Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 22.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193302228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330222
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-22
-
Monat
1933-02
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.02.1933
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rs. seien. Grades Vernehmung beantragt. Neues aus aUer Wett er ich en ng sei nd rir ter >ts >er atz in en Ou >ut lt, ms- iche des chs- len, von des rach ffes Hai ium Uich chen lgen ein- 4., lnde end« Uus- ein- snis iord de» r in Hers »ser inr« :n- trs- «ren nnt daß ge- hon den. alls den ter- das >er '-st- es den vor ab- en ber- für ner nds ö. nn- rum rem Im ein- ge- äch- teilt ren, i» Ostpreußen, kommen. Beide arbeiteten derart Hand n Sand, daß Scheer in Zeitungsiuseratcn Hausangestellt, suchte, diese nach der Umgebung von Dortmund bestellt« und in einsame Gegenden tollte. Dort wurden sie von den im Hinterhalt lauernden Schulte umgebracht und beraubt * So wurde die Emma Schneider von «chccr nach Dort mund-Dorstfeld gelockt und von Schulte erdrosselt. Di« Leiche, die seht äufgesuuden wurde, war »och mit einem Strick umwickelt. Scheer befindet sich in Haft und ist i» r ollen, Umfange geständig. , ähnlicher Weise wie dre Schneider wurde un Aprr! vorige!-. Jahres die 51jährig" WitweSchur aus Hager ermorde!. Auf ein .Heiratsinserat trat sie mit Scheer ir Verbindung und lieh sich zu einem Spaziergang in di, Waldungen zwischen Dortmund und Hagen verleiten. Jhi wurde v 'N Schulte mit einem Holzbeil die Schädeldeck« zertrümmert; die Leiche wurde verscharrt. Ihre Wohnung ivar vollkommen durchwühlt, doch sind den Tälern ! >,00 Mark Bargeld und Sparkassenbücher von insgesamt 7000 Mark entgangen. An der Ermordung des Holzhändlers Narowski aus Witten-Annen war nutzer Scheer und Schulte, de« 25jährige Chauffeur Eberhard Pieper aus Dortmund beteiligt. Pieper ist gleichfalls verhaftet und geständig. Narowski wurde am 8. Februar unter dem Vorwand eines Geschäftsabschlusses von Pieper und Scheer in einem Auto von seinem Büro abgeholt und aus Umwegen nach einem Wäldchen in der Nähe von Holz wickede gebracht. Man band ihn an einen Baum fest und entwendete ihm seine Barschaft von 215 Mark. Während Scheer mit dem Gefesselten im Walde blieb, fuhr Schults im Wagen Piepers nach Annen und holte aus dem Büro Narowstis Scheckbücher und Stempel. Gegen 5 Uhr morgens kehrten sie zurück und zwangen Narowski, zwei Schecks zu unterschreiben. Darauf knebelten sie Narowski und erdrosselten ihn mit einem Strick. Die Leiche ver scharrten sie unter Laub und versteckten sie in einem Schachteingang. Der Haupttäter August Schulte ist flüchtig. Er ist als äutzerst gewalttätiger Mensch bekannt und wird von seinen Komplicen als der „Hinrichte r" bezeichnet Scheer und Schulte sind wegen eines im Jahre 1919 ge meinsam begangenen Lohngeldraubes in Unna-Königs- born mit je sechs Jahren Zuchthaus vorbestraft. Grenzland Chronik. Leitmeritz. Um ein Mädchen. Wegen eines 16- jährigen Mädchens gerieten ein Gastwirtssohn und ein Bahnwärterssohn in einem Gasthause miteinander in Streit. Kurz darauf gingen beide zusammen weg. Als sie längere Zeit nicht nach Hause kamen, wurden Nachforschun gen angestellt. Den Bahnwärterssohn fand man mit durch schossener Schläfe und den Gastwirtssohn mit einem Kopfschutz tot auf. Wie die Erhebungen ergaben, hat der Gastwirtssohn zuerst den Nebenbuhler erschaffen und sich dann selbst eine Kugel in den Kopf gejagt. Eger. Protest mit der Petroleumlampe. Die Rückkehr zur Petroleumlampe haben zehn Dörfer im Egerlande als Protest gegen die zu hohen Licht- und Kraftstrompreise durchgeführt. Das Elektrizitätswerk Tannenmühle verstand sich zu keiner Ermäßigung. Darauf begannen zehn Dörfer mit einem „Lichtstreik", das heißt sie verzichteten auf den Strom, und holten