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Wilsdruffer Tageblatt : 17.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193302179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330217
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-17
-
Monat
1933-02
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 17.02.1933
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am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig steht. Es wird erwartet, daß sich zu der gemeinsamen Regiments - Feier, die zu einer machtvollen Kundgebung gestaltet werden soll, ehemalige An gehörige der 106. und 107. Infanterieregimenter aus allen Teilen des Landes in Leipzig ein Stelldichein geben. Der Bezirk Meisten des Reichsverbandes Deutscher Kriegs opfer e. V., die stärkste Kriegsopferorganisation, hielt am Sonntag in Niederau den diesjährigen Bezirkstag ab. Linge leitet wurde die Tagung mit einem Willkommensgruh durch den Ortsgruppenleiter Kamerad Führer-Niederau und einem gut gesprochenen Prolog von Fräulein Richter, sowie einigen Gesangsstücken des Männnergesangvereins „Eintracht". Hier auf eröffnete der Bezirksleiter Kamerad Wöckel-Nossen die Verhandlungen mit begrüßenden Worten an die Gäste, Dele gierten sowie die Vertreter der Behörden. Anwesend waren u. a. Bezirksamtmann Hübel und Verwaltungssekretär Lind ner vom Bezirksamt für Kriegerfürsorge Meißen, stellvertreten der Bürgermeister Schlechte - Niederau, Kreisgeschäftsführer Kamerad Lange-Dresden und Bezirksleiter Kamerad Schaß- Großenhain. Amtmann Hübel dankte für Einladung und Be grüßung im Namen der Amtshauptmannfchaft und wünschte der Tagung gutes Gelingen. Bevor man die Tagesordnung er ledigte, gedachte man der Toten und ehrte ihr Andenken durch Erheben von den Plätzen. Der Bezirksleiter gab dann das Er gebnis der Wahlen, des Stimmprüfungsausschusses und des Wahlausschusses bekannt. Zum Verhandlungsleiter war der Kreisgeschäftsführer Lange-Dresden gewählt. Bezirksleiter Wöckel-Nossen gab dann einen eingehenden Jahresbericht, wel cher von tatkräftiger Arbeit zeugte. Auch die Bezirksleiterin ließ es an mühevoller Arbeit nicht fehlen und war um die Be lange der Hinterbliebenen bemüht. Kameradin Dietze-Wein böhla gab einen sehr interessanten Bericht über die Tätigkeit im Wohlfahrts- und Arbeitsausschuß des Bezirksamts für Kriegersürsorge Meißen. Kamerad Führer berichtete ausführ lich über den Beschwerdeausschuß. Auch die Berichte der sieben Lrtsgruppenvorsitzenden zeugen von tüchtiger Jahresarbeit und gutech Einvernehmen mit den Behörden. Nachdem der Ver handlungsleiter den Berichterstattern seinen Dank ausgesprochen, referierte der Kreisgeschäftsführer über den heutigen Stand der Sozialversicherungsgesetzgebung, schloß mit Wünschen für wirtschaftliche Besserung im Deutschen Reich und für die Lage der Kriegsopfer. Dieses Wünschen ist nicht unbescheiden; denn es will nur das Gleichen, was den Kriegsopfern nach Recht und Gesetz zusteht. Nach einer Pause gab der Kassierer seinen Kaffenbericht. Der günstige Abschluß bewies die mustergültige Kassenführung. Im weiteren Verlauf der Verhandlung wurde der vorgelegte Haushaltplan genehmigt. Anträge der Orts gruppen Niederau und Weinböhla sind zur Weiterbearbeitung dem Kreis und Gau übergeben worden. Der