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VMM Mwe Ine Einsparung feder Ausgabe, also auch der Kartoffelmengen, die man dann im nächsten Winter nicht zu kaufen braucht. Und zweitens bringen die Kar toffeln als Vorfrucht das Land in gute Beschaffenheit, welches nutzbringender zu bebauen der Kleinsiedler mit der Zeit schon lernen wird. Viele Siedler freuen sich schon auf das Frühjahr, um recht viel Kleinvieh einzustellen, denn sic sind große Tierfreunde. Aber auch das will bedacht sein. Man muß sich vorher genau überrechnen, wieviel Futter man sicher und preiswert zur Verfügung haben wird, denn was auf einer eigenen Fläche von 800 Quadratmeter bei der Gartennutzung nebenbei abfällt, das reicht vielleicht für einen Stamm Geflügel oder einige Kaninchen, aber nicht für eine Ziege oder ein Schwein. Da ist man dann auf Futterzukauf angewiesen, und dabei heißt es aufpassen, daß die Elle nicht länger als der Kram wird und das Tier, welches als kleines Zicklein oder Ferkel. soviel Freude gemacht hat, sich nicht nachher zu einem Gegen stand der Sorge auswächst und mehr frißt als es ein bringen kann. * Wir stapfen wieder durch Schnee! Schon glaubten wir, der Frühling sei auf dem Wege — denn es waren ja schon Stare gesehen worden —, da kam nun der Nachwinter. Am Dienstag früh und abend wieder ganz munteres Schneetreiben und gestern und heute früh auch, so daß es wieder ganz schön winterlich draußen aussieht und wir wieder einmal durch den Schnee waten. Die Kinderkrankheiten — Masern, Ziegenpeter — und die Grippe dazu haben sich auch in unserer Stadt weiter verbreitet, so daß diese Woche nunmehr drei Elementarklässen geschlossen werden mußten. Die Sängerortsgruppe Wilsdruff des Deutschen Sänger bundes, der die Gesangvereine „Liedertafel", „Sa'ngerkranz", „Liederkranz"-Grumbach und M.G.V. Sachsdorf-Klipphausen angeboren, hielt gestern abend im „Löwen" nach gemeinsamer Singstunde ihre Jahreshauptversammlung. Mit dem Gesang des Meißner Bundesspruches und Grußworten des Vorsitzen den Schlichenmaier wurde sie eröffnet. Der letztere machte noch auf besondere Marksteine des vergangenen Jahres aufmerksam und warnte vor allem davor, Politik in die Ver eine zu tragen, und sei es auch nur Gemeindepolitik. Der Ge sangverein sei nur zur Pflege des deutschen Liedes da und vor ihm habe die Politik zu schweigen. Den Jahresbericht er stattete in ausführlicher Weise Sangesbruder Pinkert. Besonders ließ er nochmal die gemeinsamen Veranstaltungen der Ortsgruppe, das deutsche Sängerfest in Frankfurt usw. Revue passieren. Das Kassenwerk legte Bankkassierer Wil helm vor. Es wurde geprüft, richtigbefunden und dem Kas sierer Entlastung sowie dem Schriftführer Dank für ihre Mühewaltung gezollt. Die anstehenden Wahlen brachten die einstimmige Wiederwahl des 1. Vorsitzenden Schlichen maier und des 2. Schriftführers Messerschmidt. Nach dem man noch eine Aussprache über den Grabgesang gepflogen hatte, Lrtsgruppenliedermeister Hientzsch für seine Mühe waltung gedankt worden war und man den erst vor kurzem verstorbenen treuen Sangesbruder Alfred Vogel für die Pflege des deutschen Liedes im stillen Gedenken geehrt hatte, beendete der Gesang des Sachsensängerspruches die harmonisch ver laufene Versammlung. Die Feier des 49. Stiftungsfestes beging gestern im Adler der Landwirtschaftliche Verein in einfacher und schlichter, aber schöner Weise. Klein und fein war die von der Städtischen Orchesterschule gestellte Kapelle, die das Programm mit flotten Weisen eröffnete, es mit ausgestaltete und schließlich auch ab- fchloß. Nach den ersten Musikstücken begrüßte Gutsbesitzer P r e u ß e r - Kaufbach die Erschienenen und wünschte ihnen einige Stunden des Frohsinns nach der Zeiten