Fünfte Abteilung. Die Borkereitung (Dräparation). I. Dir Äufgabr der Vorbneitiing. Diese Abteilung der Kammgarnspinnerei hat die Aufgabe, die vou der Kämmerei gelieferten starken Bänder durch Doublieren und Vcrstreckcn auf den Grad von Gleichmäßigkeit und Feinheit zn bringen, wie er unbedingt erforderlich ist, um auf der Feinspinnmaschine ein den Anforderungen der Weberei ent sprechendes Garn zn liefern. Hieraus crgicbt sich, daß die Vorbereitung das Fundament der Fcin- spinnerci ist; daß sie die größte Beachtung verdient und unausgesetzte Auf merksamkeit erfordert, wenn das von ihr zu liefernde Produkt, das Vorgarn, den daran zu stellenden Anforderungen entsprechen soll. Ist das Vorgarn gut, so hat der Spinner bloß seine Maschinen richtig zu stellen, nm ein gutes Garn zu liefern. Ist das Vorgarn schlecht, so mag die Spinnmaschine noch so genau arbeiten und der gewissenhafteste Spinner sie bedienen, das Resultat wird ein mangelhaftes sein und sich zeigen in un gleichem Garn, vielen Fadcnbrüchcn, vielem Verlust durch Abgang, schlechten Bobinen und geringer Lieferung. Es kann nicht oft genug wiederholt werden: „Wie eine gute Wäscherei das Fundament der gesäurten Kämmerei und Spinnerei ist, auf dem die folgenden Abteilungen sich leicht und sicher aufbaucn lassen, so ist eine gute Vor bereitung der sichere Grundstein der eigentlichen Spinnerei. Was in der Vorbereitung verdorben wird, kann auf der Spinn maschine nicht wieder gut gemacht werden." 2. Wit löst rinn dir Vorbtrtilung ihre ^ufgabt? Die Kämmerei liefert ein starkes Band, meistens in der Schwere von 15—20 g das Meter. Die Beschaffenheit der Wollfascr verlangt, daß das Vcrstreckcn inncrhalb gcwisscr Grcnzcn stattfindct und nicht zn gewaltsam vor sich geht. Dadurch macht sich notwendig, daß eine gewisse Anzahl von Maschinen sich in die Arbeit teilen und die nachfolgende das Produkt der vorhergehenden übernimmt, um es dann in immer verbessertem Zustande der nächstfolgenden zu übergeben. Eine solche Zusammenstellung von Maschinen nennt man ein Sortiment. Die einzelnen Maschinen des Sortiments bilden die verschiedenen Passagen desselben und werden in ihrer Reihenfolge als die 1., 2., 3. u. s. w. Passage bezeichnet. Die Anzahl der Passagen eines Sortimentes ist je nach der Ver-