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Wilsdruffer Tageblatt : 09.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193302098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330209
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-09
-
Monat
1933-02
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.02.1933
- Autor
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ins warme Zimmer un- ans Licht gebracht worden, dann er scheint in wenigen Wochen die große Blüte. In kurzer Zeit erreichen nun die Seitenblätter ihre volle Große, der Blüten- stand schiebt sich in der Mitte durch und bald wird das ganze Zimmer von dem Geruch der in vielen Farben leuchtenden Hya zinthen beherrscht Werden die Blumen im Schlafzimmer gehalten, dann ist es allerdings vorteilhaft, sie des Nachts zu entfernen, da der starke, von mehreren Blüten kommende Ge ruch empfindlichen Menschen Kopfschmerzen verursacht. Die sog. spanischen Schatzschwindler suchen immer noch Leichtgläubige. Nach allen Gegenden Sachsens entsenden sie von Spanien aus ihre vervielfältigten Briefe an Personen, die nach ihrer Meinung über einige tausend Mark Geld verfügen. Unter dem Vorwand, daß nach einem für die Briefschreiber in Spanien durchzuführenden Prozeß eine größere Geldsumme zu erlangen sei, die sich im Geheimfach eines auf einem Bahnhof lagernden Koffers befindet und von der der Briefempfänger den dritten Teil als Belohnung erhalte, versuchen sie ihre Opfer nach Spanien zu locken. Das Landeskriminalamt warnt erneut davor, sich auf diesen altbekannten Schwindel einzulasfen und bittet gegebenenfalls um Anzeigeerstattung bei der nächsten Kriminaldienststelle. Die Kriegsopfer erwarten rasche Hilfe. In Kundgebungen, ! an denen Tausende von Kriegsbeschädigten und Kriegerhinter bliebenen teilnehmen, findet die Notlage der Kriegsopfer ihren Ausdruck. Der Reichsverband deutscher Kriegsopfer hat sich daher telegraphisch an die neue Reichsregierung gewendet, da mit im Rahmen der geplanten sozialpolitischen Maßnahmen auch endlich der Not der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinter bliebenen gesteuert wird. Sofortige Hilfsmaßnahmen der Reichsregierung für die Kriegsopfer wurden für unerläßlich bezeichnet. Der Reichsverband deutscher Kriegsopfer hat ferner weitere Schritte eingeleitet, um seinen angekündigten Forde rungen zum Erfolg zu verhelfen. Die bedeutungsvolle „21". In den bedeutungsvollen poli tischen Ereignissen dieser Tage spielt, wie die „Wandelhalle" bemerkt, die Zahl 21 eine ganz auffällige Rolle. Die bevor stehende Wahl wird die 21. Wahl zum Deutschen Reichstag sein, Hitler ist -er 21. Kanzler des Deutschen Reiches und sein Kabinett ist das 21. Kabinett der Nachkriegszeit. Zahlung von Dienst- und Versorgungsbczügen. Vor den Dienstbezügen der Beamten und derjenigen Ange stellten des Staates, die ihre Bezüge bestimmungsgemäß halbmonatlich im voraus erhalten, ist das zweite drittel für Februar am 18. Februar, vou den staatlichen Per- sorgungsbezügen der Beamten, Lehrer und Hinterblie benen die zweite Hälfte für Februar am 27. Februar zri zahlen. Die Zahlung der Dienstbezüge derjenigen Ang^ stellten, die ihre Bezüge bestimmungsgemäß monatlich nachträglich erhalten, erfährt keine Änderung. Uber