die Petroleum lampen wieder hervor. Nun fragt es sich, wer eher nach geben wird, das Elektrizitätswerk oder die Einwohner. Tschechen devonual... Für den Neubau der landwirtschaftlichen Abteilung der deutschen technischen Hochschule in Tetfchen- Liebwerd haben Arbeitsministcrium und Landesami sämtliche Handwerkerarbciten an tschechische Firmen vergeben. Ein neuer Beweis für die traurige Tatsache, ! daß die Not und Arbeitslosigkeit in den deutschen l Gebieten auch dann kein Verständnis an komvctenter I Stelle finden, wenn Gerechtigkeit, Vernunft und Wirt- I schaftlichleit hundertprozentig für die Vergebung der Auf- i träge nn einheimische deutsche Firmen sprechen. wird, ruft die Erinnerung an Mordanschläge au frühere Präsident e n der Staaten wach. Drei Präsidenten der Vereinigten Staaten sind Mördern znn Opfer gefallen, nnd ein vierter, Theodore Roose, velt, Namensvetter und entfernter Verwandter de! neuen Präsidenten, ist einem gegen ihn geplanten Attenta nur durch eine glückliche Fügung entgangen. Das erste „Präsidentenattentat" war das Attentat au A b r a h a m L i n c o l n , den die Sklavenhalter der Süd staaten der Union wegen der von ihm durchgeführtei Sklavenbefreiung bitter haßten. Er hatte ihnen „das Go fchäft" verdorben, und sie beschlossen, sich an ihm zu rächen Es bildete sich in Washington eine Verschwörergesellschaft die alle einflußreichen Staatsmänner beseitigen wollte, ii der Hoffnung, dadurch einen Wechsel des Regierungs systems herbeiführen zu können. Ein fanatisierter Schar» spieler, I. Wilke sBooth, übernahm es, den Pri» sidenten Lincoln zu ermorden, und führte sein Vorhabei am 14. April 1865 in einem Theater in Washington aus Lincoln wurde in seiner Loge durch einen Schuß in dst Schläfe getötet. Booth konnte in der allgemeinen Aufs regung entfliehen, gelangte aber nur bis Virginia, wo et gefangen, im Schnellverfahren verurteilt und gehäng wurde. Seine Mumie wurde später als Schaunummer ii einem amerikanischen Wanderzirkus gezeigt — der Zirkus« besitzer behauptete wenigstens, daß es Booths eingetrock ncter Leichnam sei. Der zweite Präsident, der das Opfer eines Attentates wurde, war JamesAbraham Garfield. Garfieli war ein „Selfmademan", der sich aus niedrigster Gesell« schastsschicht zur höchsten Würde im Staate empor« gearbeitet hatte. Er hatte in seiner Jugend kaum lese» und schreiben gelernt, war dann nacheinander Tagelöhner, Kutscher, Zimmermann, Buchhalter, bildete sich selbst fort wurde schließlich Lateinlehrer, widmete sich nunmehr der Politik und wurde, da er eine große rednerische Begabung besaß, eines Tages Senator des Staates Ohio. Und nur ging es immer rascher auswärts. Garfield wurde im Kon greß einer der Führer der Republikanischen Partei. Im Jahre 1880 wählte man ihn zum Präsidenten der Ver einigten Staaten. Am 4. März 1881 trat er sein Amt an — ein paar Monate später wurde er auf einem Washingtoner Bahnhof von einem Stellenjäger namens Guiteau, dem ein Stellengesuch abschlägig beschieden worden war, angeschossen. Länger als zwei Monate schwebte der Prä sident zwischen Tod und Leben, bis am 19. September 1881 eine Blutvergiftung seinem Leben ein Ende machte. Das dritte Opfer eines Attentats wurde der Präsideni I William MacKinleh, auf den-am 6. September I 1901 der polnische Anarchist Czolgosz einen Mord« I anschlag verübte. Das geschah in Buffalo, wo der Prä- I sident eine Ausstellung eröffnen sollte. Acht Tage lang I rang der schwerverwnndetc MacKinleh mit dem Tode, l dann starb er. Sein Nachfolger wurde der damalige Vize- i Präsident Theodore (Teddy) Roosevelt. Aus Sachsens Genchissälen. Revision in Kriebel Prozeß. Dresden. Wie wir erfahren, wird die wegen Anstiftung zim Mord an ihrem Ehemann zu fünfzehn Jahren Zuchchans ver urteilte Frau Charlotte Kriebel gegen das Urteil Revtsioi beim Reichsgericht einlegen. Eine Plünderung vor Gericht. Zittau. Der