschienen. Es wurden gewählt, nachdem die SPD. Wahlenthaltung erklärt hatte: Die Nationalsozialisten Krogmann (1. Bürgermeister), Richter (Polizeibehörde), Dr. Rothenberger (Justiz- »M Gesundheitsbehörde), Dr. Osterdinger (Hochschulbehörde) von Allwörden (Wohlfahrtsbehörde), Engelken (Handel, Schiffahrt und Gewerbe), die Stahlhelme»- von Pressemiii (Arbeitsbehörde) und Klepp (Landherrenschaft), dic Deutschnationalen Witt (Schulbehörde) und Stavenhage,i (Baubehörde), der Volksparteiler Burchardt-Motz (zweite, Bürgermeister und Jugendbehörde) und der Staätsparteb ler Dr. Matthaei (Finanzdeputation). Als der neue Srnat mit Bürgermeister Krogmann an der Spitze aus den, Balkon erschien, wurde er von de» Menschenmassen stürmisch begrüßt. Unter den Klänge» des Deutschlandliedes und dem Glockenläuten sämtlicher Kirchen gingen an den Fahnenmasten die schwarz-weiß- rotc und die Hakenkreuzsahnen hoch. Neuer polnischer Vorstoß gegen Danzig. Der polnische Rechtsbruch vor dem Völkerbundrat. Die polnische Regierung hat an den Danziger Völker bundkommissar Nosting in der Frage der Danziger Hafen Polizei einen Antrag auf Entscheidung ge richtet, der einen neuen Vorstoß gegen die Danziger Souveränität darsteltt. In diesem Antrag bittet sie de» Bölkerbundkommissar, festzustellen, daß die am 15. Februar durch den Danziger Senat befohlene Einsetzung eigener Danziger Polizeikräfte im Danziger Hafengcbiet eine „aetton ckireete" Danzigs darstelle und unverzüglich aufgehoben werden müsse. Der Danziger Völkerbundkommissar hat die Besetzung der Danziger Westerplatte durch polnische Polizeitruppe» vor den Völkerbundrat gebracht. Die Feststellung des Völkerbundrates soll sich jedoch nicht lediglich auf die Be setzung der Westerplatte, sondern auch auf die Frage der Hafenpolizei ausdehnen. * Gegenüber den Gerüchten über polnische Truppenverschiebungen im Korridor und e,ne Verstärkung der polnischen Garnison in Gdingen wird an amtlicher Berliner Stelle erklärt, daß davon nichts bekannt sei. * Zwei reich-deutsche Studenten im polnischen Korridor verhaftet. Weil sie sich deutsch unterhielten. Wie erst jetzt bekannt wird, wurden am Sonntagnach- wsttag auf dem Dirschauer Bahnhof zwei reichsdeutsche Studenten der Danziger Technischen Hochschule, die sich am Wahlsonntag nach Marienburg begeben hatten und sich aus der Rückreise nach Danzig befanden, ohne Grund verhaftet. Die Verhafteten sind die reichsdeutschen Stu denten Betjahn und Götze. Beide wurden, da sie sich auf den, Dirschauer Bahnhof in deutscher Sprache unter hielten, in übelster Weise von de» Polen belästigt, worauf ein polnischer Polizist erschien und beide in Haft nahm. Sie wurden ins Gefängnis gebracht; dort sind sie noch heute. * Danzig, 9. März. (Von einem gelegentlichen Bericht erstatter!) Wie verlautet, hat der Grenzwachkommissar in Neu stadt einen Geheimbefehl an die Grenzwachen erlassen, in dem er diese auffördert, sobald als möglich einen Angehörigen des deutschen Freiwilligen Arbeitsdienstes zu ergreifen. Der Ange hörige des deutschen Freiwilligen Arbeitsdienstes solle von den polnischen Behörden festgenommen und verhört werden. Ge legenheit zur Ergreifung würde sich bieten, sobald der Freiw. Arbeitsdienst in der Grenznahe tätig sein werde. Es schade nichts, wenn bei dieser Gelegenheit die deutsche Grenze ver letzt werde. Er werde persönlich jeden polnischen Beamten del len, der sich bei der Gelegenheit einer Grenzverletzung schuldig mache. Für die Ergreifung des Angehörigen des deutschen Freiwilligen Arbeitsdienstes ist für den Grenzwächter eine Be lohnung von 50 Zloty ausgesetzt worden. Wirtschaft-Minister Dr. Hedrich aus der Leipziger Neffe. „Leipzig, die