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Wilsdruffer Tageblatt : 27.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192902279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290227
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-27
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.02.1929
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LUMI! Ist dtc brnterpellatton ertedtgt, und die nachträglich angegangenen Anträge der Kommunisten und der Deutsch- ationalen Volkspartei über den Brückenzoll und die Vor legung einer Denkschrift werden angenommen. Abstimmung über die MißtrauensanLräge. Nunmehr beginnt die Abstimmung über die von den ammuiiistcn ain Dienstag vorgclcgten Mißtraucnsanträgc. Der Mißtraucnsantrag gegen die Reichsrcgierung wird gegen die Stimmen der Deutschnationalen, Nationalsozialisten, l hristiichnationalcn Bauernpartei und Kommunisten in ein- tacher Abstimmung abgclehnt. Der zweite Mitztrauensantrag der Kommunisten, der sich gegen den Reichswehrminister Gröner richtet, wird abgelehnt gegen die Stimmen der Nationalsozia listen und der Kommunisten, während sich die Deutschnationalen tu diesem Falle der Stimme enthalten. Kampf um Sen MaiszolS. Darauf beginnt die zweite Beratung des Zusatzabkommens zum Handelsvertrag mit Südslawien. Der deutschuationale Abgeordnete Stubbcndorff kritisiert in leb- basier Weise die Sachlage. Er bezeichnet es als unerhört, daß bei der nachgewiesenen Notlage der Landwirtschaft derMals - zoll gesenkt werden soll, und lehnt das Abkommen ent schieden ab. Von der in dem Zusatzabkommen mit Jugo slawien vorgesehenen Senkung des Maiszolies wird nur die in Deutschland arbeitende amerikanische Maizena-Gesellschast den Vorteil haben. Durch jeden Zentner Mais würden fünf Zentner Kartoffeln, die in Deutschland erzeugt seien, verdrängt. Die Deutschnationalen würden das Zusatzabkommen ablehncn. i Beifall bei den Deutschnationalen. > Abg. Gerauer (Bayer. Vp.) lehnt das Zusatzabkommen ebenfalls wegen der Lage der Landwirtschaft ab. Die Christlich nationale Bauernpartei läßt durch den Abg. v. Sybcl er klären, durch die Senkung des Maiszolles im jugoslawischen Zusatz abkommen erhielten nur die maisproduzierenden Länder wie Argentinien ein unverdientes Geschenk. Das Ziel einer gesunden Handelspolitik müsse die Abwehr gegen aus ländische Produkte und Stärkung des deutschen Kartoffelbaues sein. Nunmehr spricht Abg. Frau Wurm (Soz.) für die Vor lage. Es sei von Jugoslawien bei diesem Handelszusatz abkommen eins Erleichterung für die Einfuhr von Samt, Plüsch usw. gegeben worden. Der Maispreis sei heute so hoch, daß er keine Konkurrenz für die Kartoffel mehr bedeute. Michsernährungsmimster Dr. Dietrich führt aus: Der Gedanke der Senkung des Maiszolles sei nicht in der Regierung entstanden, sondern aus der Landwirtschaft heraus bekanntgewordcn. Auch die bayerische Regierung hat sich für die Senkung ausgesprochen. Dann erst hat die Re gierung beraten. In einigen landwirtschaftlichen Bezirken hat man gesagt, daß bei erhöhter Maiscinsuhr inan imstande sei, den Bi eh markt durch vermehrtes Angebot von Schlachtvieh zu entlasten. Das war entscheidend. Infolge der hohen Maisprcise liegen die Produkte aus Mais, z. V. die Maisstärke, heute so hoch über dem Preis von Kartoffel stärke, daß die Konkurrenz für die Kartoffeln gar nicht in Frage komme. Der demokratische Abgeordnete Tantzen erklärt, seine Fraktion