du weiteren Zahlungstage wird später Bestimmung getroffeu werden. Glasinstrumentenmachcrci — ein Handwerk. Dei Handwerksausschuß der Gewerbekammer Dresden hat du Glasinstrumcntenmacherei im Hinblick auf die Vielseitig keit und die besonderen Anforderungen, die bei der Er lernung dieses Berufes zu stellen sind, als Handwerk an erkannt. Gute Beschäftigung in der Sächsischen Münze. Di, sächsische Münze in Muldenhütten prägte im Januar sm 250000 Mark Fünfmark- und für 4176 Mark Vierpfennig- Stücke. Muldenhütten war damit von allen deutscher Münzen am besten beschäftigt. Richard-Wagner-Feiern in den sächsischen Schulen Das sächsische Volksbildungsministcrium hat verfügt, daj in sämtlichen Schulen Sachsens am 13. Februar, den 50jährigen Todestage Richard Wagners, der musikalischer nnd nationalen Bedeutung Richard Wagners gedacht wird Falsche Fünfzigrentcnmarkschcine. Seit Mitte ^anuar tauchen in Nordwestdeutschland falsche Fünszig- rentenmarkscheine mit dem Kopfbild eines Landmannes auf. Die Fälschung ist zu erkennen an dem zu dünne« Papier, dem scharf hervortretenden Wasserzeichen, dem ichwachen, undeutlichen Trockenstempel und dem unklaren, vielfach unterbrochenen Untergrunddruck. Auf der Rück- leite ist das Ahrenbündel stärk verschmiert und der es umgebende Zierdruck unklar wiedcrgegeben. Es wird ersucht, beim Auftauchen falscher Scheine die Verbreiter unverzüglich der zuständigen Ortspolizei zu übergeben. Für die Ermittlung der Fälscher hat die Deutsche Renten bank eine Belohnung bis zu 3000 Mark ausgesetzt. Schwere Frostschäden durch Rauhreis. Wie groß die Daum- kchäden sind, die in diesem Jahre Rauhreif und Schnee in vielen Gebieten des Zittauer Gebietes hervorgerüfen haben, wird jetzt nach Eintreten des Tauwetters erst recht deutlich. Die Eislast war durch häufige Nebel besonders groß geworden und wurde noch durch starken Schneefall erhöht. Sehr viele Bäume haben die Belastung, die mit einem Zentner Eislast auf sechs Kilogramm tragendes Holz errechnet wurde, nicht abgehalten und sind mitten durchgebrochen. Viele Forstgebiele weisen Hunderte und Tausende von Baumstümpfen auf, und überall bedecken herabgebrochene Aeste den Waldboden. — Im Waltersdorfer Revier ist ein etwa zwei Hektar großes Wald- Sebiet, das mit 80jährigen Nadelbäumen bestanden ist, derart w Mitleidenschaft gezogen worden, daß es fast keinen lebens- lähigen Baum mehr hat. In fünf bis zehn Meter Höhe sind hier Tausende von Kiefern und Fichten durch die Eis- und Schneelast abgebrochen. Das allerorts prachtvolle Waldbild M jetzt trostlos verwüstet aus. An einen gewinnbringenden Absatz des Bruchholzes zu Nutzzwecken ist nicht zu denken. Röhrsdorf. Oesfentliche Sitzung der Eemeindeverordneten 'm Erbgericht. Zu der am Mittwoch stattgefundenen Sitzung Ahlten wegen Krankheit entschuldigt Gemeindeältester Scholz und Gv. Bergel. Zuhörer waren nicht anwesend. Zu dem An- Auszahlung der Gelder allwöchentlich an die hiesigen Wvhlfahrtserwerbslosen schlug Bürgermeister Bruchholz nach nochmaliger Anhörung der Amtshauptmannschaft vor, diese nunmehr so vornehmen zu wollen. Ein Antrag Haufe, den Für- ivrgeausschuß von drei Sitzen auf fünf zu erhöhen, wurde gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Punkt 3: Kon- mmandenbeihilfe