Überfall von Erwerbslosen aus das Lebens mittelgeschäft von Arthur Küchenmeister aus der Bahnhof stratze in Zittau am 17. Dezember v. I. beschäftigte die Groß« Strafkammer in der Verhandlung gegen den mehrfach vorbe straften Bauarbeiter Neumann aus Olbersdorf wegen Land friedensbruches und Teilnahme an einer Plünderung und Zer trümmerung von Schaufensterscheiben sowie gegen den Bäckei Claußnitzer und den Arbeiter Renger aus Zittau wegen Ver teilung von Handzetteln mit der ersolgreichen Ausforderum zur Zusammenrottung der Erwerbslosen und zur Plünderung Neumann wurde unter Zubilligung mildernder Umstände un> Anrechnung der Untersuchungshaft mit sechs Monaien Ge sängnis bestraft und sofort aus der Hast entlassen Die beider anderen Angeklagten wurden mangels Schuldbeweijes koste» los sreigesprochen. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Weißenberg beantragt« nunmehr, den Bücherfachverständigen Grade als sachver ständigen Zeugen zu hören. Der Staatsanwalt bemerkte hiev bei, daß diese Vernehmung notwendig sei, da sie beweisen werde wie systematisch Brokat schon vierzehn Tage vor seiner Ver nehmung seine falschen Aussagen vorbereitet habe, indem ei dafür Sorge getragen habe, daß die von ihm bei Keller unk Furch bezahlten Anzüge nicht in das Gutachten des Bücher sachverständigen hineinkamen. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Nübell, beantragte, den Antrag des Staatsanwalts ab zulehnen, andernfalls, falls das Gericht die Vernehmung Grades für wesentlich halte, den Prozeß zu vertagen, damit der Verteidigung die Möglichkeit gegeben werde, sich in dieses Gebiet einzüarbeiten. Nachdem das Schwurgericht den Antrag der Staatsanwalt schaft bis zum Schluß der Beweisaufnahme zurückgestellt hatte, wurde der Zeuge Riedel noch besragt, ob Brolat ihn ge beten habe, bei dem Kontoauszug die Posten, die er (Brolat) nach der Verhaftung der Sklareks bezahlt hatte, auszulassen Der Zeuge stellt dies als möglich hin, kann sich aber nicht mehr daran erinnern. Der Zeuge Münch, noch einmal vor- gerusen, wird gefragt, ob er seiner Sekretärin die Anweisung gegeben habe, bei dem für den Sachverständigen Grade be stimmten Kontoauszug die Posten, die Brolat bezahlt hatte, auszulasfen. Der Zeuge erklärt, daß dies sein könne, aber er glaube es nicht. Die Zeugen Riedel, Münch und Flachs werden darauf vereidigt. Bei der Vernehmung der kaufmännischen Angestellten Fischer, die Privatsekretärin des Inhabers der Wäschesabrik Gebrüder Mosse war, packte der Verteidiger eins der von Leo Sklarek an Brolat geschenkten Seiden Hemden aus. Unter all gemeiner „Bewunderung" wanderte das „70-Mark-Hemd" durch die Hände der Richler, der Staatsanwälte und der Geschworenen. Brolat erklärte, daß die Sache mit den H-mden der schlimmste Punkt seines Lebens sei, denn er habe sich sehr geschämt, daß er Hemden sür 70 Mark trage. Stadtbankdirektor Hoffmann I bestreitet, daß er Brolat die Hand geküßt habe, vielmehr I sei Brolat es gewesen, der einmal über Leo Sklarek den ! Aussprach getan habe: „Ich habe den Kerl so lieb, ich möchte ihm am liebsten einen Kutz geben." Darauf wurdie die I Beweisaufnahme geschloffen. Attentate auf amerikanische Präsidenten. Drei Präsidenten ermordet. Zanagara, der in Miami das Attentat auf Fran k < lin D. Roosevelt, den künftigen Präsidenten de> Vereinigten Staaten, verübte, ist zu „vorläufig" 80 Jahre» Zuchthaus verurteilt worden. Das „vorläufig" sagt schon daß es sich hier nur um eine Teilstrafe handelt, denn du Fälle Ccrmak und Frau Gill sind.noch nicht abge> urteilt worden, weil die Staatsanwaltschaft erst abwarte» will, ob die beiden schwerverletzten Personen nicht usck ihren Verletzungen erliegen. In diesem Fülle würde Zana gara auch uoch zum Tode verurteilt werden. Das Attentat auf Franklin D. Roosevelt, der an 4. März in das Weiße Hans in Washington einziehe» Versuchter Naubüberfall