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Wilsdruffer Tageblatt : 14.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193302148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330214
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-14
-
Monat
1933-02
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.02.1933
- Autor
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Ausschnitte aus dem reichen Lebenswerk des unermüdlich schas senden genialen Musikers und Proben seiner vollendeten Instrumentationskunst, seines Reichtums an Melodien, seiner dramatischen Kraft und symbolischen Darstellungsweise, seiner unvergleichlichen Reinheit, Größe und Schönheit auszeigte. Die Bühne war geschmückt mit dem Bilde des Bayreuther Meisters, dessen Leben und Wirken in kurzen anschaulichen Worten Oberstudicnrat Reichelt-Dresden skizzierte. Dann brachte das um einige wertvolle Kräfte verstärkte Orchester (achtfach in der 1. Geige) die Ouvertüre z. Op. „Rienzi" und die von I. Hamm arrangierte Große Fantasie aus „Lohengrin" zu Gehör. Unter der sicheren Leitung von Meister Philipp spielte es die beiden Werke sauber und vertieft. Mit warmer Beseelung, guter Atemführung und Textbehandlung sang Herr Erich Reichelt- Dresden die Arie „Die Frist ist um" a. d. Op. „Der fliegende Holländer", den Ersten Gesang Wolframs „Blick ich umher" und dessen „Lied an den Abendstern" aus „Tannhäuser". Der dramatischen Gestaltung waren leider im Umfang und in der Fülle seiner Stimme Grenzen gesetzt. Voll und eindringlich traten nochmals das wahrhaft anerkennens werte kunsteifrige Kräftespiel des Orchesters und die ordnende, sorgfältig führende Hand des Dirigenten mit aufhellender Lebendigkeit hervor im Vorspiel zu den Meistersingern und in der Ouvertüre z. Op. „Tannhäuser" und beleuchteten die be achtlichen Qualitäten und die vorwärtsstrebende Einheitlichkeit des Orchesters. Voll freudiger Hingabe wuchs vor allem die Tannhäuser-Ouvertüre immer freier empor, fv daß eine voll endet schöne musikalische Endsteigerung gelang. Die Hörer dank ten freudig für alle Darbietungen. Sie werden im Anschluß dar an umso befriedigter die Nachricht vernehmen, daß die Amts hauptmannschaft Meißen nunmehr den wohlbegründeten Vor stellungen unserer Stadtverwaltung Gehör geschenkt und die für den 1. Juli ausgesprochene Kündigung des Vertrages zwi schen Stadt und Musikdirektor Philipp vorbehaltlos zurückge zogen hat. (Bravo!) Schneesturm und Gewitterböen — Autounfälle. Das Wintergewitter, das heute vormittag mit besonderer Heftigkeit in Berlin und Schlesien auftrat, berührte in seinen Ausläufern auch unsere Gegend. Eine Gewitterböe, die von starkem Schnee fall begleitet war, zog über das ganze Land hinweg. Soweit bisher feststeht, hat der Sturm nennenswerten Schaden nicht angerichtet, wohl aber der durch Winddrehung verursachte Temperaturrückgang, durch den auf den Straßen große Glätte eintrat. Bei uns war dieselbe Ursache von zwei leichten Auto- Unfällen, die sich am Vormittag in der Dresdner Straße er eigneten. Bei der „Burenschänke" karambolierte ein nach Dresden fahrender Brotlieferwagen mit einem den Berg her unter ins Schleudern geratenen tschechischen Wagen und bei Lindners Haus am Berge drehte sich zur selben Zeit ein mit Mannschaften besetztes Lastauto der Nachrichten-Abteilung 