betr. Zu der von der Amtshauptmannschaft Mellten Anfrage wurde ein Konfirmand in Vorschlag ge- 4: Beihilfe zum Teichschlämmen. Am genügen- oen Wasservorrat bei Feuersgefahr zu schaffen, gibt die Brand- "U"üskammer Beihilfen. Es wird hierzu der Teich von ,, Nitzsche in Vorschlag gebracht. Punkt 5: Reichstagswahl Ar der am 5. März im Erbgericht stattfindenden Wahl wurden der Wahlvorstand und die Beisitzer gewählt, äußer em wurden die Gemeindeverordneten an die am 12. Februar , 0—U Uhr im Gemeindeamt stattfindenden Bezirkstags wahl erinnert. * Tanneberg. Ein Gelegenheitsdiebstahl wurde vergangenen Sonnabend am hellichten Tage in der hiesigen Dammühle ausgeführt. Aus einer in unverschlossener Stube auf einer Kommode stehenden Sparbüchse stahl ein 22jähriger früher in der Dammühle beschäftigt gewesener lediger Bursche aus Siebenlehn einen Geldbetrag. Der Täter wurde noch abends in einem Lokal in Rosien ermittelt, verhaftet und dem Amts gericht Nossen zugeführt. Mohorn. Hauptversammlung des Bienenzüchterverems. Sonntag kamen die Mitglieder des Bienenzüchterverenis im Gasthof zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammen. Der Vorsitzende Ludwig Partzsch gab bekannt, daß im vergangenen Jahr den Mitgliedern wiederum 132 Völker durch Hütten rauch verloren gingen, während die erhaltengebliebenen Völker durchschnittlich einen Hvnigerträg von 5 Pfund brachten. 188 Völker wurden neu eingewintert. — Die Mitgliederzahl stieg von 29 auf 32. Die Iahresrechnung, von Kassierer Pegen ge führt, schloß mit einem Bestand von 103 Mark ab. Die Ver einssteuer beläßt man wiederum bei 3 Mark jährlich. Die Er satzwahlen ergaben einstimmige Wiederwahl der Ausschsiden- den. Eine interessante Aussprache entwickelte sich nach dem Verlesen eines Schreibens betreffs des Prozesses gegen die Staatlichen Hüttenwerke in Freiberg. Es ist nicht zu verstehen, daß es seitens der Geschädigten erst eines Prozesses bedarf, um eine Beseitigung der so klar zutageliegenden schweren Schäden zu erreichen, die die Abgase der Freiberger Hütten werke nicht allein nur den Imkern züfügen. Hunderttausende setzt der Staat bei diesen Werken zu alljährlich, dann müßte vor allem der Staat für Einstellung der Schäden besorgt sein. Mohorn-Grund. Der langjährige Pächter des Gebr. Arn- holdschen Erholungsheims mit Gaststätte „Zu den Linden", Gastwirt Seyfert, siedelt in die Merseburger Gegend-über. Herrndvrf. Hauptversammlung des Homöopathischen Vereins Der Verein hielt im Hasieschen Gasthof seine Jahreshaupt versammlung ab, die vom Vorsitzenden Walter Heise geleitet wurde. Er gedachte zunächst der Verstorbenen des Vorjahres, besonders des so plötzlich dahingeschiedenen Verbandsgeschäfts- führers Max Schumann, dem man nachträglich einen Kranz aufs Grab legen will. Aus dem Jahresbericht ist kurz folgen des zu entnehmen: Die Zahl der aktiven Mitglieder fiel von 149 auf 143, die der passiven von 84 auf 79. Das Rechnungs werk Paul Kadens sprach von einer Ausgabe von 2070.50 M-, so daß der Verein mit einem Bestand von 620.13 M. ins neue Vereinsjahr gehen durfte. Aus -en Wahlen gingen die Aus scheidenden wieder als gewählt hervor. Die Vereinsbeiträge bleiben in gleicher Höhe bestehen wie im Vorjahr. Sein zehn jähriges Stiftungsfest gedenkt der