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nähme der beiden „im Namen des Gesetzes" verhafteten Individuen bestimmt war. Der dienstthuende Wächter der Nacht öffnete, den großen Schlussel aus Gründen der Sicherheit wieder an sich nehmend. Die Fremden wurden cingethan. Ob nun ein Handgemenge oder sonstige schwierige Manipulationen die Ursache waren, kurz, die mit einem Fallschloß versehene und der Sicherheit halber nur von außen zu öffnende Thür klappte zu und Verhaftete und Verhaftende waren alle mitander im „Kasten". Die Beiden, denen der idyllische Aufenthalt zugedacht, waren an die bekannte Pritsche offenbar gut gewöhnt, denn sie pflegten alsbald der süßen Ruhe, das „Auge des Gesetzes" sowie den Helfer kaltblütig und theilnahmslos dem herben Geschick überlassend. Erst nach mehrstündigem Hangen und Bangen in schwebender Pein wurden die unfreiwilligen Häftlinge entdeckt und unter Zuhilfenahme eines Schlossers gegen Morgen aus der „Haft" befreit. ' Vom Mädchenhandel in Rußland. Der Süden Rußlands, speziell Odessa, dient als Exporthafen für junge, unerfahrene Russinnen, die von hier aus nach der Türkei geschafft, um dort für hohe Preise an „Be steller" abgeliefert zu werden. Verbrecherische Agenten reisen stetig im Innern des Reiches umher, um frische Waare zu erlangen, speziell Blondinen tue von den Muselmännern bevorzugt werden. Dieser Tage erst wurde ein Agent mit fünf reizenden jungen Mädchen im Alter von 16—18 Jahren in Konstantinopel abgcfaßt. Einem russischen Detectiv, der das ankommende Schiff besuchte, fielen die jungen, hübschen Mädchen, die der Agent für seine Schwestern ausgab, auf, und er erstattete Anzeige. Nach eingehendem Verhör stellte es sich heraus, daß man sie für ein Theater angeworben halte und zwar in Odessa. Dort aber angekommen, erhielten sie die Mittheilung, daß die Truppe nach der Türkei übcrgesiedclt wäre, wohin auch sie dem Agenten folgen müßten, gegen hohe Gage. Laut eingetroffener Pnvatnachricht gelang es, die Mädchen zu befreien, noch ehe sie ihren Käufern in die Hände fielen. Gewöhnlich bringt man die Unglücklichen, in Konstantinopel angekommen, direct ins asiatische Viertel, und damit ist ihre Spur verloren, falls es ihnen nicht gelingt, zu entfliehen. Durch Hunger, grausame Behand lung und glänzende Vorspiegelungen werden sie in irgend einem verborgenen Hause gefügig gemacht, mit Argus augen von den Eunuchen bewacht. Häufig auch werden die Mädchen direct einer Händlerin verkauft, die sie dann an die verschiedenen Harems veräußert. In Konstanti nopel existireu zwei vollkommen organisirte Bureaux für Mädchenhandel. Die „Waare" besteht nicht nur aus Europäerinnen, sondern es sind da auch vielfach Tscher- kessinnen vertreten. Das russische Consulat in Konstan tinopel richtet zwar ein scharfes Auge auf seine unglück lichen jungen Landsmänninnen, doch gelingt es ihm leider nicht immer, rechtzeitig und erfolgreich einzugreifen. Wann erhebt sich wohl einmal die menschliche Gesellschaft gegen jenes schändliche Verbrechen? Für die schwarzen Sklaven regt sich das Gewissen weil nachdrücklicher. " Thüringer Blut iu Krüger'S Adern. Uebcr die Herkunft des Präsidenten Krüger ist in letzter Zeit viel geschrieben worden, doch konnte bisher nicht festge- stellt werden, wo eigentlich die Wiege des Vaters des Präsidenten gestanden Hal. Es dürste daher interessant sein, zu erfahren, daß in Krüger's Adern Thüringer Blut fließt. Der Frkf. Zig. wird aus Cölleda am Kyff häuser geschrieben: Zwischen der hier lebenden Witlwc Barth, geb. Krüger, und dem greisen Präsidenten bestehen ganz nahe verwandtschaftliche Beziehungen, wie dies aus Briefen, die kürzlich vom Haag an Frau Barth einge troffen sind, hervorgeht. Danach stammt der Vater des Präsidenten aus Ohrdruf in Thüringen. Als Sohn des dortigen Apothekers Krüger verließ er mit 19 Jahren das elterliche Haus, ohne daß seine Angehörigen wußten, wohin ec sich gewendet hatte. Er wanderte nach der Kapkolonie aus und wurde Farmer. Der Vater der Fran Barth, Pfarrer Krüger, stammt ebenfalls aus Ohrdruf und war ein Bruder des Vaters des Präsidenten. Silbenräthsel. 1 2 Anderes b.llig ist und von den Hühnern gern gefressen wird, vor Allem darauf Bedacht genommen, die Eicrpro- dukiivilät der Hühner bis aufs Höchste zu steigern und so die Rentabilit eines Hühuerhofes in demselben Maße zu erhöhen. Das Fischfnlter endlich erzeugt ein immenses Wachsthum der Fische und ist überall da nothwendig, wo natürliche Nahrung nicht in genügender Menge vor handen ist. Niederlage dieser Artikel befindet sich bei Herrn Bruno Gerlach, Wilsdruff. 3 4 Die Zahlen in den vier Winkeln des Kreuzes sollen durch die Silben la, ms, ger so ersetzt werden, das; 1 u. 2, 1 u. 4, 3 n. 2, 3 u. 4 bekannte Wörter ergeben. Auflösung.folgt in nächster Nr. Auflösung des Räthsels aus vor. Nr.: Messe. Gebrauchsmusterschutz kann Patentverletzung sein. Oriainalmittheilung vom Patentanwalt Sack*), Leipzig. Thatsächlich kann man alle Gegenstände, die an sich unter das Ge brauchsmusterschutzgesetz gehören, gleichviel ob dieselben neu sind oder nicht, zur Eintragung in die Gebrauchsmusterschutzrolle bringen lassen, weil das Patentamt eine Prüfung des emgereichten Gesuches auf Neuheit überhaupt gar nicht vornimmt. Es ist aber unter dm Gebrauchsmusterschutz-Suchenden bezl. Schutz inhabern vielfach die irrige Annahme verbreitet, daß sie durch die Gebrauchs- musterschutzeintragung ein unbestreitbares Recht erworben haben, welches ihnen die Berechtigung gewährt, den unter Gebrauchsmusterschutz gebrachten Gegenstand ohne Weiteres ganz allein herzustellen, seilzuhalten oder zu gebrauchen. Diese Annahme ist nicht ganz unzutreffend, denn es kann leicht Vorkommen, daß ein unter Gebrauchsmusterschutz gestellter Gegen stand bereits früher von anderer Seite unter Patentschutz gestellt wurde und in Folge dessen das eingetragene Gebrauchsmusterschutzrecht eine Patentverletzung darstellt. Der Unterschied zwischen Patentgesetz und Ge brauchsmusterschutzgesetz tritt bei dem angegebenen Verhältnis in sehr auf- sallender Weise hervor, in dem bei dem Patentamt schon seitens des Patentamtes durch die eingehende Prüfung des Inhaltes des Patentge suches festgestellt wird, ob durch das neue Gesuch frühere Schutzrechte be rührt werden, wo hingegen bei einem Gebrauchsmusterschutzgesuche eine solche amtliche Prüfung nicht stattfindet, sondern diese Feststellung, ist ganz den betreffenden Parteien überlassen und fuhrt nicht selten zu Prozessen, die für den Gebrauchsmusterfchutzinhaber in den meisten Fällen nicht nur mit der Löschung des Schutzrechtes, sondern auch noch mit der Zahlung der Prozeßkosten endigen. *) Der Verfasser ist gern bereit, den Abonnenten des „Wochen blattes für Wilsdruff" kostenlos Auskünfte auf dem Gebiete des gewerblichen Schutzwesens zu ertheilen. Die Firma „Cäsar u. Minka" in Zahna, mit der rühmlichst bekannten Geflügelzucht-Anstalt Villa Brei tenfeld, Zahna und Zahnacr Fischzüchterei, hat, gestützt