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Ta>e»s»ruch. In der Pflicht geheiligten Bezirken Ohne Aufsehen still das Gute wirken. Große Opfer bringen und verschweigen: Heldentum, wie wen'gen bist du eigen. Fr. Schanz. Ewiger Reigen. Ich komme vom Staube Und geh' zum Staub. Doch ist mein Glaube: Ich sei ein Laub Auf einem Baume, Der ewig steht. Das Laub nur im Traume Vom Baume weht. Doch kaum vermodert, Es steigt empor Aufs neu und lodert Zum Licht hervor. Vom Lichte trinkt es, Vom Tau der Nacht, Und wieder sinkt es Zur Erde sacht. So muß ich grünen Durch Zeit und Raum Und mich erkühnen Von Traum zu Traum. Es ist der Reigen, Der ewig geht. Der Rest ist Schweigen, Vielleicht — Gebet. Franz Karl Ginzkey. Brücke sein. Matth. 5, 9: Selig sind die Fried fertigen; sie werden Gottes Kinder beißen. In alten Geschichten wird erzählt, daß man früher beim Bau von Brücken wohl lebendige Menschen ins Wasser warf oder einbaute, in dem Wahn, daß dann finstere Mächte die Brücke nicht mehr zerstören könnten. Das nennen wir heute eine schauerliche Verirrung. Mit Recht. Und doch liegt diesem wüsten Wahn etwas Rich tiges zugrunde, das nur nicht richtig verstanden wurde, nämlich daß Menschenopfer nötig sind gegen die Mächte der Finsternis, um das? was sie zerstörend zu trennen suchen, zu verbinden. Nur daß man nicht andere Men schen sinnlos dazu opfern und dann an die Kraft dei Leichen glauben soll; sondern man muß sich selbst zuni Opfer bringen, wenn man Getrenntes, Feindliches zu sammenbringen will. Trennende finstere Gewalten sind gerade heute im Übermaß tätig, daß die Menschen nicht zueinander kommen können in Eintracht: nicht von Volk zu Volk, von Klasse zu Klasse, von Partei zu Partei, von Familie zu Familie, von Mensch zu Mensch. Und es muß doch ge schehen, daß Brücken gebaut werden von hüben nach drüben. Brücken, in die wir uns selbst einbauen — ja, wie wär's, wenn wir selbst versuchten, Brücke zu sein? Wenn all unser Wirken in Haus und Beruf, in Umgang und wo es sonst sein mag, bestimmt würde von dem einen Witten: ich will die Menschen zueinander zu bringen suchen, daß sie sich verstehen, daß sie miteinander in Anstand und Zusammenarbeit auskommen, daß sie ein- ander finden und segnen lernen? Wie das wäre? Leicht nicht: das gehört zur Brücke, daß sie mit Füßen getreten wird. Manchen harten Tritt gäb's und gibt es da für uns ab. Aber läßt sich das nicht ertragen in dem Bewußtsein: Brücke bist du, es finden welche über dich den Weg zueinander? Dies Bewußtsein stählt die Nerven und härtet ab gegen den Schmerz, ja es macht froh. Er, der Brücke sein wollte und ist wie keiner, er hat von denen und für die, die Brücke sein wollen, ge sagt: Selig sind die, die Frieden schaffen, sie Werder Gottes Kinder heißen. «n Göttin des nicht hört. bellen und Tafeln niederaelegt. Und hier zeigt Tat, daß die mathematischen Grundbegriffe in Von Dr. Fritz In einem ehrwürdigen, mittelalterlichen Schweinsleder band der Berliner Staatsbiblieothek wird das Auge durch eine seltsame Zeichnung gefesselt. Da sieht man den Hals einer einsaitigen Geige, deren Steg die Erde berührt, deren Wirbel aber bis in den Himmel reicht. Auf der einen Seite des Griffsbrettes sind die Buchstaben einer Tonleiter eingetragen, die andere wird von Sonnen, Sternen und astrologischen Symbolen bedeckt. Und aus den Wolken greift die Hand Gottes, um dieses Welt-Monochord durch Einstellung des Wirbels in „Stimmung" zu halten... Stege- Berlin. rnistande, Quecksilber in Wasser aufzulösen und die entstandene Mischung tiesschwarz zu färben, sie verwandeln eine auf Wasser schwimmende Kerze « eine weiße Emulsion, sie können Glas zerbrechen — kurz, sie vollsühren Wunderdinge, deren Unter suchung noch manche Ueberraschungen bringen kann. Auch im praktischen Leben finden die unhörbaren Töne Anwendung. Man hat bei der Kriminalpolizei Versuche mit tonlosen Pfeifen gemacht, um sich miteinander zu verständigen und Hilfe herbeizurufen, ohne sich den Verbrechern gegenüber zu verraten. Die große Ausbreitung der ultrasonaren Wellen gibt den Lcuchttürmcn die Möglichkeit, in dichtem Nebel Warnungszeichen akustischer Art m senden. Seit den Forschungsergebnissen vr. Hans Kaysers, seit den übrigen Erkenntnissen der ernsthaften Wissenschaft ver größert sich die Welt der „Töne, die man nicht hört", mehr und mehr. Und das Welt-Monochord des Robertns de Fluc- tibus, das alle Klangmöglichkeiten zwischen Himmel und Erde auf einer Geigensaite vereinigt, ist es uns nicht ein sinnvolles Symbol für oie Vielfältigkeit der musikalischen Klangwelt? Und täten wir nicht gut daran, heute mehr denn je unser Herz den allgegenwärtigen unhörbaren Harmonien zu öffnen, unsere Seelen von ihrer einigenden Krast durchströmen zu laffen? Die heutige Wissenschaft ist weit davon entfernt, alle jene Anschauungen in das Reich der Mystik zu verweisen. Man weiß, daß die unhörbaren Töne eine bedeutungsvolle, noch nicht restlos erforschte Rolle spielen. Und man steht anderer seits im Begriff, auch die Zahl wieder auf denjenigen Platz einzusetzcn, den die griechischen Philosophen wie Plato, Aristo teles ihr zugewiesen haben. Und hierbei ergeben sich ganz eigenartige Feststellungen. Man ist selbstverständlich nicht mehr bei der einfachsten Er fahrungstatsache stehen geblieben, daß die gleichmäßigen Teilungen und Unterteilungen einer Violinsaite um die Hälfte, ein Drittel, Viertel usw. die musikalischen Grund intervalle wie Oktave, Quinte, Quarte 1 : 2 : 3 :4 ergeben. In jüngster Zeit hat ein unermüdlicher Forscher namens vr. Hans Kayser wohl die gesamte organische und unorganische Welt nach musikalischen Verhältniszaylen, nach „unhörbaren Tönen" durchforscht und seine Erkenntnisse in einem Werk «Der hörende Mensch" zusammen mit ein paar Dutzend Ta- i es sich in der , —„ — r,..,,. in der Chemie, ver Atomtheorie, der Kristallographie, der Architektur usw. °uf musikalischen Gesetzmäßigkeiten beruhen. Nicht nur das, nicht nur die musikalischen Zusammenhänge im Tier- und Pflanzenreich, auch die Harmonie der Sphären hat der Ver- wsser vom Standpunkt der modernen Astronomie nachgeprüft und hierbei errechnet, daß sich das gesamte Planetensystem don Merkur bis Pluto einschließlich der Asteroiden in eine diatonische Skala von zwei Oktaven Umfang einordnen läßr. Was folgt aus dieser Rechtfertigung der alten Weisen? Was bedeutet für uns die Erkenntnis, daß uns eine Welt der unhörbaren Klänge mit ihrer unbegrenzten Fülle musi- wlischer Möglichkeiten umgibt? Diese latente Harmonie in ollen Dingen — wie sich Richard Wagner ausgedrückt hat — ^>gt «ns die Naturverbundenheit unseres Tonshstems. Die unbewußte Aufnahme aller harmonischen Anregungen aus Unserer Umwelt, die verborgene Musik der kleinsten Bausteine 'm Weltall ist es, die unsere musikalische Entwicklung auf Natürliche Bahnen leitet und unsere Empfänglichkeit für Musikalische Eindrücke vorbereitet. Wer aber der Meinung sein sollte, daß nur solche Töne unser« Psyche beeinflussen können, die man mit dem leib- uchen Ohr wahrnehmen kann, der sei daran erinnert, daß die Wissenschaft längst mit Tönen operiert, die jenseits der mensch- Hörgrenze liegen. Wenn die Schwingungszahl die Ziffer 20 000 in der Sekunde übersteigt, dann