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hat vor dem Schöffengerichte zu Adorf eine Verhandlung gegen den kürzlich vom Schwurgerichte zu Plauen wegen schweren Todischlags zu lebenslänglichem Zuchthaus ver- urtheilten Handarbeiter Moritz Anton Roth aus Rauner hammer stattgefundem Roth war damals wegen Körper verletzung angeklagt, da aber das obengenannte Mädchen beschwor, Roth sei zur fraglichen Zeit nicht am Orte der That gewesen, so wurde er freigesprocheu. Jetzt hat Roth zugestanden, daß die Leistner damals einen Mein eid geschworen hat. — Auf recht verzwickte Bierverhältnisfe in Frauen» stein läßt folgende Anzeige schließen, die im dortigen Anzeiger erschien: „Gastwirthe. Von anderer Seite wird jetzt Bier unter der Behauptung angeboten, es sei das selbe Bier, welches ich meiner Kundschaft liefere. Bis mir das Gegentheil bewiesen wird, behaupte ich, daß dieses Bier nicht dasselbe Bier ist, wohl aber bin ich bereit, ein solches Bier noch billiger zu liefern. Hermann Richter, Vertreter der ersten Culmbacher Actien-Braucrei Bayern und der Felscukeller-Brauerei zu Dresden-Plauen." Da erscheint's schon räthlicher, die Frauenstciner bleiben beim heimischen „Gefachen," ehe sie dieses Bier, das nicht dasselbe Bier ist, ehren Kehlen anvertraucn. — Leipzig, 2. April. Einen schrecklichen Tod erlitt gestern der 47 jährige Möbelräumer Müller, der auf dem Brühl beim Aufladen von Möbeln so unglücklich unter einen Lastwagen zu liegen kam, daß ihm die Näder über den Kopf weggingen. Der Unglückliche trug einen Schädel bruch davon und verstarb alsbald. Hoch Vserenland! Original-Roman von Arnim Betho. (7) (Nachdruck verboten.! (Fortsetzung.) „Noch einmal, lassen Sie mich allein in meinem Elend," sagte der junge Mann, dessen Zorn bei dem An blick der lieblichen Erscheinung schon etwas verrauscht war. War es denn möglich, daß dieses so unschuldig dareinschauende Wesen in ihrem Herzen solche schwarze Gedanken verbergen konnte? „Ich verstehe Sie, ich begreife den Zorn, der sie bei meinem Anblick erfaßt," erwiderte sie. „Aber ehe Sie mich verdammen, ehe Sie wich verachten und sich von meiner Gegenwart befreit wissen wollen, da hören Sie mich erst an, ich bitte, ich flehe darum " Er schüttelte energisch mit dem Kopfe — er wollte nichts mehr von ihr hören, was konnte sic ihm auch zu sagen haben, was er nicht schon wußte? War sie viel leicht nur von Mr. Bartlett gesandt worden, weil, dieser glaubte, er sei jetzt mürbe und würde sich durch das Zu- geständniß auf Verbesserung seiner Lage gefügiger zeigen und die gewünschten Mittheilungen machen? Da sollteer sich doch gründlich geirrt haben, und diesem verführerischen Weibe wollte er den Beweis von Männertreue geben. Viktoria mochte wohl so ungefähr seine Gedanken er- rathen, sie stellte die Laterne auf eine Kiste und entledigte sich ihres Mantels, den sie auch auf dem Sitz ausbreitete den Johannes van Gapern bisher inne gehabt hatte. „Nur wenige Minuten will und kann ich verweilen, weil meine Abwesenheit sonst Verdacht erwecken könnte," sagte sie im Flüstertöne. „Aber Sie müssen mich au- hören, weil ich gekommen bin, um Sie zu befreien!" „Hat Sie Ihr Onkel hergesandt, und weis er von Ihrem Vorhaben?" fragte Johannes van Gapern in zweifelndem Tone. „Mr. Ashmcad Bartlett, meinen Sie, er ist so wenig mein Onkel wie der Ihrige, nein, er weiß nichts darum und würde der letzte sein, der mein Vorhaben billigte." Jetzt erstaunte Johannes van Gapern wirklich, die ganze Geschichte