Verein am 22. April zu feiern, das alljährliche Kinderfest fällt infolge der ernsten Wirt schaftslage aus. Der Verein beschloß, besonders bedürftige Mitglieder mit 10 M. zu unterstützen und ihnen die Steuer auf ein Jahr zu erlassen. Niederwartha. Im Rahmen einer Ortsgruppenversamm lung der N.S.D.A.P. bot Pg. Hahne ein interessantes, zeit gemäßes Referat über einen Vortrag von dem Volkswirtschaft ler, Prof. Schöpke-Berlin, über das Thema: Landflucht und ihre Folgen. Eine bildliche, schematische Darstellung zeigte das Verhältnis zwischen Industrie und Landwirtschaft im Jahre 1813 - 1:3, 1870 - 2 : 2, 1913 - 3:1. Die Rettung des deutschen Volkes aus der Wirtschäftsnvt kann nur durch Ab bau der Industrie und Hebung der Bvdenwirtschaft auf dem Wege über den Arbeitsdienst erfolgen. Es besteht der Plan, 12 Millionen Morgen Land vom Großgrundbesitz gegen gute Bezahlung abzutrennen und 20 Millionen Morgen Moorland urbar zu machen. Diese 32 Millionen Morgen Land sollen zu Siedelungszwecken in Millionen Bauerngüter aufgeteilt werden. Es gilt, unserem Führer Hitler zu helfen, daß Deutsch land wieder ein Agrarstaat wird, der auch den Abfluß aus der Industrie aufnehmen kann. Unser Volk braucht Raum! Das Referat wurde beifällig und dankbar entgegengenommen. Bereinskalender Militä'rverein. 11. Februar. „Adler" Versammlung. Freiwillige Feuerwehr. 14. Februar 8 Uhr in der „Ton halle" Dienstveriammlung Sängerortsgruppe. 15. Febr. 8 Uhr Singstunde und Haupt versammlung. Verein junger Landwirte. 14. Februar 4 Uhr „Adler" Vortrag. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 10. Februar: Zeitweise leichte Winde aus Süd bis West. Nur vorübergehendes Aufklaren. Neigung zur Nebelbildung. Tem- peraturverhältnisie nicht wesentlich geändert. Keine erheblichen Niederschläge. Turnen — Sport — Spiel Stuttgarter Sechstageverpflichtungen. Für das vom 17. bis 23. Februar stattfindende Stuttgarter Sechstagerennen, für das bisher die Ialiener Linari-Dinale sowie die Holländer Piet und Ian van Kempen gewonnen worden waren, sind einige wei tere Verpflichtungen getätigt worden. Neuerdigns haben Funda- Maidorn sowie Hürtgen, Oskar Tietz und der Dortmunder Göbel ihre Verträge erhalten. Sachsen un<l Nachbarschaft Aus dem Landtage. Untersuchungsausschuß über die Steuerverwaltung. Der Untersuchungsausschuß des Sächsischen Landtages über die Steuerverwaltung unter dem früheren Finanz minister Dr. Weber beschäftigte sich mit den Berichten der Berichterstatter. Ein Ersuchen des Abg. Dr. Weber, ihn zu den Berichten zu hören und seinen schriftlichen Bericht anzufügen, wurde durch eine linke Mehrheit abgelehnt. Abg. Dr. Weber, der dann in Vertretung eines verhin derten Abgeordneten zugelassen wurde, nahm zu den An griffen Stellung, insbesondere wies er darauf hin, daß es sich im Falle des Handwerkserholungsheimes ,:m keine Aktiengesellschaft, sondern um einen Versicherungsversin auf Gegenseitigkeit handelt, der in der Hauptsache die Krankenversicherung für selbständige Gewerbetreibende be treibt. Dem angeblichen Vermögen stehen Rentenanwart schaften und Lebensversicherungsansprüche gegenüber. Die Befreiung des Handwerkererholungsheimes von der Miet zinssteuer sei deshalb erfolgt, weil die Heime anderer Berufsstände, insbesondere