4, die sich auf einer Uebung in der hiesigen Gegend befand, um feine eigene Achse und landete nach Zertrümmerung des Eartenzaunes im Straßengraben. Nach zweistündiger Arbeit war es wieder flottgemacht und konnte seine Fahrt fortsetzen. Bertha Döring -f. Gestern nachmittag wurde Dörings Bertha, wie sie allgemein genannt wurde, im 81. Lebensjahre von langem Leiden durch einen sanften Tod erlöst. Noch vor wenigen Jahren fehlte sie bei keiner öffentlichen Veranstaltung, immer war sie lustig und guter Dinge und hatte eine gewisse Originalität an sich. Ihrem nunmehr im 91. Lebensjahre stehenden Bruder war sie jederzeit eine treue Stütze im keines wegs auf Rosen gebetteten Leben. Ihm wendet sich besondere Anteilnahme zu. Das Ergebnis der Bezirkstagswahlen. Die am Sonntag abgehaltcnen Wahlen zum Bezirkstag der Amtshauptmann schaft Meißen hatten folgendes Ergebnis: Gewählt wurden 15 Bürgerliche bezw. Angehörige der nationalen Gruppen, 14 Angehörige der Sozialdemokratischen Partei und 11 Ange hörige der Hitlerbewegung. Die Sozialdemokratie hat damit 2 Sitze verloren. Im 8. Wahlkreis wurden gewählt: Gutsbe sitzer Paul Nisse-Sora, bürgerl., Schmiedemeister Herr mann K u m m e r-W e i s t r o p p, bürgerl., Nittergutspachter Tr. Erich Kunze-Weistropp, N.S.D.A.P., Buch drucker Kurt Krämer-Scharfenberg, S.P.D. — Im 10. Wahlkreis: Maurer Paul Hartwig-Niedereula, S.P.D., Gutsbesitzer Reinhold Wüstner-Dittmanns dorf, bürgerl., Rittergutsbesitzer Kurt Wunderling- Neukirchen, bürgerl., Kantor Karl Berthel-Deut- schen bora, N.S.D.A.P. Die Gewählten im 11. Wahl kreis haben wir schon in der gestrigen Nummer bekanntgegebcn. Die Wahlkarlei der Stadt Wilsdruff für die Reichstags- Wahl am 5. März liegt zur Einsichtnahme im Verwaltungsge bäude, Zimmer 10, aus. Die Zeit ist aus der amtlichen Be kanntmachung in dieser Nummer zu ersehen. Die Steuererklärungen für die Gewerbesteuer sind in der Zeit vom 15. Februar bis 15. März unter Benutzung der vor geschriebenen Vordrucke abzugeben. Näheres besagt die Be kanntmachung in der vorliegenden Nummer. Nationalsozialistische Kundgebung. Wie uns mitgeteilt wird, veranstaltet die Standarte der N.S.D.A.P., der die Wilsdruffer Mitglieder der Partei angehören, kommenden Sonntag eine große öffentliche Kundgebung in unserer Stadt, zu der etwa 2000 Teilnehmer erwartet werden. Auf dem Markte findet ein Vorbeimarsch statt, dem sich ein Werbeum- zug durch die Straßen und eine Kundgebung im „Adler" an schließt, in der der bekannte Landtagsabgeordnete Dr. Bennecke spricht. Starke Steuergutschein-Inanspruchnahme. 25H der Ver gütungen sind ausgegeben. Von der Möglichkeit der Erlangung eines Steuernachlasfes durch Steuergutscheine ist reichlich Ge brauch gemacht worden. Das gilt insbesondere für die auf die Umsatz-, Gewerbe- und Grundsteuer entfallenden Gutscheine, während die Anforderung der Beschäftigungsprämien wegen ihrer Abhängigkeit von der nur wenig geänderten Konjunktur- läge den Erwartungen nicht voll entsprochen hat. Die Ausfol- gung der Steuergutscheine ist seit etwas über einem Monat im Gange. Es dürften schätzungsweise bereits ein Viertel der in Betracht kommenden Eesamtrückvergütungen ausgegeben sein. Bekanntlich läuft die Frist für die Anträge an das Finanzamt am 31. März 1934 ab. Die Sieger aus dem sächsischen Berufswettkampf. Wir be richteten schon darüber, daß am 22. Januar wie im ganzen Rei che, so in Sachsen kaufmännische Lehrlinge, Handelsschüler und Iungangestellte beim Berufswettkampf des GDA. in großer Zahl beteiligt waren. 