Messe." Gelegentlich des Empfanges auf der Leipziger Früh ¬ jahrsmesse hielt unter anderem auch Wirtschaftsmmister Dr. Hedrich eine Ansprache. Er führte unter anderem aus: Dem Willkommensgruße des Meßamtes schließe ich mich namens der Regierung des Heimatlandes der Leip ziger Messe von ganzem Herzen an. Mit besonderer Freude begrüße ich die Herren Minister des Reiches und der Länder, weil sie durch ihr Erscheinen bezeugen, daß sie die Leipziger Messe als gesamtdeutsche Tatsache von größter wirtschaftlicher Bedeutung ansehen. Diese Tat sache wird erhärtet durch die Ausstellerstatistik, sie erweist sich als ein getreues Spiegelbild der industriellen Sturk- tur der deutschen Länder. Darum kann Leipzig mit Recht für sich in Anspruch nehmen, d i e allgemeine deutsche Messe, die einzige von internationaler Bedeutung zu sein. Tie Fachgruppe Textilindustrie des Reichsverbanoes der deutschen Industrie bestätigt das dadurch, daß sie auf dieser Frühjahrsmesse zum ersten Male eine Sonderaus- stellung der gesamten deutschen Textilindustrie veranstaltet und zur Dauereinrichtung erklärt hat mit dem ausdrück lichen Bemerken, daß die sonst noch im Deutschen Reiche zurzeit bestehenden Textilmessen nur örtliche Bedeutung haben. Das zur Oberaufsicht über die Leipziger Messe be" rufene sächsische Wirtschaftsministerium ist sich auch der Verpflichtung bewußt,die sich hieraus der deutschen Gesamt wirtschaft gegenüber ergibt, es betrachtet sich dabei als Treuhänder des Reiches. Darum dürfen wir aber auch erwarten, daß Reich und Länder die Leipziger Messe fördern und unterstützen, eben so wie wir es gern und freudig tun mit den Gesamt deutschland angehenden Einrichtungen anderer deutscher Länder. Wie bedeutsam der Güteraustausch für die deutsche Volkswirtschaft ist, beweist die Tatsache, vaß allen tünst lichen Hemmungen des Welthandels zum Trotze noch immer nahezu zehn Millionen deutscher Menschen unmittel bar von der Exportindustrie leben. Daß sich die Regierung des Landes Sachsen bei voller Würdigung der Notwendigkeit, unserer Landwirtschaft zu helfen, für sorgsame Pflege der Exportindustrie einsetzt, werden Sie verstehen, wenn ich Ihnen sage, das sechzig Prozent des sächsischen Volkes in der Industrie und davon mehr als ein Drittel für den Export arbeitet. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 9. März 1933. Merkblatt für den 10. März. Sonnenauigana 6" l Mondaufgang 15°° Sonnenuntergang 17°'> Monuntergang 5' 1776: Königin Luise von Preußen geb. Schutz den Weidenkätzchen. Wer aus dem Walde, vom Felde oder aus Gärten Weidenkätzchen entwendet, wird nach dem Forst- und Feldstrafgesetz mit Geld- oder Haftstrafe be legt. Wird die Tat zum Zwecke der entgeltlichen Veräußerung* begangen, so tritt Gefängnisstrafe bis zu sechs Monaten ein. Auch die vorsätzliche Beschädigung von Weiden ist strafbar. Das gewerbsmäßige Feilbieten, Versenden, Verkaufen, sowie das sonstige Veräußern von Weidenkätzchen ist ebenfalls verboten. Bestraft wird auch derjenige, der keinen erlaubten Erwerb der Weidenkätzchen nachweisen kann. Das Verbot bezweckt den Schutz der wildwachsenden Weidenkätzchen u. erstreckt sich nicht auf die in Handelsgärtnereien zum Schnitt angepflanzten und gezogenen Weiden. Wer derart gezogene Weidenkätzchen aus Handelsgärtnereien bezogen hat, feilbietet und veräußert, muß im Besitze eines schriftlichen Ausweises über den Erwerb vom Handelsgärtner sein. Der Ausweis muß vom Gemeinderat der Niederlassung des Handelsgärtners beglaubigt sein und außer dem Zeitpunkt des Erwerbes auch die Menge der erworbenen Kätzchen angeben. Die Polizeiorgane sind angewiesen worden, jeden Zuwiderhandlungsfall unnachsichtlich