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Für dre Sommerfrische c> o FI 76SS 7^ ^7^S ^eine Frau möchte auf Reisen sich viel mit der Instandhaltung ihrer Gar derobe befassen — und möchte doch immer nett und adrett gekleidet sein. fix 148 Reizendes Dirndl kleid aus einfarbigem und ge streiftem Leinen. ?lm Nock- anfatz gereihtes Schößchen. Zierstiche begrenzen die Rän der. Ly o n - S chn i t 1, Größe 42 und 46 (Großer Schnitt). langt spezielle. denkbar einfache Klei- der aus einem waschbaren, möglichst indan- thrsngefärbten Stoff! Am praktischsten ist na türlich das Dirndlkleid, das stilechte, ganz ein fache, das aus geblümten Satin oder Kattun mit weitem Rock und glatter, vorn geknöpfter Bluse gearbeitet wird, und das elegante aus phantastisch gemusterter Seide, das durch seine Aufmachung nur gar zu deutlich die Städterin verrät! — Garnierungen sind am Dirndlkleid selbstverständlich nur in sehr sparsamen Aus maßen vertreten. Ein wenig Bandbesatz und einige farbige Knöpfe — das ist meist alles. Solch ein Kleidchen soll eben nur durch einen farbenfrohen Stoff und eine kleidsameSchnitt- form wirken; alles übrige, alles Gewollte und Elegante, würde den Stil bestimmt verderben! — Sie sind nun aber sicher nicht jeder- . 8Ic 145 Jugendliches Dirndlkleid aus bunigemustertem Eaiin mit schlichter Taille und weitem Nock. Schwarzes Band bildet den hübschen Benuz. Lyon-Schnitt, Erökc "42. 44, 46 und 48 l Kroker Schnitt). O tS86 Sommerkleid aus ge tupftem Voile. Die weihe Rock biende, die Taschen und den ansgsbogten Kragen begrenzt blaue Einfassung. Passende Kra genschieise. Lyon-Schnitt, Gröne 44 tEroker Schnitt). 6 168S Sommerkleid aus be drucktem Boiie mit weißem Aufputz. Der vorn glatte Rock setzt nit mehrfacher, seitlicher Rcihzichung an die glatte Taille. Lyon-Schnitt, Eröke 44 (Erotzer Schnitt). manns Geschmack, diese Dirndlkleider,^ trotzdem sie praktisch, jugendlich und schmeichelhaft sind.VieleFrauenfühlsn sich in der ländlichen Tracht durchaus deplaziert. Für sie bringt die Mode et was anderes: ganz einfache „ Sommer- frischenkleider", die gleichfalls aus be drucktem Waschstoff gearbeitet werden und die in ihren frischen,frohen Farben so recht in eine lachende sommerliche Landschaft paffen. — Zu allen Mo dellen sind Lyon-Schnitte erhältlich. A. K. Lyvn-Schnitte zu den oben Kbgebildeten Modellen sind erhältlich im Verlag Gustav Lyon, Berlin SO 16 Oer künstliche Mensch. Bei der Einweihung eines Kinderkrankenhauses au' States Island bei Newyork wurde vor einigen Tagen eine Art Puppe als „künstlicher Mensch" vorgeführt, die den Hörer eines Fernsprechers abnahm, einen Befehl ent gegennahm und ihn dann ausführte, d. h. eine Flagge nahm und sie hin- und herschwenkte. Die Puppe war an gefertigt von dem amerikanischenJngenieur R.J.Wensley. Sie besteht aus einem Mechanismus, der telephonisch übermittelte Befehle ausführt, Arme und Beine bewegt, Licht anknipst, Feuer anzündet, Türen öffnet, Fenster schließt usw. Phantasiebegabte Leute sehen angesichts dieser Dinge bereits ein Heer elektrischer Sklaven in die Betriebe wandern, mechanische Menschen, die niemals er müden, weder Streik noch Lohnforderungen kennen, keinen Urlaub beanspruchen und eine vierundzwanzigstündige Arbeitszeit als kein Verbrechen betrachten. Die moderne Technik hat in Wirklichkeit erkannt, daß es unmöglich ist einen mechanischen Menschen zu konstruieren. Sie ahnu die menschlichen Funktionen zwar nach, beschränkt sich jedoch darauf, den Mechanismus nur für bestimmte Zwecke einzurichten. Obwohl aus totem Material hergestellt, sind diese Apparate doch so fein, daß sie eine Beseelung der toten Materie vorzutäuschen vermögen. Ist es nicht eine Art menschlicher Stimme, die uns aus dem Gram mophon oder dem Radioapparat entgegenklingt? Mutei es nicht wie ein Märchen an, wenn wir von dem kürzlich erfundenen mechanischen „Auge" hören, einem Apparat, der Farben sortiert? Diese Maschine, die in der Tabak industrie Verwendung gefunden hat, unterscheidet nicht weniger als 32 Schattierungen von Braun, die z. B. das Deckblatt der Zigarren bietet. Der Lichteindruck bewirkt auf einer mechanisch konstruierten