102 Teilnehmer von über 2000 Wett kämpfern in Sachsen konnten mit Gaupreisen ausgezeichnet wer den. Aus Platzmangel müssen wir uns darauf beschränken, die Spitzcnpreise in den einzelnen Klassen bekanntzugeben. Es er hielten die ersten Preise: Ilse Hein-Dresden (140 Punkte); Kari Küttner-Leipzig (138 P.); Walter Donath-Leutersdorf (132 P.>; Konrad Holm-Dresden (142 P.); Gertrud Schaller, Reichen bach (142 P.); Walter Pistor-Glauchau (139 P.). Außer die sen Eaupreisen wurden von den Ortsgruppen des GDA. weitere Preise gegeben. Geschäftsstenographenprüfung. Die Industrie- und Handels kammer Dresden hält die nächste Geschäftsstenographenprüfung am Sonntag, den 12. März d. I., vormittags, ab. Anmelde schluß: Ende Februar. Anmeidevordrucke und Prüfungsordnun gen sind in der Kammer, Albrechtstraße 4, erhältlich. Auch die alten Stenographensysteme (Gabelsberger, Stolze-Schrey usw.) sind zugelassen. Stuttgarts Sechstagefeld. Die Besetzung des am Freitag beginnenden 4. Stuttgarter Sechstagerennens ist jetzt voll ständig. Folgende 12 Paare werden sich am Start einfinden. Richli - Pijnenburg, Linari-Dinale, Tietz - Rieger, Mvuton-F. Wambst, Merlo - Altenburger,- Oestreich - Preuß,. Funda- Maidorn, Goebel-Hürtgen, Ian van Kempen -Resiger, Gilgen-Bühler, Siehl-Reiländer, Giebler-Ämbenhauer. Grumbach. Handball. Niederhäslich 1. gegen Grum bach 1. 5:2 (2:0). Eine hübsche Packung mutzte die Grum- bacher 1. Handballelf am Sonntag mit nach Hause nehmen. Lin derartiges Spiel ist man von der 1. Mannschaft nicht ge wöhnt. Hier machte sich vor allem die lange Spielpause be merkbar. In grotzem Tempo begann der Kampf. Grumbach war die erste Halbzeit den eine Klasse höher spielenden Geg ner mindestens ebenbürtig, wenn nicht leicht überlegen, konnte aber keine Tore erreichen, alles fiel dem Toxwart in die Hände. In der zweiten Halbzeit war dann nichts -meht zu machen, und Niederhäslich holte sich seinen sicheren Sieg ein. — Nieder häslich 2. gegen Grumbach 2. 1:7. Eine erfreulicher Weise außerordentlich große Leistung zeigte die 2. Elf von Grum bach, wie man es von ihr eigentlich noch nicht gesehen hat. Mit Spielbeginn waren sie den Einheimischen hoch überlegen und lieferten einen schnellen offenen Kampf, so daß der Gegner nur selten vors eigene Tor kam. Als erstes Spiel im neuen Jahr ist die Leistung hoch anzuerkennen. Hoffen wir, daß es so weiter geht. X Blankenstein. Bei der am Sonntag stattgefundenen Ge meindeverordnetenwahl, über die noch verschiedenes zu sagen ist, wurden für die Liste I (Lehmann) 145 Stimmen abgegeben und sür die Liste II (Görnitz) 71. Ungültig war 1 Stimme. Tanneberg. In der gestrigen Gemeindeverordnetensitzung wurde zunächst die Wahl zum Bezirkstag vorgenvmmen. Die 11 Eemeindeverordneten waren vollzählig erschienen. Es wur den zum Bezirkstag Stimmen abgegeben 3 für S.P.D., 3 für Landbund und 5 für N.S.D.A.P. Zum Bürgermeister unserer Gemeinde wurde Gutsbesitzer Hugo Bernhardt wiederge wählt. Weiterhin wurden der Wahlvvrstand, sein Stellver treter, der Schriftführer und die Beisitzer zur Reichstagswahl am 5. März bestimmt. Die 4 vorliegenden Anträge der N.S.