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schenkt, geht aus einem Artikel des .New StateSman" hervor, an dessen Schluß es heißt: Die zu simplen Zeitungsmänner und das englische Publikum werden in die Irre geführt. Diese Art Schlauheit, die bei den Berichten über Luftkämpfe angewandt wird, erinnert zu sehr an die Arglistigkeit der wöchentlichen Berichte über die Schiffsverluste. Eine bessere Rechtfertigung unserer Berichte können wir uns nicht wünschen. Märchen von Bombenabwürfen. Nachdem bereits am 8. Juli die französische Behauptung, die Essener Anlagen seien durch Bombenabwurf schwer be schädigt, amtlich zurückgewiesen worden ist, veröffentlicht der Funkspruch Lyon vom 13. August den angeblichen Brief eines deutschen Gefangenen mit genauen Angaben über die Erplofionswirkung. Demgegenüber wird erneut nachdrücklich seftgestellt, daß die Essener Anlagen überhaupt nicht getroffen worden lind. * Vom Seekrieg. Wieder ei« englischer Hilfskreuzer versenkt. Amtlich wird gemeldet: Neue U-Bootserfolge im Sperrgebiet um England 26000 Br.-Reg.-To. Unter den versenkten Schiffen befanden sich der eng lische bewaffnete Dampfer „Morkstone" (3097 To.) mit Kohlen nach Gibraltar, sowie ein englischer Hilfskreuzer vom Aussehen „Afric" (12000 To.), mit mindestens 18 Ge schützen bewaffnet. Der Chef des AdmiralstabeS der Marine. Kein A-Boot-Berl«st im Mittelmeer. Nach einer Meldung aus London gibt der dortige japanische Marinaattache bekannt, daß am 22. Juli ein japanisches Kriegsschiff, daS einen englischen Transporter im Mittelmeer begleitete, ein deutsches U-Boot beschossen und zweifellos vernichtet hätte. Wie von zuständiger Stelle erklärt wird, sind alle im Mittelmeer operierenden deutschen und österreichisch-ungari schen U-Boote wohlbehalten und erfolgreich an der Arbeit. Mißbrauch neutraler Handelsschiffe durch England. Den deutschen Behörden ist ein Dokument des fran zösischen Kriegsministeriums in die Hand gefallen, das den unzweideutigen Beweis liefert, daß sich die Entente neutraler Schiffe völkerrechtswidrig bediente, um dem deutschen U-Boot-Krieg zu begegnen. In dem Schriftstück heißt es u. a.: Es ist verboten, Nachrichten anzudeuten oder zu veröffentlichen über die Zurückhaltung neutraler Schiffe in den verbündeten Häfen, über ihren Flaggenwechset und alle anderen, infolge der deutschen Seesperre-Erklärung etwa zu ergreifenden Maßnahmen der verbündeten Re gierungen. Hier wird also eingestanden, daß neutrale Schiffe in Entente-Häfen bewaffnet und somit dem Angriff deutscher U-Boote ausgesetzt werden sollen. Vie Offensive im Messen. Erneute Anstrengungen der Feinde. Die schnelle Unterbindung der ersten LHensioe bei Bvern hat offenbar die englisch-französische H^eslellung vor eine neue operative Aufgabe gestellt. I. iem über schwemmten Trichterfeld durch die Tapfeck^t deutscher Truppen aufgehalten, außerstande in der schweren Gegen wirkung der deutschen Artillerie die erreichte Stellung ernzurichten und den eigenen Artilleriepark nackzu- »rehm, ist die englische Heeresleitung in Flandern wohl oder übel genötigt, die in ihrem Beginn be reits mißglückte Offensive fortzuführen. Zugleich -w- aber mußte sie für Entlastung an anderen Frontteilen sorgen, während ihre eigenen Truppen bei Ipern in frucht lose Kämpfe verstrickt sind. So mutz also die französische Armee noch einmal Vlutopfer bringen. Ihre Angriffs punkte sind an der Aisne zwischen Soissons und Reims, bei Verdun und endlich im Sundgau zu suchen. An diesen Stellen hat — wie aus unseren Generalstabs- I berichten ersichtlich ist — in den letzten Tagen der stärkste ! Artilleriekampf getobt, das sicherste Zeichen, daß Infanterie- i Angriffe in Vorbereitung sind. Unsere wackeren Kämpfer - sehen den kommenden Tagen mit Zuversicht entgegen. Sie ! wipen, oatz es wieder ein schweres verzweifeltes