Volltext Seite (XML)
eine Erklärung, es gebe aber auch noch eine andere. Vor dem Kriege habe ein bekannter Reeder Frankreichs be richtet, daß gewisse deutsche Schiffahrtsgesellschaften sich nicht davor gescheut hätten, in Le Havre Agenten zu unterhalten, die beauftragt waren, die Besatzung der französischen Schiffe am Tage vor dem Eintreffen deut scher Schiffe aus Hamburg zum Streik aufzuwiegeln, so daß die Fahrgäste von den deutschen Schiffen über nommen werden sollten. Die französischen Reeder hätten damals den einzig vernünftigen Entschluß gefaßt und ihrerseits Agenten mit Streikpropaganda auf deut schen Schiffen betraut. Aber Frankreich könne doch jetzt nicht als Gegenmaßnahme ausländische Schiffe in Brand stecken. (!). Vorbereitungen für die Wander ausstellung 1933 der D.L.G. Obowhl noch rund 5 Monate bis zur Eröffnung der 39- Wanderausstellung der D.L.G., der Reichsschau der deutschen Landwirtschaft vergehen müssen, ist doch der Name D.L.G. und Wanderausstellung Berlin bereits in vieler Leute Mund, ein Zeichen dafür, welch großes Interesse der Arbeit der D.L.G. entgegengebracht wird, und mit welchen Erwartungen man der Wanderausstellung in Berlin vom 20. bis 28. Mai 1938 entgegensieht. Deshalb dürfte es interessieren, auch über die Entstehung und den Ausbau dieser großen Interessenge meinschaft deutscher Landwirte etwas zu erfahren. Ihre Grün dung erfolgte bereits im Jahre 1885 durch den als Dichter und Ingenieur in weiten Kreisen bekannten Max Eyth. Sein Ziel war, der herrschenden Zersplitterung im landwirtschaft lichen Vereinswesen, insbesondere im landwirtschaftlichen Aus stellungswesen, durch die Gründung einer Reichsorganisativn ein Ende zu bereiten und eine Gesellschaft zu errichten, deren alleinigen Zweck die fachliche Förderung der deutschen Land wirtschaft war. Am dieser Aufgabe gerecht zu werden, veran staltet die Gesellschaft alljährlich drei große landwirtschaftliche Tagungen sowie eine große Wanderausstellung. Die weittra genden Ziele der Gesellschaft veranlaßten im Laufe der Jahre immer mehr Landwirte aus Betrieben aller Größenklassen, vom Kleinbauern bis zum Großgrundbesitzer, ihr beizutreten und an den großen Aufgaben initzuarbeiten. Dadurch stieg die Mitgliederzahl in stetiger Entwicklung von 2500 im Jahre 1885 auf rund 18 000 im Jahre 1910 und auf rund 42 000 im Jahre 1932. Die einzelnen Hauptgebiete der Landwirtschaft werden in 13 Abteilungen unter Führung je eines Ausschusses bearbeitet. In den Ausschüssen, Sonderausschüssen sowie der Gesamtleitung der Gesellschaft sind gegenwärtig über 1000 Mitglieder ehrenamtlich tätig. Die einzelnen Abteilungen stehen den Mitgliedern in allen Fragen des landwirtschaftlichen Be triebes mit ihrem Rat kostenlos zur Verfügung. Zu den wei teren Arbeiten der D.L.G. gehören u. a. die Veranstaltung von Lehrgängen, die Anstellung eigener Versuche, die Prüfung neuer Verfahren und Geräte u. a. m. Durch Verleihung von Anerkennungen und Kontrolle der Zuchten übt die Gesellschaft einen tiefgreifenden Einfluß auf die Entwicklung der deutschen Tier- und Pflanzenzucht aus, gibt doch die Anerkennung einer Zucht durch die D.L.G. Gewähr, daß die anerkannte Zucht einwandfrei ist. Bon den Veranstaltungen der D.L.G. ist naturgemäß die alljährlich in einem anderen Gau Deutschlands stattfindende große Wanderausstellung am bekanntesten. Leitend ist bei die ser Ausstellung der Gedanke, alljährlich in einem Teile des Reiches eine Generalmusterung der gesamten Landwirtschaft und der ihr nahestehenden Industrien und Gewerbe vorzuneh men sowie im scharfen Wettbewerb sowohl innerhalb des Gaues als auch mit anderen Landesteilen einen Gesamtüber blick über die Entwicklung der Landwirtschaft zu geben. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Ausstellungen zu einem Brennpunkt des landwirtschaftlichen Verkehrs, zu einem Mit telpunkt der gesamten Züchtertätigkeit entwickelt; sie stellen wohl den kräftigsten Ansporn zur Hebung der Leistungsfähig keit der deutschen Landwirtschaft dar, der in wirksamer Reihen folge alle Teile des Reiches erfaßt und befruchtet. In den nächsten Jahren kann die D.L.G. bereits auf eine Tätigkeit von fünf Jahrzehnten zurückblicken. Wenn in dieser Zeit eine wesentliche Ertragssteigerung der deutschen Felder eingetreten ist, wenn die deutsche Tierzucht Leistungen auf- 6opv^8^ dv Halle lLaale) s7 Die Abfuhr aus ver Bank, die der Kramer-Michl ge legentlich der schüchternen Anfrage nach der Aufnahme eines kleinen Kapitals erfuhr, war die gegebene Situation für den Schratzenbauer. „Du bist viel besser dabei, Michl, wenn du in der Stadt herin a so a kloans Zigarrenladl pachtst, brauchst koa Haus- und Grundsteuer zahln und hast koane Auslagen." Der Tiroler Spezial, das delikate Gulasch und die Bauchbindenzigarren taten das ihre, um die Stimmung, in die man sich schon hineingelebt hatte, zu heben, „Alles geht auf meine Rechnung, Wirt!" Der Schratzen bauer legte seinen ledernen Zugbeutel etwas nachdrücklich auf den Tisch, paffte die Rauchwolken seiner Zigarre in die Luft und wartete aus jenen Augenblick, um dessent- wiüen er heute die Fahrt mit dem Kramer-Michl nach Reutte gemacht hatte. In weniger als einer Stunde hatte der Kramer sein ganzes „Sachl", Haus, Felder und Wiesen, verschachert. Man machte den Verkauf gleich an Ort und Stelle notarisch und protokollierte. Der Schratzenbauer ging auf die Bank, der Kramer-Michl bekam auf den Schilling seine Forde rung, die angesichts der Barzahlung mehr als unter dem Werte stand, auf den Tisch gelegt. Jetzt lieb sich auch der Kramer nicht mehr lumpen. Diesmal spielte er den reichen Mann, der alles mit Leichtigkeit, sozusagen aus dem „Schiletaschl" heraus, be zahlte. Es war angesichts des „schönen Tages", den beide verlebten, nicht verwunderlich, daß die Stimmung aus gezeichnet war. Als der Schratzenbauer und der Kramer von Heiter- wana aeaen Abend vom Gastbause wegfuhren, sprangen weisen kann, die kaum noch zu überbieten sind, und wenn wir heute fast überall zweckmäßig gebaute Gehöfte und gut durch dachte Maschinen und Geräte vorfinden, so sind das zu einem erheblichen Teil Erfolge der Arbeit der D.L.G. mit ihren Wan derausstellungen und Tagungen. Keine Milne GeWMrzW. Eine Erklärung des Reichssinanzministers. Vertreter des Deutschen Beamtenbundes hatten am 3. 