Volltext Seite (XML)
'Für dieses Gelb' bekam man vor dem Kriege in Speisewirt- schaftcn ein Mittagessen, bestehend aus Sup'pe, Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und ein viertel Liter Bier." . Grumbach. Theaterabend. Der hiesige Turnver ein D.T. ladet für morgen Sonntag abend pünktlich 8 Uhr zu einem Theaterabend ein, an dem ein dreiaktlger Schwank „Der kühne Schwimmer" zur Aufführung kommt. Daß es da bei wieder viel zu lachen gibt, versteht sich am Rande. Zudem geben die früheren Theaterabende des Turnvereins die Ge währ dafür, daß das Stück durch langjährig bewährte Kräfte zur Wiedergabe gelangt, die die nötigen Anlagen dafür mit- bringcn. Auch die Preise sind der Zeit gemäß festgesetzt, so daß sich jeder Freund des Humors diese angenehme Abwechs lung auch bieten kann. Grumbach. Die Posaunenmissivn, einer der neueren Zweige der Arbeit der Inneren Mission, erstrebt durch Veranstaltungen, in deren Mittelpunkt das Kirchenlied steht, neue Freude an der Botschaft der Kirche zu vermitteln. Diese Veranstaltungen finden teils im Freien statt (Turmblasen usw.), teils im geschlossenen Raum, besonders in der Kirche und tragen dann als Pvsaunenmissionsabende, Liedgottesdien ste, Posaunenpredigtgottesdienste den Charakter der Feier. Be sonders der Choral im Satz der alten Meister und des großen Johann Sebastian Bach wird von dem Quintett der Posau- ncnmission dargeboten und von ihrem Leiter Pfarrer Adolf Müller aus Dresden musikalisch und religiös erläutert. Da durch wird die Herrlichkeit des Kirchenliedes vielen nahege bracht, die es ganz vergessen hatten. Besondere Schönheiten aber werden auch dem erschloßen, der es schon lange liebhat. Die Posaunenmission wird auch in unserer Gemeinde Einkehr halten und am Sonntag in unserer Kirche vorm 9 Uhr einen Posaunenpredigtgottesdienst veranstalten. Ein recht guter Be such wäre sehr erwünscht. Blankenstein. Bürgermeisterwahl — Bürger entscheid. Die Amtszeit des Bürgermeisters Lehmann läuft am 1. Februar ab. Ordnungsgemäß hätten die bis Ende des Jahres 1932 gewählten Gemeindeverordneten einen neuen Bürgermeister zu wählen gehabt. Da im alten Gemeindeparla ment nur zwei Stimmen für Wiederwahl des jetzigen Bürger meisters, fünf Stimmen (darunter sämtliche Vertreter der Landwirtschaft) aber dagegen waren, so beriefen Privatus Emil Philipp, P. Eger u. a. eine öffentliche Gemeindever sammlung ein, um die Wiederwahl zu erzwingen. Daraufhin verzichteten die Gemeindeverordneten auf ihr Wahlrecht und stellten ihre Mandate zur Verfügung. Ein neues Gemeinde parlament wurde gewählt. Den Landwirten war es kaum noch möglich, unter diesen Verhältnissen aus ihren Reihen jemanden zur Annahme des Gemeindeverordnetenamtes zu bewegen, schließlich opferten sich doch drei Gutsbesitzer. Das neue Par lament trat am Mittwoch zur ersten Sitzung zusammen. Etwa 30 Zuhörer waren erschienen, für unser Dörfchen etwas ganz Neues. Zum Vorsitzenden der Gemeindeverordnetenversamm lung wählte man Gutsbesitzer Görnitz, zum Schriftführer Oberlehrer Wetzig. Als wichtigster Punkt stand die Wieder wahl des Bürgermeisters auf der Tagesordnung. Auch im neuen Parlament waren nur zwei Stimmen für Wiederwahl, sämtliche Vertreter der Landwirtschaft waren wieder dagegen. Die Anhänger des jetzigen Bürgermeisters wollen sich aber mals mit der Abstimmung nicht zufrieden geben. Sie wiesen am selben Abend noch auf ein schon eingeleitetes Volksbe gehren auf Auflösung des Gemeindeparlamentes hin, denn bereits werden Unterschriften gesammelt. So wird Blanken stein bald einen Bürgercntscheid und neue Gemeindeverordne tenwahlen haben. Kirchennachrichten für den 2. Sonntag nach der Erscheinung. Limbach. Vorm. ^9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufe. Nachm. ll,3 Uhr Kindergottesdienst. Burkhardswalde. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst. — Dienstags allwöchentlich Iungmädchenabend. Bereinskalender. Militärverein. 14. Januar Z<9 Uhr im „Adler" Turnverein DT. Grumbach. 15. Januar Theaterabend. Priv. Schützengesellschast. 16. 1. 8 Uhr Versammlung im „Schützenhaus". Homöopathischer Verein. 17. Januar abend 8 Uhr un „Adler" Lichtbildervortrag. Turnverein DT. Wilsdruff. 21. Januar Hauptversamm lung. E.D.A. 21. Januar ^9 Uhr „Stadt Dresden" Jahres hauptversammlung. Turnverein. D.T. 21. Januar 8 Uhr „Tonhalle" Haupt versammlung. Bezirksobstbauverein. 22. Januar im „Löwen" Haupt versammlung. Frauenverein. 23. Januar 8 Uhr Cafe Heyne Hauptver sammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswettcrwarte sür den 1ö. Januar: Meist schwache Winde aus östlichen Richtungen. Veränderliche Bewölkung. Neigung zu Nebelbildung. Tempe raturverhältnisse wenig geändert. Keine nennenswerten Nie derschläge. Ssckfen unUcddarfchaVf Freital. Das neue Stadtverordneten präsidium. In der Sitzung des Stadtverordneten- kollegiums, das sich aus 15 Sozialdemokraten, 11 Kom munisten, 6 Bürgerlichen und 5 Nationalsozialisten zu sammensetzt, wurde mit den Stimmen der SPD. uno der Bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft Gewerbe - Oberlehrer Wetzig (SPD.) zum Stadtverordnetenvorsteher wieder gewählt. Erster Stellvertreter ist Stadtv. Zimmerniann (Bürger!. Arbts.Gem.), zweiter Stellvertreter Stadtv. Koch (SPD.). Frauenstein. Silbermanns Geburtshaus wird in standgesetzt. Zum Gedenken Gottfried Silbermanns, des berühmten Orgelbauers der Barockzeit — vielleicht aller Zeiten — dessen Geburtstag am 14. Januar 1933 zum 250. Male wiederkehrt, will der Landesverein Sächsischer Heimatschutz sein Geburtshaus in Kleinbobritzsch äußerlich wieder instandsetzen und die Erinnerungstafel erneuern lassen. Der Landesverein der Kirchenmnsiker Sachsens sowohl als auch eine große Zahl von Kirchgemeinden, die Silbermann-Orgeln besitzen, haben Beiträge zur Verfügung gestellt. Kleinvoigtsberg. Hier feierte Herr Hermann Lempe sen. das 25jährige Jubiläum als Spritzenmeister der hiesigen Pflichtfeuerwehr. Dem Jubilar wurde durch den Bürgermeister in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste um das Feuer löschwesen eine Ehrenurkunde überreicht, unter gleichzeitiger Ernennung zum Ehrenspritzenmeister. Dresden. Dr. Lange nach Waldheim ge bracht. Der Berliner Rechtsanwalt Dr. Lange, der am 6. Januar im Dresdner Untersuchungsgefängnis einen Selbstmordversuch verübt hatte, ist, nachdem sich sein Zu stand wesentlich gebessert hatte, nach dem Krankenhaus des Zuchthauses Waldheim gebracht worden, wo er seine ihm wegen Meineides auferlegte Strafe von zwei Jahren verbüßen muß. Ddr Meineid war von Dr. Lange im Uralzeff-Prozeß geleistet worden. Dresden. Die Großmutter angeschossen. Im vierten Stock eines Grundstückes in der Amalien straße spielten einige Kinder mit einer Flobertpistole. Dabei trafen sie ihre 72jährige Großmutter in die Brust. Die Frau mußte mit erheblichen Verletzungen nach dem Kran kenhaus gebracht werden/ Dresden. Politische Schlägerei. Vor der nationalsozialistischen Zigarettenfabrik kam es zu einem politischen Zusammenstoß. Von kommunistischer .Seite wurden dort nach Betriebsschluß Flugzettel verteilst Als Arbeiter der Fabrik diese'Flugzettel wegwarfen, gab einer der Zettelverteiler mehrere Schüsse ab. Daraufhin stürzte aus den anliegenden Häusern eine größere Anzahl von Kommunisten heraus, umringten die den Betrieb ver lassenden Arbeiter und begannen, auf diese einzuschlagen. Hierbei wurde zunächst ein Nationalsozialist nieder geschlagen und verletzt. Dadurch, daß dann National sozialisten in größerer Anzahl den Überfallenen zu