wurde immer räthselhaftcr. „Welche Koniödie hat man denn da gespielt?" fragte er verächtlich. „Glaubt man denn, ich würde um dreißig Silberlinge meine Brüder verrathen, wie Judas unseren Herrn?" „Sagen Sie lieber Schändlichkeit, und ich kann mich trotzdem nicht verletzt fühlen, denn ich habe meine Hand dazu gereicht, aber ich werde es wieder gut zu machen suchen nach Möglichkeit, wenn nun auch der schwarze Flecken, der in Ihren Augen auf mir haftet, nicht ganz zu verwischen sein wird." f Der Gefangene schwieg, sein Auge nur ruhte forschend au ihr, als wollte er mit seinem Blick bis auf den Grund ihrer Seele dringen. Sollte er sich doch nicht ganz in ihr getäuscht haben — sie selbst nur ein Opfer der Täusch ung gewesen sein. Er wünschte dies, denn er war schon nahe daran, das ganze weibliche Geschlecht um der einen Willen zu verachten. „Ich kann wirklich nicht lauge verweilen, Mr. Gapern," fuhr Viktoria fort. „Ich sehe, Sie können sich kaum noch aufrecht erhalten, denn wie ich erfahren habe, sind Sie verwundet. Bitte setzen Sie sich, was ich zu beichten habe,, wird in kurzen Worten geschehen. Wie ich schon sagter bin ich mit Ashmead Bartlett nicht verwandt: mein Vatee steht in englischen Diensten und ist schon seit Jahr n hier in der Stadt wohnhaft. Gestern nun kam Mr. Bartlett, der mit General White gut befreundet ist und auch bei ihm wohnt, Sie müssen wissen, das Haus, wo Sie sich jetzt befinden, ist das Hauptquartier General Whites, seit er hier eingeschlossen ist, und er hatte zuerst eine lange Unterredung mit meinem Vater. Ich wurde darauf ebenfalls hereingerusen und nun erhielt ich eine genaue Instruktion, wie ich mich Ihnen nähern und durch mein hübsches Lärvchen Sie soweit bethören sollte, um das zu erfahren, was General White zu wissen wünschte. Daß es Mr. Bartlett nicht gelingen würoe, davon war man schon überzeugt, darum wurde ich als Werkzeug auser sehen und mir streng anbefohlen, meine Sache gut durch zuführen, da es meinem Vater sonst die Stelle kosten würde. In der Annahme, England damit einen Dienst zu erweisen und mit Rücksicht auf meinen Vater gab ich mich dazu her, denn was weiß ich von diesem Kriege, alles was ich zu Ihnen sagte, war mir von Mr. Bartlett eingegeben und wie gut ich meine Rolle spielte, wissen! Sie ja und nur durch einen Zufall wurde Alles vereitelt,' ich bin froh, daß es soweit gekommen ist, denn wer weiß, ob Sie nicht in die Falle gegangen wären. General White und Mr. Bartlett sind wüthend über das Miß lingen ihres Planes und haben geschworen, es mit allen Mitteln zu versuchen, Sie zum Verrath zu bewegen. Schon vom ersten Augenblick an, als ich Sie sah, da fühlte ich mich zu Ihnen hiugezogen, und als ich später mit eigenen Augen sehen mußte, wie man mit Ihnen verfuhr, da blutete mir das Herz. Als mir nun gar mitgetheilt wurde, ich müßte nach ein oder zwei Tagen noch einmal den Versuch machen, wenn Sie erst dnrch Hunger mürbe geworden sein würden, da empörte sich mein Innerstes, da reifte in mir sofort der Entschluß, Sie zu retten, und ich hoffe damit kein schlechtes Werk zu vollbringen." Johannes van Gapern halte sich zuletzt bei der Er zählung Viktorias nicht mehr aufrecht erhalten können, er war auf den mit dem Mantel bedeckten Gegenstand gesunken und sein Blut pulsirte rascher, je weiter die Er zählerin kam. „Sie geben mir den Glauben au die Menschheit wieder," flüsterte er, als sie jetzt einen Augenblick inne hielt. „Wirklich!" rief sie freudig erregt