Bezirksleiter dankte dem scheidenden Kassierer Kamerad Fritsche-Meißen für 7jähr. treue Arbeit im Bezirksvorstand, ferner dem Orts- gruppcnkassierer Kamerad Schöne-Coswig für 13jährige Ar beit. Bei den Wahlen wurden der Bezirksleiter Wöckel-Nossen und die Bezirksleiterin Jenke-Sörnewitz wiedergewählt und für den ausscheidenden Kassierer Kühn-Meißen, als Schriftführer Vogel-Nossen, als Beisitzende Kameradin Dietze-Weinböhla. Der nächste Bezirkstag findet in Nossen statt. Der Kreisge schäftsführer dankte den alten und neuen Funktionären und richtete an alle Teilnehmer die Bitte zu treuem Zusammen halten. ' Warnung! Wie schütze ich mich bei der Beschaffung von Hypotheken und Darlehen vor Ausnutzung und Betrug? Die Kriminalabteilung Freiberg teilt mit: Es liegt Veron- lafsung vor, diejenigen Personen, die gezwungen sind, sich Hypo theken oder Darlehen zu beschaffen, erneut darauf hinzuweisen, daß Geldangeboten gegenüber der heutigen Zeit eine ganz be sondere Vorsicht geboten erscheint. In den seltensten Fällen han delt es sich in denjenigen Personen, die Hypotheken und Dar lehne anbieten, um Selbstgeber, sondern nur um Vermittler, die nur die Anträge gegen die Entrichtung einer Gebühr ent gegennehmen und weiterleiten. Auf die Kreditgewährung ha ben sie keinen Einfluß. Vielmals sind sie auch nicht darüber unterrichtet, ob die Stelle, an die sie die Anträge weitergeben, in der Lage ist, Geld zu beschaffen und reell arbeitet. Ein großer Teil der Institute, die unter den verschiedensten großtönigcn Bezeichnungen inserieren oder sonst Hypotheken und Darlehne anpreisen, habe ihre Tätigkeit nur darauf gerichtet, weitere Ge bühren zu erlangen und denken überhaupt nicht an die Gewäh rung eines Darlehns. Andere Unternehmer wieder lasten durch Agenten im ganzen Reich Annoncen für eine von ihnen heraus gegebene Zeitschrift sammeln. Die Aufnahme der Annoncen in den Zeitschriften, die auch hochtönige Bezeichnungen wie „Fi nanzierungsblatt", „Kapitalmarkt" u. ä. m. führen, ist mit hohen Geldkosten verbunden, ein wirklicher Erfolg tritt aber in den seltensten Fällen ein. Der Hypotheken- oder Darlehns- suchende hat nur die erheblichen Gebühren für Vermittler und Unternehmen gezahlt. Hierbei wird gleichzeitig Gelegenheit ge nommen vor der Firma „Wirtschaftshilfe, Spar- und Kredit kaste und Verlag G. m. b. H. in Eisenach", Geschäftsführer Joachim Neumann und Gesellschafter Ludwig Doi le, zu warnen. Neumann war früher Geschäftsführer der Landesge- Ichäftsstelle Wien des „Wirtschafts- und Kapitalmarktes" und Doile betrieb das Gewerbe „Herausgeber der Zeitschrift „Wirt- schasts- und Kapitalmarkt". Letzterer hat dieses Gewerbe wohl abgemeldet, es wird aber unter Hinzunahme einer Spar- und Kreditkaste unter der vorerwähnten Firma fortgesetzt. Gegen Doile und Neumann schweben bereits eine Anzahl Strafverfah ren wegen Betrugs in Wien. Ls wird eindringlichst vor der Aufnahme einer Geschäftsverbindung mit diesem Unternehmen gewarnt. Der beste Schutz gegen Betrug auf diesem Gebiete ist, wenn man sich in erster Linie an Institute und Vermittler wen det, die als zuverlässig und vertrauenswürdig bekannt sind, oder wenn man eine Geschäftsverbindung mit auswärtigen Hypo theken- und Darlehnsanbietern aufnehmen will, so frage man vorher