Hilfe kamen und die die Flucht ergreifenden Kommunisten ver folgten, setzte sich die Schlägerei fort. Der Polizei gelang es, den Kommunisten, der den Nationalsozialisten nieder geschlagen hatte, festzunehmen. Dresden. Der Streit um den Zoo bei- g el e g t. In dein bekannten Aktienstreit um den Dresdner Zoo hat Konsul Mühlberg seine Berufung gegen das Landgerichtsurteil zurückgezogen, in dem die Wahl des Aufsichtsrates der Mühlberg-Gruppe für ungültig erklärt worden war. Außerdem hat Konsul Mühlberg einen Teil seines Aktienbesitzes verkauft, bleibt jedoch Milglied des Aufstchtsrates, während seine Gruppe ausscheidest Bautzen. Das neue Stadtverordneien- präsidium. In der ersten Sitzung der neugewäylten Stadtverordneten wurde der nationalsozialistische Abge ordnete Mücke zum Vorsteher gewühlt. Erster Stellvertreter wurde Oberpostsekretär Jung (Dnat.), zweiter Stellver treter Stadtrechnungsdirektor Werner (Staatspartei). Wurzen. Im Dorfteich ertrunken. Als in Noitzsch die Arbeitersehefrau Mauersmann im Garten ihres Grundstückes Wäsche aufhing, spielte ihr drei Jahre altes Töchterchen am Ufer des angrenzenden Dorftciches. Als es sich dabei aufs Eis begab, brach es plötzlich ein. In dem kalten Wasser erlitt das Kind einen Herzschlag und ging unter. Wurzen. Kind tödlich überfahren. Auf der Eilenburger Straße lief das fünfjährige Pflegesöhnchen eines hiesigen Handelsvertreters unvorsichtigerweise über die Straße und wurde von einem Kraftwagen erfaßt und überfahren. Im Krankenhaus starb es nach einigen Stunden. Plauen. Glückspilze! Bisher sind nach Plauen die meisten Hauptgewinne der Sächsischen Winterhilfs lotterie gefallen, und zwar 8500-Mark-Gewinne, verschie dene 100-Mark-Gewinne und zahlreiche Gewinne zwischen 5 und 50 Mark. Erfreulicherweise waren es hauptsächlich ärmere Leute, denen die Gewinne zugute kamen. VestLMNg der staatlichen MMe am RelKsgründunaslag. Ministerpräsident Schieck hat angeordnst, daß am 18. Januar zur Erinnerung an die Reichsgründung die sächsischen Staatsdienstgebäude, die staatlichen Schulen und die im wesentlichen aus Staatsmitteln unterhaltenen Stiftungsgebäude zu beflaggen sind. Den Gemeindebehörden wird anheimgegeben, auf eine entsprechende Beflaggung der übrigen öffentlichen und privaten Gebäude hinzuwirken. * Sächsische Malleder des StaatSgerichlShofes. Der Reichsrat hat einige Beisitzer und Stellvertreter für die Kammer des Staatsgerichtshofes bestimmt, vor der gegebenenfalls Anklagen gegen den Reichspräsidenten, den Reichskanzler und Reichsminister durchzuführen sind. Unter ihnen befinden sich auch der Kieler Universitäts professor Dr. Pötzsch-Heffter (früher sächsischer Bevoll mächtigter in Berlin) sowie der Senatspräsident am säch sischen Oberverwaltungsgericht, Gebhardt (Dresden). * Neue Hewerbelammer'präWlen. Chemnitz. Die Chemnitzer Gewerbekammer wählte den Bäckerobermeister Biener wieder zu ihrem ersten Prä sidenten. Zum ersten Stellvertreter wurde Bücherrevisor Weinigel (NSDAP.), zum zweiten Stellvertreter Fleischer obermeister Köhler (Limbach) gewählt. Plauen. Als Präsident der Gewerbekammer Plauen wurde Schmiedeobermeister Just (Schwarzenberg) gewählt. Erster stellvertretender Vorsitzender wurde Conditornieister Mutschmann (Plauen), zweiter Stellvertreter Gastwirt Lein (Schwarzenberg). Alle drei sind Nationalsozialisten. * Sauer un- Fabrikant ziehen am gleichen Sand. Die sächsische Industrie zum Landbundkonflikt. Zu dem Konflikt zwischen dem Reichslandbund und der Reichsregierung hat der Verband Sächsischer Indu strieller eine Erklärung erlassen, in der es unter anderem heißt: So erbärmlich sind wir in unserer Wirtschaftsnot geworden, daß der älteste und größte deutsche Stand durch die Stimme seines politisch machtvollen Verbandes in