- D.A.P.-Fraktion wurden bis zur nächsten Sitzung vertagt. Mohorn. Gründung. Sonntag weilte unter Führung von W. Zienert-Wilsdruff der Reitverein Oberwartha hier, um den Auftakt zur bevorstehenden Gründung des hiesigen Reitvereins zu geben. Es haben sich bereits eine ganze Anzahl Interessenten aus dem Ort und der Umgebung gemeldet, die unter Leitung von Gutsbesitzer M. Kretzschmar-Mohorn, der der ehemaligen Reitenden Abteilung Nr. 12, Königsbrück, an gehörte, das Reiten zu erlernen gedenken. Vereinskalender. Freiwillige Feuerwehr. 14. Februar 8 Uhr in der „Ton halle" Dienstversammlung. Turnverein D.T. 18. Februar Monatsversammlung. Mittelstandskundgebung 20. Februar 5 Uhr „Adler". Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 15. Februar-. Zeitweise sehr lebhafte Winde aus Nordwest bis Nord. Meist trüb, vorübergehend etwas Temperaturrückgang, zeitweise Niederschläge hauptsächlich als Schnee. Sachfen unO Nachbarschaft «— - —— «——«WM«« Sängertag des STB. in Glauchau. Sudetendeutsche Sänger anwesend. — Der Konflikt mit dem Musikschutzverband. Für das Chorsingen in den Volksschulen. Der Sächsische Sängerbund, e. V., Sitz Leipzig, hielt am Sonnabend und Sonntag seinen ordentlichen Sängertag in Glauchau ab. Der Haupttagung ging ein Kommers vor aus, auf dem die Vorsitzenden des Sudetendeutschen Sänger bundes, Oberlehrer Philipp und Prokurist Höhnel aus Aussig, mit grotzem Beifall begrüßt wurden. Oberlehrer Philipp über brachte die Grüße der deutschen Sänger in der Tschechoslowa kei und betonte, daß die sudetendeutschen Sänger stets für die Erhaltung des deutschen Kulturgutes eintreten, denn: Lied ver loren, Volkstum verloren! Der Sängertag im Stadttheater wurde vom 1. Bundesvorsitzenden, Bürger meister i. R. Roth-Leipzig geleitet. Dem vom Bundesschrift führer und -schatzmeister Wilhelm Tietzsch-Leipzig erstatteten Jahresbericht ist zu entnehmen, daß die Mitgliederzahl am Iahresschluß 41211 betrug, und daß die „Sängerhilfe",.in der mehr als 110O0 Mitglieder versichert sind, sich günstig ent wickelt hat. Der Rechnungsabschluß für 1932 weist eine Mehr ausgabe von 1756 Mark aus, da die Einnahmen gegenüber dem Voranschlag erheblich zurückgeblieben sind. Die Kassenver hältnisse sind in bester Ordnung. Das Gesamtvermögen beträgt 8054 Mark, davon 4020 Mark rückständige Beiträge. Der Voranschlag für 1933, der mit 13 800 Mark in Einnahme und Ausgabe ausgeglichen ist, wurde genehmigt. Bei den Wahlen wurde Bundesschriftführer und -schatz meister Tietzsch bestätigt und der Vorsitzende des Oberlausitzer Sängerbundes, Oberjustizsekretär Wels-Bautzen, neu in den Vorstand gewählt. lieber den Konflikt mit dem Musikschutzverband, der zu einem »ertraglosen Zustand geführt hat, berichtete der 2. Bundesvorsitzende Rechtsanwalt Brecht-Leipzig. In einem einstimmig gefaßten Beschluß wurde der Vorsitzende ermäch tigt, die im Interesse des Bundes liegenden Maßnahmen mit aller Energie durchzuführen. Als Fonds zum Schutze der musi kalischen Interessen des S.S.B. soll für 1933 von jedem Mit glied ein Svnderbeitrag von 10 Pfg. erhoben werden. In den Aufsichtsrat der „Sängerhilfe" wurde Grünewald (Bautzen) gewählt. Heber die Aufnahme von Frauen- und ge mischten Chören in die Cinzelbünde sollen die Bünde selbst entscheiden. Künftig