der Beamtenschaft, ebenfalls von dieser Steuer befreit sind. Die Abstimmung ergab die Ablehnung des Gutachtens des sozialdemokratischen Be richterstatters und die Annahme des Gutachtens des Abg. Enterlein. Aushang des Aufrufes der Reichsregierung. Das Gesamtministerium teilt mit: Die Reichsregie- rung hat die Reichszentrale für Heimatdienst beauftragt, den Aufruf der Reichsregierung vom 1. Februar 1933 im gesamten Reichsgebiet in möglichst weitem Umfange an zuschlagen, und die Landesregierung ersucht, die Reichs zentrale für Heimatdienst dabei zu unterstützen. Diesem Ersuchen entsprechend wird angeordnet, daß. der Aufruf der Reichsregierung in den sächsischen staatlichen Dienst gebäuden an einer geeignet erscheinenden Stelle auszu hängen ist. Den Gemeindebehörden wird anheimaegeben, entsprechend zu verfahren. * Freital. Großzügiges Entwässerungs projekt. Der Rat zu Dresden stimmte in seiner letzten Sitzung dem Abschluß eines Vertrages mit der Drewag über die Entwässerung der Stadt Freital zu. Dadurch soll im Einvernehmen mit Freital und dem Zweckverbande für die Wasserversorgung der Gemeinden des Plauenschen Grundes eine einheitliche und einwandfreie Beseitigung der Abwässer im Plauenschen Grunde zunächst bis zur Grenze Freital-Hainsberg, später bis Tharandt, ermög licht werden. Dresden. Umfangreiche Straßenbahn arbeiten. Mitte Mäckz sollen hier umfangreiche Straßen bahnarbeiten in Angriff genommen werden. Die Ama lienstraße und die Waisenhausstraße sollen in Zukunft nur noch eingleisig befahren und durch Verlegung der Linien durch die Ringstraße und den Friedrichsring (wo die Straßenbahn verkehrswidrigerwcise gegen den Verkehrsstrom fahren soll) von dem Gegenverkehr frei gemacht werden. An der Bürgerwiese soll eine gefährliche S-Kurve beseitigt werden. Schließlich sollen noch sämtliche Gleise in der Prager Straße erneuert (statt überhaupt endlich beseitigt) werden. Der Autobusverkehr wird zeitweise durch andere Straßen aefübrt werden. Großröhrsdorf. Politische Reibereien. Im Verlaufe einer nationalsozialistischen Versammlung, in der über die Verhältnisse im Konsumverein Pulsnitz nnd Umgebung gesprochen wurde, kam es zu größeren Tumul ten, als die Persammlungsleitung dem Geschäftsführer des Konsumvereins das Wort verweigerte. Die Versammlung mußte aufgelöst werden. Vor dem Saal entwickelte fick dann eine Schlägerei, bei der mehrere Personen verletz: wurden. Ein überfallkomando stellte die Ruhe wieder her. Frohnsdorf. Vergebliche Flucht ins Bett Por einer Arbeitslosenstempelstelle teilte hier ein Kommu nist aus Langenleuba-Niederhain namens Mahler ver botene kommunistische Flugblätter aus, die vom Gendar meriebeamten beschlagnahmt wurden. Darauf drang Mahler mit anderen Gesinnungsgenossen auf den Beam ten ein und entriß ihm die Blätter, wieder. Er flüchtete, wurde aber in seiner Wohnung im Bett versteckt vorgefun den und ins Gerichtsgefänguis gebracht. Gersdorf (Bezirk Chemnitz). Einspruch gegen Bürgermei st er st ellvertrete r. In der ersten Sitzung des neugewählten Gemeindeverordnetenkolle giums, in dem zehn Linke nur neun Rechten gegenüber stehen, wurde der Kommunist Bruno Petzold zum Stell vertreter des Bürgermeisters gewählt. Gegen diese Wahl legte der nationalsozialistische