einer öffentlichen, an die Reichsregierung gerichteten Entschließung einem anderen, mit unseres Vaterlandes Aufstieg und Weltgeltung untrennbar verbundenen, unter schwerster sachlicher und seelischer Not leidenden Berufs stand, zugleich einem der besten Kunden, die Ehre ab schneidet und ihn beschimpft. Wir Industriellen Sachsens, eines an Ackernahrung armen, übervölkerten Landes, müssen seit alters her mit unseren werktüchtigen Arbeitern für Fremde arbeiten, damit unser dichtgedrängtes, an Ent behrungen gewöhntes Volk dem deutschen Bauern das heute ohne unsere Schuld karg gewordene Brot abkaufen kann. Wir sind so stolz und frei wie der deutsche Bauer, wir leiden seine Not und denken und handeln so deutsch wie er. * SMregulierung md Heimatschuh. „Die Gefahr der Naturschändung durch den Freiwilligen Arbeitsdienst." Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz hat eine Flugschrift von Mar Kästner (Frankenberg) unter dem Titel „Die Gefahr der Naturschändung durch den Frei willigen Arbeitsdienst" veröffentlicht, die sich mit der im ganzen Lande fast fieberhaft betriebenen Geradelegung von Flußläufen, Bächen und Rinnsalen befaßt und zeigt, wie durch diese, vielleicht oft zu einseitig betriebenen Maß nahmen das Landschaftsbild leidet und die Bestrebungen des Vogelschutzes und der Fischzucht beeinträchtigt werden. Jeder Baumschmuck wird ratzekahl vernichtet, trostlos ver ödete Bilder sind das Ergebnis dieser Betätigung, an der der Freiwillige Arbeitsdienst vollständig unschuldig ist, denn er ist ja bei der Wahl der Projekte und ihrer Aus führung unbeteiligt. Es dürfte nicht im Sinne der deutschen Jugend sein, oft heimatvcrnichtende Arbeit in dieser Notzeit durchzuführen, anstatt aufbaiBnde Kultur arbeit zu leisten. Der Heimatschutz erklärt sich gern bereit, beratend mitzuarbeiten und bittet alle Grundstücksbesitzer, sich gegen diese Art der Naturschändung zu wenden und ihren Grund und Boden dazu nicht herzugeben. Die heutige Nummer umfaßt 16 Seiten einschließlich Sonntagsbeilage und Heimatbeilage sowie „Illustrierte" Wochenbeilage. Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul Kumberg, Verantwortlich jür die Schriftleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruk vssinn 16. Januar St« 7 kvnnnul 13728 konnnuk12728 Xerr I»»nU^Irr « r i> » I «t aus 0/>sruc/or/ sm öo-/suses acNr/st» uns sm /ssvar 7SL0r Oss />////§« um/ Fut« A/o/ve/Fml7 /st vs/ir/is/t/s s/u Ks6 -/ss StA <7arme-7«-//«gsm7-u z^/tt«/- uu</ ^rLs/tsrstam/es. ^//« 7S L/s/^e/Sm-/er tm</ am« 7/s/>ms«N/us s/mt Aut «uss«/s//eu. Unssrsn Kstolog ^7.130 übst kUv!«eMtLU«r ksuob m!t ZsUontsUsn), NsbrraUrubsUör-Mer Art, SUolwsM-KLKmnsckInon mit ^nieitung rut Lslbststlsmung Uss Stoptsns von V/ssobs unb Strümpten unä ru t NststsNung vronäsrsobönster Stickereien eut Zogst biöbmescbins esnbsn vrir SN ieäsn kostenlos und obns Xsutrvrsng. — Von UN, »rkalton 8is nickt IrgonU «in kskttsU o<I«t IrgonU »Ino kMbrnseckin», »onUsrn Uso gut« kUolwoillroU unU cli» gut« kUolwoiN-IiSK- mssckino. tVir tübrsn nur unsere gute unä osrübmts Klerks SUsi- wsM, slso keine nUnbsnvstUgsn Sebrrsgsr unci biebmsscbinen unä «uon keine mit engeren tiemen. Sisker über Million g«II»t»rt. Vee konnten Wit bock nlmmstmsbt, wenn Süsiwsig- rsb un<1 blsbmsscbins nickt gut ung biiiig wst. kÄelveik Decker, veuMK Vsttenderß L8 ssebrreädsu-leistungetsbigksit pro Stocks 1000 SgsiwsiSrsgsr . ^lelrism billigsten WM das Schönste, das Feinste, dabei auch billig und in größt. Auswahl nur immer bei Hesse, Dresden, Scheffelstraße 12. Gebr.K«cht«-0.StubtN- Kredenz u. Stubenbank billigst zu kaufen gesucht. Off. mit Preis unter R 30 an die Geschäftsst. des Bl. Ehrliches geschäftstüchtiges Hausmädchen f. 1. Febr. 1933 gesucht. Wo? sagt die Geschäftsst. d. Bl.