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Wilsdruffer Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192710185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271018
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-18
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Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt
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bie Daweskasten -zu tragen. Es wäre Wicht des Staates gewesen, nun zuerst einmal an «die eigenen VoOksgenvßen zu denken, die man durch die Inflation um ihre letzten Spargroschen gekracht hatte, .denn auch Lor Versailler Vertrag verpflichtet die Reichsrogie- rung, «eine Entschädigung Mr -die aus den Kriegsfolgen sich er gebenden Enteignungen «des deutschen Eigentums im Auslände an die Betroffenen M Men. Ader selbst dieser vertraglichen Ver pflichtung sei der Staat nur mit zwei pro Mille (nicht Prozent) nachgekommen. Beachtlich sei besonders die Verschiedenheit der Behandlung der Außwertun-gsMage. Da, wo Schuldner u«Nd Glaub ger den gleichen Schichten 'an-gehören, habe man eine ziem lich vollwertige Auswertung geschaffen, so in Bezug auf die sog. Restkaufgelder. Für die durch Bollauszahlung des Kaufpreises hingegen als «abgeschlossen bezeichneten Geschäfte könne aber auch eine gerechtere Regelung dadurch geschaffen werden, daß man die setzt an den Staat auf Goldmaribasis zu zahlende zweite Wertzuwachssteuer zu einem erheblichen Teile — etwa 56 Proz. — dem Verkäufer als Entschädigung für den erlittenen Verlust ^gewähre. Ganz ungenügend sei dagegen die Auswertung da, wo der Staat als Schuldner erscheine, denn die Staatspapiere seien die am schlechtesten aUsgewcrbeten. Es sei 'hier auch zu berück sichtigen, daß zum Schutze der Mündel nur ganz besonders sichere Papiere — gerade die Staatspapiere — als Anlagewerte zuge lassen waren. So habe Mo der Staat auch.seine moralische Verpflichtung zum Schutze der Mündcl selbst nicht eingelöst. — Au7 Auswertung der Sparkassen bemerkte der Redner, daß die von den verschiedenen Kassen angegebenen Auswertungsguoten «in Trugbild seien, da ja in Sachsen der Auswertungssatz sich erst im Nähre 1932 aus der dann vorhandenen Maste errechnen laste. In dieser Frage habe der Bund ganz besondere Erfolge gehabt, die sich «auch auf andere Länder auswirken: so z. B. in Preußen. — Die Rentnerversorgung sei durchaus von anderen Gesichts punkten aus zu behandeln als die sozäle Fürsorge für gänzlich Unbemittelte; denn die Rentner hätten sich in -einem arbeit samen Leben das erspart, was sie im Alter zu verbrauchen gedach ten. Aber bis zu einer gerechten Regelung der Frage müsse man sich mit der jetzigen RentnerMrsorge «abfinden. Der Redner ging dann auf die Verhältnisse «nach dem 36jährigen Kriege ein. Auch damals habe man nach anfänglich vollkommener Entrechtung Wei ter Kreise durch sieben nacheinander erlaßene Gesetze eine Voll auswertung geschaffen allerdings unter Gewährung eines lang jährigen Moratoriums sür die Schuldner. Auch jetzt lägen die Berhälniße ähnlich, denn -auch bei dem eigentlichen Auswertungs gesetz wurde 'erklärt, daß dies die endgültige Aufwertungsregelung sei und trotzdem wurde ein zweites Gesetz notwendig, 'die sogen. Aufwertungsnvvelle. Wenn diese Novelle auch nicht -alle Wünsche befriedige, so sei sie