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Wilsdruffer Tageblatt : 02.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193302025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330202
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-02
-
Monat
1933-02
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.02.1933
- Autor
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Nun, deutsches Volk, gib uns die Zeit von vier Jahren und dann urteile und richte uns! Getreu dem Befehl des Generalfeldmarschalls wollen wir beginnen. Möge der allmächtige Gott unsere Arbeit in seine Gnade nehmen, unseren Willen recht gestalten, unsere Einsicht segnen und uns mit dem Vertrauen unseres Volkes beglücken. Denn wir wollen nicht kämpfen für uns, sondern fürDeutschland! gez. Adolf Hitler, von Papen, Frhr. von Neurath, Dr. Frick, Graf Schwerin von Krosigk, Dr. Hugen berg, Seldte, Dr. Gürtner, von Blomberg, Frhr. von Eltz-Rübenach, Göring, Dr. Gereke. ErheM «Werte MGW- -ediWngen sör die SMeiMteie». Berlin. Wie die Telegraphen-Union von unterrichte ter Seite erfährt, beabsichtigt die Reichsregierung dem Un wesen der Splitterparteien dadurch zu steuern, daß die für die Zulassung eines Wahlvvrschlages zur Reichstagswahl not wendige Zahl von Unterschriften von 500 auf nicht weniger als 60 000 erhöht wird, das ist die Ziffer, die erforderlich ist, um ein Reichslagsmandat zu erringen. Die Verordnung hier über, die möglicherweise noch die eine oder andere gering fügige Aenberung der Wahlordnung enthalten dürfte, wird voraussichtlich bereits heute nachmittag erlassen werden, nach dem sie die Zustimmung des Reichspräsidenten gefunden hat. Erlasse Schleichers und von Blombergs an die Wehrmacht. Der scheidende Reichswehrminister vonSchleicher wendet sich mit folgendem Erlaß an die Wehrmacht: „Wenn ich heute der Wehrmacht ein herzliches Lebe wohl zurufe, fo tue ich es mit tiefem Dank für die Zeit, in der ich kämpfen, arbeiten und mithelfen durfte, um die Wehrmacht zum Rückgrat einer überparteilichen nationalen Staatsführung zu machen und sie von den Fesseln von Versailles zu befreien. So gern ich mein politisches Amt verlaffe, fo schwer wird mir der Ab schied aus einer Gemeinschaft, in der die alten Soldaten tugenden der Treue, selbstloser Pflichterfüllung und echter Kameradschaft noch eine Selbstverständlichkeit sind. Mit den besten Zukunftswünschen für jeden einzelnen verbinde ich die Mahnung: Vergeßt nie, daß Ihr Helfer und Förderer aller Volksschichten sein sollt, und daß die Wurzeln Eurer Kraft im deutschen Volkstum liegen, — das ganze Deutschland soll es sein. Vorwärts mit Gott!- Der neue Reichswehrminister von Blomberg wendet sich mit folgendem Erlaß an die Wehrmacht: „Das Vertrauen unseres Oberbefehlshabers, des Herrn Reichspräsidenten und Generalfeldmarschalls von Hindenburg, hat mich an die Spitze der Wehrmacht berufen. Ich übernehme das Amt mit dem festen Willen, die Wehrmacht nach dem Vermächtnis meiner Amtsvorgänger als überparteiliches Machtmittel des Staates zu er halten, sie durch Förderung aller auf die W ehrertüch - t i g u n g des Volkes hinzielenden Bestrebungen zu unter bauen und sie in absehbarer Zeit zum vollwertigen Bürgen der nationalen Sicherheit des Vaterlandes zu machen." Hugenbergs landwirtschaftlicher Entschul- dungsplan als Gesetzentwurf Berlin, 1. Februar. Zu dem heutigen Empfang von Graf Kalckreuth und Dr. Brandes bei Dr. Hugenberg verlauten noch folgende Einzelheiten: Dr. Hugenberg erklärte, baß er der schon im Dezember 1030 für die östlichen Provinzen von ihm im Reichstag eingebrach- ten Entschuldungsplan, nachdem nunmehr die landwirtschaftliche Not das ganze Land ergriffen hätte, als Gesetzentwurf für die gesamte Landwirtschaft im Reichslabinelt nach entsprechender Anpassung an die veränderte Lage zur Beschuszfassung