werde für das Zusatzabkommen stimmen Der kleine Landwirtschaftsbetrieb werde immer imstande sein, Kar toffeln, die als Spcisekarioffeln nicht zu verwerten seien, zu verfüttern. Nur der Großbetrieb habe Interesse an der Fernhaltung des Maises. Die Preise für Futtermittel müßten niedriger gehalten werden, weil SO Prozent aller Landwirte darauf angewiesen sind. Der Kommunist Stöcker greift die Agrarier stark an unter lebhaftem Widerspruch von rechts. Abg. HamkcnS (D. Vp.) sagt, das ausländische Futter getreide sei unentbehrlich. Darum müßten die Futtermittel- wlle ermäßigt werden. Die Einfuhr für die Industrie an Mais spiele keine Rolle. Deshalb brauche auch hier der Zoll nicht herabgesetzt zu werden. Abg. Gandorfer (Deutsche Bauernpartei) erklärt, seine Partei lehne Zollermäßigungen für Jndustriemais ab und würde gegen die Gesetzesvorlage stimmen. Abg. Stubbcndorff will sich gegen die Beschuldigung ver wahren, die Frau Wurm (Soz.) ihm zugerufen habe. Wenn er als Jnteressenvertreter gehandelt hätte, so würde er, da er Brennereibesitzer sei. billigen Mais fordern. Schließlich weist Reichsernährungsminister Dietrich noch einmal darauf hin, daß die erste Maiszollsenkung von dem deutschnationalen Ernährungsminister Schiele vorgenommen Worden sei. (Heiterkeit und Hört!-Hört!-Rufe links.) Dann kommt man zur Abstimmung. Das Zusatzabkommen znm Handelsvertrag mit Jugoslawien wird im Hammelsprung mit 205 gegen 112 Stimmen in zweiter Beratiing angenommen. Für die dritte Beratung beantragen die Deutschnationalen namentliche Ab stimmung. Die Schlußabstimmung ergibt die endgültige An nahme in dritter Beratung Mit 350 gegen 135 Stimmen bei drei Enthaltungen. Das Haus vertagt sich auf Donnerstag. Hugenberg znr Kriegs- esWdigsWsrsge S1 ettin, 27. Febmar. Der Vorsitzende der Deutschnasio- aalen Volksparlei, Geheimrat Hugenberg, nahm auf einer öffent lichen Kundgebung eingehend zur Kriegsentschädigungsfrage Stel lung und betonte, bah Deutschland schon viel mehr bezahlt habe, a!s es dem Sinne des Versailler Vertrages entspreche. Auch nach dem Sinn des Dawes-Vertrages müßte ein Stop der deutschen Zahlungen längst eingetreten sein. Er frage daher die Regierung, warum die Welt nicht Widerhalls wegen der vertragswidrigen Handhabung des Dawes-Planes. Er könne es sich nicht denken, daß die deutschen Vertreter in Paris sich grundsätzlich auf den Boden der Aushebung des Transferschutzes gestellt hätten, weil fie deutsche Kaufleute seien. Ein richtig rechnender deutscher Kauf mann könne an ein Ende des Transserschutzes nicht andsth als in Verbindung mit dem Ende der deutschen Kriegstribute denken. Mcn habe ihm den Vorwurf des wirtschaftlichen Landesver rates gemacht, weil er kürzlich vcn der Lüge des steigenden deut schen Wohlstandes, von der Lüge der deutschen Zahlungsfähigkeit und von der Lüge der Sicherheit der deutschen Währung gesprochen habe. Er halte diese Worte in vcllem Umfange aufrecht. Das aus- -usprechen fei lein wirtschaftlicher Landesverrat, sondern politische Pflichterfüllung. Die leere Prestige- und Faffadenpolitil der ver gangenen Zeit müsse durch eine klare und einfache Interessenpolittk ersetzt werden. Nur eine solche verstehe man im Auslande. Ueber Parker Gilberts falsche Darstellung unseres Wirtschaftszustandes könnten wir uns nicht beklagen, wenn unsere eigenen Minister glaubten, ihrem Ende durch Schönfärberei zu nützen. Nach einer Darstellung der schwierigen