anzuzeigen. Lehrgänge für Stadtrandsiedlsr. Der wirtschaftliche Erfolg der Stadtrandsiedlung (Kleinsiedlung und Kleingarten) in Gar tenbau und Kleintierhaltung hängt in erster Linie davon ab, daß Fehler in der Bewirtschaftung vermieden werden, also, daß sachkundig gearbeitet wird. Da die wenigsten Siedler und Kleingärtner bereits von früher her genügende Erfahrung in Gartenbau und Kleintierhaltung besitzen, außerdem auch viele gartenbaulichen Lehren, nach denen früher gearbeitet wurde, in der Zwischenzeit verbessert worden sind, ist eine umfassende und möglichst praktische Aufklärung der Stadtrandsiedler äußerst zweckmäßig und wird von den Siedlern selbst dringend ge wünscht. Das sächsische Arbeits- und Wohlfahrtsministerium will diesen Erfordernissen Rechnung tragen und hat die staat lich anerkannte Landesstelle für Kleingartenwesen, Dresden- A. 1, Beuststraße 3, mit der Durchführung der kostenlosen Lehr gänge beauftragt. Soweit noch Platz vorhanden ist, begegnet die Teilnahme anderer Siedler und Kleingärtner keinem Be denken. Für Wilsdruff und Kmgegend läuft ein Lehrgang am 10. März in der Volksschule Wilsdruff. Leiter Lehrer Anders, Wilsdruff, Löbtauer Straße 298G. Einzelheiten sind aus den Aushängen in den Arbeitsämtern und Zahlstellen der Fürsorge sowie bei den Siedler- und Kleingartenvereinen zu erfahren. Im Verein junger Landwirte, der am Dienstag abend im Adler tagte, hielt nach Erußworten des Vorsitzenden Bruch holz- Röhrsdorf Landbundvorsitzender Zimmermann- Wolkau eine zündende Ansprache, der er das Dreigestirn „Pflug, Schwert und Glaube" zugrunde gelegt hatte. Die jetzi ge Lage, so führte er u. a. aus, erinnere lebhaft an die Be geisterung 1914, der aber nach dem beispiellosen Siegeszug der Rückzug an der Marne folgte, weil bei den Führern Eifer süchteleien und eine Verkennung der wirklichen Lage platzge griffen hatten. Heute beseelt das deutsche Volk die gleiche Be geisterung wie 1914, sorgen wir dafür, daß die Einigkeit im nationalen Lager bestehen bleibt und immer unlösbarer zusam mengeschweißt wird. Denn mit dem Wahlsiege ist es nicht ge tan; nun erst beginnt die eigentliche Arbeit und der Kampf. Der Landbund hat in den letzten Wochen seine ganze Kraft für die Einigung der nationalen Front eingesetzt und der Land mann kann nun zum ersten Male wieder freudig den Samen der Erde anvertrauen, denn er weiß, seine Arbeit wird nicht mehr vergebens sein. Das erfordert aber auch besondere Pflichten von ihm. Er muß bereit sein, das Aeußerste an Ar beitskraft herzugeben und dabei größte Entbehrungen auf sich nehmen. Denn auch die nationale Regierung kann die Ver hältnisse nicht von heute auf.morgen bessern. Aber sie hat das ganze Vertrauen, daß sie es schafft. Ungeheure erzieherische Arbeit gilt es an uns selbst zu leisten. Nicht der Besitz macht den Wert des Menschen, sondern seine inneren Qualitäten. Der alte Grundsatz von Treu und Glauben muß wieder Achtung erhalten. Die große deutsche Schicksalsgemeinschaft braucht edle, hilfreiche und gute Menschen. Pflug, Schwert und Glau ben müssen wieder harmonisch vereint sein. Das ganze Volk muß einig sein, wenn es einmal an die Bereinigung der gro ßen außenpolitischen Fragen geht. Dazu bedarf es des Glau bens an die Heiligkeit unserer Sache. Unsere christliche Reli gion muß die Grundlage unserer Gesinnung sein; denn nur Pflug, Schwert und Glaube harmonisch vereint können uns zum Licht emporführen! — Reicher Beifall und Dank folg ten den von großer Liebe zum deutschen Volke getragenen Ausführungen. Die Weidegenossenschaft Birkenhain hielt gestern nach mittag im „Adler" ihre 26. Hauptversammlung ab, die ihre besondere Bedeutung dadurch