auf eine Filiale der Berliner StädHschen Sparkasse. In Berlin-Steglitz drang derFrisem H. Dormg mit erhobener, scharf geladener Pistole in die -i"wle der Städtischen Sparkasse ein. Er bedrohte die an wesenden Beamten mit seiner Waffe und versuchte das aus dem Kassentisch ausgebreitete Geld an sich zu reißen. Ein Stadtbankassistent warf sich dem Bankräuber entgegen und konnte ihn mit Hilfe anderer Personen überwältigen und festhalten. Inzwischen waren Polizeibeamte herbeigerufen worden, die Döring festnahmen. ;ch nz zu m, Spori in Sachsen. Oybiner Motor Skijöring voraussichtlich am 26. Februar. - ADAC, bekanntgibt, soll am kommenden Sonntag, gunsttge Wetterverhältnisse vorausgesetzt, bas feit langem auf dem Programm stehende Motor-Skijöring vurchgefühn werden. Dtartberechttgt und alle Motorradfahrer, ohne Rückücht auf ^er Lizenz Die Meldungen find zu richte» an Zittau, Auguftusallce 14b, bei der erhältlich sind, Cs ist zu hofscu, daß einzelne organisierte Veranstaltung endlich durchgesuhrt werden kann. Kleine Müiriütten. Baden lehnt ein Verbot des Badischen Beobachters ab. Karlsruhe. Reichsinnenminister Dr. Frick hat an das adische Innenministerium die Forderung gerichtet, den Badischen Beobachter (Zentrum) wegen seiner Kritik an der Rundfunkrede des Reichskanzlers Hitler in Stuttgart auf die kauer von acht Tagen zu verbieten. Die badische Behörde lehnte die Ausführung dieses Verbots ab und ries die Ent- uhetdung des zuständigen Senats des Reichsgerichts in Leipzig an. Seine frühere Braut erschossen. Gladbach. Vor einigen Wochen hatte die 22jährige Haus- n,gestellte Weger auf Anraten ihrer Mutter das Verbältnis zu ihrem Bräutigam, dem 28jährigen Emil Jansen, gelöst, -er mnge Mann stellte nun seit dieser Zeit dem Mädchen gandia nach und wollte es mit Gewalt dazu bringen, wieder mit ihm zusammenzugehen. In der Nacht schlich sich Jansen in das Haus des Mädchens ein und drang mit vorgehaltenem ievolver >n das Schlafzimmer von Mutter und Tochter vor. utsetzt flüchteten die beiden Frauen in das Treppenhaus, verfolgt von dem gefährlichen Burschen, der hier mehrere Lchufse aus das Mädchen abgab, das, von mehreren Kugeln getrosten, zusammenbrach. Sie starb bald darauf. Der Täter vurde verhaftet. Hrolals undatierte Schneider- qnittungen. Die Verteidigung beantragt Vertagung des Prozesses. In dem Meineidsprozeß gegen den ehemaligen Direktor der Berliner Verkehrsgeseüschaft F ritzBrolul wurde die Zeugenvernehmung fortgesetzt. Zunächst wurde die Sekretärin Lebrenz vernommen, di< in dem Disziplinarversahren gegen die Berliner Stadtbank direktoren als Protokollsührerin tätig gewesen war. Die Zeugin bestätigte die Aussage des Untersuchungsführers, des damaligen Regierungsrates und jetzigen Landrates Ta- polskt. Der nächste Zeuge ist der Kaufmann Flachs, dei Inhaber des Mabschneiderateliers Keller und Furch Flachs, obwohl selbständiger Geschäftsinhaber, mußte jahre lang bei den Sklareks als deren Zuschneider auftreten, wenn er den prominenten Freunden der Sklareks Maß nähm Er konnte jetzt dem Gericht keine Erklärung dafür geben warum er bei dem Quittieren der nach der Verhaftung der Sklareks von Brolat rasch bezahlten Schneiderrechnunger kein Datum geschrieben hatte. Der Vorsitzende hielt den Zeugen vor, daß dadurch unbedingt der Eindruck erweck worden sei, als ob Brolat die vier Rechnungen, die man ihn statt einer gemeinsamen Rechnung mit verschiedenen Daker ausgestellt hatte, an diesen vier verschiedenen Daten bezahl! habe. Der nächste Zeuge, Kaufmann Münch, Mitinhaber der Maßschneiderei Keller und Furch, ver mochte auch nicht anzugeben, warum unter die Brolat aus gestellten Quittungen keine Daten gekommen sind. Der Zeuge konnte auch keine Erklärung dafür abgeben, warum der Büchersachverständige Grade, der sür denSklarek- Prozetz Aufstellungen darüber machen mußte, welche Beträge die einzelnen städtischen