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^ils-ruffer Tageblatt 2. Blatt Nr. 38 — Dienstag, den 14. Februar 1933 in eine bessere Zukunft führen!' Lohengrin. ist alle Neichshilse fehl am Platze. ldi. stopf zu verlieren, sich nichts anmerlen zu jassen, Kejn groben, leuchtenden Augen, waren den Banditen in die Hände gefallen. Sie stand da mit leeren Händen, ohne irgendeinen Ausweis. Machtlos war sie und tief beschämt. Sie wußte, was die Menschen sagen würden. Daß ihr recht geschehen sei, mit ihrem Hochmutsteufel und ihrer Sucht, sich nach außen hin mit Glanz zu umgeben. Nur auf diese Weise war sie den Betrügern ins Netz gegangen. Jetzt war sie wieder bettelarm. Wie sollte sie dieses Schicksal ertragen? Nichts als ihren Paß hatten ihr die Diebe gelaffen. Der würde ihr nicht helfen, ihr Vermögen zurückzugewinnen. Sie besaß keinen Ausweis; kein Mensch Würde ihr glauben, daß sie die Besitzerin des Bankkontos war, wenn sie mit leeren Händen kam. Magdalene schluchzte leise vor sich hin, hilflos und zer schlagen. Wie leicht war sie den Betrügern ins Garn gegangen, wie gründlich hatte sie sich betören lassen! Sie wußte jetzt, wer das Schiff bestohlen hatte! Und sie durfte kein Wort darüber verlauten lassen, sonst würde man sie noch als Helfershelferin verhaften. Niemand würde glauben, daß sie mit den Verbrechern nichts zu tun hatte, daß sie selbst schändlich beraubt worden war. Verstört sprang Magdalene auf. Wie hätte sie sich rechtfertigen sollen? Man würde sie für eine Hochstaplerin halten, die ihren guten deutschen Namen verleugnet hatte, für die Mitschuldige der geflohenen Diebe. Das alles war die Strafe für ihren Hochmut, für ihre lästerliche Genußsucht. Warum hatte sie nicht auf Mutter Hahn gehört, warum hatte sie ihre mütterlichen Ratschläge in den Wind geschlagen? Sie hatte sofort vor Joe Nowa kowska gewarnt, hatte Magdalene vor ihr bewahren wollen. Und Magdalene hatte nicht auf die warnende Stimme gehört. Jetzt war sie bestraft, so hart bestraft, daß ihr Leben daran zerbrechen würde. Wenn sie nur nie das Große Los gewonnen hätte! Das alles wäre ihr erspart geblieben! Was nun? Immer wieder fragte es sich Magdalene. Es handelte sich jetzt vor allen Dingen darum, nicht den Unheimlich schienen ihr diese wild gestikulierenden Männer, die beweglichen, schwarzen Frauen mit den Weise beteiligt ist. Die sächsische Textilindustrie aber ist um so mehr auf die Kaufkraft des Inlandes angewiesen, als die Absperrungsmaßnahmen der Ausfuhrländer jeden Export unmöglich gemacht und unterbunden haben. Man wünscht in Sachsen sehnlichst, daß dieser neuartige An trag Sachsens in Berlin auf Verständigung stößt und Unterstützung findet, was um so mehr der Fall sein müßte, als man dort aus den verzweifelten Anstrengungen des arg vernachlässigten Sachsenlandes erkennen müßte, wie nötig und dringend Hier Arbeit gebraucht wird. Von besonderem Interesse waren aber auch die Aus führungen des Ministers über die Stellungnahme der säch sischen Regierung zum Gexeke-Plan. Es war hierbei inter essant, festznstellen, daß die starken Bedenken der Negierung etwa den gleichen Erwägungen entsprangen, wie wir sie seinerzeit bei Bekanntwerden des Planes in diesen Spal ten festgehalten und als den sächsischen Belangen zuwider- laufend gekennzeichnet hatten. Besonders die Tatsache, daß für die sächsischen Gemeinden neue Lasten auf Grund dieses Arbeitsbeschaffungsplanes nicht entstehen dürfen, weil diese einfach nicht in der Lage sind, neue