Finanzlage des Reicks «nd nach der Feststellung, daß die deutsche Gesamtwirtschaft heute eine Zuschußwirtschast fei, betonte Geheimrat Hugenberg scdann, daß der deutsche Arbeiter, der deutsche Angestellte und Beamte in einer fürchterlichen Täuschung über seine und seines Landes Lage stecke. Au? dieser Täuschung beruhe auch die amerikanische Repa- rationspolitil, aus dieser Täuschung beruhe unsere Währung. Es komme nicht auf die nominelle Währung eines Landes an, die künstlich von seinem Hauptgeldgsber — Amerika — durch ständige» l NachschMredst aufrechterhrtten werbe. Auch die Währung, die Parker Gilbert Deutschland Jahre hindurch gegönnt habe, fei keine Währung. Er wiße nicht, mit welchem Wahn der Privatkapitalist des Auslandes, der fein Geld an Deutschland gebe — damit Deutschland Reparationen Kl seine Gläubigerstaaten zahlen könne — sich über die Sicherheit fernes Kapitals beruhige. Deutschland gehe an sich selbst und an seinen auswärtigen Lasten und Bindungen einschließlich seiner Nahrungcenge zugrunde. Es müsse, um wieder lebenssähig zu werden, von beiden besreit werden: Von seiner inneren Krankheit und seinen auswärtigen Fesseln. Der Dawes-Plan sei sestgrsahren Md seine Undurch führbarkeit erwiesen. Es sei nicht unsere Aufgabe, das Schiff der Anderen wieder flott zu machen. Nur hinter einem Nein, hinter einer mutig aus den Buckel genommenen Dawes-Krise winke uns eine bessere Zukunft. Der Kampf um die End summe. Kommt Schacht nach Berlin? Paris, 27. Febmar. Zu den Gerüchten über Schwierig keiten im Schoße des Sachverstänbigenausschusses infolge des Feh lens deutscher Angebote erklärt die „Information", es fei ver ständlich, daß infolge der Krise in Bersin und der bevorstehenden Tcgung des Völkerbundsrates die deutsche Abordnung vorzufühlen wünsche. Man erwarte sogar, daß vor Einbringung eines genauen Vorschlages, Dr. Schacht nach Berlin zurückkehren würde, um die ganze Frage gemäß dem, aus den Arbeiten der Unterausschüsse sich ergebenden Fingerzeigen, nochmals zu erwägen. Im Matin kommt Sauerwein zu dem Ergebnis, daß die Sach verständigen gut gearbeitet und ein dauerhaftes Gebäude errichtet hätten, in dem nunmehr aber die Zahlen untergebracht werden mußten. Die Frage der Endzahlen sei — so stellt er fest — bis jetzt noch nicht in öffentlicher Sitzung in Angriff genommen wor den, auch nicht in den vertraulichen Sitzungen des Fünferaus- schusses. Wahrscheinlich sei sie aber in den streng vertraulichen Un terhaltungen zwischen Dr. Schacyt und Iosis Sthamp gestreift worden. Das erste Angebot der Deutschen habe sich auf kaum eine Milliarde Mark jährlich belaufen. Die Gegnerrechnung der Alli ierten habe sich auf 3,5 Milliarden Mark belaufen. Von Dr. Schachts Vorschlag hänge der Enderfolg der Verhandlung?» ab. Diese französischen Darstellungen bestätigen, daß die Beratun gen der Sachverständigen in die entscheidende Phase getreten sind. Die französische Taktik ist sicher nicht daraus angelegt, ein deut sches Angebot herauszulccken, wohl um die deutsche Stellung zu erschweren. Ob Dr. Schacht nach Berlin zurückkehren muß, um sich öder die Höhs der deutschen Zahlungsfähigkeit zu unterrichten, scheint überaus zweifelhaft, da die deutschen Vertreter sicherlich sachverständig genug sind, um diese Frage in Paris zu entscheiden. Daß die deutsche Regierungskrise für die Einzelverhandlungen der Sachverständigen belanglos ist, braucht wohl kaum besonders