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Zweites Blatt. WchMtt K WilskH Wamndt, Wollen, Sieventehn und die Amgegenden. Amtsblatt Tlcrl Amtsbauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttannrberq Birkenhain Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Nndndnrf Kaufbach' Kesselsdorf Kleinschönberq, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Nobrsdorf Röbrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechlshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Sonnabend, den 20. April LV0L No 47 Der Argonaut. ! Dasselbe ist von dem Amerikaner Simon Lake in 6V. schen, welcher den Begriff zwischen Mein und Dein nicht recht zu unterscheiden weih und deshalb schon oft hinter Schloß und Riegel im Zuchthaus (4 Jahre lang) und im Gefängniß zugebracht hat, beschäftigte sich das Straf- richterkolleginm in der Person des schon oft vorbestraften Handelsmanns Karl Friedrich Franz Ebert. Während seines Aufenthaltes im Gasthof zu Kaufbach bei Wils- druff soll Ebert wieder in seinen alten Fehler verfallen sein, nämlich eine Pferdedecke gestohlen haben. Ebert versucht durch Leugnen die Schuld von sich abzuwälzen, doch wird durch die Beweisaufnahme der strafbare Ein griff in fremdes Gut nachgewiescn. Die gestohlene Decke von unerheblichem Wertste ist später, da sich der Verdacht auf E. lenkte, gelegentlich einer Haussuchung in seiner Behausung gefunden worden. Ebert versucht dem Ge richtshof Glauben zu wachen, er habe die Decke gefunden und nur vergessen, dieselbe abzugeben, doch wird ihm diese faule Ausrede durch die Zeugenaussagen wiederlegt. E. verwickelte sich tüchtig in Widersprüche, so daß er nicht mehr vor noch rückwärts konnte. Das Gericht belegte Ebert mit 1 Woche Gefängniß. Thieren eine große Wohlthat. Der ländliche Aberglaube sagt: „Den Schwalben etwas übles thun, bringt Unglück!" — Feucht und kalt ist bis jetzt der April gewesen, ganz so, wie unsere Welterpropheien den launenhaften Gesellen im voraus geschildert haben. Und so wird er auch bis zu Ende bleiben, d. h. wenn Falb recht behält. Der prophezeit uns wieder nette Sachen und wir wollen nur hoffen, daß von den „fünf Phasen", die im April scharf abgetrennt hervortreten, mindestens 2 oder 3 bereits hinter uns liegen. Also: Zunächst reichliche Niederschläge in ganz Mitteleuropa mit mäßigen Schneefällen, bei ziem lich tiefer Temperatur. Dann etwas trockeneres Wetter, ohne Schneefälle, bei normaler Temperatur. Darauf stärkere und ausgebreitete Regen, Gewitterneigung, keine Schneefälle, allmahlig sinkende Temperatur. Dann ziem lich trockenes Wetter bei sehr tiefen Temperaturen, mit spärlichen Schneefällen. Endlich mäßige Zunahme der Regen bei verhältnißmäßig sehr hohen Temperaturen, zahlreiche Gewitter. — Besten Dank, Herr Falb, und auf besseres Wiedersehen im Wonnemonat Mai. — Dresdner Schöffengericht. Mit einem Men Die Unterseebootfrage und die unterseeische Schifffahrt seeischen Fahrzeuges von überaus mgemmer Konstruktion beschäftigen zur Zeit alle interefsirten Kreise und da wird vor Augen führen. es unsern Lesern willkommen sein, wenn wir ihnen bei- —st.ll. ist —. stehend tue Abbildung eines höchst eigenthümlichen unter- Baltimore vor einiger Zeit erfunden und hat den Zweck Erscheint wöckentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. - Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1M.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnscrtionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. irnM und Bcrlnn von Mnrnn Berq?r in Wilsdruff. — BemnlwvrMch für die Mdakwn Murnn Berner daMdsl. Inin Sonntage Miseriesrdias Dsnrini. 