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Wilsdruffer Tageblatt : 16.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193302167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330216
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-16
-
Monat
1933-02
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.02.1933
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<2 xr bringt die Tiere in eine fast tierquälerische Zwangslage. Bei den Stirnjochen wird die Kraftanstrengung mehr auf die Vorhand ge legt. Mehr Verbreitung hat das Kummetgeschirr (Abbildung l und 2) gesunden, das Kopf und Hals frei läßt und bei dem die Tiere sich auch der Fliegen leichter erwehren können. Durch ein Kummet, das den Schulterblättern gut an- gepaßt ist, findet eine bessere Kraftausnutzung statt, da sich der Lastangriff auf eine größere Fläche verteilt. Eine in verschiedenen Landes teilen übliche und bewährte Beschirrungsart bei Arbeitskühen ist das u. a. ainh in den Kreisen Sulingen und Diepholz in Hannover an gewendete Nackengeschirr oder Blattgeschirr (Abbildung 3 und 4.) Es besteht aus zwei dicht gearbeiteten, gut gefütterten Polstern, die rechts und links auf dem Nacken aufliegrn und die durch einen Eiscubügel verbunden sind, Abbildung 4 Arbeitskühe mit Blatt geschirr vor dem Pflug an dem der Zug ansetzt. Vereinzelt ist das Nackengeschirr aus Holz gefertigt. Zu einer guten Ausnutzung der Zugkraft der Kühe kommt es auch darauf an, daß die zu benutzenden Wagen und Geräte nicht zu schwerfällig sind und sie nicht etwa durch fehler hafte Beschaffenheit oder durch vorangegangene unsorgsame Behandlung die Arbeit erschweren. Die Vermehrung der Weinrebe durch Ableger Nach der am meisten geübten Rebvermehrung durch Stecklinge kommt die durch Ableger in Betracht. Dabei bleibt die gewünschte künftige Jung- oder Tochterrebe in engster Fühlung mit ihrem Mutterstock. Die Mutterpflanze ver bürgt hier als Amme so lange die Fürsorge erziehung, bis ihr Kind sich selbständig ernähren kann als losgetrennte Neurebe. Man will also durch diese Bermehrungsmethode des Ablegers, auch Absenker genannt, schnell neben der Mutter pflanze eine Tochterpflanze gewinnen. Mitunter ist es auch möglich, deren zwei oder mehrere zu erzeugen. Diese Art der Vermehrung hat verschiedene Veranlassungen; man möchte sicherer und schneller jene Rebsorten vermehren, die sich sonst recht schwer vermehren lassen, da sie als Stecklinge ungern direkt Wurzel fassen. Darin sind namentlich gewisse Amerikanerrebsorten recht heikel. Ferner möchte man in den Weinbergen eingetretene Lücken rasch aussüllen oder bei Wandreben einen noch freien Platz durch Reben ausnützen, um durch diese Art und Weise die Erträge und Rente zu erhöhen. Aber auch in jungen Weinbergen mit sehr lockerem oder mit sehr schwerem Boden greift man in der Not zum Ableger, weil sich darin Stecklinge kaum oder gar nicht bewurzeln, oder weil die eingesetzten Wurzelreben teilweise aus blieben. Mitunter will man die ganzen Reb rechen eines Weinberges verlegen und in eine passende Richtung bringen. Das ist dann am leichtesten möglich, wenn man zur Absenker methode seine Zuflucht nimmt. Dort, wo die Reblaus geduldet ist und Lücken in den Reb verband riß, sucht man die fehlenden Erträge in den Lücken auf dem geschicktesten Wege auszu- merzen. Das sind gewiß hinreichende Gründe genug, daß man sich um diese Rebvermehrungs- srage hinreichend bekümmert. Die erste Voraussetzung sür den Erfolg dabei ist, daß der Rebboden locker, luftig und nicht zu trocken ist. Die Ableger