halblaut. „O, dann bin ich auch sicher, durch Ihre Befreiung keine unrechte Handlung zu begehen." „Aber nun schnell," flüsterte Viktoria zu Johannes „Es ist jetzt Nacht, Alles im Hause schläft, ich habe mich heimlich aus dem Zimmer geschlichen, welches mir für einige Zeit hier in dem Hause angewiesen ist. Es war mir nicht leicht, dort jenes Eisen zu verschaffen, mit wel chem ich die Thüre aufgebrochen, wenn man bemerk!, daß das Nest leer ist, müssen sie glauben, Sie hätten das Eisen hier gefunden und damit Ihre Flucht bewerkstelligt — kein Mensch wird den Zusammenhang ahnen, da auf mich nicht der geringste Verdacht fällt. Hier diesen Mantel habe ich aber ebenfalls heimlich entwendet, wenn Sie denselben überwerfen, wird man Sie in der Dunkelheit dieser Nacht für einen englischen Offizier halten und Sie werden ungehindert an den Posten vocbeikommen." „Wie soll ich Ihnen diese That danken?" rief Jo hannes van Gapern freudig aus, indem er gleichzeitig die Hand der Sprecherin ergriff und sie inbrünstig an seine Lippen drückte. „Ich begehre keinen Dank für das, was ich jetzt au Ihnen gethan habe, Mr. van Gapern. Es soll die Sühne sein für das Unrecht, welches ich zuerst an Ihnen be gangen habe. Leben Sie wohl und bewahren Sie mir ein gutes Andenken." Die letzten Worte klangen schon aus der Ferne: ver schwunden war sie so plötzlich wie sie gekommen war und mit ihr auch der Schein der kleinen Laterne, die sie bei sich gehabt hatte, sodaß nun wieder vollständige Dunkel heit'in dem Raum herrschte. „Bewahren Sie mir ein gutes Andenken!" Diese Worte klangen in seinen Ohren noch immer nach — gewiß, dies wollte er, denn an ihrer guten Absicht wagte er nun nicht mehr zu zweifeln. Unwillkürlich faltete er die Hände — war in dem Augen blick der Verzweiflung ihm nicht Hilfe geworden, wie es in der heiligen Schrift heißt: „Wenn die Noth am größten, ist Gott am nächsten." So heiß und innig war noch nie ein Dankgebet seinem Herzen entquollen, wie in diesem Augenblick. An ihm war es nun, sein Heil weiter zu versuchen — ein gefährliches Wagniß zwar, zumal in seinem Zu stande, wo er sich nur mit Mühe fortdewegen konnte. Aber nur dem Mulhigen gehört das Glück — sollte er vor der Gefahr zurückscheuen, wo ihm die Möglichkeit geboten war, seine Freiheit wieder zu erlangen, nur weil Gefahr damit verbunden war! Was sollte Viktoria von ihm denken, welche die Gefahr nicht gescheut hatte, sich hierher zu ihm zu begebeu. Es konnte ihn ja doch nichts Schlimmeres treffen als eine Kugel, was nur eine Wohl- that war gegenüber den Qualen, die er hier in diesem Gefängniß zu erdulden hatte. 8. Kapitel. Zur rechten Zeit. Auf demselben steilen, steinigen Weg, der gestern die englische Kavallcricpmronille zu der Bernard'schen Farm geführt hatte, trabten heute abermals einige Reiter einher, diesmal waren es keine Engländer, sondern Boeren. Einer von ihnen in einen langen, englischen Militärmantel ge hüllt, hockte auf seinem Gaul, als wolle er jeden Augen blick herunterfallen. Die einfache Kleidung zerrissen, be schmutzt, die Gäule mit Schweiß und Staub bedeckt, war daran deutlich zu erkennen, daß die Reiter eine tüchtige Strecke Weges hinter sich hatten und schon lange im Sattel saßen. „Halt nur »och ein Viertelstündchen aus, Johannes," sagte einer der Männer zu dem, der in seinem Militär mantel einen Anblick zum Erbarmen machte. „Bald sind wir zu Hause — Ulrike mag Dir dann einen neuen Verband anlegen und Dir einen wohlthuenden Trank bereiten." Doch Johannes