1. Petri 2, 25: Ihr wäret wie die irrenden Schafe: aber ihr seid nun bekehret zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen. Als einst der Frankenkönig Chlodwig die heilige Taufe empfing, sprach der Bischof Remigms zu ihm: Beuge dein Haupt, stolzer Sigambrer; verbrenne, was du angebetet hast, und bete an, was Du verbrannt hast! Mit diesen Worten hatte er den gewaltigen Umschwung bezeichnet, der in der Gesinnung und Anschauung Chlodwigs geschehen war. , Dieser gewaltige Umschwung muß m Mem Leben geschehen, wenn es einen seligen Ausgang nehmen soll. Die Welt sagt zwar: es sei ein Zeichen von Charakter- lostgkeit, von Inkonsequenz, wenn der Mensch so eine „große Schwenkung" mache; aber die heilige Schrift ver langt diesen Umschwung fast auf jedem Blatte. Wie ein rother Faden geht es durch die ganze Bibel hindurch: So wahr als ich lebe, spricht der Herr, ich habe keinen gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen und lebe. So bekehret euch doch von eurem bösen Wesen. Warum wollt ihr sterben ihr vom Hause Israel«" Hast auch Du schou, lieber Leser, diese Geschichte erlebt« Kennst du auch dielen großen Unterschied zwischen einst nnd letzt« Der Apostel bezeichnet hier den einstigen Zustand mit den Worten: Ihr wäret wie die irrenden Schafe. Einst ging man den eigenen Weg; alles Locken und Bitten und Ermahnen war umsonst. Und das Ende dieser eigenen Wege war immer und allemal: Herzeleid! Da verfing man sich in den Dornhecken der Welt, oder man verschmachtete schier in der Wüste. Bis Jesus kam, der dem verirrten Schafe nachging. Er befreite es aus dem Dorngestrüpp der Welt, ob es ihn auch sein heiliges Blut kostete. Da hatte das Unglück ein Ende, da fing das Glück an. O selig, wer's von sich sagen kann: „Ich war wie ein irrendes Schaf; aber ich bin nun gefunden worden von Jesus, dem guten Hirten, er hat mich gerettet, er hat mich befreit: nun bin ich sein! Kann von allen, die diese Zeilen lesen, gesagt werden: Ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen? Bist du, lieber Leser, bekehrt zu dem guten Hirten? Kannst du sagen: einst verloren, jetzt gefunden? Einst todt in Sünden und Uebertretungen, jetzt lebendig durch die Kraft desAuferstandeuen! Einst unter dem Fluche, jetzt unter dem Segen? Wohl dem, der in Wahrheit sagen kann: Herr, mein Hirt, Brunn aller Freuden! Du bist mein, ich bin dein, Niemand kann uns scheiden! Vaterländisches. Wilsdruff, den 19. April 1901. — Die Schwalben sind wieder da, so ruft freude- voll manches Kind, wenn es das erste Schwälbchen erschaut, .Zufalls m voller Lust sein Begrüßungsliedchen zwit- schert. Macht zwar eme Schwalbe keinen Sommer, so be deutet doch die Ankunft dieses heimischen Boten den wahren Beginn des Sommerhalchahres. Die Frühlings-Sturm- und Drangperlode ist vorüber. Nun muß es schöner werden. Die Schwalben sind von den Menschen mit Recht gern ge sehen, denn sie sind durch den Wegfang unzähliger Mücken und Insekten nützlich. Sie müssen geschont werden. Kein Vogel wird aber auch in seiner Freiheit so zutraulich wie die Schwalbe. Nicht nur baut sie ihr Nest direkt an mensch liche Wohnungen, sondern auch gern in die Ställe, ohne sich von den Thieren und dem Verkehr der Menschen stören zu lassen. Freilich hat sie dann auch Vertrauen zu den Men schen, nämlich, daß sie dann auch nicht das gewöhnliche Flugfenster schließen. Die Ställe sucht sie wegen der vielen Fliegen auf, und durch deren Wegfang ist sie gewiß den