können im schrägen Boden oder im spitzen Winkel erfolgen. Die erstere Art ist etwas weniger mühevoll; aus dem andern Wege erzeugt man eine bessere Stammbildung. Nicht empfehlenswert ist jene Methode, bei der die Spitzen der Muttcrrebe in die Erde gesteckt werden; das Wachstum ist in diesem Falle ein recht schlechtes. Äußerst günstig zeigt sich der Absenker dann, wenn aus dem Auge ein Trieb nach oben und zugleich Wurzeln nach unten ent stehen, etwa wie bei Augenstecklingen. Mit dem ausgesuchten, langen, ausgereiften, einjährigen Holze sährt man etwa 30 cm tief in die Bodengrube, die in der Reihenrichtung auf- oder abwärts zu Neblücken ausgeworfen wird. Im sanften Bogen bringt man den Absenker dort am tiefsten in den Boden, wo der künftige Stock hervorwachsen soll. Diese lange, geschweifte Nebrute kann einen kleinen Holznagel erhalten; sie wird aber auch durch die zugebrachte Erde so tief gehalten, daß dieser Holzhaken überflüssig Von Landwirtschaftsrat i. R. I. Groß bleibt. Bringt man die Ablegerebe jedoch in einem spitzen Winkel an die gewünschte Stelle durch eine leichte Drehung, so hilft ein kleiner Holznagel gut mit, sie dort gut zu vertiefen. In keinem Falle darf die Absenkerrebe getränkt werden. Natürlich erhält jeder Absenker an der erwünschten Stockstelle ein leichies Pfählchen zum Anbinden. Wichtig ist es dann, .daß spätestens im nächsten Frühjahr die Tochterrebe von ihrer mütterlichen Amme losgetrennt wird, damit sie sich selbständig ernährt und nicht mehr ihre Füße unter den Tisch ihrer Mutter streckt. Im lockeren, sandigen, humusreichen Boden, nie aber im schweren, naßkalten Boden, läßt sich mit neuem, grünem Holze von gewissem Reifegrad Ende Juli bis Anfang August auch diese Methode ausführen. Unreifes Holz geht aber ein, verliert als Zeichen davon zuvor seine Blätter; also ein gewisser Grad der Verholzung muß mit neuem, kräftigem Trieb, den man dafür bewußt aussuchte, eingetreten sein. Darauf deutet die gelbbräunlicht Farbe hin. Nur bringt man diese Triebe nicht gar so tief in den Boden, um die Neuwurzel bildung zu erleichtern. Dafür muß man die Jung reben im Vorwinter herausnehmen, sofern sie nur zur Vermehrung dienten oder bei Standstöcken hoch anhäufeln gegen etwa drohenden Winterfrost. Wo man bei günstigen Bodenverhältnissen die Absenker oder Ableger 0,50 m tief in die Erde bringen kann, wird man sehr zufrieden sein mit dieser einfachen Rebaufzucht. Bereitung von Hartkäse im landwirtschaftlichen Haushalt e---. Auch im eigenen Haushalt läßt sich recht gut ein schmackhafter Hartkäse bereiten, der, als Zubrot genossen, Abwechslung in die Speisen folge bringt. Man kann diesen Käse sowohl aus Vollmilch als auch ans Magermilch be reiten, oder aus einer Mischung beider, und erhält so entweder einen edlen Fettkäse oder einen mageren, aber schmackhaften Lederkäse sür anspruchslosere Esser. Zur Käsebereitung braucht man einen großen Kessel, eine große Wanne, ein Käseschwert, das ist ein spatelförmig geschnitztes Stück Holz von etwa 120 ein Länge, wie man es ähnlich, nur in kleineren Abmessungen, beim Abstcchen des Speiseeises benutzt. Dann ist ferner ein Thermometer nötig, zwei Küsetücher, eine Kose form von etwa 20 bis 30 cm Durchmesser mit zwei Böden bzw. einem Boden und einem Deckei. Die Käseform und die Tücher sind also das einzige, was man sich zur Ausrüstung Kausen muß. Alles andere besitzt jeder bessere Haushalt. Als Zutaten kauft man sich Orlcans- farbe zum Färben des Käses und flüssigen Käseiab zum „Dicklegen" desselben, sowie reines Käsesalz. Hat man das alles