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I sammengeladen habt; wenn das alles ist, was Ihr hier I in bieten habt . . . ." „Oho," unterbrach ihn Lilly lachend, „Baron Eugen I ist bereits eifersüchtig, er fürchtet, der Pastor wird ihm I bei den Erichsens ins Gehege kommen und ihn um die W neueste Eroberung bringen! Nun, vor dem Schicksal werde D ich Sie zu bewahren suchen, indem ich den Pastor auf I wich nehme! DM er hübsch, iPulie? Lohnt I es die Mühe, »so werde ich § Sr. Ehr- U würden der- k artig den i Kopf vcr- «idrehm, daß Nin Heirats- » antrag un vermeidlich sist, und..." „Ein Hei- ralsantrag," wieverholte Eugen bos haft, „von seiner oder von Ihrer t Seite?" „Still, Sie Abscheu licher," ent gegnete Lilly, ihm einen Schlag mit dec SecviUte versetzend, „ich werde den Pastor heiraten! Es ist immer noch bester, als die Frau eines hoch mütigen Herrn Leut nants, von dem man schließlich doch nur über die Achsel an gesehen wird." „Bravo, Lilly!" rief Julie. „Wenn die Bemerk ung nicht zu stark nach den Trauben des Fuchses schmeckte, äußerte Eugen hochmütig. In diesem oberflächlichen, zuweilen an das Blödsinnige streifenden Ton ging es weiter, bis Albrecht aufstand und hinausging; was er bis vor kurzem fertig gebracht, ge dankenlos Teil an solcher Unterhaltung zu nehmen, das war ihm jetzt nicht mehr möglich. Die Sehnsucht, diesen Verhältnissen zu entrinnen, ein neuer Mensch in reiner Sphäre zu werden, hatte sich seiner bemächtigt, um ihn nicht mehr zu verlassen. * * Tante Jutta hatte es bei ihrem Bruder durchzusetzen gewußt, daß Rahel und Leonore der Einladung Juliens zum Mittwoch Abend entsprechen dursten, und schweigend, innerlich mit starkem Widerstreben, gab Nicolaus Erichsen endlich seine Zustimmung. Leonore setzte sich leichter über des Vaters stumme Mißbilligung hinweg, die Gewißheit, gehen zu dürfen, wog alles auf; Rahel hingegen fühlte sich schmerz lich berührt und wäre am liebsten zu Hause ge blieben. Sie nahm sich fest vor; nur dieses eine Mal, um der Schwester die Freude nicht zu ver derben, denn sie erstrebte auch im Grunde nichts besseres, als was das gegenwärtige Leben bot, und fand in tum geschaf fenen Wir kungskieise alsSchülerin ihres ge liebten Vaters ge nügende Be friedigung. Auf Tante Juttas gutem,dickem Gesichte lag ein stiller Glanz; sie hing so ihren eigenen, ver gnüglichen Betracht ungen nach. Es stand doch sicher zu er warten, daß ihre Nichten in der vor nehmen Ge sellschaft Auf sehen erregen und Gelegen heit zu einer Partie finden würden, wie es ihnen als den Töchtern der Baronin Dagmar v. Königsmarck und ihres geistig hochstehenden Vaters auch zukam, der leider die unbegreifliche Manie besaß, die Mädchen förmlich vor aller Augen zu verstecken. Schon seit vier Tagen war Leonore emsig beschäftigt gewesen, auf der kleinen Handnähmaschine für Rahel und sich die Kleider herzustellen und zwar aus ihrer Muster zeitung nach der neuesten Mode; für sich selbst ein hell blaues, ausgeschnitten und mit kurzen s.Aermeln, Rahel hingegen hatte darauf bestanden, das ihres aus schlichtem, N»fe. Nach dem Pastell von Rudolf Barthelmeß. T o s e. Viel Bilder sah ich schönerer Frauen, Madonnenhaft und klassisch schön; Wie kommt's, daß, Rose, beim Beschauen Von deinem Bild ich muß gestehn, Daß inn'ges Sehnen mich erfasset Nach lebensvoller Weiblichkeit, Vor der der Alassik Form verblasset. — Du atmest Leben, holde Maid. Du bist modern und doch natürlich, Ein heiter blühend frisches Rind. Ich meine das nicht nur „figürlich," Dein Wesen auch ist's, das gewinnt! Vielleicht gillt'st Du als Seelenlose, Vielleicht verlorst dein Herz du schon, Wo find ich dich, du blüh'nde Rose? Gieb Antwort mir — die Redaktion? Hans Frey.