doch ein Zeichen dafür, daß über die Auf- wertungssraUe noch nicht das letzte Wort gesprochen sei. Der Redner schloß mit -einer Mahnung an die Versammelten, -auch in der Nagend sür die Bestrebungen des Verbandes zu wirken, denn es gehe nicht nur um die verlorenen Spargroschen, sondern um >die Zukunft unserer Familie und unserer Volksgemeinschaft. Bayerns Ltnzusne-enheii. Möglichkeiten einer Reichsregierungskrise. Bei einer Sitzung der Landesparteileitung oer Bayerischen Völk spartet wurde die Frage er örtert, ob für den Fall, daß den bayerischen Anträgen zur Abänderung des Finanzausgleichs im Zusammen hang mit der Besoldungserhöhung von den übrigen Regierungsparteien im Reichstag nicht in befriedigender Weise Rechnung getragen werde, die Bayerische Volks partei aus der Reichsregierung austreten müsse. Und das offizielle Parteiorgan, die Bayerische Volks partei-Korrespondenz, bedauert zwar die geschehene schwere Indiskretion, sagt aber weiter, es könne nicht ver schwiegen werden, daß der Beschluß des Reichskabinetts, trotz der Beschlüsse des Reichsrats auf dem ursprünglichen Standpunkt des Reichsfinanzministeriums zu beharren, sür Bayern und für die Bayerische Volkspartei eine sehr ernste Lage geschaffen hat, die, wenn kein befriedigen der Ausweg gefunden wird, möglicherweise Folgen für die ganzen Regierungsverhältnisse im Reich haben könnte. Ferner schreibt der dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Held nahestehende Regensburger Anzeiger: Es liege auf der Hand, daß das Verhalten des Reichskabinetts gegenüber den Reichsratsbeschlüssen die Frage nahelegen müsse, ob die Mitwirkung der Bayerischen Volkspartei an einer Reichsregierung weiterhin einen Sinn habe, die in einer so wichtigen Frage so wenig Verständnis für die be drängte Lage der Länder aufbringe. SerVoll-enWeid Mr dieMrfienabsmkmig Sitzung des Wahlprüfungsgerichts. Das Wahlprüfungsgericht beim Reichstag setzte die Prüfung des Abstimmungsergebnisses beim Volksentscheid vom 26. Juni 1926 betreffend Enteignung der Fürsten vermögen fort. Die verschiedenen amtlichen Stellen haben inzwischen die mannigfachen Beschwerden über Wahl beeinflussung nachgeprüft. Aus ihrem Bericht ergibt sich, daß die Beschwerden meist linksgerichteter Blätter im all gemeinen nicht weiter verfolgt werden könnten, weil sie zu allgemein gehalten waren und keine näheren Angaben enthielten. In einer Reihe von Beschwerden haben die vorgesetzten Dienststellen Beamte — namentlich Amtsvor steher —, denen Beeinflussung des Abstimmungsergeb nisses vorgeworfen wurde, disziplinarisch bestraft. In anderen Fällen schweben M Ermittelungen heute noch. Nach der Entgegennahme dieses Berichtes zog sich das Wahlprüfungsgericht zur Beratung zurück. Deutscher Wahlsieg in Prag. Gemeindewahlen in der Tschechoslowakei. In der Tschechoslowakischen Republik haben zu den Gemeindevertretungen Neuwahlen stattgesunden, die mit einem Wahlsieg der Deutschen in Groß-Prag endeten. Bei den letzten Gemeindewahlen im Jahre 1923 hatte der von allen deutschen Parteien mit Ausnahme der Sozialdemo kraten gebildete Block 13 543 Stimmen auf sich vereinigt. Mit den Stimmen der Sozialdemokraten zählten die deut schen Wühler im ganzen 15 628 Stimmen. Diesmal er langte die Deuischdemokratische Freiheitspartei allein 16 433 Stimmen, die