beisammen, so kann die Käserei beginnen. Man erhält von 100 Liter Milch einen Käse, der ausgereift etwa 18 Pfund wiegt. Vollmilch gibt etwas mehr, Magermilch weniger. Es verbleiben dabei noch etwa 83 Liter Molken, die man bei Ver wendung von Vollmilch noch einmal zentri fugieren kann, um die darin verbliebene Butter, immerhin beinahe 1 Pfund (500 g) zu ge winnen. Die Molken dienen als Schweinefutter. Ost der sauber gescheuerte Wasch- oder Schlachtkessel groß genug, so wärmt man die ganze Milch darin auf etwa -j- 36° 6, dann gießt man sie in die Wanne. Ist der Kessel aber zu klein, um die ganze Milch zu fassen, erwärmt man den Teil, der hineingeht, etwas höher, nie aber bis 60° 6, weil sonst die Käsereitauglichkeit leiden würde, und schüttetdie warme zur kalten Milch, so daß, wenn beide gemischt sind, ein« Temperatur von 33 dis 34° 6 herauskommt. Bei dieser Temperatur setzt man die Käsefarbe und dann den Lab unter stetem Rühren zu. Auf 100 Liter Milch braucht m«n 4 oem Farbflüssigkcit und 10 asm Lab, wie man ihn gewöhnlich kauft, in dem Verhältnis von 1 : 10 000. Den Lab verdünnt man aber noch zur besseren Verteilung mit Milch oder Wasser. Nachdem beides zugesetzt und gut verrührt ist, läßt man die Käsemilch zum Gerinnen stehen. Bei Vollmilch oder Halbmilch ist der richtige Zustand dann daran ju erkennen, daß der gebogene, tn die Milch getauchte Zeigefinger beim Herausheben das Gerinnsel etwas mit hochhebt, bis es sich schließlich über dem Finger rein spaltet. Bei Magermilch darf das Gerinnsel nur ganz locker sein, sonst wird der Käse zu fest und trocken. Die geronnene Milch wird nun vorsichtig mit dem senkrecht geführten Käseschwert zu nächst in gleichmäßige Querstreifen geschnitten, so daß also gleich große Vierecke von 4 dis 5 gom entstehen. Dann läßt man zwei bis drei Minuten absetzen, schöpft einen Teil der Molken ab und erwärmt den Rest durch Zugießen von heißem Wasser auf 35 bis 38° 6, also 2 bis 3 Grad über die Anfangstemperatur. Nach 15 Minuten quirlt man die ganze Masse, „den Bruch", bis er recht gleichmäßig erbsengroß ist. Hat er sich gesetzt, werden die ganzen Molken abgeschöpft. Nun wird der Bruch noch mit den Händen zerkleinert und durchgearbsttet, damit er noch einen Teil Molken abgibt. Dabei kann man auch das nötige Salz schon zusetzen, wenn man es nicht vorzieht, den Käse nachher zu salzen. Für den Bruch von 100 Liter Milch find etwa 375 g Salz erforderlich.. Nun wird der Bruch in das Käsetuch gefüllt, welches man in die Form gelegt hat. Die Zipfel werden gleichmäßig glatt auf den Käse gefaltet, damit die Masse beim Pressen keine. Einschnitte von denselben bekommt. Darauf kommt der Käse tn die Presse. Anfangs preßt man den Käse nur chwach, verstärkt das Gewicht aber allmählich, o daß nach sieben Stunden etwa das acht- ache Gewicht des Käses auf demselben ruht, wi unserm Beispiel also etwa 70 Kg. Während des Pressens wird er häufiger gewendet und jedesmal wird dabei auch das Käsetuch aus gewechselt. Nach zehn bis zwölf Stunden muh der Käse aus der Presse in den Keller zum Reifen gelagert werden. Der Kellerraum soll feuchte Lust und etwa -j-15° 6 aufweisen. Die Luftfeuchtigkeit stellt man, wenn erforderlich, durch Besprengen des Fußbodens her. Während der Zelt der Reif« liegt der Käse auf einem Brett, wird öfter umgelegt, und wenn er schimmeln will, tüchtig mit einem Tuchs oder mit Salz abgerieben. Hat man den Käse nicht vorher im Teig gesalzen, so kann man es auch durch tägliches Einreiven in der ersten Zeit noch im Keller nachholen, später geschieht es seltener. Hat