Darlchcnslasten den bestehenden, kaum noch verzins-, geschweige denn amortisierbaren Lasten hinzuzufügen. Auch ein anderer sächsischer Wunsch, die Arbeitsbeschaffung nach der Dichte der Arbeitslosigkeit der einzelnen Bezirke zu kontingicren, hat in Berlin bis jetzt Ablehnung gefunden. Die Folge davon ist, daß Sachsen wieder einmal durchaus zu kurz kommt. Nur ein Zwanzigstel der ganzenSumme hat man bis jetzt Sachsen zugedacht, ein Anteil, der in keinem Verhält nis zu der langandauernden und großen Not des Grenz landes Sachsen steht. Da ist es denn ein schwacher Trost, wenn gesagt wird, daß der Arbeitsbesthaffungskommissar Gereke Verständnis für die „besondere Lage Sachsens" zeige. Dennoch hat er die Wünsche Sachsens, die Arbeits beschaffung der Struktur unserer Wirtschaft entsprechend auch auf Hochbauten auszudehnen, strikte abgelehnt. Akan wird sich in Berlin nun aber doch darüber klar werden müssen, daß Sachsen nicht mit der gleichen Elle zu messen ist, wie andere Länder. Denn diese Einsicht ist nötig, wenn man Sachsen, wie man so schön sagt, eine „angemessene" Berücksichtigung zuteil werden lassen will. Es muß eben richtig Maß genommen werden, sonst beginnt bas eifrige Schaffen. Schwerbeladen wird Karren an Karren auf der. Feldbahn den Abhang hinausgeschvben. Her unter gibt es eine Freifahrt für die „Zugtiere". Zentnerschwere Steine werden gewälzt, Sand gesiebt, kleine Steine zer schlagen. So werden die Hochwasserschäden des Frühjahrs be hoben. Die Zeit fliegt nur so dahin, denn uns allen ist's eine Freude, der sinsteren Stadt, dem grauen Lrwerbslosenelend entflohen, inmitten der freien Natur unsere Pflicht tun zu können." „Sie setzen ihren ganzen Ehrgeiz in den Erfolg ihrer Arbeit." „Jedermann gibt", bekundet ein anderer Brief", seine ganze Kraft, um das Ansehen der Mannschaft durch ihre Lei stungsfähigkeit zu heben und letzten Endes auch ein Stück Aufbauarbeit an unserem- Vaterlande zu leisten." Es ist Lebensfreude, Jugendstvlz und Zukunftsglauben, der aus all diesen Briefen spricht, aus Briefen von jungen Menschenkindern, die frühe schon des Lebens grauestem Elend verfallen schienen und der Arbeit, ihrem Volke und ihrem Vaterlande wiedergegeben sind. „Auf dem Strohsack schläft sich's, schreibt einer, der hier den Abschluß bilden soll, „wie bei Muttern. So fliegt die Zeit dahin. Möge sie Deutschland Sachsen kann nicht länger warten! Die letzte Landtagssitzung bestand eigentlich nur aut einem großen Referat des sächsischen Innenministers Richter über die Stellungnahme der Regierung zu der Arbeitsbeschaffungsplänen der Reichsregierung. Und dar über hinaus warte-e die sächsische Landesregierung mit einem ganz plötzlich aufgetauchten eigenen Programm zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft auf. Die vielfachen Anfragen und Anträge der Parteien zu dem Arbsits- beschaffungsprogramm der Reichsregierung kamen nicht zum Vortrag, da der Referent über diese Punkte erkrankt war, und diese Lücke in den Verhandlungen benutzte der Innenminister, um seinerseits eine Art Vorbeantwortung zu all den Fragen zu geben, die eigentlich hätten zur Debatte stehen sollen. Die Negierung bekannte sich zunächst zu der Arbeits beschaffung auf dem Wege über die Privatwirtschaft. Dieser zu helfen ist ihre besondere Aufgabe. Da aber Sachsens Staatsfinanzen eine Hilfe durch eigene Mittel nicht ge statten, so ist man daran gegangen, durch den Vorschlag einer Staatsgarantie für den Unternehmern von den Ban ken zu gewährende