1. dieses Jahres eine Unterredung mit dem Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk über die Finanzlage in Reich, Ländern und Gemeinden und die damit zusammenhängenden besoldungs- und wirtschaftspolitischen Probleme. Der Reichs finanzminister erklärte, in Uebereinstimmung mit früheren Aeußerungen und der in der Rundfunkrede des Reichskanzlers v. Schleicher vertretenen Auffassung, daß die Reichsregierung eine weitere Kürzung der Beamtengehälter nicht beabsichtige. Kurze politische Nachrichten. Der Reichspräsident empfing den Kolonial- staatssekretär a. D. Exzellenz von Lindequist. Deutschland hat dem amerikanischen Schatzsekretär mitteilen lassen, daß es von seinem Recht, die am 31. März fällige Zahlung an Mixed Claims (die sogenannten gemischten Schulden) und Be sa tz u n g s ko st e n in Höhe von 33 Millionen Mark auf zuschieben, Gebrauch machen wolle. Deutschland hat da mit zum zweiten Male von seinem Aufschubsrecht Ge brauch gemacht. Bei den Zahlungen handelt es sich um den Ersatz gewisser Schäden und um die Erstattung von Unkosten während der amerikanischen Besetzungszeit. * Der R e i ch s w i rt s ch a f t s m i n i st e r für Er nährung und Landwirtschaft hat den Regierun gen der Länder und den mit der Vergebung der Reichs kredite für die landwirtschaftliche Siedlung beauftragten Stellen die Grundsätze zugehen lassen, nach denen vom 1. Juli 1932 ab auf die Dauer von zwei Jahren die Jahresleistungen der landwirtschaft lich e n S i e d l e r auf 3,5 Prozent — bei Anliegersiedlern 4 Prozent — gesenkte erden. * Reichswirtschaftsminister Warmbold hat zu dem kürzlich abgeschlossenen deutsch - französischen Wirtschaftsabkommen eine Erklärung abgegeben, in der es heißt: Ich bin der Meinung, daß die gefundene Grundlage die Möglichkeit zu vertrauensvollem Zusam menarbeiten der beiden größten kontinentaleuropäischen Wirtschaftsmächte Deutschland und Frankreich bilden kann, ohne deren gemeinsame Arbeit die notwendige Neu- regelungdereuropäischenWirtschaftsver- hältnisse Stückwerk bleiben muß. * Die deutsche Wanderlehrerin Margarete Krenz aus Bojanowo wurde von der Strafkammer des Posener Landgerichts in Lissa wegen „unberechtigter Unterrichtserteilung und Übermittlung von im Interesse des Staates geheimzuhaltenden Nachrichten an eine fremde Macht" zu anderthalb Jahren Gefäng nis verurteilt. Die Verhandlung fand hinter ver schlossenen Türen statt. (Sturmverheerungen an -er norwegischen Küste. Ganze Wälder niedergeweht. Der Sturm, der seit mehreren Tagen an der norwegi schen Küste herrscht, hat große Verheerungen angerichtet. In der Gegend von Haugesund wuchs der Sturm zum Orkan an. Schiffe, die verlaut im Hafen lagen, wurden losgerissen. In Drontheim wurden die Dächer hoch gelegener Häuser abgedeckt. In Rjukan wurde das Kirchen dach weggerissen. Viele Häuser wurden beschädigt. In Romsdal wurden ganze Wälder oom Sturm nieder geweht. Mehrere Städte und Dörfer sind ohne elektrischen Strom, die Telephonleitungen sind unterbrochen. Alle Rettungsstationen an der Küste sind Tag und Nacht in Alarmbereitschaft, da man Schiffsunglücke befürchtet. Kinder unv Erwachsene aus der Fahrbahn, entgegen kommende Fuhrwerke hielten still, die Leute lachten, schimpften und ballten die Fäuste. In unheimlichem Tempo raste das Motorrad. „Dös Guate is dös, daß an bsuffnen Lackl selten was passiert", hörte man reden. Der Schratzenbauer, in dessen Schädel und Magen Motorengeräusch, Wein, Gulasch und Tabak eine einzige Mischung von Ueberfülle und Bewegung schufen, hatte nur den einen Wunsch, seinem Freunde, dem Bopfinger Nazcas Gelingen des Geschäfts auf den ersten Hieb bald möglichst mitteilen zu können. Das Motorrad nahm die Kurve auf der Straße nach Heiterwang. Oben auf dem Gemäuer der Ruine Ernberg lag der letzte Gruß des scheidenden Tages, in der Dämmerung des Tales grüßte zwischen Tannenbäumen die Klause. Tausend