sich aber eine dicke Rinde auf dem Käse gebildet, die das Salz nicht durch läßt, so muh sie abgeschnitten werden. Das verursacht dann viel Abfall und großen Salz verbrauch. Das Rezept klingt etwas umständ lich, aber die Sache ist nicht so schwierig. Dar um frisch ans Werk! Allerlei Neues aus Feld und Garten, Stall und Hof, Haus und Keller, Küche und Blumenzimmer Neues über die Rübenncmatode. Die Rübennematode ist einer der gefürchtetsten tierischen Schädlinge des Rübenbaues. Sie findet sich gern dort ein, wo Zuckerrüben in der Fruchtfolge dicht aufeinander folgen. Haben die Nematoden sich auf einem Felde «in- genistet, muh bekanntlich der Rübenbau für eine Reihe von Jahren gänzlich eingestellt werden. Aber weiter wurde bisher gefordert, dah auch der Hafer zugleich von der Liste der anzubauenden Kulturpflanzen verschwand. Diese Forderung ist heute hinfällig geworden, denn die Wissenschaft hat in langer und mühevoller Arbeit festgestellt, dah die Hafer- und die Rübennematode zwei streng getrennte Rassen sind, von denen jede nur die ihr zuge hörigen Wirtspflanzen befüllt. Die tzafer- nematods lebt außer auf Hafer noch auf Gerste und Weizen und nur selten auch auf Roggen. Die Rübennematode ist außer auf Zucker- und Futterrüben auf Raps, Rübsen, Kohl, Steck rüben, Hederich und Ackersenf zu finden. Diese Feststellungen sind sehr wichtig. Aus ihnen folgt, daß, wenn Rüben befallen worden sind, das Getreide in der Fruchtfolge nicht ge strichen zu werden braucht. Umgekehrt, ist eine Getreideart mit Nematoden besetzt gefunden worden, so kann der Rüben-, Kohl- oder Raps bau uneingeschränkt fortgesetzt werden. Nur wenn beide Nematodenrassen nachweislich auf einem Ackerstück vorkommen, muß diesem Umstande durch Streichung der Wirtschastspflanzen beider Rassen Rechnung getragen werden. vr. E. Schutz empfindlicher Spaliere. Mit der höhersteigenden Sonne beginnt für viele emp findliche Bäume, z. B. die Aprikosen und Pfirsichspaliere, erst die eigentliche Gefahr des Winters. Der oft schnelle Temperaturwechsel am Tage sowie der große Unterschied der Tages- und Nachttemperatur, wie er den Früh lingstagen eigen ist, können die zartgebildeten Blütenorgane zerstören und die Aussicht auf eine gute Ernte vernichten. Sofern nun die Spaliere nicht schon im Spätherbst eine schattende und gegen Frost schützende Winter decke bekommen haben, kann man die Wirkung der Sonnenstrahlen durch Vorspannen von Sack- oder Ballenleinen wesentlich mildern. Einen gewissen Ersatz für Schutzdecken bieten auch Fichtenreis, das man dachziegelförmig zwischen die Zweige steckt bzw. anheftet. Diese Arbeiten sind äußerst vorsichtig auszuführen, damit die Blutenknospen nicht abbrechen, rp. Die Weidehaltung der Ziegen. Der unver gleichliche Nutzen des Weideganges für unsere Haustiere bedarf wohl heute keines besonderen Hinweises mehr. Auch den Ziegen gönne man soviel als möglich dessen Vorteile, trägt die Weidehaltung doch nicht allein zur Gesund erhaltung der Tiere bei, sondern verringert auch ganz erheblich die Futterkasten. Man be achte aber stets dabei, daß den Ziegen weit weniger die auf üppigen Wiesen gewachsenen saftigen Kräuter schmecken als die harten, trockenen Pflanzen auf magerem Boden. Der Geschmack dieser Tiere ist eben vorwiegend auf das Würzige, Aromatische eingestellt. Alle auf trockenen Berghalden, steinigen Böden und rauhen Schuttmulden wachsenden Gräser und Kräuter, darunter zahlreiche Unkräuter, sind das Lieblingsfutter der Ziegen, während alles Grünzeug, das auf feuchtem Grunde, also auf dem eigentlichen