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MsdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar Wilsdruffer Tageblatt" erscheint wsrktagS nachm. 4Uhr. BezugSpr. monatN LRM. frei Haus, bei Poftbcfiellung 1 80 RM. zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lo Rpf. Alle Postanstaltcn, Postboten, unsere Austräger u GeschästSstelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend i°Ve°r"L^ aen bestebt lein Anspruch — — auf Lieferung der Zei. tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beilicgt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegcndcr Preisliste Nr. 5. — Ziffer-Gebühr: A Rpfg. — Vorgeschrie bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichleit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm« bis vormittags w Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf überniit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 20v telten Anzeigen überneh. men wir leine Gewähr. — — — Bei Konkurs und Zwangsvcrgleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 1 — 95. Jahrgang. Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 2. Januar 1936 Auch 1S3S ein Fahr nationalsozialistischer Die NeujabrSbotschast des Führers an Bewegung und Volt Am ersten Tage des Jahres 1936 verlas im deutschen Rundfunk Reichsminister Dr. Goebbels eine Neujahrs- botschastdcs Führers, die folgendermaßen lautet: Nationalsozialisten, Nationalsozialistinnen, Parteigenossen! Zum drittenmal feiert das neue Reich den Jahres wechsel. Zum drittenmal wurde uns am Beginn der ver gangenen zwölf Monate der bevorstehende Zusammen bruch des nationalsozialistischen Regimes prophezeit. Zum drittenmal ist Deutschland unter diesem Regime stärkcrund gesünder geworden auf allen Gebieten seines nationalen Lebens. Es ist für uns, die wir diese große geschichtliche Wende unseres Volkes gestalten und erleben durften, schwer feststellbar, welchem der drei zu rückliegenden Jahre die größere Bedeutung für die Wie derauferstehung des deutschen Volkes zukommt. 1933 er oberten wir die innere Macht. 1934 gelang es »ns, sie zu befestigen und z» erweitert, durch die Vorarbeiten für die Erringung der äußeren Freiheit. 1935 steht im Zeichen der errungenen Freiheit nach außen und der weiteren Durchsetzung der nationalsozialistischen Idee und ihrer Grundsätze im Innern. Daß es «ns neben dieser gewal tigen Arbeit der politischen Wiederherstellung Deutsch lands auch gelang, den Wirtschaftlichen Auf bau d u r ch z n f ü h r c n und fortzu setzen, kann uns alle mit besonderem Stolz erfüllen. In derselben Zeit, in der wir mit Recht zufrieden zurückblickcn dürfen auf eine wahrhaft gewaltige politische kulturelle und wirtschaftliche Arbeit des Aufbaues, wird uns von journalistischen Hellsehern soeben wieder der neue Termin für den deutschen Zusammenbruch mit- gctcilt. Auch damit können wir zufrieden sein. Denn diese Phrasen werden vergehen, aber die Ergebnisse unserer Arbeit werden bleiben. Und das vor uns liegende Jahr 1936 soll und wird ein weiteres Jahr nationalsozialistischer Entschlos senheit und Tatkraft sein. Je mehr aber die Stärke des Reiches zunimmt und ihren sichtbaren Aus druck findetder wiedercntstehendcn Wehrmacht unseres Volkes, umsomehr werden wir erfüllt sein von der Schwere der Verpflichtung, die uns die neue Waffe auf erlegt. Mit dem Blick in die vielen Wirrnisse und Un ruhen der anderen Welt ermessen wir erst den Segen des klaren und stabilen Regimes in unserem Staate so wohl als den Segen und Nutzen des dadurch garantierten Friedens. Ein solches Bollwerk der nationalen