nimmt unser >chr keinen akustischen Eindruck mehr auf. Aber diese ultra- wngren Wellen.LMen seltsame Eigenschaften. Sie allein sind Zahlenvausch und über« tkiebene Bescheidenheit. Wege der Vermögensbildung und Menschen, die sie gehen. Von F. L. Scholz-Giesecke. Wären es immer nur Schönheit oder Können, was die Filmstars und die Größen der Varietes und der weltbedeuten- öen Bretter so anziehend macht und ihnen die gespannteste Aufmerksamkeit von Millionen zuleitet, dann würden nicht mit so durchsichtiger Absicht immer wieder Mitteilungen über die ihnen zuweilen zugewandten Riesengehälter verbreitet. In unserer Zeit, die nach einer Berauschung am Materiellen erst wieder langsam beginnt, sich der Köstlichkeit und Unbtzzahlbar- keit der Gemütswcrte und der Geistigkeit zuzuwenden, schätzen viele, vielleicht immer noch allzuviele, auch die Bedeutung eines Künstlers und erst recht einer Künstlerin nach der Höhe der finanziellen Würdigung ihrer Leistungen ein. Was man hoch bezahlt, mutz auch vortrefflich sein! Dieser Trugschlutz drängt sich — und das ist die tragikomische Seite der Sache — auch den Stars selbst auf, so daß sie zuweilen die Verbreitung von übertriebenen Nachrichten über ihre Bezüge veranlassen, nur um beim Publikum Eindruck auch auf diesem Wege zu er zielen, und die dann höchst bestürzt sind, wenn sie von den Finanzämtern aller Zonen, die sich in diesem Punkte auf dem aanzen Erdball gleichen, in der Höhe der verbreiteten Ein kommensverhältnisse beim Wort genommen werden. Viele brachte das, namentlich in Amerika, schon auf den Einfall, den materiellen Wert ihres Daseins in anderer Form zu unter streichen. Beliebt ist dabei besonders der Weg der Versicherung schöner Augen, wohlgeformter Beine, interessanter Nasen, einleuchtender auch kostbarer Stimmen, sonderbarerweise aber auch angeblich anmutiger Rückenlinien. Und solche Ver sicherungen lauten immer gleich auf Millionen Dollar, sonst würde der Zweck kaum erreicht werden. Bei den Masten ent steht dann der Eindruck: Selbst w enn für jene Stars ein un erwünschter Zwischenfall eintritt, bleiben sie finanziell be neidenswerte Millionäre. Das trifft zu; denn cs ist oft nicht nur eine der Propaganda dienende Behauptung, sondern auch eine Tatsache, daß Eigenschaften von Künstlern und Berufs voraussetzungen auch für Leute jeder anderen Betätigung in Amerika mit Summen bis zur Dollarmillion und darüber hinaus durch Versicherung geschützt werden. Das ist dort gar nichts Sonderbares, so übertrieben uns das erscheinen mag. Erst recht werden drüben solche riesigen Beträge auf dem Wege der reinen Lebensversicherung abgeschlossen. Das sind auffallende und doch verständliche Auswirkungen des alle anderen Ueberlegungen in oen Schatten stellenden Drangs der Amerikaner nach einem auskömmlichen Leben und nach einer Daseinsgrundlage für unbegrenzte Möglichkeiten des Lebens genusses, auch wenn die Arbeitskraft einmal erschöpft worden ist. Wir haben den zeichnerischen Ausdruck eines jener tiefen ^skenntnisse vor uns, das alle Schöpfer musikalischer Ewig keitswerte erfüllt hat: das Verhältnis der Tonkunst zur Re ligion. Kann die stete Sehnsucht der Menschheit nach Ruhe und Eintracht ein treffenderes Sinnbild finden als die Dar stellung jener Gotteshand, die alle hörbaren und unhörbaren Klänge der Welt eint und ordnet zu immerwährender „Har monie"? Und war in der griechischen Mythologie Harmonia, die Ahnfrau der alten Könige zu Theben, nicht die natürliche Tochter von Ares und Aphrodite — hervoraegangen aus der Vereinigung des Kriegsgottes mit der lieblich! Friedens? Das Himmelsinstrument des