Wiesenboden, mastig und voll herangewachsen ist, weniger gern genommen wird. Saure Gräser wird die Ziege stets ver schmähen, wenn nicht der Hunger sie zur Auf nahme zwingt. Dagegen sind die abgeernteten Klecschläge und Getreidestoppeln sehr geeignet als Ziegenweide. Wenn man das Rind gern auf regen- und taufeuchte Weiden bringt, so soll man dies bei den Ziegen vermeiden, da ihnen feuchte Gräser usw. nicht zusagen. Man unterlasse daher den 'Austrieb am frühen Morgen, wenn der Tau noch an den Pflanzen hängt, und auch zur Zeit, da die Weide noch regennaß ist. Erst wenn der durchs Gras streifende Fuß trocken oder doch nahezu trocken vleibt, ist der rechte Zeitpunkt dafür. Besser unterbleibt der Weidegang ganz als auf nassen Flächen, zum mindesten sollte zuvor «in wenig Rauhfutter verabreicht werden. — Wo es sich darum handelt, eigene Ziegenweidsn zu düngen, verfalle man ja nicht in den großen Fehler, mit Jauche, Kloake oder dergleichen zu düngen. Solche Flächen sollten nur mit Kalk, Thomas mehl'und Kali, allenfalls auch mit ganz ge ringen Mengen Stickstoff versehen werden. Al. Kückenaufzucht. Für den Kleintierhalter als Selbstversorger kommt naturgemäß die Kunst brut mit künstlicher Aufzucht weniger in Frage. Er tut am besten, wenn er im März oder in der ersten Hälfte des April Glucken setzt und die Kücken von diesen großziehen läßt. Das Brutnest stellt man sich am ein fachsten aus einem Raud von Mauersteinen oder aus einem Bretterrahmen her, den man sich aus vier. 40 om langen, 15 ow breitem Brettern leicht zusammenschlagen kann. In diesen Stein- oder. Holzrahmen bringt nran etwas feuchten Sand oder Gartenerde Mrd formt daraus eine Mulde. Hierbei achtet man besonders darauf, daß die Ecken gut aus gefüllt sind. Aus diese Erdmulde kommt «ine Schicht weiches Stroh oder Heu und das Brat nest ist fertig. Diese Art Brutnest eignet sich in gleicher Weise für Gluckenbrut von Hühner-, Gänse- und Enteneiern. Das Gluckennsst soll nicht auf dem Hausboden, sondern nach Mög lichkeit in einem Hellen, luftigen Keller oder ruhigem Stallraum, direkt auf dem Fuß boden errichtet werden. Die Glucke fütterst man nach Möglichkeit mit Mais un,d alle 2 bis 3 Tage mit einer kleinen Portion Legefutter. Ehe man die Glucke setzt, über zeugt man sich, dah dieselbe frei von Kalk beinen ist. Außerdem ist es unbedingt er forderlich, daß man eine Henne, bei der man beginnende Brutlust bemerkt und die man setzen will, einige Tage lang mit Insekten pulver einstäubt und sie so ungezieferfrei macht. Während der Brut soll die Henne Gelegen heit haben, hin und wieder ein Staubbad zu nehmen. Den Kücken gibt man am ersten Tage nichts zu fressen, danach drei Tage trockene Buchweizengrütze oder geschrotenen Weizen und frische, süße Milch als Getränk. Dann verabreicht man ein Mischfutter aus 10 Teilen Kartoffelflocken, 20 Teilen Weizen- Kleie, 20 Teilen Gerstenschrot, 5 Teilen Sojw schrot, 25 Teilen Fischmehl und 20 Teilen Mäisschrot. Außerdem gibt man als Körner futter Gersten-, Mais- und Weizengrütze. Bald sind die Kücken in der Lage, Bruchgerste und Bruchweizen zu fressen. Als Getränk gibt man in den ersten 14 Lagen nach Möglichkeit Voll-1 milch und später Magermilch, außerdem Grüm> futter, soviel die Tiere aufnehmen. Sch. » Klötze in Schmalz zu backen. Reichlich einl halbes Liter Milch, 500 g Mehl und ein kleines Stückchen Butter werden auf dem Feuer ab« gebacken. Wenn die Masse etwas abgekühlt ist, rührt man sie mit acht Eiern nach und nach, wobei man jedes Ei einzeln nimmt, tüchtig zu« sammen, gibt auch Zucker, etwas