bringen werde. Es sollen dann die leider zum Teil aus anderen. Grund lagen eingeleiteten Entschuldungsmahnahmen im Osten dem ge nerellen Plan angepaßt werden. Für die Zeit, bis zu der das Gesetzgebungswerk wirksam werden könne, soll ein Vollstreckungs schutz Platz greifen, über den inzwischen in seiner Unterhaltung mit ostpreußischen Landwirten auch der Reichskanzler Hiller Andeutungen gemacht hat. Schon bei dem seinerzeit aufgestell ten Entschuldungsplan waren Maßnahmen vorgesehen, die eine Schädigung des Mittelstandes ausgeschlossen hätten, wie sie jetzt in sehr starkem Maße zu Tage getreten sei. Aufbruch -er Aaiion. Massenkundgebung der Nationalen Front in Breslau. Die Breslauer SA. und SS., der Stahlhelm und der Waffenring feierten gemeinsam die Regierungsneu bildung mit einem Massenappell auf dem Schloß- Plaß, dem ein Fackelzug mit etwa 9000 uniformierten Teil nehmern durch die Straßen der Stadt folgte. Den Schluß der Großkundgebung bildete eine Feier in Schießwerder. Insgesamt hatten sich etwa 35000 Menschen auf dem Schloßplatz eingefunden. Auf der Rampe des Schlosses hatten zwischen Fackelträgern Hundertevon Fahnen Aufstellung genommen. Die Chargierten waren in vollem Wichs erschienen. Der schlesische SA.- Führer Heines betonte in seiner Ansprache: Der 30. Januar habe den Aufbruch der Nation ge bracht. Zwei Worte seien von nun an gestrichen: Klassen kampf und Ständcdünkel. Man gedenke Hindenburgs, der zur deutschen Jugend wieder zurückgefunden habe. Darauf sprach der Gauführer Mittelschlefiens im Stahlhelm, Dr. Fritsch. Hand in Hand stehe der Stahl helm mit der NSDAP. Der Stahlhelm grüße seinen Führer Seldte und gelobe, mit allen nationalen Ver bänden Schulter an Schulter zu kämpfen. Darauf begann der große Fackelzug der nationalen Front durch die Straßen der Stadt. StmDlitlSliMM für die KPD. in Wz Preußen. Berlin. Reichsminister Göring hat in seiner Eigen schaft als Reichskommissar für das preußische Innenmini sterium ein Demonslratiousverbot für die Kommunistische Par tei und die ihr angeschloffenen Organisationen erlassen. Das Verbot gilt ab sofort, ÄMms-Mnd des SWWk AMrie-Regiments Nr. 4 Nach der Infanterie kam gestern die Artillerie in unser Städtchen, um in einem Traditions-Abend die Geschichte der ruhmreichen sächsischen Artillerie an unserem Auge vorüber ziehen zu lasten und zu zeigen, daß der Geist des alten sieg reichen Heeres in der Reichswehr eine rechte Pflegstätte ge sunden hat. Was die Artillerie gestern abend wieder aufleben ließ, das ließ alle alten Soldatenherzen höher schlagen und der Jugend das sehnende Verlangen gewinnen, wie einst unsere Väter und Vorfahren mitzuwirken am Wiederaufstieg unseres Volkes. Allen Deutschen, die ihr Vaterland lieben und pazi fistische Illusionen ablehnen, sollen die Ueberlieferung aus ruhmreicher Zeit ein Ansporn sein. Das ist der Sinn der Tra dition, das wars, was die Darbietungen gestern abend im „Löwen" bezweckten. Der Veranstaltung ging nachmittag 5 Uhr eine Plahmusik auf dem Markte voraus, die das Trompeterkorps des Artillerie- Regiments Nr. 4, Dresden, unter Obermusikmeister Fritz Waldau ausführte und einen besonders starken Zudrang seitens der Bevölkerung fand, trotzdem es regnete. Außerordentlich starken Besuch hatte auch die Abendver anstaltung im „Löwen" zu verzeichnen. Schon lange vor Be ginn war kein Stuhl mehr zu haben, so daß stehen mußte, wer nicht wieder umkehren wollte. Stork war dabei die Umgebung vertreten. Das Trvmpeterkorps unter Leitung von Obermusik meister Waldau eröffnete den Abend wenige Minuten nach 8 Uhr mit einem schneidigen Marsch. Dann nahm Bür germeister Dr. Kronfeld das Wort, um die Angehörigen des 4. Artillerie-Regiments herzlich willkommen zu heißen und ihnen zu danken, daß sie wieder nach Wilsdruff gekommen waren, um alte Tradition aufleben