van Gapern, der es war, an den diese Worte gerichtet waren, antwortete nichts, nur ein schmerzliches Stöhnen kam von seinen Lippen und er krümmte sich noch mehr auf seinem Pferde. Unter unsäglicher Mühe und Schmerzen war ihm wirklich die Flucht aus dem Hause des General Whites und schließlich aus Ladysmith gelungen, weite Strecken war er auf Händen und Füßen gekrochen — die ganze Nacht hatte er gebraucht, und als er die ersten Boeren- vorposten erreichte, da graute schon der Morgen. Die Freude im Lager seiner Freunde war natürlich groß, zu mal allgemein bekannt war, daß durch seine Wachsamkeit der Ueberfall damals vereitelt und die Engländer mit bedeutenden Verlusten zurückgeschlagen worden waren. Der körperliche Zustand, in dem er eintraf, war aller dings ein derartiger, daß er für längere Zeit felduntaug lich blieb und so wurden aus Wunsch seines Vaters vom Kommando zwei seiner Brüder und sein Freund Bernard beauftragt, ihn nach Hause zu geleiten, da man die dor tige Gegend noch vom Feinde frei hielt. Dorten unter sorgfältiger Pflege, sollte er sich von seiner Verwundung wieder erholen. Einige Tage war Johannes imBoerenlager zunächst i verpflegt worden, bis er selbst erklärte, nun soweit wieder gekräftigt zu sein, um den Ritt anshalten zu können. Sein Vater wollte dies im Anfänge nicht zugeben, sondern hätte ihn am liebsten im Feldlazarett behalten, aber seinen Bitten vermochte er nicht zu widerstehen, er merkte es deut lich, wie seinen jüngsten Sohn eine geheime Sehnsucht nach Hause verzehrte, und schließlich gab auch die Erkennt- niß, daß die Pflege der Mutter von besserer Wirkung sein könne, den Ausschlag — nach welcher Pflege sich Johannes sehnte, konnte er freilich nicht ahnen. Auf Johannes dringendem Wunsch wurde der etwas weitere Umweg gemacht, um an der Bernard'schen Farm vorbeizukommen, seinem Freunde war dies natürlich recht, denn auch er war seit dem Ausbruch des Krieges nicht wieder nach Hause gekommen und den anderen war es gleichgiltig, wohin der Weg ging. In einer Stelle, wo ein zweiter Pfad abzweigte und seitlich in die Berge führte, hielt einer non Johannes Brüdern plötzlich sein Pferd an, beugte sich vornüber und späte scharf auf den Boden, die andern hielten gleichfalls an, um zu sehen, was es gab. „Sieht cs nicht aus, als wenn ganz kürzlich erst hier Vieh gelrieben worden wäre," sagte einer der Reiter. „Bei Gott, so ist es!" rief der junge Bernard er schrocken aus. „Sollte am Ende die htesige Gegend vom Feinde schon besetzt und derselbe unserer Farm einen Be such abgestattet haben!" Wie der Blitz flogen die Reiter wieder dahin, eine merkwürdige Unruhe hatte sich ihrer bemächtigt, denn an seinem Eigenthnm da hängt der Boere. Auch über Jo hannes war neue Kraft gekommen — aber nicht der Ge danke an das Vieh, welches möglicher Weise weggetrieben worden sein konnte, ließ ihn für den Augenblick allen Schmerz vergefsen, sondern die Befürchtung, Ulrike könne etwas zugestoßen sein. Kein Wort wurde unter den Boeren mehr gewechselt: der junge Bernard ritt jetzt an der Spitze und Johannes dicht hinter ihm. Die Bernardsche Farm, deren schwarze, kalte Mauer reste schon in einiger Entfernung zu erkennen gewesen waren, hatten die Boeren bald erreicht. Nock dampften die Trümmer und ein übelriechender Rauch verbreitete sich ringsum im Umkreise und verpestete die sonst reine und klare Luft. Die Männer sprangen von ihren Pferden ab, Jo hannes wurde herabgehoben — sie sahen sich mit er grimmten