Sorgen und des Tages Last. Ein kurzes Gedenken galt den Opfern von Neunkirchen und alle Wünsche fanden sich in dem einen zu sammen: mochte ein gütiges Geschick unser geeintes nationales Deutschland über alle Widerstände hinweg wieder zur Höhe und zur Freiheit führen zum Wohle unseres ganzen Volkes. Mit zwei prächtigen Liedern erfreute dann -Herr Ernst Hart mann. Den Dank dafür gab er zurück in neuen Liedgaben Vom Rhein und von der Donau, von denen man nicht genug hören konnte. Frau Wernicke-Dresden bot einige Solo- vorträge auf dem Flügel, die ebenfalls besten Anklang fanden. Dann ging ein Theaterstück über die Bretter: „Der Vetter" von Roderich Benedix. Köstlich sein Inhalt. Man kommt aus dem Lachen nicht heraus, wenn man sieht, wie alles Männ liche hier um die Luise herumscharwänzelt und den Vetter Siegel zum Vertrauten macht, der alles durcheinanderwirft. Sehr nett war auch die Darbietung durch Mitglieder des Ge sangvereins „Harmonie" zu Birkenhain-Limbach. Man lachte Tränen, hatte den Alltag mit seinen Sorgen vergessen und fühlte sich emporgetragen auf Flügeln des Humors. Den rau schenden Beifall wertete Gutsbesitzer Preußer in Worte des Dankes für alle Mitwirkenden um. Gutsbesitzer Pi etzs ch- Limbach ließ die Frauen hochleben und Inspektor Funke- Limbach nahm Gelegenheit, dem Eesamtvorstand und dem Vergnügungsausschuß für die genußreiche Veranstaltung herz lich zu danken. In fröhlicher Stimmung folgte man dann dem Rufen der Geigen zum Tanze, bei dem der Abend nur zu rasch verging. Alle Teilnehmer werden gern daran zurückdenken. Kraftpostlinie Nossen—Priesen. Infolge der schlechten Megeverhältnisse zwischen Choren und Rüsseina können bis auf weiteres die Kraftomnibusse diese Strecke nicht mehr be fahren. Die Linie Nossen—Choren wird deshalb vom Don nerstag, dem 16. d. M., an von Choren auf der Staatsstraße bis nach Priesen (Gasthaus) durchgeführt. Schweinezählung am 3. März. Auf Ersuchen des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft und auf Grund der Bundesratsverordnung vom 30. Januar 1017 ist am 3. März eine Zählung der Schweine und nichtbeschaupflichtigen Hausschlachtungen von Ferkeln vor- zunchmen. Die Ausführung der Zählung liegt-den Ge meindebehörden für ihren Gemeindebezirk einschließlich der im Orte befindlichen selbständigen Gutsbezirke ob. Die Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz und Plauen sind von der Zählung befreit, haben jedoch die Zahl der Schweine, die sich in der Nacht vom 2. bis 3. März auf den Vieh- und Schlachthöfen befinden, dem Stati stischen Landesamt mitzuteilen. Ausdehnung des Hypothekenmoratoriums auf Auswer tungshypotheken gefordert. Die Unmöglichkeit der Beschaffung von Ersatzkapital hat dem Reichsverband des deutschen Hand werks Anlaß gegeben, beim Reichsjustizminister und beim Reichswirtschaftsminister wegen Ausdehnung des Hypotheken moratoriums auf Aufwertungshypotheken vorstellig zu wei hen, Wenn man die Schubbedürftigkeit einer Gruppe aner- renne, so dürfe man auch ver anderen Gruppe den Schutz nicht versagen. Die 1930 getroffene Regelung sowie die Einräumung einer Nachfrist für die Einbringung eines versäumten Antrags auf Zahlungsfrist durch die Notverordnung des Reichspräsi denten vom 10. November 1931 reichten infolge der einschnei denden Aenderungen der Verhältnisse namentlich auf dem Kapitalmarkte heute nicht mehr aus. Unter Hinweis auf die Gefährdung zahlreicher Handwerksbetriebe durch das Fällig werden der Aufwertungshypotheken hat der Reichsverband des deutschen Handwerks um ausreichende Schutzmaßnahmen für die bereits fällig gewordenen sowie für die demnächst fällig werdenden Aufwertungshypotheken gebeten. Mohorn. Bürgersteuer. Die Gemeinde Mohorn er hebt für das Kalenderjahr 1933 eine Bürgersteuer in Höhe von 600A des Landesgesetzes. Piskowitz bei Taubenheim. Militärverein. Am ver gangenen Sonntag hielt der Militärverein von Piskowitz und Umgegend seine erste diesjährige Versammlung ab. Der Vor steher, Kamerad Kortz (Taubenheim), hieß die erschienenen Kameraden herzlichst willkommen. In längeren Ausführungen gedachte er des am 26. 