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Sächsische U Ms WM M M MM MM GrV^tttNLA. Amts- und Anzeigeblatt für Schandau und Hohnstein. LM" Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint regelmäßig Freitags und ist durch die Expedition in Schandau, sowie durch alle Postanstaltcn für 1V Ngr. viertclsährl. zu beziehen. — Inserate nehmen an: Hr. Buchbindcrmstr. Brosep in Sebnitz Hr. Kämmerer Hesse in Hohnstein u. Hr. Kaufm. Angermann in Königstein, welche man an erwähnten Geschäftsstellen spätestens bis Mittwoch Abend, in der Expedition d. Bl. aber bis Donnerstag früh 9 Uhr abzugebcn bittet. 17. Freitag, -en 22. April 1864. Ueber die Cimrahme der Düppler Schanzen schreibt der „Adl>" Folgendes: „Das zweite Bollwerk der Däne» ist gefallen! Die Düppler Schanzen sind genommen! Das ist die Kunde, welche jedes deutsche Herz mit Freude erfüllt, mit Gcnug- «huuug darüber, daß wieder ein tüchtiges Stück dcS Trotzes gebrochen ist, der unser Recht glaubt mit Füßen treten zu tonnen, mit Stolz über die Geschicklichkeit, den Muth und die Erfolge deutscher Waffen. Nachdem die tapfcrn Oester- reicher die Blmarbeit siegreich am Dancwerk verrichtet, haben ihre preußischen Kampfgenossen cs sich nicht nehmen lassen, die Kraft ihrer Artillerie an den Düppler Schanzen zu zeigen und im Sturm auf die starlbcfcstigtcn Schanzen ihre soldatische Bravour zu beweisen. Sie haben Wort gehalten, der Sieg ist ihnen zugcfallen, um noch schwerer in der Waagschale zu wiegen, nach welcher am grünen Tisch der Londoner Confcrenz-Diplomaten die Geschicke der Hcrzogthümcr, die deutschen und die dänischen An sprüche gewogen werden sollen. Wir begrüßen diese Sieges botschaft um so freudiger, als sie nicht getrübt und beein trächtigt wird durch die Beigabe eines großen Verlustes an Menschenleben, wie er allen Anzeichen nach in bestimmter Aussicht stand, da es nur zu gewiß erschien, daß die Feinde alle ihre Erfindungsgabe aufgeboten, um durch die raffi- nirtesten Hindernisse und Mordinstrumente die Einnahme ihrer Schutzwchr zu erschweren, und den Besitz derselben mit den größten Opfern erkaufen zu lassen. Leider aber ist der Sieg noch kein vollständiger. Die Dänen sind noch nicht vom schleswig'schcn Boden „hinweggefegt", wie cs ihnen Prinz Friedrich Karl von Preußen verkündet, daß es ihnen gehen werde. Der vcrhältnißmäßig kurze Kampf, der fast auffällig geringe Verlust der Preußen deuten da- rauf hin, daß die Dänen bereits den größern Theil ihrer Armee aus den Schanzen zurückgezogen hatten, daß sic durch einige Tausend Mann einen Schcinkampf führen ließen, um desto sicherer ihren Rückzug über die Brücke nach Alsen zu decken, und daß cs ihnen wirklich gelungen ist, mit Aufopferung einiger Tausend Mann diesen Schlupf winkel zu erreichen, und hinter sich die Brücke abzubrechen. Allein wir geben -uns der Hoffnung hin, daß der Prinz Friedrich Karl sein Wort cinlösen wird. Sollten die Dä nen Miene machen, sich den deutschen Truppen auf Alsen nochmals zur Gegenwehr zu stellen und nicht, wie man vermuthet, in Eilmärschen nach der Ostküste Alsenü rcti- rircn, um sich auf den bcrcitgehaltenen Schiffen nach See land zu retten, so muß und wird ein Uebcrgang über den Alsensund versucht werden, um sie im Rücken anzugreifen. Noch kühner und glänzender wäre der Zug, wenn eine solche Uebcrbrückung sofort bewerkstelligt und das ganze dänische Heer gefangen genommen würde, ehe cs in einen weitern Schlupfwinkel entkommen kann, von wo es in Verbindung mit der Flotte die deutschen Heere in fort währender Bewegung zu erhalten, und den ganzen Küsten strich von Fridcricia bis Kiel zu beunruhigen vermag. Dann erst wird der Sieg ein vollständiger sein." Wochenschau. Sachsen. Schandau. Unverhofft kommt oft! so möchten wir wieder einmal bei der diesjährigen Lotterie- zirhung auSrufen; denn nachdem das Glück unser Schan dau seit einiger Zeit nicht gerade mit seinen Spenden sehr begünstigt hat, empfing die Collection des Herrn C. G. Schönherr allhicr in der seit 8 Tagen begonnenen 5. Classe bereits 4 telegraphische Depeschen. Obgleich zwar jede nur Gewinnanzeigen vvn tausend Thlr. enthielt, so ist ' dies doch schon ein ganz hübscher Gewinn, wenn er unbe mittelteren Leuten zufällt, wie dies mehrfach hier, sowie in Ncinhardsdorf, bei 4 Steinbrechern, und in Schöna mit einem Familienvater von 8 Kindern der Fall war. Wünschen wir den Gewinnern von ganzem Herzen Glück und der Collection des Herrn C. G. Schönherr, daß sie Schandau auch einmal mit einem Theil deö großen Looses überraschen möchtd. — Bei der sächs.-böhm. Dampfschifffahrt finden näch sten Sonntag den 24. April nachstehende Ertrafahrlcn statt, alö: von Schandau Vormittag gegen 10'/« Uhr nach allen Stationen bis Dresden und Nachmittag 2'/« Uhr nach allen Stationen bis Außig. Weiteres im Jnscratcntheil. Dresden. In der am 19. April stattgefundeiicn Sitzung hat die Zweite Kammer einstimmig beschlossen, eine Zuschrift an Se. Ercellcnz den Herrn Staatöminister Freiherr» v. Beust, ein Vertrauensvotum enthaltend, nebst einer Vcrwahrung-zur Mittheilung an die Londoner Con- ferenz des Inhalts zu erlassen: Recht und Volkswille for dern die Trennung der Hcrzogthümcr von Dänemark, die Erbfolge für den Augustenburger in den unzertrennlich ver bundenen Hcrzogthümcrn. Ist die Erbfolge streitig, so steht die Entscheidung darüber keiner Confcrenz der Mächte, sondern allem dem Volke und seinen Vertretern zu. Gegen jede Verfügung über das Loos der Hcrzogthümcr, ohne und wider ihren Willen, wird Protest eingelegt, die Rechte Deutschlands und dcS schleSwig-holsteinischen Volkes ver wahrend.