bei der „Zentralstelle zur Bekämpfung von Schwindel firmen" in Hamburg, Börse 11, Zimmer 218, unter Beifügung von Rückporto an, weil dort diejenigen Firmen registriert wer den, die als Schwindelfirmen festgestellt wurden. Im übrigen zahle man nicht irgendwelche Gebühren und unterschreibe einen Darlehnsantrag nicht, bevor man nicht alle Zusicherungen, die der Vermittler über die in Aussicht gestellte Gewährung des Darlehns gibt, sich hat schriftlich geben lasten und sich auch von dem Inhalt des Vertrages und der sonstigen Unterlagen ver ständnisvoll überzeugt hat. Auch denjenigen Personen, die sich als Vertreter von solchen Firmen anwerben lasten wollen, wird angeraten, vorher in der vorerwähnten Weise Erkundigung ein- Kcholen, denn auch sie tragen einen großen Teil der Verant wortung des von ihnen geförderten Unternehmens, wenn sich dieses als Schwindelunternehmen herausstellt. Helbigsdorf. Der Frauenverein Helbigsdorf hatte Diens tag, den 11. Februar abends 8 Uhr zu einem Familienabend, verbunden mit einem Lichtbildervortrag, im Lohseschen Gast hofe eingeladen. Verriet es schon die , Wahl des Themas selbst „Von Mittenwald nach Tirol ins Zillertal mit seiner reizen den Gebirgslandschaft", welche gegen hundert Zuhörer und Zuschauende angelockt hatte, so war es ebenso sehr die Vor tragsweise des Vortragenden und die hundert farbenprächtigen Naturaufnahmen, die das Kommen zu diesem schönen Vortrage als vollkommen berechtigt erscheinen ließen. In humorvoller Art und Weise gelang es dem Vortragenden in kurzer Zeit, die geistige Verbindung zwischen den Zuhörern und sich her zustellen, so daß die Anwesenden gleichsam mit ihm reisten und die schöne Alpcnwelt miterlebtem Besonders angenehm be rührte es, durch den Vortragenden zu erfahren, daß er diese herrlichen Naturaufnahmen selbst hergestellt, also auch diese Reisen selbst gemacht und somit selbst mit ihnen verlebt und verwebt war, was natürlich das Interesse der Zuhörer noch wesentlich erhöhte. Die Anwesenden waren alle von der lieber- Zeugung durchdrungen, einmal etwas miterlebt zu haben, was sie dank der interessanten Vortragsweise des Herrn Haupt, Meißen, welcher derartige Kulturlichtbildervorträge unter dem Motto „Wandern und Reisen" zur Aufführung bringt, über den Gesichtskreis der Heimat hinausgeführt hatte in die Schön heiten der Alpenwelt. Neukirchen. Der Wahlkampf beginnt! Im hiesi gen Orte hielt der Stützpunkt der N.S.D.A.P. die erste Wahl versammlung für die bevorstehende Wahl zum Reichstag am Sonnabend in Otto Kretzschmars Gasthof mit dem Stadtver ordneten Pg. Schneider-Meißen. Als Kreisfunktionär der Ab teilung VI der N.S.D.A.P., welche die Belange der unter das Arbeitsrecht als Arbeitnehmer fallenden Volksgenossen ver tritt, widmete der Referent seinen zweistündigen Vortrag die sem Spezialgebiete. — In der zweiten Wahlkundgebung am Mittwoch abend im gleichen Lokal sprach ein Sudetendeutfcher, Pg. Rößler-Aussig, Gaureferent für Sachsen in Angelegen heiten deutscher Minderheiten im Ausland. Auch seine Hoch interestanten Ausführungen fanden ungeteilten Beifall der Besucher. Piskowitz bei Taubenheim. Einbruch. In der Nacht zum 16. Februar ist in der Gesindestube des Gutsbesitzers M. K. eingebrochen worden. Es wurden gestohlen: 6 Stück ange