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weißem Cachemir und hochanschließend angefertigt werde, ohne irgend welchen Schmuck; nur nach längeren Vor stellungen Tante Juttas war es erreicht, sie zu bewegen, die herabhängenden braunen Zöpfe in einen griechischen Knoten geschlungen am Hinterkopfe zu befestigen. Fortsetzung folgt. etwas verschobene Kravatte deutet auf so etwas hin, und wohl nur auf diese Weise ist es auch so recht erklärlich, daß er zu so verzweifelten Mitteln greift, auf offener Straße aus feiner Kopfbedeckung Wasser zu trinken. Aber wir wollen unserer „durstigen Seele" keine Vor würfe machen, denn es wäre ja ebenfalls möglich, daß er ein Anhänger der Gesundheitslehre der alten Griechen sein könnte, nach welcher, wie Pindar singt, „Wasser das Beste" ist; obgleich ja damit immer noch nicht gesagt ist, daß man — stets vom Besten zu trinken braucht! — Wie immer aber auch die Sache liegen möge: „Pampschulden erwachsen dem biederen Alten aus diesem seinem Vorgehen auf keinen Fall!" und das meinen wir, ist im Leben eine große Hauptsache. Humoristisches. Hin Schwerenöter. „ . . . Kamerad machen sich keinen Be griff, was für Glück ich bei den Mädels habe . . . jedes gefällt mir!" Hin gutes Keschäft. „Aber Frau Wirtin, in diesem Ei steckt ja schon ein junges Huhn!" — Nee aber auch, was Sie sor Glück haben! In vier Wochen hätte ich für das Tier 'ne Mark gekriegt, und Sie kriegen's schon für zehn Pfennige!" Deutlicher Mink. Unteroffizier (zum Rekruten, der einen eben erhaltenen Schinken und Würste auspackt): Na nu, Mudicke, woher wissen denn Ihre Eltern auf einmal, daß heute mein Geburtstag ist?" Liillrätfel. Die mit einem Stern bezeichneten Felder lassen sich mit je einem Buch staben so ausfüllen, daß die neun wage rechten Reihen bekannte Wörter ergeben. Dis Anfangsbuchstaben, von oben nach unten gelesen, nennen ein klassisches Drama, die Endbuchstaben, gleichfalls von oben nach unten gelesen, eine be liebte Oper. <Rachdruck verboten.) Si«e diir-i-e Zerle. Amateurphotographie von I. Schroeter in Buffum bei Amsterdam. Wasser ist bekanntlich eine Flüssigkeit, welche von den Völkern früherer Jahrhunderte zum Trinken benutzt wurde, wie irgend ein berühmter Professor einmal wissenschaftlich festgestellt hat, und so nimmt es uns denn selbstverständ lich Wunder, den sonderbaren Kauz auf unserm heutigen drolligen Bilds, zu den Gewohnheiten längst vergessener Zeiten zurückgreifen zu sehen. Er pumpt sich selbst was! Wahrscheinlich weil kein anderer ihm etwas zy pumpen willens gewesen ist. Die Zeiten sind ja auch heutzutage nicht danach. Es muß aber doch schon sehr weit mit dem alten Herrn gekommen fein, denn er bedient sich zur Stillung feines Durstes nicht nur der einfachsten chemischen Zusammensetzung LsO (die chemische Formel für Bier ist bekanntlich weit komplizierter), sondern er benutzt als Trinkgefäß auch noch ein ungeheuer primitives Etwas, nämlich einen Hut, hoffentlich zwar seinen eigenen, jeden falls aber ein ungeeignetes, wie ungeaichtes Hoblgemäß. Nun freilich, die hohle Hand des alten, weisen Diogenes war auch ebenfalls wohl ungeaicht. — Unter allen Umständen hat der Alte einen beneidens werten Ducht. Vielleicht haben wir es hier aber nur mit einem sogenannten „Nachdurst" zu thun und der biedere Greis, der dort jetzt .an der Pumpe (dem Wasser-Auto maten) steht, hat am Ende gar vorher eine sehr schwere Sitzung in einem Weinhaus durchgemacht, darauf etwas geschlafen und ist jetzt damit beschäftigt „eine zweite Hypo thek zu löschen!" Wie gesagt, das ist möglich, denn seine der alte General^ist jasgar nicht zu sehen. N)o mag denn der stecken ?" Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes verboten. Gesetz vom 1l. Juni 1870. " Redaktion, Druck Ünd^'l-g^i^'Ang-rstcin, Wernigerode.