Nobertus de Fluctibus, das aus seiner einzigen Saite alle Töne vereinigt, die je im Himmel Uich auf Erden in Leiden oder Freuden erklungen sind, ist das unmittelbare geistige Erbe jener griechischen Weisen, die das Evangelium einer Sphärenharmonie verkündet haben. „Gottes Hand hat die Sterne in meßbaren Abständen voneinander ge ordnet", lehrten sie ihre Schüler. „In ihren Verhältnis zahlen schlummern musikalische Klänge — Töne, die man Es Ware denkbar, daß sittlich empfindsame Beurteiler nr einem solchen Verfahren Ucbersteigerungen des großen Sicherungsgedankens erblicken. In Deutschland gehören denn auch Millionenversicherungen selbst auf dem Gebiete der Lebensversicherung zu Einzelerscheinungen. Vor etwa einem Jahre gab es beispielsweise bei allen deutschen Lebens versicherungsgesellschaften nur wenige tausend Versicherungen von 100 000 Mark und darüber. Zehntausende komnicn zwischen 20 000 und 100 000 Mark vor; Beträge über 5000 bis 20 000 Mark sind schon zu Hunderttausenden abgeschlossen, während die Millionenzahlen von Versicherungen bei M0O Mark und darunter liegen. In das wirkliche Leben übertragen, wo diese Versicherungen doch einmal dem Kerngedanken, der m diesem Begriffe wurzelt, dienen sollen, bedeutet das denn doch wohl einen zu jähen Absturz aus den Bereichen des Zahlenrausches in eine übertriebene Bescheidenheit. Die Anlagemöglichkeiten und ihre Zinsgeleaenheiten lassen un schwer erkennen, daß eine bescheidene Dasemsfristung nicht schon von 5000 Mark, sondern erst von 50 000 Mark an ge sichert erscheint. Vermutlich überzeugten sich bei uns schon viele Versicherte von dieser Tatsache, sonst wäre die 15-Mil- lionenzahl deutscher Versicherungen, die den Rückschluß auf di« Beteiligung jeder deutschen Familie gestatten würde, nicht erklärlich; denn tatsächlich sind noch viele Millionen Familien, zum Teil unter Befangenheit von abwegigen Vorstellungen über die Leistungskraft der Sozialversicherung, nicht einmal mit wenigen hundert Mark versichert. Man darf also an nehmen, daß die bescheidene Zurückhaltung in vielen Fällen schon der nüchternen Ucberlegung Platz gemacht hat: Mit einer kleinen Versicherung ist's nicht geschafft; es müssen mehrere sein. Aber die Gründe für die zweiten, dritten und mehreren Abschlüsse sind ungemein abwechslungsreich und gestatten auischlutzreiche Einblicke in den Scharfsinn aller Volksschichten bei der Ausnutzung der Lebensversicherung für die Sicherung' gegen peinliche Verlegenheiten der Hinterbliebenen bei Ein tritt eines Plötzlichen Todesfalles weit hinaus für vielartige andere Dinge. Es ist nicht einfach, darüber aus den Aktcu- schränken der Versicherungsgesellschaften, die sich als Treu händer eines heute schon drei Milliarden Mark (!) über steigenden Gesamtkapitals der Einzahlungen ihrer Mitglieder betrachten und strengste Verschwiegenheit üben, Tatsachen material zu erhalten. Oft aber versichern Väter und Mütter ihr Leben, um Kindern, die vielleicht noch gar nicht da sind, einmal das Studium, den Eintritt in die Ehe, die Finanz grundlagen für die Begründung oder den Kauf eines Ge schäftes zu ermöglichen. Zuweilen geht der Zweck des Ber- sicherungsabschlusses schon aus der widerspruchsvoll er scheinenden oder sonderbaren Summe hervor. Da hört man, das; die Lebensversicherung eines als besonders finanzkräftig geltenden Rittergutsbesitzers auf 12 000 Mark lautet und stößt beim Nachdenken darüber auf den von ihm durch Lebens versicherung verwirklichten Zweck der Bewahrung seiner Erben vor der Ueberraschung durch die Erbschaftssteuer. Ein sehr leistungskräftigcr Fabrikant schloß eine Summe