Arbeitskredite die Wirtschaft in Fluß zu bringen. Mit Recht wies der Minister darauf hin, daß die sächsische Industrie so manchen Auftrag ablehnen oder sich entgehen lassen mußte, weil ihr einfach nicht die Mittel zur Verfügung standen, den Auftrag zu realisieren. Für einen Bankkredit fehlten ihr aber die erforderlichen Sicher heiten, weil in den meisten Fällen die Bankschulden schon viel zu hoch angewachsen sind, um eine weitere Kontoüber ziehung ohne neue Sicherheiten möglich zu machen. Hier hakt denn auch die Negierung insofern ein, als sie die Kredite nur als zusätzlich gewährt wissen will, und eine Abdek- kung früherer Schulden bei den Banken mit Hilfe der Staatsgarantie verbietet. Für zehn Millionen neue Be triebsmittel sollen der sächsischen Industrie auf diese Weise zufließen, ein Betrag, für den schon allerhand Arbeit ge leistet werden und ein Heer von Arbeitern beschäftigt wer den kann. Es war aber auch höchste Zeit, einzugreifen, denn die sächsische Wirtschaft hält eine längere Ärbsitspanse nicht mehr aus, sie kann nicht mehr länger warten. Im Rahmen dieser Landtagsrede des Innenministers erfuhr man aber auch von einem anderen, ganz über raschenden Vorstoß der sächsischen Regierung in Berlin. Sie bringt dort einen wirklich neuartigen Vorschlag ein, der darauf hinzielt, den Erwerbslosen, vor allem den lang fristigen und auf Wohlfahrtsunterstützung angewiesenen, eine einmalige Unterstützung zur Beschaffung von Klei dungsstücken zu gewähren. Der Antrag der Sachsencegie- rung begrenzt die Unterstützung ausdrücklich auf diesen Zweck und verfolgt damit die Absicht, die Erwerbslosen mit einem Male kaufkräftig zu machen. Sie sind ja alle ber- untergeriffen bis auf das letzte Hemd und den letzten An zug, der sicher auch schon abgeschabt und ecneuernngs- bedürftig ist. Die doppelte Absicht der Regierung zielt also dahin, nicht nur den Erwerbslosen einmal etwas auf den Leib zu ziehen, sondern damit auch der sächsischen Textil industrie eine Menge Arbeit zu geben, zumal diese ja an den verschiedenen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in keiner Mensch durfte ahnen, daß sie die Diebe kannte, daß sie mit ihnen irgendwie in Verbindung gestanden hatte. Sie mußte zunächst die bleiben, als die sie auf dem Schiff galt: die reiche Frau. Es war ein Glück, daß der erste Teil der Reise — biß Genua — voll bezahlt war. Erst von dort aus sollte di« Weiterreise bezahlt werden. Dort würde sie an Land gehen. Magdalene überlegte, was sie noch'besaß. Es waren etwa fünfhundert Mark deutsches Geld, eine kleine Brillantenbrosche, ihren großen Brillantenanhänger und einen kleinen Ring. Ihre Kleider und ihre Wäsche konnte sie nicht rechnen, das Zeug war kaum zu verwerten. In den Stunden, die noch bis zur Ankunft in Genua vergingen, blieb Magdalene meist in ihrer Kabine. Sie erschien nur zu den Mahlzeiten im Speisesaal. Da unter den Passagieren eine sehr gedrückte Stimmung herrschte —, viele von ihnen waren empfindlich bestohlen worden —, achtete man nicht weiter auf ihr unsicheres, verändertes Wesen; jeder hatte genug mit sich selbst zu tun. Magdalene war froh, als Genua in Sicht kam. Dann war das Schiff im Hafen, legte an. Magdalene hatte Herzklopfen, als sie die Schiffstreppe emporstieg. Sie passierte anstandslos die Paßstelle. Ihr Gepäck sowie Joes Koffer hatte sie auf den Bahn hof beordert. Sie wolle gleich nach Mailand weiterfahren, hatte sie angegeben, und dort im Hotel „Bristol" wohnen, falls ihre Gesellschafterin