vereinigten Deutschnationalen und Nationalisten 3200 Stimmen, die deutschen Sozialdemo kraten 2008. Die Summe aller ergibt für die diesjährigen Wahlen 18 305 Wähler im Groß-Prag. Von den tschechischen Parteien geht als stärkste die der Nationalsozialisten aus dem Wahlkampf hervor, die 23 Mandate gegen 22 im Jahre 1923 erlangen. An zweiter Stelle stehen die Kommunisten mit 17 Manvaren und mit einer gleichen Mandatszahl die Nationaldemo kraten, die als einzige Partei einen Stimmenverlust zu verzeichnen haben. Von Bedeutung ist auch der Wahl erfolg der tschechischen Faschisten, die beinahe 10 000 Stim men auf sich vereinigen. Sie werden das erstemal ihre Vertreter in eine offizielle Körperschaft entsenden. Ser deutsche Ozeanslug in Stappen. „D. 1220" landet in Vigo. Während das Junkers-Flugzeug „D. 1230* sich weiterhin in Horta auf den Azoren aufhält und auf besseres Wetter wartet, um die Reise nach Neufundland anzutreten, ist es dem Heinkel-Flugzeug „D. 1220" ge lungen, wieder einen guten Schritt vorwärtszukommen. Nach den unfreiwilligen Etappen in Wilhelmshaven und Amsterdam sind die Piloten nun bis nach Vigo in Spanien gelangt. Diese Hafenstadt befindet sich nörd lich von der portugiesisch-spanischen Grenze und der Weg von hier bis nach Lissabon beträgt nur wenige Flug stunden. Da die deutschen Piloten keinen Wert auf Rekorde legen, hielten sie es für angebracht, schon in Vigo zu landen, während an sich der Motor Wohl ausreichte, erheblich weiter zu fliegen. Die französischen Südamerikaflieger Costes und Le Brix, die sich einige Tage in Port Natal aushielten, sind in Caravellas (etwa 750 Kilometer nordöstlich von Rio de Janeiro) im Staate Bahia gelandet. Drei schwere Flugunsälle. Ein Verkehrsflugzeug, das mit drei Fahrgästen an Bord einen Flug von Honolulu aus unternahm, stürzte in der Nähe des Mormonentempels brennend zu Boden. Die Insassen und der Flugzeugführer wurden getötet. — Bei Assaka stürzten ebenfalls zwei Militärflieger ab. Der Apparat ging in Flammen auf. — In San Antonio (Texas) ist ein Flugzeug aus 2000 Fuß Höhe abgestürzt. Die sünf Insassen kamen dabei ums Leben. 10 Minuten nach dem Ozeanstart wieder umgekehrt London, 17. Oktober. Frau Grayson, die heute morgen zu ihrem Flug nach Kopenhagen aussteigen wollte, startete um 9.30 Uhr, kehrte aber nach zehn Minuten bereits wieder zurück. Die Landung des Flugzeuges stellte sich für den großen Flug als zu schwer heraus. D 1230 noch in Horta. Obgleich die Wetterverhältnisse auf der Strecke Azoren- Neufundland im Augenblick günstig sind, ist doch für Montag ein Start der Iunkersmaschme v 1230 aus dem Grunde unmöglich, weil bei Horta sehr schwerer Seegang herrscht und die Hauptstadt der Azoren ke n geschloßenes Hafenbecken, sondern nur eine offene Rede hat. Aus diesem Grunde müssen die Flieger abwarten, bis etwas ruhigerer Seegang einen glatten Start ermöglicht. Zu den deutsch-polnischen Handelsvertragsverhandlungen. Berlin. Zu Meldungen, die sich an eine Rede des Grafen Westarp anschließen, wird milgeteilt, daß die Reichsregierung nach wie vor auf dem Standpunkt steht, daß für den Abschluß von Handelsverträgen mit Polen nur wirtschaftliche Momente maßgebend sein können. Die Verhandlungen dürften in nächster Zeit beginnen Minister Hergt nicht Aufsichtsratsmitglied. Berlin. Gegenüber