Rum und Zimt hinzu, sticht mit einem Löffel Klöße al» und legt sie in heißes Backfett. Sobald dis Klöße schön gelbbraun sind, nimmt man sis heraus, bestreicht sie mit Zucker und richtet sis auf .einer Schüssel an, dazu gibt man artt besten eine Obstsoße. Fr. Ad. in K. Buchstaben-Gebäck. Vier Eiweiß schlägt man zu steifem Schnee, gibt 200 g Zucker, 100 x geriebene Schokolade, etwas Vanil-ls und abgeriebene Zitronenschale und 85 8 feines Weizenmehl dazu. Ist alles gut verrührt, sg spritzt man auf ein gewachstes Blech Buch staben, Ringe, Zahlen oder dergleichen, läßt dies dann einige Stunden stehen, um es erst dann bei mäßiger Hitze zu backen. E. S. Nutz-Fruchtpasten, aus Nußmus mit Frucht mus vermengt, die als Brotbelag, für Wände« rungen, Sport und Tafel gleich geeignet sind, kann man selbst nach folgendem Rezept Her stellen: Fruchtmus beliebiger Art wird warn! gemacht, mit ebenso viel Nuhmus vermengt und auf ein Blech zum Trocknen fingerdick gestrichen. Bevor die Masse durch und durch trocken ist, schneidet man sie in spielkarten große Formen und legt jede Paste zwischen zwei Oblaten. Man kann auch Dürroost, das vorher durch die Hackmaschine gewandert ist, mit dem Nußmus vermischen und erhält aus Verbindungen von Nußmus mit Feigen, Datteln, Aprikosen, Zwetschgen, Sultaninen usw. herrliche Pasten. M. Fm Wachstuchdecken frisch erhalten. Neues Wachstuch wäscht man mit lauem, nickst heißem Wasser, ahne Sand und Soda, mit Hilfe eines weichen Lappens ab, trocknet gut nack und reibt einige Löffel frische Milch ein. Man läßt kurze Zeit einwirken und reibt als dann wiederum mit einem trockenen Lappen, bis die Decke Glanz bekommt. — Aelteres Wachs tuch frischt man in der Weise auf, daß man es mit dünnem Leinölfirnis schwach überstreicht, ein trocknen läßt und nach dem Trocknen entweder mit Bohnerwachs oder einem tzarzlack aus 30 Teilen Kolophon und 100-Teilen Benzin (Vorsicht, feuergesährlich!) nachbehandelt. G M. Für die Bücherfreunde Die tierischen Samenschädlinge in Frsiland . und Lager. Spinnentiere, Käfer und Haut flügler. Von Oberregierungsrat 0r. Friedrich Zacher. Mit 71 Tafelabbildungen. Preis drosch. 4 kbl, im Abonnement 3,30 Ü51. Ver lag I. Neumann-Neudamm. Der Verlag legt mit diesem Büchlein das 5. Heft der von Professor Dr. Höstermann, Berlin, und Landesökonomierat Wchrhan, Hohenheim, herausgegebenen Schriftenreihe vor. Wie in der Einleitung erklärt wird, enthält das Heft 5 nur die unter den Spinnentieren, Käfern und Hautflüglern zu findenden Samenschädlingc, während die Bearbeitung der Schädlinge un er den übrigen Insektenordnungen und Tierklafien sowie eine zusammenfasjende Darstellung der Bekämpfungsmethoden einem weiteren Heft der gleichen Schriftenreihe Vorbehalten bleibt. Die Behandlung der einzelnen Schädlinge ist so gehalten, wie wir es aus dem bekannten Merk Zachers über die Vorratsschädlinge kennen, an das sich erlüärlicherweise einzeln« Tei!« des Heftes stark ctnlehnen. Einer kurz gehaltenen, nur die wichtigsten Merkmale herausgreifenden Charakterisierung der einzelnen Schädlinge folgen biologische Angaben, die zur Kenntnis der Form wie meist auch zu ihrer Bekämpfung von Wichtigkeit sind. Dann wird der Schaden erörtert und Mittel und Wege zur Bekämpfung des betreffenden Schädlings angegeben, falls darüber sichere Angaben vorliegen. 20 Tafeln mit Abbildungen von Schädlingen und Schad bildern ergänzen den Text. Der interessierte Landwirt und Gartenfreund wird das Buch nicht ohne Nutzen zur Hand nehmen, vr. I.
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