lichtempfindlichen Fläche eine bestimmte Schaltung, die das hellbraune Deckblatt in ein besonderes Abteil fallen läßt, während der Lichtein druck bei einem dunkleren Deckblatt eine andere Schaltung selbsttätig auslöst. Die Technik belebt sozusagen die tote Materie. Diebe werden heute von besonders dazu ein gerichteten Apparaten photographiert. Der Geldschrank knacker kann wohl in Ruhe den Banktresor öffnen, aber -- selbsttätig filmt der verborgene Apparat den Verbrecher bei seiner Tätigkeit. Der Spitzbube erlebt am Tage der Gerichtsverhandlung sein blaues Wunder, wenn auf weißer Wand der Filmstreifen als Hauptbelastungszeuge in Erscheinung tritt. Die Westinghouse-Gesellschaft führte in Newyork den Televoxapparat vor. Dieser ist der mechanische Pförtner, der die Tür öffnet, wenn mau ihm zuruft: „Sffue!" Televox hat jedoch noch Brüder, die Arbeit verrichten. Es sind drei Apparate, die drei Wasserreservoire der Stad! Washington beobachten. Sie geben telephonische Meldung, sooft sie angerufen werden. Durch summende Laute deuten sie die Höhe des Wasserstandes an. Steht das Wasser zu hoch, so wird es in ein anderes Reservoir geleitet, indem der Beamte eine andere Verbindung herstellt und die Motoren betätigt, von denen die Ventile geöffnet werden. Es gibt Apparate, die die Temperatur in Ge bäuden selbsttätig regeln und Rauch und Feuer melden, Speisen auf dem Herd kochen und die Heizung ausschalten, wenn die Gerichte gar sind usw. Der eingangs erwähnte, von Wensley konstruierte Apparat ist in ein dem Menschen nachgebildeles Gehäuft eingebaut, die übrigen gleichen einem elektrischen Schalt brett, bestehen aus einer Sammlung von Stromkreisen, Kontakten, Verstärkern, Stimmgabeln usw., die in ein kleines Schränkchen Hineinpassen. Sch. Mans Frauen aus dem Vormarsch. Der Kampf des schwachen Geschlechts um die Gleich berechtigung geht im Lande der Sumarais und der Geishas mit der Unerbittlichkeit eines Naturgesetzes vor sich. Vor 35 Jahren gab es in Japan keine einzige Ärztin, keine Beamtin und überhaupt keine einzige berufs tätige Frau. Die Stellung der Frau war durch das Buch „Onna Daugaky", das als Bibel der japanischen Frau galt, bestimmt. Dieses Buch gestattete der Frau nur den Beruf eines Teemädchens und einer Hausangestellten. Heute beträgt die Zahl der diplomierten Ärztinnen 1200. Noch während des Krieges hatte Japan keine einzige Zahnärztin; heute zählt Japan über 500 Zahnärztinnen. Erst vor kurzem gelang es der japanischen Frau, auf die Bühne vorzudringen. Im Mittelalter allerdings durften sich Frauen der Bühnenkunst widmen, was dann durch ein Gesetz aus dem Jahre 1629 streng verboten wurde. Sehr stark ist heute das Heer der weiblichen Beamtinnen. Im Postministerium sind die Frauen in der überzahl. Eine Frau ist in Japan Zollinspektor, eine andere Sekre tärin eines Magistrats. Frauen als Detektivinnen, als Buchhalterinnen, Dolmetscherinnen sind beinahe alltägliche Erscheinungen geworden. Die Liste der berufstätigen Frauen hat sich vor kurzem noch durch mehrere Schiffs kapitäne vermehrt. Eine Dame aus der höchsten japanischen Aristokratie, Frau Teruko Shioya, steht an der Spitze eines Stellenvermittlungsbureaus, während andere An gehörige uralter Geschlechter Modegeschäfte und Restau rants betreiben. Gerate des Urmenschen. In Pekarna in Mähren wurden kürzlich Aus grabungen veranstaltet, bei denen aus der sogenannten Backofenhöhle Geräte und Knochen vorgeschichtlicher Menschen zutage gefördert wurden. Diese Menschen dürften etwa 10 000 Jahre v. Ehr. in den Sandsteinhöhlen gelebt haben. Man fand hier aus Sandstein geformte Schalenreste, wohlsortierte Knochenteile, roh behauene primitive Steinwerkzeuge und znrechtgefeilte Steine, die dazu gedient haben dürften, die erjagten Tiere zu zer legen, da sie spitz und mefferförmig sinch In den Eß geschirren aus Sandstein finden sich zierende Eingrabun gen, die Urtiere darstellen. Die Menschen müssen groß und kräftig gewesen sein, da ihre für den täglichen Gebrauch bestimmten Werkzeuge und sonstigen Geräte hohe Gewichte aufweisen, so daß sie nur starke Menschen hand haben konnten. Rossini friert. Stendhal berichtet in seinem 1823 