Ringen werden wird, aber sie wissen auch: die deutsche Mauer steht fest. Sie ist nicht zu durchbrechen. Was Ferndesbriefe erzählen. Aus den an der Westfront aufgefangenen Briefen der Feinde spricht die verzweifelte Stimmung der französischen Soldaten. So schreibt ein SÄoat: „Ich glaube tatsächlich, daß das Blatt sich gegen uns wendet. Wenn ich unseren führenden Männern ins Gesicht speien könnte, würde ich es mit Wonne tun, mit dem größten Vergnügen würde ich sie zermalmen, dieses Lumpenpack!" Und in einem andern Briefe heißt es: „ . . . Diese Leute bilden sich ein, daß uns der Krieg Spaß macht, während uns doch der Ekel gegen dieses Leben bis zum Halse steht. Wenn wir auf die Amerikaner warten wollen, können wir uns ruhig gleich selbst den Hals abschneiden. Es ist schon so, wie du sagtest: Unsere Haut gilt nicht viel und wir armen Franzosen sind die Dummen bei der ganzen Geschichte." Eine an der Flandernfront erbeutete Brieftaubenmeldung eines Majors an die 124. Brigade gibt ein erschreckendes Bild von der Dezimierung der englischen Angriffsbataillonr und den groben Ausfällen durch Krankheit und Erschöpfung. Es heißt wörtlich: „Ich habe hier augenblicklich nicht mehr als insgesamt 32Ü Mann einschließlich aller Dienstgrade in: Graben, von decken mindestens SO wegen Rheumatismus Durchfall und allgemeiner Ermüdung bewegungsunfähig sind. Der allgemeine Zustand der Truppe ist sehr schlecht." Englische Phantasten. Wir wissen längst, daß unsre Feinde keine Lüge scheuen, um den sinkenden Mut ihrer Völker immer wieder neu zu beleben. Mit jedem Tage aber werden besonders die englischen Lügen immer plumper. So veröffentlicht die der Regierung nahestehende „Westminster Gazette" einen Bericht ihres Korrespondenten von der Westfront, in dem die deutschen Verluste in der Abwehrschlacht bei Ipern auf eine halbe Million beziffert werden. Von zuständiger deutscher Stelle wird dazu folgendes mitgeteilt: Infolge der vollbewährten Abwehrkampftaktik, die bei jedem Kampf neue Steigerung des Vertrauens »wischen deutscher Führung und Truppe bringt, wurde der englische Mißerfolg mit geringen Opfern der Abwehr truppe erreicht. Tatsächlich betragen die deutschen Verluste etwa den 20. Teil der von „Westminster Gazette" an gegebenen Verluste. -Tafel der in den Kämpfen um Deutschlands Ruhm und Fortbestehen gefallenen Helden aus Wilsdruff und den Orten der Umgebung. Paul Tränkner aus Wilsdruff Kurt Wurm aus Wilsdruff Georg Kletzsch aus Wilsdruff Max Nestler aus Wilsdruff Oskar Hohlfeld aus Wilsdruff Konrad Zeibig aus Keffelsdors Arthur Scharschuch aus Sora Alwin Fritsche aus Nöhrsdorf Alwin Opitz aus Taubenheim Alfred Lust aus Mohorn Ehre den Tapferen! Nun schlummern sie mit tausend Helden Vom Schmerz erlöst im Feindesland. Doch wird die Ruhmescafel melden: Sie starben fürs deutsche Vaterland. Vie friectensvorlckläge cles f-apstes. Berlin, 16. August. Die an den Kaiser und den Reichskanzler über gebene Friedensnote des Papstes ist in ihrem Text oom Vatikan noch nicht öffentlich bekanntgegeben und deshalb auch von der deutschen Regierung bisher nicht ver öffentlicht worden. Soviel weiß man aber, daß der Inhalt der Note im wesentlichen folgende Grundsätze umfaßt: Papst Benevtkt richtet bewegliche Vorstellunge» «u die Oberhäupter der im Kriege befindliche» Staaten zur Beendigung de» Blutvergießens. Baldige FricdrnS- pcrhaudlunge« seien anzustrebe». Die Note empfiehlt »au« bestimmte Bedmguugen alS Grundlage für diese Berhaudlungrn. ES wird angeratenr Überein kommen über EchiedsgerichtSverträge unter gleich zeitigem Abbau der Rüstungen, wahre Freiheit der Meere, Fortfall materiellen Ersatzes der KriegSschädeu and der Kosten deS Kriege-, allgemeine Rückgabe »er augenblicklich besetzte« Gebiete. Kür Deutsch laa» besonder» völlig« Rautnung Belgiens «ad der be setztem französischen