Zeitungsmitteilungen, insbesondere auch gegenüber einer Meldung des Völkischen Beobachters, wird mitgeteilt, daß Reichsminister Hergt bei seinem Eintritt in das Reichskabinett seine Posten als Aussichtsratsmitglied niedergelegt hat. Amnestie für Verkehrsvrrgehen am Hindenburg-Tag. Berlin. Wie der Polizeipräsident von Berlin mitteilt, werden Übertretungen der Verkchrsvorschriften, die von aus wärtigen Automobilisten in Berlin anläßlich des Hindenburg- Tages vom 1. bis einschließlich 3. Oktober begangen wurden, nicht verfolgt. Strafverfügungen, die bereits Rechtskraft erlangt haben, werden von dieser Anordnung nicht betroffen. Eröffnung der 6. preußischen Polizeiwache. Berlin. In der Berliner Universität wurde die von der Verwaltungsakademie Berlin gemeinschaftlich mit der freien Vereinigung der Polizei- und Kriminalwissenschaft veran staltete 6. preußische Polizeiwoche durch eine Begrüßungs ansprache des preußischen Innenministers Grzesinski er- össnet. Bei einem Feuerwrhralarm verunglückt. Waldsee (Württemberg). Die Motorspritze der Feuerwehr, die zum Löschen eines Brandes alarmiert worden war, fuhr beim Ausweichen in der engen Straße bei der Kirche auf den Bürgersteig. Dabei wurden zwei fünfzehnjährige Realschüler an die Mauer gedrückt Der eine Schüler wär sofort tot, während der andere schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Langstreckeuflug englischer Militürflugzzeuge. London. Vier Militärwasserflugzeuge vom Napier-Typ haben heute Plymouth verlassen, nm einen Flug von 26 000 Meilen anzutreten, der in Etappen über Indien, Australien, Hongkong, Singapore nach London zurücksühren soll. Spinale Kinderlähmung i» den Kreisen Züllichau-Schtvicbus und Krossen. ZMichau. Im Kreise Züllichau-Schiviebus und im an grenzenden Kreise Krossen sind bis Ende voriger Woche Fälle von spinaler Kinderlähmung festgcstcllt worden. Bis jetzt wurden rund 30 Erkrankungsfälle bekannt, von denen zwei tödlich verlaufen sind. Schwerer Diebstahl. Angermünde. In dem Schlosse Wolletz wurde in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ein schwerer Silberdieb stahl verübt. Der Wert des gestohlenen Gutes beträgt etwa 3000 Mark. Als Täter scheint ein Mann in Frage zu kommen, der sich am Tage vor dem Einbruch in der Ortschaft aufhiclt und nach der Tal verschwunden war. Die Untersuchungen sind noch im Gauge. Sechs Personen verletzt. Angermünde. Auf der Chaussee Meichow—Kolßen fuhr ein Angermündcr Mietsauto gegen einen Baum. Sämtliche sechs Insassen des Autos, die von einer Hochzeit kamen, wurden verletzt und mußten ins Prenzlauer Krankenhaus übergeführt werden. Bei zwei von ihnen sind die Verletzungen außer ordentlich schwer, so daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Schweres Autounglück. Worbis. In der Nacht fuhr das Personenauto der hiesigen Firma Weinrich auf der Heimfahrt nach Worbis in Leinefelde infolge Platzens der Vorderreifen gegen einen Mast und wurde zertrümmert. Von den sechs Milsahrern wurde ein Fräulein Bley aus Berlin getötet. Die übrigen fünf Insassen erlitten sehr schwere Verletzungen. - Rus unserer Iseimsl l Wilsdruff, am 18. Oktober 1927. Merkblatt für den 19. Oktober. Sonnenaufgang 6^l! Mondaufgang -- Sonnenuntergang 16°° f Monduntergang 3'" 1897: George Pullman, der Erfinder der amerikanische» Luxuseisenbahnwagen, gest. Der