Gemeindeverordnete Zobel Einspruch ein. Die Amtshauptmannschaft Glauchau als vorgesetzte Behörde hat dem Einspruch stattgegebm und angeordnet, daß die Wahl des Bürgermeisterstellvertreters zu wiederholen ist. Jahnsbach. Feuer. In einer Scheune des Land Wirts N. Müller brach Feuer aus, das sich mit ungeheuere: Geschwindigkeit auch auf das Wohnhaus verbreitete. Dü Feuerwehren waren dem Feuer gegenüber machtlos. Nu: wenig Mobiliar konnte gerettet, das Großvieh in Sicher heil gebracht werden. Die Ermittlung über die Ursache ij! noch im Gange. Hohenstein-Ernstthal. Landwehr 107 tagt. Dei Landesverband des ehem. LJR. 107 hielt hier seiw Jahreshauptversammlung ab, zu der die Ortsgruppei Hohenstein-Ernstthal, Plauen, Reichenbach, Aue, Zwickau Glauchau, Meerane, Crimmitschau, Leipzig und Chemnis sowie die Offiziersvereinigung LJR. 107 Vertreter ent sandt hatten. Auch der Vorsitzende des Sächsischen Feld kameradenbundes, Fahrig (Leipzig), war erschienen. Dei Landesverbandsvorstand wurde in seiner bisherigen Zu sammensetzung einstimmig wiedergewählt. Penig. Gefangener geflüchtet. Wegen Ein bruchsverdachts sollte der Zimmerlehrling Burghard aus Weipert dem Amtsgerichtsgefängnis zugeführt werden Plötzlich ergriff er die Flucht, rannte die Bahnschieneu entlang und sprang von einem Viadukt auf die Straß« hinab. Leute, die ihn aufhalten wollten, stieß er zur Seite. Obwohl der Flüchtling verfolgt wurde, entkam er. Colditz. Tat eines Geistesgestörten? Am der Wohnung des Schmiedeobermeisters wurden abendi von der Flurgarderobe Damenmäntel, Kindermützen un! Kinderjäckchen entwendet, nachdem zuvor in einer darübe gelegenen Wohnung eine Fensterscheibe mit einem Steft eingeworfen worden war. Am nächsten Morgen fand mar die gestohlenen Sachen in völlig zerrissenem Zustande ft angrenzenden Gärten wieder. In letzter Zeit häuften sick die Fälle, daß Fensterscheiben eingeworfen wurden, ohm daß es gelang, jemanden zu ermitteln. Trcbsen (Mulde). Rasch noch in zwölfter Stunde! Die sozialistisch-kommunistische Mehrheit der hiesigen Stadtverordnetenversammlung hat sich etwas ganz Besonderes geleistet. Zuerst stürzte sie sich auf das Bildnis König Alberts an der Muldenbrücke. Man erklärte es wirke kriegshetzerisch und müsse deshalb entfernt wer den. Ferner wurde der „Schwan" in „Volkshaus" nm getauft und weiter beschlossen, die Muldenbrücke in Zu kunft „Leninbrücke", die Brückenstraße „Karl-Liebknechl Straße", eine andere Straße „Rofa-Luremburg-Straße" den Marktplatz „Roten Platz" und den Wurzener Pla( „Karl-Marr-Platz" zu nennen. (Ob es sich erst lohne» wird, die neuen Straßenschilder anzubringen?) Borna (Bez. Leipzig). Wenn die Starkstrom leitung reißt. In Großhermsdorf büßte der Ritter gutsbcsitzer zwei seiner Pferde dadurch ein, das; sie dü gerissene Starkstromleitung berührten und auf der Stell getötet wurden. Leipzig. Hochverräterische Schriften. In den Räumen der Leipziger Bezirksleitung der KPD. und in der Wohnung eines früheren Mitgliedes dieser Be zirksleitung fanden Haussuchungen statt. Atan fand einen großen Posten hochverräterischer und illegaler Schriften, die, zuin Teil erst srisch hergestellt, zur Verteilung bereit lagen. Es wurde eine Festnahme vorgenommen.
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