schnittene, lange Vier-Pfund-Drote, je 14 Pfund Sülze und Weißfett, 1 Stückchen Butter, 2 Päckchen Tabak „Unser Sieg" und eine etwa 9X8 Zentimeter große, braunlederne Geld börse, vermutlich 70 bis 80 Rpfg. enthaltend. Die Täter dürf ten es nur auf Lebensmittel abgesehen gehabt haben, denn Fahrräder und andere wertvollere Sachen sind unberührt ge blieben. Vermutlich ist die Tat zwischen 3 und 4 Uhr zur Aus führung gekommen. Wer zur,Ermittelung des Täters dienende Angaben machen kann, wird gebeten, seine Wahrnehmungen dem Gendarmerieposten Taubenheim oder der nächstgelegenen Kriminaldienststelle zukommen zu lasten. Mohorn. Das seit einigen Tagen eingetretene scharfe Schnee wehen mit Bereisungen führte hier und besonders in höher liegenden Gebieten zu allerhand Verkehrsstörungen, an denen vor allem Lastkraftwagenzüge beteiligt waren. Mohorn. Wild in Not. Die von jeher bekannten vor bildlichen Wildfütterungen des Iagdpächters unseres 1. Be zirks und des angrenzenden Rittergutes Steinbach machen Nachahmung zur Pflicht! Rechter Weidmann ist nur der, der weidmännisch jagt und — hegt! Mohorn. Motorradrennen. Das Frühjahrsrennen auf dem Sachsenring in Grillenburg wird, in diesem Jahr am 25. Juni ausgetragen. ck Kirchennachrichten für den Sonntag Sexagesimä. Text: Luk. 8, 4—15. Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. 1411 Kindergottesdienst. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst; danach Kin dergottesdienst für die Mädchen. — Dienstag: 8 Uhr abends Bibelstunde. ' Kesselsdorf. Vorm. 9 Uhr Predigtgvttesdienst u. heiliges Abendmahl (Pfarrer Heber). Nachm. 4 Uhr Fastenbeten und heiliges Abendmahl in Kleinopitz. — Montag, 20. 2.: 8 Uhr abends Frauenverein in Kaufbach. — Dienstag, 21. 2.: 7 Uhr abends Missionsstunde (Lichtbilder) in Kleinopitz. — Mitt woch, 22. 2.: 5 Uhr nachm. Bibelstunde. Unkersdorf. Vorm. 9 Uhr Lesegottesdienst. — Montag, 20. Febr.: 8 Uhr abends im Gasthof von Unkersdorf Missions abend mit Lichtbildern (Vortrag durch Pfarrer Stelzner aus Dresden, ehem. Missionar). Weistropp. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst; anschl. Kindergottesdienst. — Dienstag: 8 Uhr abends Iungmädchen- verein. — Freitag: 8 Uhr abends Iungmännerverein. Sora. Vorm. 1411 Uhr Predigtgottesdienst; danach Kin dergottesdienst. Röhrsdorf. Vorm. 149 Uhr Predigtgottesdienst. Diens tag: 7 Uhr abends Bibelstunde im Pfarrhaus; 8 Uhr abends Iungfrauenverein. — Donnerstag: 7 Uhr abends Bibelstunde in Klipphausen. Limbach. Vorm. 149 Uhr Predigtgvttesdienst. Burkhardswalde. Vorm. 10 Uhr Predigtgvttesdienst. — Vorm. */»12 Uhr Kindergottesdienst für die ältere Abteilung. — Dienstag, 21. 2.: Stiftungsfeier des Frauenvereins im Gasthof zu Burkhardswalde. Herzogswalde. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienst. (Er wachsene herzlich willkommen.) Mohorn. Vorm. 9 Uhr Predigtgvttesdienst. Neukirchen. Nachm. 2 Uhr Gottesdienst. Darnach Unter redung mit den Konfirmierten. — Donnerstag: 8 Uhr Mäd chenbund. Dittmannsdorf. Vorm. 0-9 Uhr Heiliges Abendmahl Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Darnach Kindergottesdienst. — Mittwoch: 8 Uhr Mädchenbunb. Deutschenbora - Nolhschönberg. Vorm. 9 Uhr Predigtgot- tesdienst, V-11 Uhr Unterredung mit der konfirmierten Jugend in Deutschenbora; nachm. 