europäischen Disziplin und Kultur gegen den bolschewistischen Menschheitsfeind zu bleiben, wird auch im kommenden Jahre unser eifervolles Bestreben sein. Dessen Versuch, durch fortgesetzte Revolutionen, blutige Aufstände und Unruhen die Ordnung der Welt zu untergraben und die Völker gegeneinander zu Hetzen, werden wir so wie in der Vergangenheit auch in der Zu kunft in Deutschland erfolgreich abwehren. Unser höchstes Streben soll es aber auch im kommenden Jahre sein, dem wicdergefundenen nationalen Leben der Ehre und Freiheit den äußeren Frieden zu bewahren. Das heutige Deutsche Reich, sein Weg und seine Zu kunft sind unlöslich verbunden mit der nationalsozialistischen Partei. Sie hat die Umstellung unseres Volkes erreicht, die Energien für den Wiederaufstieg erweckt, die geistige und politische innere Voraussetzung für die Durchführung aller nötigen Maß «ahmen und Reformen geschaffen und gegeben. Ich bin mir bewußt, daß, was immer auch Deutschland treffen könnte, die Partei der feste und unzerstörbare Träger des deutschen Lebenswillens sein wird, wie sie dies in den zurückliegenden 15 Jahren war. Eine fanatisch ver schworene Gemeinschaft deutscher Männer, deut scher Frauen und deutscher Jugend wird hinter mir stehen, wie in der Vergangenheit in ihren guten und schlechten Tagen, so auch in der Zukunft! Ich wende mich daher am Beginn des neuen Jahres wie immer an meine alten Mitkämpfer. Ich gedenke ihrer Treue und ihrer Disziplin. Ich gedenke all der Führer in der Politischen Orga nisation der nationalsozialistischen Partei, der SA., SS., der Hitler-Jugend, des Arbeitsdienstes, des SNKK., der Bauernorganisationen, der Arbeitsfront usw. sowie der Führerinnen der Franenschaften und des BDM. Ich danke ihnen auch in diesem Jahr für die unentwegte Treue und den Gehorsam, den sie mir eutgegenbrachten und die cs mir ermöglichten, schwerste politische Entschei dungen im sicheren Bewußtsein des hinter mir stehenden und durch sie geführten Volkes zu treffen. Ich danke all den unzähligen namenlosen Parteigenossen und An hängern, den braven Männern meiner SA. und SS., des Arbeitsdienstes, des RSKK. und der gesamten Arbeits front für ihre Hingabe an die Bewegung und für ihre gebrachten großen Opfer. Ich danke besonders den Mil lionen deutscher Bauern, die die Ernährung unseres Vol kes auch in diesem Jahre gelingen ließen. Und ich danke endlich allen jenen Bekannten und Unbekanntcn, die auch als Nichtparteigcnossen durch ihre treue Mitarbeit das Deutschland des Dritten Reiches emporftthren halfen. Ich danke vor allem den deutschen Frauen, die durch die neugeborenen Kleinen unseren Kampf durch ihre Tapferkeit erst der Zukunft unseres Volkes zugute kommen lassen. Das Jahr 1936 soll uns erfüllt sehen von einem neuen heiligen Eifer, zu arbeiten und einzutreten für unser Volk. Es soll uns alle vereint sehen im Bewußtsein der uns gestellten gemeinsamen Auf gabe. Heute aber wollen wir danken dem Allmäch tigen, der unser Werk bisher in seinen Segen genom men hat. Und wir wollen uns vereinen in der demütigen Bitte an ihn, uns auch in Zukunft nicht zu verlassen. Es lebe die nationalsozialistische Bewegung! Es lebe unser einiges deutsches Volk und Reich! Berlin, den 1. Januar 1936. Adolf Hitler. Wie die Berliner dem Führer zum neuen Jahr gratulierten. Der Führer hat am Silvesterabend der Festauf führung der Leharschcn Operette „Die lustige Witwe" im Deutschen Opernhaus in Charlottenburg beigewohnt, mit ihm Reichsminister Dr. Goebbels, ReiÄsleiter Bouhler. Reichsminister Dr. Goebbels hielt am letzten Tage des