und ihr Sekretär nach ihr fragen sollten. In Wirklichkeit dachte Magdalene gar nicht daran, nach Mailand zu fahren. Sie mußte sich erst einmal über ihre Verhältnisse klar werden. Sie schlenderte durch die Straßen der großen Stadt, und kam sich vor wie ein vom Wind verwehtes Blatt; sah mit brennenden Augen auf die vielen Menschen, die eine Sprache redeten, die sie nicht verstand. Flaggen aus Salbmast am Volkstrauertag Das Reich smini st erium des Inner» hat eine Hoheitsanordung herausgegeben, auf Grund deren sämtliche Reichsdienstgebäude am Volkstrauertag, dem 12. März 1933, in den Ländern halb ma st zu flaggen haben, in denen auch.die Länderregierungen Ent sprechendes veranlassen. Bei dieser Gelegenheit wird die Vevölkerung ge beten, an diesem Tage ebenfalls möglichst zahlreich zu flaggen, um auf diese Weise die Verbundenheit des deut schen Volles mit seinen Gefallenen des Weltkrieges dar zutun. zen für den Entdecker der X-Gtrahlen. Röntgen in der Walhalla. Aus Anlaß der zehnten Wiederkehr des Todestages des Entdeckers der X-Strahlen, Wilhelm Konrad Röntgen, fand in München eine Tagung der Baye rischen Gesellschaft für Röntgenologie und der Bayerischen Gesellschaft für Frauenheilkunde statt, an der zahlreiche Radiologen und Frauenärzte aus dem Reiche und den Nachbarländern teilnahmen. Kultusminister Dr. Goldenberger gab in seiner Ansprache bekannt, daß die philosophische Fakultät der Münchener Uni versität die Aufnahme der Büste Röntgens in die Walhalla bei Regensburg beantragt habe. Im Nahmen der zahlreichen Begrüßungs ansprachen bekannter Gelehrter wurde ferner mitgeteilt, daß in München eine große Ausstellung veranstaltet wer den solle, auf der nicht nur die Verwendung der Röntgen strahlen, sondern das Strahlenproblem überhaupt gezeigt werden soll. Die Arbeitslosen. Da sind Fäuste, die pochen an unsre Zeit wie an ein Tor, grobklotzig nud breit. Millionen Fäuste, nach Arbeit versessen, was sind sie: ein Brachfeld, vom Pflüger vergeßen, sind da sind Stirnen, die glühen von Geist, und ist doch kein Wegkreuz, das nutzwärts sie weist. Da, seht nur die endlosen Reihen dorten: Die Kämpfer -es Geistes, zu Bettlern geworden. Jft's nicht wie ein Fluch, daß mit feiernden Händen die besten Kräfte in Müßiggang enden .... Wie lang' noch svll's dauern, fo fragen wir — Toren, die mutlos den Glauben am Ich schon verloren . . . Franz Willem Steffen. Chemnitzer Brief. Briese von Chemnitzer Arbeitsdienstfreiwilligen. Der Zufall hat auf meinen Schreibtisch ein Bündel Briefe verschlagen. Ungelenke Schriftzüge auf meist billigem Papier, daß man die von der Tagesarbeit übermüdeten Augen ost an- strengen muß, sie zu entziffern. Aber -er Geist ist so ge fesselt von dem, was hier schlicht und einfach und doch so frisch und begeistert geschildert wird, daß man die Ermüdung nicht merkt. Es sind Briefe von Chemnitzer Arbeitsdienstfrei willigen an ihre Eltern, an Geschwister und Kameraden. Briefe von jungen Leuten aller Weltanschauungen, durch die alle ein erlösender Jubel klingt. Wir dürfen arbeiten! Da schildert einer, wie er vordem die Welt sah: „Langsam trotte ich, arbeitslos, durch die grauen Straßen von Chemnitz. Um mich die Tücken und Listen der Großstadt: Aus allen Win keln und Gassen starrt mir Not und Elend entgegen", schilderre wie er zum Arbeitsdienst kam, „um das zweifelhafte Leben der Großstadt einmal los zu sein, um ein anderes Bild, das. nicht mehr von Not und Elend umrahmt ist, zu sehen, um zu einem treuen und schneidigen