Gebiete, andererseits Rückgabe der »eutfche« Kolonien. Für Elsaß Lothrtnge« ««d die vom Italien angeftrebten Gebiete glaubt der Papst am daS Ge lingen des Ausgleiches der widerstrettcuden Jutereffe« der Nationen. Auch die Streitfragen, die über Polen, die Ukraine, Armenien und die Valkanstaaten bestehen, glaubt der Papst «»f Grund friedlicher Schlichtung erhoffen zu können. f^seue frieäensnote äes Papstes. Ein Rundschreiben an die Regierungen. Der katholische „Corriere d'JLalia" veröffentlicht olgende Note: Einige Blätter haben die Nachricht verbreitet, daß der Papst an die Mächte eine Note über de» Frieden richte» werde. Im wesentlichen ist diese Nachricht zntrcffend. ES ist wahr, daß der Papst ei» Schriftstück an die Mächte ge richtet hat, in dein er sic cinlädt, dem Weltkrieg ein End« »» machen und Verhandlungen cinznleiten ans Grundlage riniger wichtiger Pnnkte, die den Grundsätze» eines ge rechten und dauerhaften Friedens entsprechen, wie sie seit lange vo»! Heiligen Stuhl verkündet worden sind. Natür lich ist es unmöglich, diese Punkte zn kennen, bevor die Note des Vatikans der Öffentlichkeit übergeben wird, was, wie wir glanben, in kurzem der Fall sein wird. Das Blatt fügt hinzu, daß der Papst für die An erkennung der berechtigten Ziele der Völker und Nationa litäten sei und darin eine der wesentlichen Grundlagen des Friedens sehe, und betont, daß die gesamte Presse, die von der neuen Note des Papstes Notiz nimmt, durchaus im Recht sei, wenn sie dem päpstlichen Schriftstück große Bedeutung beimesse. Aus dem Inhalt dieser Note glaubt die „Tribuna" bere-ts mitteilen zu können, daß der Papst an seine früheren Dokumente anknüpft und beklagt, daß er kein Gehör gefunden habe. Der Papst setzt dann au- ßeblich auseinander, daß der Friede auf Recht und nicht auf Gewalt gegründet sei und daß er die Freiheit der Meere, das Schiedsgerichtsverfahren und den Verzicht auf Schadloshaltung bringen müsse. In seinem mehr ins einzelne gehenden Teil werde das Schriftstück für eine Räumung und volle Wiederherstellung Belgiens und der besetzten Departements Frankreichs eintreten, ebenso für eine Zurück gabe der deutschen Kolonien. Auch die Fragen Elsaß» Lothringen, Trentino, Triest würden als Hauptpunkte darin vorkommen, doch würde dabei auf beiden Seiten sein Geist der Versöhnlichkeit empfohlen und einige Opfer Ian die Interessen der Welt. An zuständiger Stelle in Berlin ist die Note deS Papstes noch nicht eingetroffen. Erst wenn amtlich ihr Wortlaut bekanntgemacht wird, ist es Zeit, sich mit dem neuen möglicherweise hochbedeutsamen päpstlichen Dokument «useinaNderzusetzen. * Vie Käumung cler j^oläau. Lkeeuc'u AM»/-. senn Mackensen, wie bereits am 7. August sichtbar wurde, einerseits die Offensive ergriffen und durch einen Gewalt- toß seiner linken Flügelgruppe nördlich von Focsani die -Msch-rumänische Serethfront erschüttert. Der Angriff iielt in die linke Flanke der russisch-rumänischen Offensio- Nachdem unsere Offensive am Zbrucz vorläufig still- leiegl worden ist und nur die Bedrohung der Linie Lhotin—Nowosielika aufrechterhalten wird, ist die Oberste Heeresleitung um so eher instandgesetzt, die Operationen auf den Flügeln mit frischen Kräften fortzuführen. So hat > Aorsu kos t «usi gruppe, die sich am oberen Susitatal und am Monte; Lasului in schwere Kämpfe verstrickt hat. Unter dem Druck des Mackensenschen Angriffs beginnt nun der Feind zwischen Trotusul, Putna und Sereth aus dem Gebirgs vinkel zu weichen. Noch immer erschöpfen sich indessen unzelne feindliche Gruppen in fruchtlosen Gegenangriffen, die jedoch die Lage nicht beeinflussen können. Die Räumung Ser Moldau hat begonnen und wir dürfen der festen Zu versicht sein, daß die neuen Operationen von Erfolg be gleitet sein werden. vss konrsnlrierte bicM SsraskLUt-bir L0O0«d« D lampen iäunck 60 lischt