Jahres eine Ansprache an das deutsche Volk, die über sämtliche deutschen Rundfunksender übertragen wurde. Der Minister umriß die großen Aufgaben des neuen Jahres und übermittelte der ganzen Nation den Dank des Führers für das bisher Geleistete. Dr. Goebbels gedachte zunächst der letzten Kabinetts- sitznng, in der der Führer der Neichsregiernng seinen Dank sür die Arbeit im vergangenen Jahre ausgesprochen hatte. Mit Bewegung hätten dabei alle der Mühen und Sorgen, der Freuden und Erfolge dieses wahrhaft historischen Jahres gedacht. „Nur allzu viele Menschen", so fuhr Dr. Goebbels fort, „gibt es, die sich gerne und fast mit Bosheit über die kleinen Unannehmlichkeiten des Alltags ereifern. Sie ge raten dann leicht in die Gefahr, das Kind mit dem Bade auszuschütten, und möchten am liebsten das Licht über haupt ausblasen, weil es natürlicherweise auch einen Schatten wirft. Es gibt im menschlichen Leben gar nichts, das nicht seine zwei Seiten hätte. Gerade bei dem eben verflossenen Weihnachtsfest konn ten wir Deutschen so recht feststellen, wie gut es das Schicksal im vergangenen Jahr mit uns gemeint und wie reich es unsere Arbeit und Mühe belohnt hat. Wohin wir in Europa schauten, waren Völker und Regie rungen von schweren innen- und außenpolitischen Krisen heimgesucht. Vielen Ländern fehlte die willensmäßige Festigkeit, die so notwendig ist, um die schweren Schäden unserer Zeit zu überwinden. Mitten in dieser unruhigen und turbulenten Welt lag unser Deutschland wie eine stille und gesegnete Insel des inneren und äußeren Friedens. „Man mag", so erklärte der Minister, „an dem bei uns herrschenden politischen Regime im Auslande kritisieren, was man will. Eins ist unbestreitbar, daß die ganze Welt uns darum beneidet, daß wir wieder auf weite Sicht arbeiten können, daß das deutsche Volk Vertrauen zu seiner Negierung hat, und daß es mit Zuversicht und fester Hoffnung den kommenden Entwicklungen entgegenschaut." Das Jahr 1935 werde als das Jahr der deutschen Freiheit in die Geschichte übergehen. „Drei markante Er eignisse haben diesem Jahr ihren Stempel aufgedrückt: der Sieg an der Saar, die Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit und der Abschluß des deutsch-englischen Flottenabkommens. Sie haben Deutschland, das durch den Versailler Vertrag zur ewigen innen- und außen politischen Ohnmacht verurteilt werden sollte, wieder in die Reihe der souveränen Staaten hineingerückt. Und das Wunderbare an diesen Vorgängen ist, daß sie nicht etwa. w>-» l'<strchtet wnrd-. den e'"'ov""^-n ^ie^-" gefährdeten, sondern ihm erst seine eigentliche Festigkeit und Sicherheit gaben. Den» Stabschef Lutze. Auf dem Wilhelmplatz hatten sich schon lange vor Mitternacht große Menschenmassen ange sammelt, um dem Führer zu gratulieren. Als kurz nach 12 Uhr der Führer auf dem Balkon der Reichskanzlei erschien, schollen ihm Sprechchöre entgegen: „Wir gratulieren zum neuen Jahr!" Immer erneute Hcilrufe auf den Führer wurden ausgebracht. Eine Reihe von Gratulanten, die Blumenspenden brachten, durfte die Reichskanzlei betreten und dem Führer persön lich die Blumen übergeben. Feierliche Flaggenparade bei der Kriegsmarine Die Kriegsmarine st adt Kiel ruhte noch von der Silvesternacht ans, als schon Kommandos und schrille Signale über die Decks der im Kieler Hafen liegenden Schiffe hallten. In Kiel-Wik war alles lebendig. Da lagen im Torpedobootshafen die U-Boote und Fahrzeuge der U-Schule. An der Tirpitz-Mole halten einige Minen- suchbootflottillen festgemacht. Panzerschiff „Admiral Scheer" hatte an der Scharnhorst-Brücke