Räder liefen im Gehirn des Schratzenbauern und addierten, wie eine Rechenmaschine: 2500 Mark Wiesen, 3000 Mark Felder, 3000 Mark Gebäulichkeiten, gibt zusammen... Hier riß der Gedanke mit einem Male ab. Das Schicksal hatte mit grausamer Hand einen Schluß strich hinter die Rechnung gesetzt. Als der Kramer mit großen, irr flackernden Augen in leichenblassem Gesicht, mit zerfetzter Hose unv blutendem Bein die Böschung herauf gekrochen kam, knieten schon zwei Passanten beim Schratzen bauer, ver keinen Laut mehr von sich gab. Das Motorrad lag zertrümmert auf ver Straße. Mitten im Chaos lag vas grüne Hüatl des Schratzenbauern mit dem Gamsbart, daneben lag aufgeschlagen eine Notariatsurkunde. Einer ver Fremden hob vas Dokument auf, schüttelte den Staub weg und suchte aus dem Inhalt irgendwelche Anhaltspunkte erforschen zu können. Dem Kramer-Michl entfuhr beim Anblick der Urkunde, in der der Verkauf seiner Heimat stand, ein Schrei des Entsetzens. In einem Anfall von Weinkrampf fiel er lallend neben dem Toten hin. Seinen blutenden Kopf hüllte er in die aufgeschlagenen Seiten des Protokolls. Wie vas rote Siegelband einer alten Klosterurkunde lief sein Blut, das aus einer Kopfwunde sickerte, über jenes Zm Fegefeuer des japanischen Angriffs. Die Verluste bei den Kämpfen in Schanhaikwan. Nach chinesischen Berichten belaufen sich die Ver lust e d e r C h i n e s e n bei Schanhaikwan auf 1700 Tote und Verwundete. Das japanische Oberkommando teilt amtlich mit, daß bei den Kämpfen in Schanhaikwan sechs japanische Offiziere gefallen und 55 Offiziere verletzt worden seien. Uber die Verluste der Mannschaften wird keine Mitteilung gemacht. Meldungen aus Schanhaikwan berichten von der heldenhaften Verteidigung der Stadt durch die Chinesen. In Peking eingetroffene chinesische Flüchtlinge erzählen schreckliche Geschichten von ihren Erlebnissen. Der japanische Angriff sei ein wahres Fegefeuer ge wesen. Hunderte von Frauen und Kindern seien getötet und verwundet worden. Mehrere historische chinesische Gebäude wurden zerstört. Neuer japanischer Angriff auf Oschehol. Ein neuer Angriff japanischer Truppen ist auf die Provinz Dschehol erfolgt. In der Nähe der Stadt Kailu im Nordosten der Provinz und längs der Grenze sind die japanischen Truppen zur Offensive übergegan gen. Bei dem Angriff wirkten auch 14 japanische Bombenflugzeuge mit, die den Grenzbezirk bombardierten und versuchten, die chinesischen Freiwilligen, die sich dort zusammengezogen hatten, herauszuschlagen. I Heine Nachricht 1 Erzbischof Dr Poggenburg 1*. Erzbischos Dr. Poggenburg, der Bischof von Münster, ist am Donnerstag abend sanft entschlafen. Gchiffsunfälle infolge dichten Nebels. Bei Hamburg hat dichter Nebel einige Schifssunfälle verursacht. Bei Blankenese sind mehrere Dampfer aus Grund geraten, und zwar der Hapagdampfer „Haven stein", ein etwa 8000-Br.-Reg.-Tonnen großes Schiff, das feit Januar vorigen Jahres in Hamburg auflag, der eng lische Dampfer „Starling", der etwa 1300 Br.-Reg.- Tonnen groß ist, und ein drittes Schiff unbekannten Namens. Die Schiffe konnten jedoch mit Schlepperhilfc wieder flottgemacht werden. Kommunistenüberfall auf GA.-Leute. In Lemgo (Lippe) kam es zu einem Wortwechsel zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Ein größerer Trupp Kommunisten fiel über mehrere SA.- Leute her, wobei sie eiserne Stangen und Beile verwendeten. Ehe noch die Polizei einschreiten konnte, hatten die Nationalsozialisten drei Verletzte. Ein SA.