ab, die auf 295 418,90 lautete, auf Heller und Pfennig eine Hypo thek, die in späteren Jahren kündbar wird und insbesondere im Falle seines vorzeitigen Todes vielleicht sein Lebenswerk, sein Unternehmen zu unbequemen oder gar unmöglichen Geld aufnahmen nötigen müßte. Was ist einfacher und billiger, als die erforderliche Summe durch eine Lebensversicherung abzudecken, aus der die abgeschlossene Barsumme bei Fällig keit der Hypothek bereit steht und zwar auch dann, falls er vorzeitig durch Tod abgehen sollte und die Summe selbst nicht mehr verdienen kann. Aber das sind nur Andeutungen über die Vielseitigkeit, in der diese Form der Bermögensbildung beschritten wird, deren Wahrnehmung nicht nur von einem gesunden kauf männischen Sinn, sondern auch von der unerschütterlichen Lebenskraft, dem zuversichtlichen Zukunftsglauben und dem zähen, ernsten Vorwärtsstrebcn unseres Volkes in schwerer Zeit ein beredtes Zeugnis ablcgt. Ws gibt St dar schlimmste Blima aas Erdcn? Von Or. C. Kaßner, Professor an der Technischen Hochschule Berlin. Wenn ein Wetterkundiger gefragt würde, wo es das schönste Klima gibt, so könnte er darauf ebenso wenig eine kurze Antwort geben wie auf die entgegengesetzte Frage, wo das schlimmste Klima herrscht. Denn je nach Rasse und Heimatland sind die Vorstellungen über schöne und schlimme Witterung ganz verschieden, und selbst innerhalb desselben Volksstammes und der gleichen Familie trifft man oft sehr von einander abweichende Ansichten, wie ja das schon bei der Beratung der Sommerrcise im Familienräte zu Tage tritt. Wenn man gar einen Neger nach dem schlimmsten Klima fragt, so wird er die Polargegenden und ein Eskimo die Tropen nennen. Der alte Wettcrbeobachter und. Postagent Kirchschlager, der Jahrzehnte lang auf der Schneekoppe gelebt hatte, kehrte, wenn er seine Verwandten oder Freunde unten im Tal auf eine Woche besuchen wollte, schon am zweiten oder dritten Tage nach oben zurück, weil ihn unten das Klima be drückte. Wir können daher nur die Frage stellen: Wo findet der Mensch der gemäßigten Zonen ein ihm besonders unerträg liches Klima? Aber auch so muß die Antwort unterschiedlich nach Temperatur, Wind und Niederschlägen ausfallen, wobei hinsichtlich der Temperatur die Kälte allein kaum in Betracht kommt, denn selbst der strengste Frost ist ohne Wind gesund heitlich weit weniger gefährlich als die größte Hitze. Am bekanntesten ist das Totental (Death Valley) in Süd kalifornien, wo das Monatsmittel zwischen 29 und 39 Grad schwankt und die höchste Temperatur bis über 50 Grad im Schatten ansteigt; seinen Namen hat es von den vielen Todesfällen durch Hitze und Verschmachten. Noch mörderischer aber muß das Klima der britischen Kamaran- mseln sein, einem Stützpunkt des Kabels nach Indien; sie liegen im südlichen Teil des Roten Meeres vor der arabischen Küste. Hier schwankt die Luftwärme nur zwischen 20 und 40 Grad im Schatten; die Maximalhöhe wird allerdings auch im Mittelmeergebiet erreicht, aber niemals ein so hohes Mini mum von 20 Grad. Verschlimmernd wirkt die fast dauernd hohe Luftfeuchtigkeit; dadurch entsteht eine den Schlas hindernde Schwüle, die der Europäer ohne Hitzschlaggefahi nicht ertragen kann. Monatelang brennt die Sonne mitleids los herab. Der Wind bringt keine Linderung, da er entweder vom Meere her heiße, feuchte Luft herbeiführt oder vom Lande her als Sandsturm kommt. Als Gegenstück zu diesem heißen Winde können die eisigen Stürme in dem Südpolargebiete betrachtet werden, hinter denen die des Nordpolargebietes weit zurücktreten. Dabei herr- jchen Teniperaturen von minus 20 M minus 30 .Grad und