1. verstorbenen Kameraden Kretzschmar (Roitzschen). Zu dessen Ehren erhoben sich die Versammelten von den Plätzen. Nach Bekanntgabe mehrerer Eingänge wurde vom Kameraden Goldhahn (Taubenheim) über die ins Leben gerufene Vereinssterbekasse referiert. Die anwesenden Mitglieder waren mit der neuen Maßnahme restlos einver standen. Man hofft so, die Vereinskasse zu stärken und die Kameradschaft zu heben. In Aussicht ist genommen, in diesem Jahre je eine Wanderversammlung in Polenz, Taubenheim (Müller), Heynitz und Miltitz (Wustlich) stattfinden zu lassen. Am 23. März soll das Stiftungsfest in Form eines Schweine- schlachtens (niedrige Viehpreise) bei Kam. Melde (Piskowitz) mit Frauen und Angehörigen abgehalten werden. Für alles zu Bietende soll ein sehr angemessener Betrag erhoben werden. Ein Tänzchen wird das Fest verschönen helfen. Nach Schluß der Versammlung kam ein selten gemütliches Beisammensein zustande. Die Kameradschaft kam zu ihren vollsten Rechten. * Vereinskalender Turnverein D.T. 18. Februar Monatsversammlung. Mittelftandskundgebung 20. Februar 5 Uhr „Adler". Wetterbericht. Vorhersage der sächsischen Landeswetterwarte für den 17. Februar: Meist schwache Winde aus West bis Nord. All mählicher Bewölkungsrückgang, örtlich Nebel, etwas stärkere Tagesschwankungen der Temperatur. Zunächst noch Auftreten von meist leichten Schneefällen. NNgOgM. Zur Aufklärung der Landwirtschaft. Von der Wilsdruffer Ortsgruppenleitung der National sozialisten wird uns geschrieben: „In einigen Orten der Um gegend sind von Mitgliedern unserer Partei vierseitige Flug blätter verteilt worden. Der Ortsgruppenleitung war davon nichts bekannt, denn sie hat die ihr selbst zugegangenen und als Fälschung erkannten Blätter sofort vernichtet. Sie wußte nicht, daß auch einzelne Pg. mit einer solchen Sendung be glückt wurden. Die Partei hat sowohl mit dem Inhalt als auch dem Verfasser nichts zu tun. Sie lehnt den vollkommen ver drehten Inhalt ab. Der Verfasser und seine Mitarbeiter wol len mit der Aufforderung zur Wahl der Liste 1 nur Verwir rung in die Landwirtschaft bringen und gleichzeitig unsere Par tei schädigen. Die entsprechenden Schritte sind bereits unter nommen." EMm «Kd MchhaMM. Sie 10-Mllionen-Vmgschaft. Vor dem Haushaltausschusi A des Landtages. Der Haushaltausschuß A beschäftigte sich mit der Vor lage über die Übernahme einer Staatsbürgschaft für Kredite zur Finanzierung von Aufträgen an die sächsische Indu strie und an das Gewerbe. Bekanntlich übernimmt der sächsische Staat für zusätzliche Kredite eine Bürgschaft in Höhe von 10 Millionen Mark. Der volksparteiliche Bericht erstatter Dieckmann wies darauf hin, daß einzelne Bestim mungen, aber auch die Höhe der Bürgschaftssumme, nicht geeignet feien, die großen Erwartungen der Wirtschaft auf die Aktion auch nur annähernd zu erfüllen. Es müßte daher hauptsächlich die kleinere und mittlere Industrie be rücksichtigt werden. Der deutschnationale Abgeordnete Dr. Weber verlangte, daß an die Sicherungsbedingungen nicht unerfüllbare Anforderungen gestellt werden. Es komme darauf an, den Kapitalkredit wieder in Gang zu bringen. Bei der Kreditgewährung müsse die Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit des Betriebsinhabers berücksichtigt werden, besonders aber auch die Bonität des Auftrag gebers. Die zur Verfügung stehende