gewann, daß die Genossenschaft nunmehr den 25. Auftrieb hinter sich hatte und sozusagen auch das silberne Jubiläum feiern konnte. Der Rückblick auf die ver gangenen 25 Jahre erfüllt mit großer Befriedigung, hat die Weide doch mit ihren Erfolgen die ganze Zeit an der Spitze gestanden. Die Hauptversammlung eröffnete wie alle vorher gehenden der um die Genossenschaft hochverdiente Gutsbesitzer Wetze l-Birkenhain mit begrüßenden Worten an die zahlreich erschienen Mitglieder und verschiedenen Gäste, unter denen sich Oekonomierat Welde-Oberhäslich von der Kreisdirek tion, Landwirtschaftsrat Dr. Raab-Dresden von der Land wirtschaftskammer, Oekonomierat Winkler-Rippien vom Verband landw. Genossenschaften, Reg.-Veterinärrat Hau bold-Meißen, Bezirkstierarzt Reg.-Veterinärrat Dr. Heidrich-Meißen und Tierarzt Zieschang-Wilsdruff befanden. Als Schriftführer fungierte Bürgermeister Döring- Burkhardswalde, als Stimmzähler Gutsbesitzer Kaul und Lippert-Schmiedewalde. Der Geschäftsbericht über das 25 Geschäftsjahr lag gedruckt vor. Er gab erschöpfend Auskunft über die Geschäftsvorgänge und die Erfolge der Weide im ver flossenen Jahre. Am 27. April wurden 275 Rinder und 35 Pferde, also pro Hektar 5,73 Tiere mit 1901 Kilogramm Ge wicht aufgetrieben. Die Schlußwägung erfolgte am 22. Sep tember und wies eine Zunahme pro Hektar von 633 Kilo gramm auf. Die durchschnittliche Zunahme je Tier und Periode betrug 110 Kilogramm, die tägliche Zunahme im Durchschnitt 0,73 Kilogramm je Tier. Der gesundheitliche Zustand der Tiere war ein sehr guter; alte sanitären Maßnahmen besonders die gegen das seuchenhafte Verkalben wurden peinlichst beobachtet. > Die rationelle Wirtschaft ermöglicht auch in diesem Jahre wie der eine Herabsetzung des Weidegeldes um zunächst 5 Pfg. je > Tier und Tag. Zum Geschäftsbericht bemerkte Vorsitzender s Wetzel, daß die Genossenschäft mit den erzielten Erfolgen ! sehr zufrieden sein könne. 11 Mitglieder seien noch vorhanden, die als Mitbegründer der auf Veranlassung des unvergeßlichen Geheimrats Dr. Andrä ins Leben gerufenen Genossenschaft in- ! frage kämen, während 20 weitere bereits an der 2. Hauptver sammlung teilgenommen hätten. Die Erfolge der Weide könn ten noch größer sein, wenn die Mitglieder ihre Tiere immer gut vorbereitet, d. h. nicht so fett gefüttert und an Wind und Wetter gewöhnt, auf die Weide gebracht hätten. Für das neue Weidejahr sei die 1. Rate des Weidegeldes für Kalben auf 25 Mark und für Fohlen auf 40 Mark festgesetzt worden. Man. könne nur wünschen und hoffen, daß die Weide wie bisher ' wachsen und gedeihen möchte. Nun überbrachte der Vorsitzen- ! de der Kreisdirektion, Oekonomierat Welde, die besten Glückwünsche des Kreisvereins, der ja bei der Weidegenvssen- ! schäft Birkenhain Pate gestanden und an ihrem Wohlergehen immer lebhaft Anteil genommen habe. Herrn Wetzel könne er für seine vorbildliche Führung in den 25 Jahren nur besonderen Dank sagen, da er alle Auszeichnungen der Kammer bereit» besitze. Herrn Gutsbesitzer Leuteritz-Klipphausen könne er aber für seine langjährige verdienstvolle Tätigkeit im Auf sichtsrat bezw. als stellvertr. Vorsitzender die silberne Medaille für Verdienste um die Landwirtschaft überreichen, ebenso Pri- vatus Hugo Bretschneider für 25jährige aufopfernde Kassierertätigkeit und Gutsbesitzer Theodor Döring-Lug« für langjährige Dienste in der Aufnahmekommission. Die sil berne Denkmünze heftete er auch dem Weidewärter Heinrich Käthner-Birkenhain an die Brust, der zur größten Zu friedenheit seit einem Vierteljahrhundert die Tiere mit größter Liebe und Aufopferung betreute. Oekonomierat Winkler^ Rippien brachte im Auftrage des verhinderten Hofrat Schönt