können also auch Frauen Bundessänger des D.S.B. werden. Ferner wurde dem Vorstand die An regung gegeben, sich mit dem Mitteldeutschen Rundfunk zur vermehrten Verbreitung des Chorgesanges im Rundfunk in Verbindung zu setzen. In einer Entschließung nahm der Sän- gertaa mit Entrüstung davon Kenntnis, daß die Chorsingstunde aus dem Stundenlehrplan der Volksschule gestrichen ist; es wird gebeten, die Lhorsingstunde wieder einzuführen und einen Ministerialrat mit dem Sonder-Referat „Musikalische Bil dung in den Schulen" zu betrauen. Ein Antrag zum Deutschen Sängertag in Dortmund, bas nächste Deutsche Sängerbundesfest in Leipzig abzuhalten, wurde angenommen. * Siebenlehn. Schuldirektor i. R. H. Köderst. Im Alter von 86 Jahren verstarb in Meißen, seinem Ruhewohn ort, unerwartet Schuldirektor i. R. Heinrich Köber. Mit ihm ist ein verdienter Schulmann dahingegangen, der von 1887 bis zu seiner 1914 erfolgten Versetzung in den Ruhestand der hie sigen Volksschule als Direktor vorstand. Der hiesige Militär verein verliert in dem Heimgegangenen, sein ältestes Mitglied und den letzten Veteran des Krieges von 1870/71. Entdeckungsfahrt ins Unbekannte. Moritzburg. 5500 Mark für das Kurhaus. Am Sonnabend erfolgte die Zwangsversteigerung des Kurhauses Moritzburg. Die angemeldeten Forderungen beliefen sich auf 65000 Mark. Das erste Gebot gab ein Gläubiger, ein kauf männischer Angestellter aus Breslau mit 750 Mark ab. Er er höhte aber sein Angebot, nachdem die Amtshauptmannschaft Dresden ihre Ansprüche auf Steuerforderungen ausbot, auf 5500 Mark. Ein höheres Gebot erfolgte nicht. Durch Hypo theken und Zinsguthaben erhöht sich der Kaufpreis allerdings noch auf rund 33 000 Mk. Die übrigen Forderungen in Höhe von gleichfalls 33 000 Mark fielen volländig aus. * Dresden. 100-Jahrfeier des Lehrer ve r e i n s. Der Dresdner Lehrerverein beging die Feier seines 400jährigen Bestehens. Den Auftakt bildete eine öffentliche Kundgebung im Vereinshaus, den Abschluß eine Feier im Albert-Theater. Ter Vorsitzende A. Sachse be grüßte die stattliche Versammlung. In Vertretung des Ministerpräsidenten Schieck würdigte Ministerialrat Wein hold im Namen des Volksbildungsministeriums die Arbeit des Vereins sür das Dresdner und das sächsische Schul wesen. Für die Stadt Dresden sprach Oberbürgermeister Dr. Külz, sür Rektor und Senat der Technischen Hochschule Pros. Dr. Luchtenberg. Tann nahm Universitätsprofessor Dr. Litt (Leipzig) das Wort zu einem Festvortrage über das Thema „Ter Realismus des Erziehers". Riesa. Bau xeines Hochwasserschutz dammes. Die Interessenten der Flurgenossenschaften Gohlis, Bobersen, Zeithain und Röderau haben den Ver treter der Landwirtschaftskammer bevollmächtigt, Verhand lungen mit dem Landesfinauzministerium zu führen um den Bau des Dammes in Gohlis im Wege des Frei willigen Arbeitsdienstes durchführen zu können. Die Ge samtkosten belaufen sich etwa auf. 25 000 Mark. Penig. Wieder erwischt. Der Zimmerlehrling Burghard aus Weipert, der wegen verschiedener Ein bruchsdiebstähle dem Amlsgerichtsgefäugnis zugeführt werden sollte, war, wie gemeldet, geflüchtet. Jetzt wurde Burghard von der Burgstädter Gendarmerie verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert. Eibenstock. Beim Bürgermeister brennt's! Die Scheune des Bürgermeisters Motes mit