her- rorgehvben zu werden. Englische RegierungserklSrnng zum s kaizUch-Seigischen GeheimM-Mcu Chamberlain erkrankt London, 27. Februar. Die mit Spannung erwartete Er- Eärung Chamberlains im Unterhaus zu dem französisch-belgischen Geheimabkommen ist wegen einer Erkrankung des Außenministers durch Unterstaatssekretär Locker Lampson abgegeben worden. Lok- !sr Lampson betonte, daß der Text des Notenaustausches zwischen der belgischen und französischen Regierung über eine militärische Verständigung vom 7. September 1920 am 9. November des Zeichen Jahres beim Völkerbund eingetragen worden sei. Das Ziel dieses Abkommens sei der Verstärkung der Friedens- und -Ächerheitsgarantien, die daraus bezüglichen militärischen Ver einbarungen seien nicht veröffentlicht worden. Was die Behaup tungen über ein Uebereinkommen zwischen Großbritannien und Belgien angehe, so könne er auf das bestimmteste erklären, daß weder ein solches militärisches Abkonunen bestehe, noch eine Ver- s ändigung zwischen den beiderseitigen Eeneralstäben oder Regie rungen. Ebenso wenig habe der britische Militärattaches in Brüs sel bei irgendeiner Gelegenheit an einer Erörterung für die Her beiführung einer solchen Verständigung teilgenommen. Abgesehen von dem Vertrag von Locarno sei von der britischen Regierung seit dem Kriege kein Abkommen mit Belgien eingegangen worden, das irgendwelche militärischen Verpslichtungen enthalte. Es be stehe auch keine Verständigung zwischen dem britischen Generalstab und irgendeiner auswärtigen Macht. Aus eine Anfrage erwiderte Locker Lampson, das Unterhaus könne versichert sein, daß die bri tische Regierung keine Verpflichtungen eingegangen fei, die irgend wie im Gegensatz zu Locarno ständen. Kemmworthy bekam auf i die Frage, ob die britische Regierung Schritte getan habe, um die Veröffentlichungen des hclländifchen Blat es als Fälschung zu enk- ! larven, keine Antwort. Die Erklärung wird in politischen Kreisen - als zufriedenstellend angesehen, da sie sich ausdrücklich darauf be- ' zieht, daß auch der britische Militcirattachee nicht an Verhand- j jungen beteiligt war, die die britische Regierung formal nicht s billigen konnte, die in der Praxis aber doch auf eine englische Ver- ! pflichtung hinausgelaufen wäre. Aus der Umgebung Chamberlains verlautet, daß der Außen minister nur an einer verhältnismäßig leichten Erkältung leide und kein Grund zu irgendwelchen Besorgnissen bestehe. 5 Kleine NacbUcvten Severing über den Stahlhelm. Berlin. Im Haushaltsausschuß des Reichstages beschäf tigte sich Reichsinnenminister Severing nochmals mit den; Stahlhelm. Der Minister sagte hierüber u. a.: Die Regierung müsse daraus halten, daß der Eid, den die Beamten der Republik geleistet haben, auch gehalten werde, und er freue sich, daß sich auch die beiden berufenen Führer des Stahlhelms nunmehr dazu bekannt hätten. Die veröffentlichte Erklärung würde, wie er annehme, die Neichsregierung von der Ver pflichtung entheben, im Augenblick gegen der, Stahlhelm und alle Beamten Vorzugetzen, die ihm angehörten. Er könne aber die Bemerkung nicht unterdrücken, daß diese Erklärung im s strikten Gegensatz zu den Kundgebungen stehe, die von Statzl- helmführern in ganz Deutschland geäußert worden seien. In - s dem Augenblick aber, wo sich ein Zwiespalt zwischen den Er- i ! klärungen und dem Verhalten des Stahlhelms ergeben werde, ! ! werde die Negierung gegen alle Beamten vorgeben, die