zu lasten und damit auch zur Linderung der großen Not beizutragen, nachdem sie erst vor einigen Monaten gelegentlich der Manöver sich von der Begeisterung unserer Bevölkerung für die Reichswehr über zeugen konnten. Für die herzlichen Begrüßungsworte dankte Major Friedrich. Er gab seiner Freude über den zahl reichen Besuch Ausdruck und betonte, daß sie sehr gern nach Wilsdruff gekommen seien; er persönlich umsomehr, als ihn alte liebe Friedensmanöver-Erinnerungen an die hiesige Gegend festesten. Und warum sie gekommen seien? Der Abend solle zeigen, wie in der Reichswehr die Erinnerung an das deutsche Soldatentum gepflegt werde. Das 4. Sächsische Art.- Regt. sei der bestellte Hüter der Tradition der alten sächsischen Feld- und Fußartillerie und habe als Pflicht übernommen, den Geist und die kriegerischen Tugenden der asten Armee lebendig zu hasten und sich an den ruhmreichen Taten aufzu richten. Selbst in der wirtschaftlichen Not dürfe man nicht vergessen, was wir einst gewesen sind und wieder werden wollen: ein freies wehrhaftes Volk. Und wenn uns zehnmal in Genf die Gleichberechtigung versprochen worden sei, es werde in der nächsten Zukunft einer geschloffenen Nation be dürfen, um das Papierrecht zur Tat werden zu lasten. Die Wehrhaftigkeit sei weiter nichts als das Recht auf Sicherheit. Die Wirtschaft eines wehrhaften Deutschlands werde ganz anders dastehen in der West als setzt, wo unser Land jedem Zug des Gegners freigegeben sei. Der Weg zu wirtschaftlichem Aufstieg gehe über Wehrhaftigkeit und Gleichberechtigung. Es bedürfe der Mitarbeit aller aufrechten deutschen Männer, um den Wehrgedanken in unserem Volke zu erhalten und den Stolz auf die kriegerischen Tugenden zu festigen. Wir verlan gen einen Platz an der Sonne, wir wollen frei sein, wie dis Väter waren! Reicher Beifall folgte den Worten. Im ersten Teile der nun folgenden Darbietungen wurden von Offizieren des Art.-Regt. in klarer ausdrucksvoller Sprache vaterländi sche Gedichte vorgetragen: „Sinn der Tradition", „Die Fahne der 61iger" von Wolff, „Bekenntnisse" von Clausewitz, „Ost- markeniied" von Walter Flex. sind dazwischen begeisterte Marschweisen, die nicht endenwollenden Beifall hervorriefen. Im zweiten Teile folgte das Traditionsspiel „Sächsische Artillerie in vier Jahrhunderten". Zur Einführung schickte Hauptmann Schaller einen Ueberblick über die Entwicklung der artilleristischen Waffe sächsischer Nationalität voraus, dem ein Vorspruch Sankt Georgs, des Schutzheiligen der sächsi schen Artillerie folgte. Dann trat der Oberhauptmann Georg Ernst von Borau aus der Vergangenheit hervor und berich tete, angetan mit der Konstablermontierung seiner Zeit, von den Kämpfen der sächsischen Artillerie gegen die Türken vor Wien im Jahre 1383. Ihn löste der Stückhauptmann Maxi milian von Arnim (in der Uniform der Zopfzeit) ab, um von dem Heldenmut der gleichen Waffe in der Schlacht bei Kessels- dorf im Jahre 1745 zu erzählen. Premierleutnant Raabe be richtete im bunten Rock seiner Zeit von dem blutigen Ereig nis bei Wagram 1809, wo die Sachsen unter Napoleons Fahnen gegen die Oesterreicher fochten. Die große Zeit 1870 in Frankreich, die Kämpfe der Sachsen vor Paris bei Cham- pigny-Villiers ruft Premierleutnant Teichmann ins Gedächt nis, nunmehr schon in der noch bis 1914 gebräuchlichen Uni form der sächsischen Artillerie. Das Weltkriegsereignis bringt ein ungenannter Leutnant zu Gehör. Er rief vor allem der deutschen Jugend zu, stets eingedenk der großen Taten der Väter zu sein und den Geist der Wehrhaftigkeit zu pflegen. Zum Schluß gab ein Leutnant des Reichswehr - Artillerie- Regiments 4 das Gelöbnis ab, die Erhaltung des Geistes unserer letzten großen Armee in der Reichswehr zu sichern und die Erinnerung an diese immer wieder wachzurufen. Zu den Darstellungen der einzelnen Epochen