Kamexadenkreis zu gehören und Gottes freie Natur -u erleben", und bekennt dann zum Schluß aus viel wöchigem Lagerleben heraus. „Die Sache ist groß. Trotzdem alles von heiligem Ernste und schaffendem Wollen durchzogen ist, geht es doch schneidig, froh und lustig zu, und jeder gibt sich Mühe, daß das Lager wohl gelingt, denn jeder von uns hat den dauernden Wert des Lagers erkannt und spürt seinen Segen." „Schon wieder eine Woche um!" jubelt ein anderer. „Wie nur die Zeit vergeht! Wie endlos langsam schlichen die Wochen dahin, in denen wir uns noch arbeitslos in den Straßen der Stadt herumtrieben und nicht wußten, was wir mit der vielen Zeit anfangen sollten, in denen uns jeder Tag von neuem die Nutzlosigkeit unserer Bemühungen um Arbeit zum Bewußtsein brachte! Wie anders dagegen jetzt, da wir am Ende jeder Woche feststellen können, daß wir um ein gut Stück in unserer Arbeit vorwärts gekommen sind. Wenn das Abendbrot ein genommen ist, werden fröhliche Lieder gesungen, wird gespielt und gelesen, und dann liegt bald im Schlafjaal alles in tiefer Ruhe, um am andern Morgen wieder seine ganze Kraft einsehen zu können." Wie wenig sich die jungen Leute Hinwegsehnen von ihrer gewiß nicht etwa leichten Arbeit, bestätigt der Brief eines Dritten, der die Schilderung des Tagesverlaufs so abschließt: „Wieder ist ein Tag vorbei, an dem man arbeiten durfte. Viele unserer Kameraden konnten ihren Eltern die Sorge für ihren Lebensunterhalt durch den Arbeitsverdienst abnehmen. Jeder hat die durch die lange Arbeitslosigkeit verlorene Freude voll wiedergefunden. Und so wollen wir hoffen, daß der Ar beitsdienst, falls wir noch keine feste Arbeit gefunden haben, auf recht lange Sicht weiter verlängert wird und der Vater Staat neue Mittel dazu bewilligt." Von der Arbeit selbst erzählt ein anderer Brief: „Im Gleichschritt geht es zum Arbeitsplatz, der am Ufer der Flöha liegt. Die Spaten, Hacken, Schaufeln un- Hämmer auf den Schultern. Alte Soldatenlieder werden gesungen, und bald Lopvrigbt bz? öluctiu keucbtcvsoger, kkslls (Lasls) s44 Tränen der Empörung stürzten aus Magdalenes Augen. Sie hatte sich die Sachen mit solch großer Freude ausgesucht, hatte sie so sorgfälig aufbewahrt, und jetzt war alles fort, einem gemeinen Dieb zum Opfer gefallen. Es war wirklich höchste Zeit, daß sie von diesem Schiff herunterkam. Sie konnte den Diebstahl verschmerzen, konnte sich neuen Schmuck kaufen; aber es sollte ihr eine Warnung sein, nie wieder solche Kostbarkeiten mit aus die Reise zu nehmen. Ein jäher Schreck durchzuckte Magdalene, als sie an ihre Schatulle dachte. Zitternd schloß sie das Sicherheits schloß auf. Ihr Herz setzte für einen Moment aus, dann siel sie jäh vornüber, ohne einen Laut von sich zu geben. Ein Schmerz an der Stirn brachte sie wieder zu sich. Sie hatte sich am Kofferdeckel ziemlich stark verletzt. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder einen Gedanken fassen konnte. Dann sah sie den Bries, der den einzigen JiHalt der Schatulje bildete: „Fräulein Tippmamsell! Besten Dank für Ihre Ver trauensseligkeit. Mein Mann und ich sind der Meinung, daß das viele Geld besser zu uns paßt als zu Ihnen, und wir stehen deshalb nicht an, es uns zu nehmen. Es wird Ihnen nichts schaden, wenn Sie wieder an Ihre Schreib maschine zurückkehren. Joe Nowakowska." Mit einem irren Wehlaut sank Magdalene von neuem zusammen. Alles, alles war ihr gestohlen worden, nichts war ihr llMiMn von ihrem ganzen Reichtum. Auch ihre Papier^ Nomon voo