sich s ! dessen schuldig machten Einstweilen nehme er von den Er- ' j klärungen Kenntnis und entnehme daraus den großen Unter- j j schied zwischen dem Kraftmeiertum der Stahlhelmführer und ' s der Kraft des Stahlhelms selbst. Der Lohntarif der Reichsbahn grWkdigt. Berlin. Die vertragschließenden Gewerkschaften haben vaA Lohnabkommen mit der Deutschen Reichsbahn zum 3t. März «kündigt, über die einzureichenden Forderungen werden die drei Gewerkschaften auf einer gemeinsamen Tagung Beschluß sassen. Das Lohnabkommen betrifft die Eisenbahnarbeiter aller Kategorien, d. h. alle Eisenbahner, die nicht im Beamten- oder Angestelltenverhältnis stehen. Explosion eines Benzintanks. Berlin. In der Benzinwäscheret der Deutsch-amerikanische» Petroleumgesellschaft in Tempelhof explodierte ein Benzintank mit 22 600 Litern Inhalt. Die Feuerwehr, die in höchster Alarmstufe mit drei Zügen unter Leitung des Oberbrand birektors ausrückte, konnte glücklicherweise nach kurzer Zett mit Schaumlöschern den Brand bewältigest. Personen sind nicht zu Schaden gekommen Der Tank und ein darüber befindliche- Schutzdach aus Wellblech sind fast vollständig zerstört Der Schaden ist recht bedeutend, über die Ursache der Explosion, Lie leicht großen Umfang hätte annehmen können, ist noch nichts Genaues festgestellt. Man vermutet, daß sie auf elektrostatische Wirkungen zurückzuführen ist. Drei Arbeiter durch Gas getötet. Dortmund. Auf einer Kokerei der Zeche Hansa in Dort mund-Huckarde untersuchten ein Kokereisteiger mit zwei Ge- nlfen unter Anwendung von Gasmasken einen Gasbehälter. 2abei entwich anscheinend infolge der durch Kälte undicht gv- oordene Leitungen Gas, wodurch die drei Leute vergiftet wür ben. Die sofort eingeletteten Wiederbelebungsversuche blieben ergebnislos. Anglücksfall auf dem Eise. Frankfurt a. M. In einem Außenbezirke fuhr an einer bschüssigen Straße ein mit vier Jungen besetzter Rodel schlitten gegen einen Hochspannungsmast. Ein neunjähriger knabe wurde getötet, die drei anderen mutzten mit schweren knochenbrüchen dem Krankenhaus zugeführt werden Die Stärke der britischen Ndrinlandbesatzung. London. Im Unterhause erklärte der Kriegsminister aus ine Ausrage, daß die britische Armee im Rheinland am l. Februar 6002 Mauri stark gewesen sei, wozu noch 100 Mit- lieber des Bahnschutzes im Saargebiet kommen 2V Zote be; einem Meehanseinsturz. Athen. Das große, in der Universilätsstratze gelegene Cas« Pauellinion, unter dem sich ein Varictö befindet, ist plötz lich eingestürzt. Die Zahl der Toten und der Verschütteten ist noch nicht bekannt, doch rechnet man mit mindestens 20 Toten. Aus unserer keimst Wilsdruff, am 28. Februar 1929. Merkblatt für den 1. März. Sonnenaufgang !! Mondaufgang — Sonnenuntergang .17" ü Monduntergong 8'" 1871 Einzug der Deutschen in Paris. Was wird mit dem März? Den Februar mit seinem Wintermärchen hätten wir nun glücklich oder vielmehr recht unglücklich überstanden und eS ist höchste Zeit, daß wir uns ein bißchen um den Mär» kümmern, um das Wetter nämlich, das er uns beschere« soll. Nun ist das ja bekanntermaßen so, daß man sich über Wetterprophezeiungen aus lange Sich! schon eiu klein wenig lustig machen darf, weil wir aus langjähriger Erfahrung wissen, daß man sich nicht einmal auf Prophezeiungen, die für übermorgen gelten, fest verlassen kann. Höchstens für morgen reicht's! Aber schließlich möchte der normale Mensch doch schon aus Neugier wissen, was