festgemacht. Kurz vor 8 Uhr trat eine Ehrenwache mit der Flottenkapelle auf der Schanz des Panzerschiffes „Admiral Scheer" an. Im weiten Umkreis lag noch die Dämmerung auf der Kieler Förde und den Ufern, als es von allen Schiffen 8 Uhr glaste. Kommandos ertönten, die Ehrenwache präsentierte auf der Schanz unter dem Drillingsturm das Gewehr, und bei den Klängen des Deutschland- und des Horst-Wessel- Liedes stieg am Heck und auch am Top aller Schiffe erst malig im neuen Jahr die Reichskriegs flagge langsam empor. Einige flotte Marschweise« beendeten die schlichte und erhebende Feier. Rach altem Brauch sand am Neujahrsmorgen ein Glückwunsch austausch zwischen den beiden dienst ältesten Kommandanten der deutschen Kriegsmarine und ^er deutschen Handelsmarine statt. nur das ohnmächtige und zerrissene Deutschland war eine Gefahr sür die Stabilität des europäischen Kröfteausgleichs. Wir sind nun nicht mehr Spiel ball in den Händen der Weltmächte. Deutschland hat wieder seinen eigenen politischen Willen und ist ent schlossen, ihn auch durchzusctzen. Wenn Weihnachten zum ersten Male in großem Um fange die jungen Soldaten unserer neuen Wehrmacht als Urlauber in ihre Heimat zurückkehrten und den Städten und Dörfern des ganzen Reiches damit ein neues Ge präge gaben, so ist dieses alte, liebe Bild, das wir so lange schmerzlich entbehren mußten, für das ganze Volk ein Zeichen dafür gewefen, wieviel sich im Jahre 1935 in Deutfchland gewandelt hat. Die Nation ist heute wieder in der Lage, ihre Ehre, und ihren Bestand durch eigene Kraft zu beschützen. Dieses große Ziel konnte selbstver ständlich nicht ohne ebenfo große Opfer erreicht werden. Die Wiedererringung unserer politischen Freiheit ist die Voraussetzung für wirtschaftliche und foziale Erfolae. Sie mußte deshalb auch vordringlich gelöst werden und bedingte eine Reihe von Einschränkungen, Unbequemlich keiten und Opfern. Es zeugt für den politischen Sinn des deutschen Volkes, daß es diese mit freudiger Entschlossen heit auf sich genommen hat. Noch ist ein großer Teil der Arbeitslosigkeit, die wir als furchtbarstes Erbe des ver gangenen Regimes übernehmen mußten, nicht überwun den. Roch gestattet die Niedrigkeit der Löhne einem großen Teil unseres Volkes nicht, an den materiellen und ideellen Gütern der Nation gleichberechtigt teilznnehmen. Weil wir Rohstoffe für die Arbcitsschlacht und für die Wchrhaftmachuug unseres Volkes nötig haben, mußten wir die Einfuhr von Lebensmitteln, vor allem von Fetten und Fleisch, zu einem Teil ein- schränken. Das bedingte zeitweilige Verknappungen an Butter und Schweinefleisch. Es mußte hier Tag für Tag versucht werden, zu einem gerechten und erträglichen Ausgleich zu kommen. Regierung nnd Volk haben schon im vergange nen Jahr ihre Sorgen gehabt, und werden sie auch im künftigen haben. Entscheidend aber ist, daß wir nach besten Kräften gegen Elend und Mangel ankämpften und »nicht untätig znschautcn, wenn sich irgendwo Lin Notstand bemerkbar machte." Dr. Goebbels erinnerte dann an die Leistungen des Winterhilfswerks nnd der nationalsozialistischen Gemein schaft „Kraft durch Freude" nnd fuhr fort: „Ein wahr haft sozialistisches Regime leitet nnd lenkt die Geschicke der deutschen Nation. Es sitzt nicht auf Bajonett- spitzen, sondern ruht in der Liebe und im Vertrauen des ganzen Volkes. Unser kostbarster Schatz ist die Anhäng lichkeit aller guten Deutschen. Sic gibt uns Kraft und Stärke in dem schweren Werf, .den; wir Lienen". „Mm grobe Ausgaben warten aus uns.- Vie ReuZahrsansprache Vr. Goebbels an das deutsche Volk.