Beamten durch Brolat und welche Beträge Brolat selbst bei der Firma Keller und Furch bezahl! hatten, keinen Einblick in die Bücher nehmen konnte, aus denen hervorging, daß Brolat die seit Dezember 1928 von der Sklareks bezogenen Anzüge nicht bei den Sklareks selbst, sondern bei Keller und Furch bezahlt hatte. Der nächste Zeuge, Bücherrevisor Riedel, der damals Buchhalter bei der Firma Keller und Furch war, meinte bei seiner Zeugenvernehmung, daß von ihm lediglick aus Versehen die Daten unter den Quittungen der Rechnung«» für Brolat und die Stadtbankdirektoren weggelassen worder Eine Tanzschule als Diebesversteü. Ein großer Pelz- I Wareneinbruch, der vor kurzem in Leipzig verübt wurde, I und bei dem der Einbrecherbande für etwa 20 000 Mark I Pelze und Felle in die Hände fielen, ist von der Berliner I Kriminalpolizei aufgeklärt worden. Ein großer Teil der Beute wurde in einer Berliner Tanzschule bei der Tän- I zerin Kohn-Remona beschlagnahmt. Die ganze Bande von I Einbrechern und Hehlern, fünf Frauen nnd vierzehn I Männer, konnten festgenommen werden. Es handelt sich I zum größten Teil um Polen und Staatenlose, die sich I unangemeldet in Berlin aufhielten. I Das Urteil gegen die Sparkassenräuber von Lockstedter i Lager. Bor dem Altonaer Schwurgericht hatten sich vier I Arbeiter und ein Autoführer aus Hamburg, die am I 29. Oktober 1932 in Lockstedter Lager die Nebenstelle der I Suder Landsparlasse überfallen und einen Geldbetrag I von etwa 3300 Mark geraubt hatten, zu verantworten. I Das Schwurgericht verurteilte einen der Angeklagten zu i fechs Jahreu Zuchthaus, die anderen wurden zu Gesang- ! nisstrafen von sechs Monaten bis zu vier Jahren ver- > urteilt. - Die Kommunalbeamten von Grodno im Hunger- > streik. Da der Magistrat von Grodno (Polen) seinen Be amten seit November keine Gehälter mehr gezahlt hat, sind 250 Kommunalbeamte in den Hungerstreik getreten. Diesem Hungerstreik schlossen sich hundert Ruhegehaltsempfänger au Der Magistrat beantragte beim Innenministerium eine Anleihe zur Ablösung der rückständigen Gehälter. Von einer Steinlawine verschüttet. Bei einer Tal sperre in der Provinz Valencia stürzte ein Felsblock, der eine Steinlawine mit sich riß, auf einige Arbeiterbaracken. Sechs Arbeiter wurden tot geborgen, acht schwer verletzt. Eine Frau mit ihren drei Kindern befindet sich noch unter den Trümmern. Die kolumbianische Gesandtschaft in Luna in Brand MteZ Die Gesandtschaft in Lima (Peru) ist von einer fanatischen Menschenmenge Brand gesteckt und zerstört worden Der kolumbianische Gesandte und s-üneÄmftie sich in der chilenischen Gesandtschaft in Sicherheit bringen. Schwere Cxplosionskalastrophe in Schanghai. In einer Gummifabrik iu Schanghai ereigneten sich zwei schwere Explosionen. Die Zahl der Todesopfer wird aus rund 200 geschätzt. Bisher wurden 8 V I Leichen geborgen. 70 Menschen sind mit schweren Ver- I letzungen ins Krankenhaus gebracht worden und über 106 j werden noch vermißt. Die Explosionen ereigneten sich in zwei Gasolin Vullanisierapparaten in der Fabrik. Durch die erst« Explosion wurde ein zweistöckiges Gebäude zerstört, Alle Personen, die in diesem Gebäude arbeiteten, wurden entweder getötet oder schwer verletzt. Teile von Ma schinen, Steine und Eisenstücke flogen durch die Luft. Kurz danach brach ein Großfeuer aus. Einige Sekunden später ereignete sich eine zweite Explosion. Dadurch wurden das Dach und die Mauern eines Boiler-Raumes in di« Luft gesprengt. 160 Mädchen, die dort arbeiteten, wurden in ein Feuergefchleudert, das im Stock werk darunter wütete. * Bisher 150 Tote beim Schanghaier Explosionsunglück. Schanghai. Zu dem Ervlosionsunglück in der Schanghaier Gummisabrik wird ergänz-nd gemeldet, daß bisher 150 Todes opfer zu verzeichnen sind. Weitere 200 Arbeiter sind teils schwer, teils leichter verletrt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)