andere aber geht und klagt. Zur Szene wird das Tribunal! Nämlich so: Zwei gute Freunde, beide im gewöhnlichen Leben die Gemütlichkeit selber, spielen Skat miteinander. Wenn man zufällig keinen „Dritten* hat, geht es auch so. Die beiden Freunde sind ein bißchen — ua, sagen wir es schon, ein bißchen sehr „angesäuselt" und es ergibt sich im Verlauf des an sich so schönen Spieles, daß der eine von ihnen mit großem Aplomb eine gewaltige „Pique flöte" ankündigt und dann mitten in diese Piqueflöte hinein ven Herzkönig aus den Tisch schmettert. Ist sowas auszu- dcnkcn? Nein, es ist nicht auszudenken, und es fallen schwere Beleidigungen von wegen „Schwindel, Betrug" und so, und es folgt eine Balgerei, bei der der eine der beiden Jntimusse „mit einem blauen Auge davonkommt". Aber, immerhin, ein plötzliches blaues Auge dient nicht gerade zur Verschönerung des Menschen, und so geht der mit dem blauen Auge hin und klagt, alles wegen des unzeitgemäßen-Herzkönigs. Der Richter sucht gütig zu vermitteln: „Ihr seid ja Freunde, ihr wäret ja beide ein bißchen außer Rand und Band, ihr wäret . . ." Rein, nein, es geht nicht, es geht durchaus nicht, es mutz in dieser schweren Sache ein Urteil gefällt werden. Und dieses Urteil wird gefällt, und die beiden dicken Freunde haben gemeinsam die Kosten des Verfahrens zu tragen. Und nun sagt mal, Men schen-und Skatbrüder, was denkt ihr davon? Dies der Sachver halt. Es ist ein Einzelfall, aber ein typischer. Um solcher und ähn licher Nichtigkeiten willen werden täglich säst in deutschen Landen gewaltige Gerichtsapparate in Bewegung gesetzt, mit Richtern, Rechtsanwälten im Talar, gebührenheischenden Zeugen, Aktenbündeln und was sonst noch dazu gehört. Ge klagt muß sein, und Kosten müssen sein, und Recht mutz Recht bleiben, und womöglich müssen sämtliche Instanzen durch genommen werden. Und dann wird gründlich über die Be lastung der Gerichte geschimpft. Und alles, wenn man so sagen soll, wegen eines falschen Herzkönigs! Ja, ja, es bleibt schon wahr: die merkwürdigsten Leute aus der Welt sind immer noch die Menschen! Die Stadtverordnetenfitzung, die Mr Donnerstag «gefetzt war, findet erst Freitag «abend 7 Ähr statt. Die Eisenbahnfrevler ermittelt. Die kriminellen Erörterun gen haben nunmehr zur Feststellung der Täter geführt, Äre am Sonntag den 9. Oktober zwischen Wilsdruff und -Grumbach zwei Fensterscheiben -des abends ^10 Uhr nach Freital verkehrenden Personenzuges vorsätzlich zertrümmerten. Es sind je zwei junge Burschen aus Wilsdruff und Wurgwitz, die den Bahndamm er stiegen. Es flöht fest, -daß zwei von ihnen- mit ihren Spazi-erstöcken nach b-en Fenstern des fahrenden Zuges schlugen. Sie wollen bi-e Dat -in der Betrunkenheit verübt haben. Nach der Tat hat einer seinen Stock wöMworfen. — Die Ermittelungen haben -nun doch ergeben, baß die beiden Abteilfenster -nicht -durch Steinwurf, wie die «Betriebsdirektion Dresden mittM, sondern durch Swck- schiag zertrümmert wurden, wie uns van hiesiger amtlicher Stelle miigÄM worden war. Die an unseren -damaligen Bericht ge- knüpften Bemerkungen entfallen sonach. Fahrraddiebstahl. Gestern abend in der achten Stund» ist aus dem umschloßenen Garden emes -hiesigen Arundstüclls ein älteres Fahrrad, -Marke „Opel", gest-dhlen worden. Die Rad- nummer ist nicht bekannt, doch