lanowirt- schaftlichen Maschinen brannte vollständig nieder. Es liegt Brandstiftung.vor. Burgstädt. Waffen entdeckt. Bei hiesigen Ein wohnern nahm die Gendarmerie eine Haussuchung vor, bei der verschiedene Waffen und Munition gefunden wurden. Die Besitzer der Waffen wurden verhaftet. Leipzig. Falschmünzer. Einem Polizeibeamten wurde auf Runde von einem Passanten mitgeteilt, daß sich im Hinterhaus des. Grundstückes Kirchstraße 56 eine Falschmünzerwerkstatt befinde. Am Tatort wurde in einem fensterlosen Raum ein Mann angetroffen, der ge rade Formen zu Fünfmarkstücken anfertigte. Als Genosse des in Haft Genommenen wurde ein in der Benningsen- straße wohnhafter Händler festgestellt und festgenommen. Adolf Hitler Ehrenbürger von Bad Elster. Bad Elster. Die Gemeindeverordneten von Bad Elster be schlossen in einer außerordentlichen Sitzung, den Reichskanzler Adolf Hitler zum Ehrenbürger der Gemeinde Bad Elster zu ernennen. Aufgaben der deutschen Agrarpolitik. Forderungen der sächsischen Landwirtschaft. Die Kreisdirektion Dresden der Landwirtschafts kammer hielt in Pirna eine gut besuchte Bezirksver sammlung ab, auf der Oberlandwirtschaftsrat Dr. Len hardt (Dresden) über Aufgaben und Wege der deutschen Agrarpolitik sprach. Unter Ablehnung des Gedankens einer absoluten Autarkie setzte sich der Vortragende grund sätzlich sür eine Wirtschaftspolitik ein, die auf die Stär kung des Binnenmarktes gerichtet ist. Trotz aller War nungen von landwirtschaftlicher Seite seien die Handels verträge der letzten Jahre immer nur unter dem Gesichts punkt der industriellen Ausfuhr abgeschlossen worden, und die Lgndwirtschaft habe das Nachsehen gehabt. Erfolg könne nur von einer planvollen Wirtschaftsführung er wartet werden, die sich bemühe, Erzeugung und Verbrauch aneinander anzupassen. Auf dem Gebiete der Getreide wirtschaft könne ein Handelsmonopol gute Dienste leisten, das von der Landwirtschaft und den Getreidehandels gesellschaften unter staatlicher Aufsicht verwaltet werde. Gerade die sächsische Landwirtschaft sei durch den Preis sturz für die Erzeugnisse der Veredelungswirtschaft außer ordentlich betroffen worden. Wirkliche Hilfe schaffen könnten nur folgende Maßnahmen: Sperrung der Einfuhr für Fettstoffe und Schlachtvieh, Kontingentierung ser fast ausschließlich ausländischem Kapital gehörenden Marga rineproduktion, Verwendungszwang für inländische Rohstoffe bei der Margarineherstellung. Die Rentabilität der Landwirtschaft müsse sowohl von der Preisseite als auch von der Seite der Gestehungslosten her wiederher gestellt werden. An hohen Preisen an sich sei die Land wirtschaft durchaus nicht interessiert, sondern nur daran, daß die Gestehungskosten eine Rentabilität gewährleisteten. Ein Todesopfer der nächtlichen Schießerei Leisnig. Die Schießerei, die sich am vorigen Dienstag in Leisnig zwischen Angehörigen der Eisernen Front und Nationalsozialisten abspielten, hat nachträglich ein Todesopfer gefordert. Der Reichsbannerman Kurt Schumann, der einen Kniesteckschuß erhalten hatte, ist gestorben, nachdem in der Wunde eine Blutvergiftung entstanden war. Im Eonzen waren bei dem Zusammenstoß 7 Personen verletzt worden, ein Neichs- bannermann hatte einen schweren Bauchschuß bekommen. Sein Zustand ist nach wie vor ernst,
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