Gesichtern eine Weile an, — keiner war im ersten Augenblick eines Wortes mächtig, so erschütterte sie der Anblick, der sich ihnen hier bot. „Wo ist Ulrike, wo ist Deine Mutter und Deine Schwestern!" Diese Worte rief Johannes seinem Freunde zu, der sich dicht an die Trümmer heranbegeben harte. „Ja, wo sind sie! Keine Spur ist von ihnen zu be merken! Sollten sie am Ende gar mit geschleppt worden sein!" entgegnete mit zornbebender Stimme der junge Bernard. „Fluch über diese Scheusale, die sich an wehr losen Frauen und Kindern vergreifen!" „Zurück, ihnen nach, wir müssen sehen, wo die Frauen geblieben sind," wetterte der langsame Pieter van Gapern und schwang sich auf sein Pferd. Wenn er einmal zu einem festen Entschluß gekommen war, dann zögerte er auch nicht mit der Ausführung. Die anderen folgten seinem Beispiele und sprangen ebenfalls auf die Pferde, nur Johannes vermochte dies nicht. „O, daß ich jetzt meine gesunden Glieder hätte," jammerte er. „Du bleibst einstweilen hier zurück, wir wollen Dich in unsere Decken hüllen, denn zu dem jetzigen Ritt ge hören gesunde Knochen." — — Johannes van Gapern erwiderte nichts, er verstand wohl, was die Männer vorhatten, und dazu reichte seine Kraft nicht aus. Willenlos ließ er sich von seinem Freunde in die Decken hüllen, der ihn dann wie ein Wickelkind etwas abseits trug und ihn hinter einigen ab gefallenen Manerstücken behutsam auf den Boden legte. „Louis, Du bist mein Freund, Du weißt, wie es um mich und Ulrike steht!" flüsterte Johannes van Gapern leise seinem Freunde zu. „Sei unbesorgt, Johannes, ich bringe sie zurück oder —" „Hallo! Wo bleibst Du!" so riefen lame Stimmen und unterbrachen den jungen Mann, aber aus seiner Miene war deutlich zu lesen, was er noch aussprechen wollte . . Wie der Sturmwind sausten die Reiter zurück, den Weg, den sie gekommen waren. Schon färbte ein leichtes Abendroth den Himmel, als Sie den Kreu;ungspunkt erreicht. „Kein Zweifel, hier sind sie cultang," keuchte Louis Bernard. „Sie können noch gar nicht lange dm Weg ge ritten sein, denn der Dünger ist noch ziemlich frisch." „O, wir werden sie schon noch einholcn," sagte Pieter van Gapern, „wenn es ihrer nur nicht gar zu viele sind." (Schluß folgt.) Allerlei Angereimtes in Reimen. (Nachdruck verbalen.) Gar eine üble Sache ist das Wetterprophezeien, Jüngst, als der Frühling kam ins Land, begann's ernent zu schneien, lind um das schöne Osterfest gabs vielfach rechtes Bangen! — Der Frühling kam, der Winter war jedoch noch nicht gegangen. Der Anfang des April füllt uns bescheeren schlimme Tage, Doch Falb hat wieder sich geirrt mit dieser Vorhersage, Denn wie der Dieb vft in der Nacht vollbringt sein schlimmes Treiben, Kam Uber Nacht der Frühling und wird nun auch bei uns bleiben. Das Werk der Schneebeseitigung ward riesig schnell vollzogen Vom Frühliugssturm, vom Sonneuball, der höher steigt im Bogen. Und wenn auch der April bekannt als launiger Geselle, Wir freu'u uns, das; der Frühling jetzt mit Sonnenschein zur Stelle! Ein Weckruf eilt durch die Natur und überall zu sehen, In Busch und Wald, in Feld und Flur, ist Frühlingsauserstehen! Der Lenz entfaltet seine Kraft im Sprossen, Keimen, Weben, Rings in der herrlichen Natur zeigt sich jetzt neues Leben. Der Säst der Bäume steigt und schwellt die Knospen an den Zweigen, Des Waldes Sänger stimmen schon zum frohen Osterreigen. Der Schöpferodem der Natur haucht aus ein kräftig „Werde" Und aus dem Winterschlaf erwacht, verjüngt, Allmutter Erde,