waren die beiden Endnummern weggeflilt,- da das Rad bereits einmal gestohlen, aber wieder- erlangt worden war. Am Rade WM eine Aktentasche mit zehn verschieoenen Geschäftspapieren befestigt. Etwaige Wahrnehmun gen wolle man sofort «der nächsten Potizeistelle mitteilen. — Gestern war bereits ein Rnddiebstahl angezeigt worden, der sich in der Sonwtagnacht im ,LiNdenschlößchen" -ereignet haben- sollte. Er beruhte aber auf Irrtum, bas -als gestohlen gemeldete Rad war hinter das Haus gefahren worden und wurde am anderen Morgen daselbst vorgefunden. An alle Obstbaumbesitzer. Die jetzige ungemein große Sor- tenzcchl der Obstbäum-e ist -em Hindernis Mr die Zusammenfassung des Obstabsatzes. Die Staatsregierung hat 30 OM Mark dem Be- zirksverband Meißen zur Ämveredelung der Obstbäume im Win ter 1927/28 zur Verfügung -gestellt, damit wiM.ch praktische Arbeit im Inter-eße der -Hebung des Obstbaues und vor allem des Obstabsatzes getrieben werden 'kann. Nun soll über die Ver wendung der Mittel beschlossen werden. Deshalb werden im amtlichen Teile dieser Nummer die Obstbaumbesitzer aufg-efordert, bis spätestens 25. Ott. an Herrn Landschaftsgärtner Bäuerle, Wilsdruff, Bahnhofstraße, die näher bezeichm-ten Angaben ge langen zu -laßen. Herr Bäuerle wie die übrigen Vorstandsmit glieder des Wfig-en Bezirksobstbauvereins geben auch Auskunft «über den «Umfang der «Unterstützung und Rat Mr die vorzunch- menden Arbeiten. Gleichzeitig wird daraus hingewiesen, blaß die 'Obstzentrale 'in Meißen, Dresdner Straße 26, jeden Posten Obst, -auch unsortiertes abnimmt und als gemeinnütziges Institut größte -Gewähr Mr sachgemäße Behandlung und gute Ausnutzung gibt. (Vgl. Amtliches.) Kehraus aus dem Jahrmärkte. Der Montag hat nicht gehal ten, was er versprach. Das Wetter war am Nachmittage so un wirtlich, daß ein längeres Verweilen auf dem Marktplätze nicht ratsam erschien. Es war zwar etwas Publikum da, es wurde auch «hier und bin gekauft, -aber an dem Verkehre am Sonntag ge messen war der ganze Betrieb lähm. Verschiedene Aussteller pack ten deswegen bereits in den Nachmittagsstu-nden wieder zu sammen. Mr die Modenschau, die morgen nachmittag 4 Ähr und abends 8 Uhr «im ,Löwen" stattfiNdet, macht sich allgemein reges Intereße bemerWar. Man dürfte gut tun, sich beizeiten mit Ein trittskarten zu versehen. In anderen Provinzovlen, wo diese großstädtisch aufgezogene Schau veranstaltet wurde, z. B. in Lommatzsch, war der Saal überfüllt, und vll-e Besucher waren von dem Gebotenen wiMch befriedigt. Daß das auch in unserer Stadt der Fall sein wird, dafür bieten 'die Veranstalter alle Ge währ. Alles weitere besagt -das Inserat in dieser Nummer. Filmvorlrag im „Lindenschlößchen". Morgen abend 8 Uhr hält Korvettenkapitän a. D. Breithaupt einen Filmvvrtrag „Ame rika, «das -Land der unbegrenzten Möglichkeiten". Die 17 OM Kilo meter lange Reise der Hamburg-Ame-rika-Lime führt von Ham burg nach Neuyork, Washington, zu den Sl-romschnellen von All' bania, «den riesigen Salpeterlagern von M-usoke Shoals, dem to pischen Florida, nach New Orleans, Los Angeles, zu «den r fornischen Fruchtgärten, dem Oelgebiet, -den Goldfeldern n der Filmstadt Hollywood, San Franzisko, Milwaukee, EM Detroit mit den Fordwerfftätten, zu den Niagarafällen w:rver'
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