Summe werde den Ansprüchen nicht genügen, die Regierung möge bei Be währung der Aktion von sich aus dem Landtag einen entsprechenden Antrag auf Erhöhung der Bürgschafts summe einreichen. Finanzminister Dr. Hedrich gab einige erläuternde Aufklärungen und stellte auch von sich aus die These auf, daß in der Hauptsache kleinere und mittlere Betriebe berücksichtigt werden sollten. Nach einer sehr ein gehenden sachlichen Aussprache wurde der Antrag des Be richterstatters auf Genehmigung der Vürgschaftsaufnahme gegen die Stimmen der Kommunisten an genommen. Dresben. Oberpostrat Maeder si. Am Dienstag verstarb in Magdeburg, wohin er vor zweieinhalb Jahren von Dresden versetzt worden war, nach kurzer Krankheit im 58. Lebensjahr Oberpostrat Erich Maeder, kgl. sächs. Major d. L. a. D. Der Entschlafene war eine in Dresden weithin bekannte Persönlichkeit und erfreute sich hier allgemeiner Wert schätzung. In den Jahren 1899 bis 1904 war er zum ersten Male in Dresden beschäftigt und wurde dann an die Ober postdirektion Kassel versetzt. 1907 kam er wieder nach Dresden und zwar zunächst zum Postamt 1, später zur Oberpostdirek tion. Er bearbeitete hier in der Hauptsache neben anderen Sachgebieten die Postreklame, das Postpressewesen und in den letzten Jahren insbesondere das Kraftpostwesen. In dieser Tätigkeit ist er mit der sächsischen Tagespresse in enge Füh lung gekommen und hat sich hier allgemeine Beliebtheit er worben. Am 1. Oktober 1930 trat Maeder seine Dienste bei der Oberpostdirektion Magdeburg an, wo er ebenfalls das Kraftvostwelen bearbeitet bat. Admiral von Reveur- Paschwitz Dresden. In der Nacht zum Donnerstag starb hier nach einer leichten Grippe durch Herzschlag Admiral a. D. Hubert von Rebeur-Pajchwitz, diensttuender Eeneraladjutant des Kaisers. Sein letzter Feldtruppenteil war die Mittelmeer- divisivn. Er lebte in Dresden im Ruhestand, weilte aber wie derholt längere Zeit in Doorn. Er war stark für den National verband deutscher Offiziere tätig, dessen Landesverband Sachsen er leitete. Dresden. Überfälle auf Frauen. Abends wurde auf der Wasserstraße eine Klavierlehrerin von einem Unbekannten niedergeschlagen und ihrer Handtasche mit etwa 10 Mark Inhalt beraubt. Die Tasche wurde kurze Zeit später auf der Pulsnitzer Straße leer aufgefunden. — Weiter wurde nachts auf dem Verbindungswege zwischen Marienberger—Schulze-Delitzsch-Straße eine Optikersehe frau überfallen. Diese setzte sich aber energisch zur Wehr und schlug dem Täter mit einem Schlüssel ins Gesicht, so daß er ohne Beute die Flucht ergriff. Pirna., Auflö sung des Stadtverordne tenkollegiums abgelehnt. Im Zusammenhang mit den Vorgängen in der letzten Stadtverordnetensitzung und der geschäftsordnungswidrigen Geschäftsführung des kommunistischen Vorstehers Ehrlich hatten die National sozialisten einen Auflösungsantrag sowie einen Miß trauensantrag gegen den Vorsteher gestellt. Ein weiterer Mißtrauensantrag lag von bürgerlicher Seite vor, doch wurden alle Anträge von der kommunistisch-sozialdemo kratischen Mehrheit abgelehnt, so daß Ehrlich weiter am tieren kann, sofern er nicht durch sein Verhalten das Ein greifen der Oberbehörde oder der Staatsanwaltschaft her ausfordert. Räckelwitz. Pfefferkuchen mit Karbid. Hier erkrankte eine Frau nach dem Genuß von Pfeffer kuchen. Sie hatte die Unvorsichtigkeit begangen, die Pfeffer kuchen in einem Täschchen aufzubewahren, in dem sich auch Karbid befand. Sie hatte wohl gemerkt, daß . das Karbid mit dem Gebäck in Berührung gekommen war, aber die Pfefferkuchen waren ihr zum Wegwerfen zu schade gewesen. Niederputzkau. Eine Kanonenkugel von 1813? In hiesiger Flur wurden beim Bäumesällen eine sechs Pfund schwere und neun Zentimeter dicke