-Mann trug eine schwere Wunde am Kopf davon- Nach der Erklärung von Augenzeugen liegt die Schuld ausschließlich auf feiten der Komunisten. Die Prohibition vor dem amerikanischen Senat. Der juristische Ausschuß des Senats hat die Vorlage zur sofortigen Aufhebung des l8. Verfassungüzusatzes an die Vollsitzung weitergereicht. Die Vorlage überläßt die Regelung der Prohibition den Einzelstaaten und sagt den Staaken ,die „trocken" bleiben wollen, den Schutz des Bundes an. * Sozialdemokratisches Volksbegehren zurückgezogen. Berlin. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes vom 17. De zember 1932, durch das die sozialpolitischen Maßnahmen der Notverordnung vom 4. September 1932 ausgehoben worden sind, ist der Antrag der Sozialdemokratischen Partei vom 12. September 1932 aus Zulassung eines Volksbegehrens mit dem Ziel der Aufhebung der sozialpolitischen Maßnahmen hinfällig geworden. Die Sozialdemokratische Partei wird da her den Antrag zurückziehen. Zur Verhaftung des Dollarfälschers „Hans Dechow". Berlin. Zu den amerikanischen Meldungen über die Ver haftung des angeblich deutschen Fliegers Hans Dechow oder Gras Heinrich von Bülow, der beschuldigt wird, das Haupt einer Dollarfalschmünzerbande gewesen zu sein, erklärt das Reichsverkehrsministerium, daß es einen deutschen Flieger dieses Namens nicht gibt und nicht gegeben hat. Dokument, wo er vor Stunden seinen Namen darunter schrieb und vamit seine Heimat mit Wiesen, Feldern und Bäumen verkauft Halle. — Als man nach der Beerdigung ves Schratzenbauern in» Gasthaus zum „Taneller" beim üblichen Leichenlrunk zu- sammensaß, wurde zum ersten Male ver Plan des Wasser kraftwerkes, Vie Zusammenführung ver beiden Seen und das Verschwinden von Heiterwang diskutiert. Mehr als der Tod ves Schratzenbauern, dem der Pfarrer vor einer Stunde die Grabrede hielt, bewegte die Gemüter das neue Projekt, das ihnen allen an Herz, Haus und Hof griff. Unter den Trauergästen, die allmählich anfingen, leb haft zu werden, befand sich auch der Kramer-Michl, der zwar einen Arm in der Schlinge trug und um den Kopf einen ansehnlichen Verband geschlungen hatte. Er war bei dem Unfall noch gut weggekommen. Die Kopfwunde war zwar groß, aber nicht gefährlich; die Achsel war schon wieder eingerichtet. Die Hautabschürfungen des Beines waren unbedeutend. Das Hauptinstrument des Kramers, die „Goschn", war ganz intakt. So konnte er auch dem Bopfinger Naz, der bezüglich des neuen Projekts entgegengesetzte Meinungen am Tische vertrat, mit der ganzen Schärfe seines Dia lektes entgegentreten. Der Bopfinger Naz dachte nicht mehr daran, daß vor etlichen Stunden eine Grabrede gehalten wurde. Er hatte sich schon in eine gewisse Hitze hineingesprochen. Die Unter lage von zehn Maß Bier löste die Zunge immer mehr. Im Eifer des Disputs höhnte er; dabei zeigte er mit seinem verkrüppelten Zeigefinger an die Stirn: „Kramer, da bist wieder amal schön einigfalln mit dein'm G'schäft mit 'n Schratzenbauer — hältst noch a paar Wochn g'wart't, vann hältst für dein Sachl bei da Ab lösung 's Doppelte kriagt!" Die Burschen am Tisch lachten hell auf. Der Bopfinger nahm einen tiefen Schluck aus dem Maßkrug, verschluckte sich und pustete wie ein Nilpferd das braune Naß auf den vor ihm stehenden Kramer. Dem fiel es wie Schuppen von den Augen. lFortsetzuna folaU