2 Uhr Predigtgvttesdienst in Roth schönberg. — Donnerstag: 8 Uhr abends Iungmädchenvereim — Freitag: .8 Uhr abends Bibelstunde im Pfarrhause. Vereinskalender. Turnverein D.T. 18. Februar Monatsversammlung. Mittelstanbskunbgebung 20. Februar 5 Uhr „Adler". Wetterbericht. Vorhersage der sächsischen Landeswetterwarte für den 18. Februar: Zeitweise sehr lebhafte Winde aus westlichen Richtungen. Veränderlich, aber vorwiegend stark bewölkt. Temperaturzunahme, zeitweise Schneefälle. SEe« Md Nachbarschaft. Freital. Kanalisation genehmigt. Der Nat stimmte dem Vertragsentwurf über die Kanalisation des Plauenschen Grundes, der zwischen Freital und der Dre- ivag geschlossen werden soll, zu. Damit ist die Durch führung des Planes gesichert. Dresden. Die Witwe des Heerführers Hausen ch. Rach langem Krankenlager verschied hier einen Tag nach der Vollendung ihres 80. Lebensjahres die Witwe des bekannten sächsischen Heerführers v. Hausen. Ihr ist es vor allem zu verdanken, daß noch zu Lebzeiten des Generalobersten von Hausen die Wahrheit über seine Führung in der Marne-Schlacht festgestellt wurde. Dresden. Betrügerischer Kartoffelhänd- l e r. Hier tritt neuerdings ein Händler auf, der in Ge schäften und Wohnungen sehr „preiswerte" Kartoffeln cm- bietet. Rach Erhalt des Kaufpreises ergreift er stets die Flucht. Ware wird nie geliefert. Er ist auch außerhalb Dresdens ausgetreten und Hai in gleicher Weise mit Äpfeln „gehandelt". Sollte der Händler erneut auftrcten, verständige man die Polizei. Königsbrück. Dreißig Jahre Bürgermei ster. Der hiesige Bürgermeister Lißmann seierts fein dreißigjähriges Amtsjubiläum. Ihm wurden von der Be amtenschaft und von der Vertretung der Bürgerschaft herz liche Gratulationen ausgesprochen. Königsbrück. Auto gegen Güterzug. Vor einem schrankenlosen Bahnübergang am Bahnhof Königs brück-Ost kam ein Kraftwagen infolge Glatteis ins. Rut schen und prallte gegen die Lokomotive eines Güterzuges. Der Wagen wurde schwer, die Lokomotive leicht be schädigt. Der Eigentümer des Wagens, der selbst steuerte, erlitt geringe Verletzungen. Schmorkau. S ch e u n e n b r a n d. In der Scheune des Landwirts Engelmann brach aus unbekannter Ursache Feuer aus, das das ganze Gebäude in kürzester Frist in Asche legte. Es gelang, das dicht danebenstehende Wohn haus zu schützen. Obcrfrohna. Arbeitsbeschaffung. Die Ge- meindevcrorduetcn genehmigten eine Vorlage des Ge meinderates zur Durchführung von Maßnahmen im Rahmen des Arbeitsbeschasfungsprogramms. Es kommen Bachregulierungs-, Beschleusungs- und andere Arbeiten in Frage, die einen Kostenaufwand von annähernd 100 000 Mark und 5800 Tagewerke erfordern. Olsnitz i. E. Notstandsarbeit als Gesel le n st ü ck. Ein Treppenaufgang der hiesigen Zentralschule brauchte schon lange einen neuen Anstrich. Die Stadt- gemeinde hatte aber keine Mittel dafür. Die Malerinnung hat daraufhin ihre Lehrlinge an diesem Treppenaufgang das Gesellenstück anfertigen lassen. Man ist allgemein recht zufrieden mit dieser Lösung. Gersdorf (Bezirk Chemnitz). Tod im Schachts Der hier wohnhafte Fördermann Pampel verunglückte auf dem Vertrauensschacht in Lugau tödlich. Durch Ge birgsschlag löste sich plötzlich ein Kohlenriegel und traf den Unglücklichen, so daß er auf der Stelle tot