ihm ein neuer Monat au Wetter bringen könnte, und so sei denn wicdergegeben, was de» österreichische „Astrometeorologe" Brieskorn, der schon ost richtig „getippt" hat, über das Märzwetter verkündet. Sehr schön scheint es nicht sein zu sollen, und den recht winterlichen Charakter mit Kältevorstötzen und Schneefällen soll es „zeit weise" beibehalten. Glücklicherweise also nur „zeitweise", was darauf schließen lätzt, daß es auch bessere Tage geben wird. Und in der Tat prophezeit Herr Brieskorn auch ein paar richtige Frühlingstage, ja sogar etwelche mit Gewitter un- Hagel, was beinahe schon sommerlich anmutet. Sehr schlimm scheint es so um den 21. und um den 28. herum werden zu wollen: Temperatur- und Wettersturz, wolkig bis unbeständig, neblig und was sonst noch so zu einem nicht ganz erfreuliche« Wetterchen paßt. Und da wir so nm den 28. herum gerade bei Ostern halten werden, können wir uns, nach Brieskorn, für die Feiertage auf einiges gefaßt machen. Aber, wie gesagt, ein richtiger Verlaß ist aus die Propheten schon lange nicht mehr, und darum wollen wir erst einmal abwarten, wie'- wirklich wird, und uns dann erst mit Herrn Brieskorn so oder so auseinandersetzen. Und schließlich: einmal muß es ja unter allen Umständen Frühling werden, wenn nicht heute, dann morgen oder übermorgen. * Alkohol- und Nikotinvsrbol für Jugendliche und Alkoholver bot für Betrunkene. Auf Grund eines Vorkommnisses in Dres den, bei dem drei jugendliche Arbeiter, von denen zwei im Alter von erst 15 Jahren standen, so gezecht hatten, daß einer von ihnen nicht mehr in der Lage war, allein gu gehen und dann auf be» Straße liegen blieb, so daß er erfror, hat die Amtshauptmayw- schäft Meißen die Bestimmungen des Notgesetzes vom 2ck. Februar 1923 erneut bekanntgegeben und verfügt, daß in allen Gastwirt schaften in der Nahe des Ausschankes und in sämtlichen Klein verkaufsstellen von Branntwein das Verbot zum Aushang zu bringen ist. Wer dem nicht sofort nachkommt, setzt sich der 'Be strafung aus. Man erwartet in den nächsten Tagen eine Revision. Der Gesangverein „Liedertafel" ladet seine Mitglieder nebst Angehörigen für Sonnabend den 2. März nach dem „Löwen" unter dem Motto „Wien, Wien, nur du allein . . ." zu einem bunten Fest mit Eefang und Tanz ein. Die Vortragsfolge ver zeichnet ein Altwiener Singspiel mit Orchester, Tänze mit Gesang, Chöre, Einzeldarbietungen üsw. Es soll sehr gemütlich werden. Durch die, Lunge rauchen, ist eine grobe Schädigung de» eigenen Körpers. Erstens werben die so zarten und empfindliche» Schleimhäute und Gewebe der Lunge durch den scharfen Rauch außerordentlich angegriffen. Der starke Hustenreiz bei dem er- sten Versuch, so zu rauchen, beweist schon, wie sehr sich der Kör per normalerweise dagegen wehrt. Durch dauernde Mißhandlung gewöhnt sich aber bekanntlich unser Körper an vieles, und die ganz gesunden Gegenveaktionen hören allmählich auf, woraus «man nicht schließen darf, daß damit auch- die schädigenden Wir kungen aufhörten. Zweitens wird durch das Lungenrauchen das Rauchen erst wirklich gefährlich, indem dann dar im Rauch vor handene Nikotin in den Lungenbläschen in großen Mengen auf- genommen und in das Mut übergeführt wird, was in der Mundhöhle lange nicht in fv hohem Maße der Fall ist wie in der Lunge, deren HauptzMkiion ja in der Ausnahme von Stof fen (Sauerstoff) aus der Lust besteht.
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