spielte das Trompeter korps die geschichtlichen asten Märsche. Schließlich erklangen die Parademärsche für Feldtrompeten und Kesselpauken der ehemaligen Feldartillerie der 12er und 48er. Hinter einer Atrappe des berühmten Paukenwagens schlug der geschichtliche Ianitschar Augusts des Starken die Kesselpauken. Major Friedrich dankte allen Mitwirkenden mit stillem Hände druck. Der große Zapfenstreich der Kavallerie und der allge meine Gesang des Deutschlandliedes beschloß den Abend. Sein würdiger Verlauf wird allen Teilnehmern in lebhafter Er innerung bleiben und insbesondere in der anwesenden Jugend den Wehrgedanken und das Verlangen nach wehrhafter Er tüchtigung unseres Volkes wecken und fördern. Der Traditionsabend wird heute in Großenhain, am 3. Februar in Riesa, am 13. Februar in Chemnitz und Crim mitschau, am 14. Februar in Glauchau, am 15. Februar 'n Reichenbach und Plauen, am 16. Februar in Lengenfeld und Zwickau, am 17. Februar in Lichtenstein-Callnberg wiederholt und sicher den gleichen Anklang , wie hier finden. Aur unlerer Heimst j Wilsdruff, am 2. Februar 1933. Merkblatt für den 3. Februar. Sonnenaufgang 7" I Mondaufgang 10"" Sonnenuntergang 16" I Monduntergang 2" 1813: Aufruf Friedrich Wilhelms III. in Breslau zur Bildung freiwilliger Jägerkorps. Briefe, die man nicht verweigern kann. Briefe mit Zu stellungsurkunde darf der Empfänger nicht verweigern. Tut er es dennoch, so werden sie vom Briefzusteller am Ort der Zu stellung (Wohnung, Geschäftslokal usw.) zurückgelassen. Die Zu stellung wird nach den Vorschriften der Zivilprozeßordnung beurkundet. Die Urkunde wjrd dem Absender übersandt. Der Empfänger muß den Inhalt der Sendung gegen sich gelten lasten. Briefe mit Zustellungsurkunde kann jedermann ver senden. „Die singende Stadt" wird Freitag und Sonntag in den Schützenhaus-Lichtspielen gezeigt. .„Die singende Stadt" ist wie ganz wenige Tonfilme dazu berufen, das große Publikum für die beglückende und bereichernde Sendung des . Tonfilms zu gewinnen. Der internationale Charakter der Filmkunst lebt wieder auf, die Kamera wandert wieder wie einst in den Zeiten des stummen Films in technischer Ungebunbenheit über die Grenzen; heute jedoch mit doppelter Mission: dem Bild den Ton hinzuzufügen. Man kann angesichts dieses Films sagen, daß selten vorher die Ueberlegenheit des Tonfilms über seinen stummen Vorgänger so handgreiflich wahrnehmbar war wie hier. Mit ihm erschließt sich der Zauber des Südens in seiner traumhaften Schönheit, der Zauber Neapels, der sin genden Stadt. Und dieser Zauber eines bisher dem Tonfilm verschlossenen Milieus ist es, der den Zuschauer unwidersteh lich gefangennimmt. Die Leidenschaft des Südens, die schwere Süße der Landschaft und die Melodik der Stimmen in Sprache und Lied laden die Sinne mit aller Glut, Auge und Ohr heften sich mit aller Konzentration an das Tonbild, um alle Schön heiten bis zur Neige auszukosten. Und das ist das Wunderbare dieses Tonfilms: die beseligende Stimmung, das Gefühl des Gelöstseins, das innere Mitschwingen beginnt mit dem Auf blenden des Titelbildes, mit dem Sichtbarwerden des Pano ramas von Neapel und dem gleichzeitigen Hörbarwerden be rückender Akkorde. Mit dem ersten Filmmeter steht der Zu schauer restlos im Bann des Films — und damit ist der Er folg gesichert! (Vgl. Ins.) Der Bierdeckel ist eine Privaturkunde. In einer Gastwirt schaft in Erfurt machte sich ein Arbeiter den Spaß, von den auf seinem Bierdeckel vom Kellner markierten Strichen einige zu entfernen. Wegen Fälschung einer „Privaturkunde" wurde er zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Ter Arbeiter legte Berufung ein, aber auch die Berufungsinstanz vertrat die Auffassung, daß ein mit Strichen versehener Bierdeckel als Privaturkunde im Sinne des Gesetzes anzusehen sei und wies die Berufung zurück. In