erschienenen Buck „Das Leben Rossinis" ein hübsches Begebnis, das des Meisters Reichtum an Einfällen und seine Art, zu kom ponieren, in belustigender Weise kennzeichnet. Rossini bewohnte im Jahre 1812 ein sehr einfaches Zimmer eines billigen Gasthofes in Venedig. An einem kalten Wintertage legte sich der Künstler, dem das Geld für Feuerung fehlte, ins Bett und komponierte an der Partitur von „Tankred". Er hatte eben ein Duett vollendet, als ihm das Blatt, auf dem er schrieb, aus den Händen glitt und auf den Boden fiel. Er suchte es vergeblich mit den Augen. Es war unter das Bett geraten. Er bückte sich über den Bettrand, er streckte den Arm aus und fuhr über den Boden hin, aber alles war vergeblich. Er konnte das Blatt nickt finden. Bei diesen Bewegungen hatte er'die Decke verschoben, und nun fror ihn. Er deckte sich wieder zu und dachte: „Ich schreibe das Duett nochmals. Nichts ist leichter. Ich werde mich an das, was ich schrieb, gut erinnern." Die Melodie kehrte nicht zurück. Er bemühte sich eine Viertelstunde lang. Aber Rossini konnte sich keiner Note mehr entsinnen. Er wurde ungeduldig. Schließlich sagte er sich: „Es ist dumm, daß ich mich in dieser Art anstrenge. Ich werde einfach eine neue Melodie erfinden. Ein reicher Komponist im warmen Zimmer würde anders handeln. Ich aber will mir nicht die Pein des Frierens machen, um ein herunter gefallenes Duett aufzuheben. Uebrigens wäre es auch von schlechter Vor bedeutung." Rossini schrieb ein neues Duett. Als er eben damit fertig war, kam sein Freund Alfonso Verotti. Rossini erzählte ihm vergnügt, was geschehen War, und bat ihn, das Blatt unterm Bett aufzuheben. Der Freund holte es hervor. Rossini sang die beiden Duette vor und fragte, welches schöner sei. Der Freund zog die erste Fassung vor; die zweite gefalle ihm nicht weniger, doch glaube er, daß sie für die Szene, in die sie gehöre, zu schnell und lebhaft sei. Rossini stimmte bei. Er machte, ohne Zeit zu verlieren, aus dem ungeeigneten Duett ein herrliches Terzett für eine andere Szene der gleichen Oper. Wilhelm von Hebra. Hsiiere Ltmschau Kapital und Arbeit. Ein Mann erzähl! einem Be kannten, daß er gegenwärtig das Buch lese: „Kapital und Arbeit"; er gesteht allerdings, daß er doch nicht allzuviel davon verstehe. Darauf der Bekannte: „Aber das ist doch ganz einfach. Angenommen, Sie pumpen mir heute 10 00Ü Mark; das ist das Kapital, nicht wahr?" — „Ra, und die Arbeit?" — „Die Arbeit würde darin bestehen. Ihnen das Geld wieder zurückzugeben!" Geld und kleine Münze. Der Freier kommt zu dem reichen Vater seiner Angebeteten, um sich das Jawort zu holen. Der Vater fragt ihn, ob er Vermögen habe. „Jawohl," antwortet der Bewerber, „50 000 Mark!" — „Hm, junger Mann," ist die Erwiderung, „ich wollte nicht wissen, wieviel Geld Sie gerade bei sich haben, sondern, wieviel Sie über haupt besitzen!" Amerikanisches Heiratsinserat. Eine amerikanische Zeitung brachte dieser Tage folgendes Heiratsangebot: Dem jenigen, der der Aufgeberin dieser Anzeige, Fräulein Mary Graser, ein Darlehen von 10 000 Dollar gibt, dessen zur gesund heitlichen Rettung der Mutter benötigt wird, wird die Ehe versprochen. Der Geldgeber erhält damit eine achtzehnjährige Dame mit strahlenden blauen Augen, mit einem wunder baren, durch keinerlei künstliche Mittel erzeugten Teint, alles in allem, eine reizende, vielbegehrte Person von sanftem Gemüt. Als einzigste Bedingung neben der Hergabe des Darlehens wird die gestellt, daß der Bewerber ein ehren hafter Mann ist und eine Körpergröße von 1,75 Meter be sitzen muß. Zu spät! Beim Staatsexamen an einer schwedischen Universität hatte ein alter Professor zwei weibliche Kandidaten der Medizin zu prüfen. „Können Sie mir sagen, wieviel Mor phium man zu einer Einspritzung nimmt?", fragte er die eine. — „Acht Gramm." — Der Professor schüttelte den Kopf und wandte sich mit einer anderen Frage an die zweite Studentin. Nach einer Weile bemerkte die zuerst Gefragte entschuldigend: „Verzeihung, ich habe mich vor hin geirrt, ich meinte natürlich ein Achtel Gramm." — „Jetzt ist es zu spät! Ihr Patient ist inzwischen längst ge storben," gab der Examinator trocken zurück.