auf eine 25jährige Praxis, vor Kurzem eine Futterartikcl- fabrik errichtet, in welcher für alle Thicrgattungen, die sie züchtet, ein zweckentsprechendes, der Gesundheit nützliches und verhältnißmäßig billiges Futter hergestellt wird. So werden in dem neuen, dem Weltruf der Firma entsprechend eingerichteten Etablissement für Hunde einige Sorten Kuchen und Mehl aus besten und saubersten Substanzen fabrizirt, welche nicht allein die zur Ernährung der Hunde nöthigen thierischen und Pflanzenstoffe, sondern auch solche Stoffe enthalten, welche die Funktionen der einzelnen Organe fördern. Die Kuchen sind äußerst appetitlich und riechen wie Bisguits aus einer Konditorei — kein Wunder, wenn sie von den Hunden lieber als alles Andere gefressen werden. Das Geflügelfutter besteht uicht allein ans Kör nern, sondern enthält alle Substanzen als Ersatz für In sekten, Larven, Würmer, die sich das Huhn täglich sucht, nämlich Fleisch- bezw. Kalkthcile. Es ist bei diesem Futter, welches als Morgenfütterung aufgebrüht zu geben, gegen Im Verlage von C. Heinrich, Dresden-N., er- schien soeben in vierter Auflage ein sehr empfehlenswerthes Werkchcn, beutelt: „Deklaration und Reklamation in Einkommensteuersachen." Ein Leitfaden zur Anfertigung richtiger Deklarationen und wirksamer Reklamationen. Berichtigt nach dem neuen Einkommen steuergesetz vom 24. Juli 1900. Preis nur 50 Pfg., mit Porto 55 Pfg. — In den nächsten Tagen gelangen die Steuerzettel zur Ausgabe, und dürfte wohl maucyer unserer geschätzten Leser in die Lage kommen, gegen zu hohe Einschätzung reklamiren zu müssen. Allen denen sei das genannte praktische Schrifichen augelegenilichst empfohlen. Der ge ringe Preis macht sich bei Beachtung der in dem Schrifichen niedergelegten Winke doppelt bezahlt. Ferkelmarkt zu Wilsdruff. Freitag, den 1. März 1901. Am heutigen Marklage wurden 71 Stück Ferkel ein gebracht. Das Stück wurde verkauft zum Preise von 10 bis 18 Mark. Lumr kostete die Kanne 2,30—2,60 Mark. Monatlicher Bericht. Im Monat Februar wurden 326 Stück Ferkel auf hiesigem Wochenmarkt gebracht. 15 Stück weniger als im vorigen Monat. Wochen-Spielplan. Königliches Opernhaus. Sonnabend, 2. März. Götterdämmerung. Ans. 6 Uhr. Sonnrag, 3. März. Samson und Dnlila. Ans. '^8 Uhr. Königliches Schauspielhaus. Sonnabend, 2. März. Wachsmann als Erzieher. Ans. f z8 Uhr. Für die Mittwoch-Abonnenten des 6. März: Sonntag, 3. März. Jugend von heute. Auf. ' ,8 Uhr. HvllU/ävNÜlll? l^»n0esbuter Usiaen- Hopttnasvliv r UNO 0ebiw-^v«bsr«i rx -i V. ökÜMkiv Mxone Vsderst in E » in 8°IU. SkkUN rM L 1 MMmliWkr. Stück 1.— Mk., empfiehlt sie Druckerei d. Nl» WriM MMckm M chniW KWmi MiM. 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Kepsrsturmsscbinen erbitten vor Lex-inn cter 8Lison. ^»beik I»i><Itvirtii8«ii»ttii«I»«r F>»8«l»iu«ii WWr-, Flechten jeder Art, Plagen-, Ha- mörrboioal- und Blasenleiden, Bett nässen, Weißfluß, Folgen der Onanie (Schwächezustände), Drüsen, alte Wun den, offene Beinschäden, Krampf adergeschwüre, Salzfluß behandelt seit 25 Jahren Wittig, Dresden, Scheffelstr. 15, II. Sprechzeit von 9—3 Uhr, auch Sonntags. ^8 i8t unmögUvd, sieb obne kirfubrung eins Vorstellung von den unvergleicblicken Wirkungen gegen alle Haut Unreinigkeiten, -Xusscklsgs etc. cter original cdeerzguvelel-Zeile earbolweerzchweM Zette lKarks: i»««j«<k mit unä »Leo», von Bergmann L 6o., Dsrlin U.W. V. frlif. 3. IV!. macben. Lrsis pro Lick. 50 ?f. in der l.ÖW6N3p0tßkKe UNÜ Kräutorgowölbs Paul KIstrseli.