den Schaufenstern der Verkaufsstelle der Kosa-Scho- koladenfabrik Wilsdruff, Freiberger Straße 105 b, sind von dieser Woche ab mehrere sehr interessante Bilder ausgestellt, welche die Fabrik und ihre maschinelle Einrichtung zeigen. Wir können unseren Lesern nur empfehlen, sich die auch künstlerisch wertvollen Aufnahmen anzusehen; denn sie sagen überzeugender als Worte, daß es möglich ist, vorzügliche Schokoladen so er staunlich preiswert zu liefern, wie gerade in den Kosa-Läden. Die 4. Klasse der Sächsischen Landeslotterie wird am 6., 7. und 8. Februar gezogen. Lose sind umgehend zu erneuern Grumbach. Oeffentliche Gemeindeverordnetensitzung. Am vergangenen Montag, den 30. v. Mts., fand bei Anwesenheit sämtlicher Vertreter wiederum eine öffentliche Gemeindever- ordnetensitzung statt. Der Zuhörerraum war schon lange vor Beginn der Sitzung dermaßen überfüllt, daß viele wieder zur Umkehr gezwungen waren. Nach Eröffnung der Sitzung um 7 Uhr durch den Vorsitzenden Herrn Bürgermeister Umlauft stellte der K.P.D.-Vertreter den Antrag, Punkt 6 der geheimen Sitzung in die öffentliche zu übernehmen, dem aber nicht statt- gegeben wurde. Die vom Verwaltungsausschuß vorgeschlagene Sitzordnung der Eemeindeverordneten wurde gegen 1 Stimme angenommen. Vom Stande der Erwerbslosigkeit, b) der Wie derwahl des Herrn Walter Beyer zum Hauptmann der Frei willigen Feuerwehr und c) von den baulichen Ausstellungen am Schulgrundstück durch den Bezirksschulrat nahm man Kennt nis. Einem Gesuch des Herrn Gutsbesitzer Alfred Pfützner um anteilige Uebernahme der Vermessungskosten im Betrage von 30.— RM. gab man statt. Der Antrag der K.P.D., der in der letzten Gemeindeverordnetensitzung zurückgestellt worden war, um kostenlose Gewährung von Briketts und Brot aus Ge- meindomitteln, wurde gegen 5 Stimmen abgelehnt. Die An nahme des Antrages hätte der Gemeinde eine Belastung von monatlich ' 560.— RM. bedeutet. Einem Zusatzantrag der S.P.D., beim Bezirk hierfür Mittel anzufordern, stimmten alle Gemeindeverordneten zu. Für den Berufsschulverband erfolgte Wiederwahl der bisherigen Mitglieder Bürgermeister Umlauft und Vizevorsteher Brendel. Desgleichen für den Berufsschul- ausschuß Gv. Richard Röthig und als Llternvertreter Tischler meister Richard Preisker. Der von der S.P.D. gestellte An trag, Grumbach in der Erwerbslosen- und Krisenfürsorge in Ortsklasse B einzureihen, fand Zustimmung und soll befürwor tend weitergereicht werden. Ein Ersuchen des Kirchenvorstandes um Gewährung einer Beihilfe zu den Kirchwegbaukosten wurde bis zum Frühjahr zurückgestellt. Der Antrag der N.S.D.A.P- auf Ausgabe von Platzkarten für die Zuhörer bei öffentlichen Gemeindeverordnetenfitzungen nahm man gegen fünf Stimmen an. Es sollen künftig dreißig Platzkarten ausgegeben und diese prozentual verteilt werben. Gleichfalls gegen fünf Stimmen erfolgte Ablehnung des vom Gemeindeverordneten Kirsch ge stellten Zusahantrages, die Eemeindeverordnetensitzungen in den Gasthof zu verlegen, wenn der Platz im Rathaus für die Zu hörer nicht ausreiche. Als Beitrag der Giwkasse zu dem Be soldungsaufwand der politischen Gemeinde wurden, wie voin Verwaltungsrat der Girokasse vorgeschlagen, jährlich 2400 Reichsmark festgesetzt. Anschließend geheime Sitzung. X Grumbach. Gemeindeverordnetensitzung. In dem Bericht in Nr. 15 des Tageblattes vom 18. Januar hieß es zum Schluß: Bürgermeister Umlauft gab anschließend noch be kannt, daß ihm zu Gehör gekommen sei, daß bei der Zusam menkunft der bürgerlichen Eemeindeverordneten in der ver gangenen Woche in Wilsdruff anläßlich der Kandidctenaufstel- lung für die Bezirkstaaslahl ein Eemeindeverordneter aus Grumbach gegen die Aufstellung des Bürgermeisters Umlauft als Bezirkstagsabgeordneter protestiert habe, Dieser Gemeinde-
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