Kanonen kugel und mehrere Kartätschen gefunden. Man nimmt an, daß die Fundstücke aus den Kämpfen zwischen Russen und Franzosen im Mai 1813 stammen. Freiberg. Brandstifter festgenommen. Hier wurden ein Bergarbeiter und ein Arbeiter, beide aus Wilmsdorf, festgenommen Und der Staatsanwaltschaft zu- geführt. Sie hatten am 9. Februar die Scheune eines Guts besitzers in Obernaundorf in Brand gesteckt, um die Teil nehmer einer Versammlung der NSDAP., die in dem unweit des Tatortes gelegenen Gasthof stattfand, durch Feueralarm zum Verlassen des Versammlungsraumes zu veranlassen. / Chemnitz. Die städtischen Theater blei ben erhalten. Zu den Gerüchten über einen bevor stehenden Jntendantenwechsel an den Chemnitzer städ tischen Theatern verlautet, daß Intendant Hartmann auf seinem Posten verbleibt, und daß keine Schließung eines der beiden städtischen Theater beabsichtigt ist. Es soll ledig lich eine Herabsetzung der städtischen Theatersubvention erkolaen. Limbach, überfall auf eine Kassiererin. Auf eine Kassiererin wurde abends von einem unbekann ten Burschen ein Raubüberfall versucht. Der Bursche wollte der Überfallenen die Tafche entreißen, in der sich ein größerer Geldbetrag befand. Beim Durchschneidendes Taschenhenkels glitt er ab und rutschte aus, wobei die Frau dem Burschen einen Tritt gegen das Schienbein gab und die Flucht ergreifen konnte. Der Räuber konnte bisher nicht ermittelt werden. Glauchau. Großes Bauprojekt. Im Rahmen des Reichsarbeitsbeschaffungsprogramms soll in oiesem Jahre die große Umgehungsstraße für den Verkehr in Richtung Chemnitz-Zwickau ihrer Fertigstellung näher- gcführt werden. Es sind 26 000 cbm. Erdmassen zu be wegen, um den Stratzendamm vom Lungwitztal bis zur Schafteichstraße anzuschütten. Hierbei macht sich der Bau von insgesamt fünf Brücken nötig Leipzig. Weiteres Ansteigen der Grippe welle. Bei der Ortskrankenkasse wurden in der letzten Woche 1435 neue Grippefälle gemeldet, von denen zwei tödlich verliefen. In den Krankenhäusern waren 386 Per sonen in Behandlung. Aus den Schulen wurden 913 neue Grippefälle gemeldet. Insgesamt sind in der Zeit vom 29. Januar bis 4. Februar 14, in der vorhergehenden Woche fünf Todesfälle durch die Grippe verursacht worden. Leipzig. Familientragödie. In der Probst- heidaer Straße wurde eine Wärterin mit ihren beiden Knaben in ihrer Wohnung gasvergiftet tot aufgefunden. Wirtschaftliche Sorgen dürften die Veranlassung zu dieser Verzweiflungstat gewesen sein. Jie Mörder de; Dentisten KrebeL Chemnitz. Wie erinnerlich, verübten am 4. August zwei Kommunisten einen brutalen Uebersall auf Gäste des nationalsozialistischen Verkehrslokals Lass Herold, dabei wur de der der N.S.D.A.P. nähestehende Dentist Krebeck erschos sen. Es gelang seiner Zeit, den Täter, den 30jährigen Kommu nisten Walter Bartl zu verhaften. Am Mittwoch ist es nun, wie die „Allgemeine Zeitung" Chemnitz erfährt, gelungen, auch den zweiten Kommunisten im benachbarten Oberhennersdorf zu verhaften. Es ist der 25 Jahre alte Maurer Gerhard Wink ler. Er war in Chemnitz wieder gesehen worden und hielt sich bei einem Funktionär der Kommunisten in Oberhermersdorf verborgen. Mitte November war Bartl vom Schwurgericht wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode verurteilt worden, hatte aber gegen das Urteil Revision eingelegt. Nachdem nun Winkler verhaftet wurde, wird der Ueberfall im Cafe Herold noch einmal vor dem Schwurgericht aufgerollt werden müssen. Frae-rich ins Dresdner LlniersuchnngSgefSngnl- eingeliesett. Der wegen Aufreizung zu Gewalttätigkeiten in Bautzen verhaftete Kommunist Fraedrich ist nunmehr der Dresdner Staatsanwaltschaft zugeführt und dann in das Dresdner Unterluöbunasaekänanis, einaeliekert worden.