war. Netzschkau. Beurlaubung des Bürgermei sters. Bürgermeister Hunger ist bis zum Schluß seiner Wahlzeit im Einverständnis mit den Stadt verordneten beurlaubt. Die Vertretung hat der stellvertre tende Bürgermeister Stadtrat Stark. Plauen. Kind stürzt aus dem Fenster. In der Bergstraße hatte das zweijährige Söhnchen der Fami lie Müller am Fenster der elterlichen Wohnung gespielt. Dabei beugte sich der Kleine zu weit aus dem Fenster, verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe. Das Kind starb nach wenigen Minuten. Lunzenau. Jugendliche Einbrecher. Vom Dezember bis Februar wurden bei hiesigen Geschäfts leuten zahlreiche, zuweilen raffinierte Einbruchsdiebstähle begangen, ohne daß es gelang, die Täter zu ermitteln. Nunmehr konnte die Gendarmerie vier Burschen im Alter ' zwischen 19 und 24 Jahren festnehmen, die als die Spitz buben in Frage kommen. Pausa. Selbstmord im Rathaus. Der Kas sierer der Girokasse, Haase, hat sich im Nathans auf dem Oberboden erhängt. Der Grund zur Tat ist noch nicht be kannt. Böhlen (Bezirk Leipzig). Das Rathaus soll rot beflaggt werden! In der letzten Gemeinde verordnetensitzung wurde ein kommunistischer Antrag, zwei Tage lang das Rathaus mit der roten Fahne zu beflaggen, mit 6:3 Stimmen angenommen. Der Bürgermeister gab jedoch die Erklärung ab, daß er diesen Beschluß nicht ausführen werde. Leipzig. Hygienischer Diebesbedarf. Einen merkwürdigen Geschmack haben Diebe entwickelt, die aus einem Abort in einem Grundstück am Nicolaikirchhof ein seit Jahren im Gebrauch stehendes Steingutbecken niit Holzdeckel aus seiner Befestigung gelöst und entwendet haben. Die Diebe sind unerkannt entkommen. ch Dresden vat seinen Retchsanleihe-Aeubesitz verkauft. Wie die Nachrichtenstelle der Stadt Dresden mitteilt, hat die Stadt ihren gesamten Bestand an Neubesitzanleihe an das Reich veräußert. Das Reich zahlt den Kaufpreis mit drei Millionen Mark in bar, mit dem Nest durch Abtretung von Forderungen an dritte. Es handelt sich hier um den von dem früheren Dezernenten des städtischen Finanzamtes, Bürgermeister Dr. Bührer, vor einigen Jahren zum Kurse von etwa 12 bis 15 Prozent erwor benen Posten von 60 Millionen Mark Reichsanleiheneu- besitz. Insgesamt dürfte durch diese einige Jahre zurück liegende spekulative Maßnahme Dr. Bührers der Stadt ein Verlust von rund zwei Millionen Mark erwachsen. Schießerei in Leipzig. Ecke Seeburg- und Friedrichstraße kam es in Leipzig zu einem Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten, wobei auch eine Anzahl Schüsse fielen. Die Polizei nimmt an, daß diese von Kommunisten aus den anliegenden Häusern abgegeben worden und gegen Las Überfallkommando gerichtet gewesen sind. Die Kommu nisten flüchteten in benachbarte Häuser und in die Gast wirtschaft „Zum Winkelhaken". 58 Personen wurden dem Polizeipräsidium zugesührt, nachdem weggeworfene Schußwaffen und Schlagwerkzeuge vor und in dem Lokal gefunden worden waren. Die ebenfalls geflüchteten Na tionalsozialisten wurden gestellt und nach Waffen unter sucht, wobei eine weggeworfene Waffe sich entlud, ohne jemanden zu verletzen. Ein SA.-Mann hat eine Schreck schußpistole bei sich. Bei dem Zusammenstoß hatte ein Nationalsozialist einen Bauchstreifschub erlitten.
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