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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192310070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19231007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19231007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-07
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1923
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, o. VW -^d^Adl VTöbv» teilichen Kabinetts sei endgültig zunichte gewov- die Stellungnahme des Reichswehrminister» Geßler der BerN«, 5. Oktober. Der Vorstand der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion, der heute mittag zu einer Besprechung der Lage zusammentrat, wurde im Anschluß an «inen Bericht Hermann Die amtlichen Devisenkurse »ach La» d« Vk>g« wohl «am» „ , weisel» ist. Der Reich«. 286590000.— 29874500.— 159397500.— 26867000 — 2736825000.0 601500000.- 35488500.— 107668500.— 81202500.— 842900.- 17844500.— 2S"4I0OOO.- 29725500- >58602500.- 26733000.- 2723175000.0 598500000.- 35311500— 107181500.— .80797500.- 837900,- 17765500.- 216540000.— 27067500.— 146365000.- 24561250.— 2506250000.0 551375000.— 32080000.— 98445500 — 74586000.— 777000.— 16441000.— 218460000.— 26932500.- 145635000.— 24488750 — 24937S0O00.0 548625000.- 31920000.— 97954500.— 74214000.— 773000.— 16359000.— Loodv», k. Oktober. Der Kölner Sonderberichterstatt« b« .Di me«^ «stihrt au« Düffeldorf, daß Matth«, dort eine neue se paratistische Kundgebung für Sonntag plane. Gr hab, siö am Dienstag nach Koblenz begeben, wo « von dem französischen Oberkommiffar Tirard empfangen worden sei, dem er eine lange List« von Forderungen unterbreitet habe, namentlich Beschlag nahm« aller Feuerwaffen der blauen Polizei im ganzen besetzten Ge biet und Auflösung der noch übrigen grünen Polizei. Die« hätten die Franzosen auch getan. Wenn einmal Matthes di« Entwaff- nungderPolizei erreiche, so werde die Bevölkerung der Gnad« seiner Sturmtruppen ausgelief«t sein. Inzwischen seien Separati sten einer and«r«n Art bestrebt, von d«n Franzosen einen Anteil an d«r,reichen Beute zu fordern, die, wie fle erwarten, das Rheinland in etwa einer Woche werden würde. Lolland. . . Belgien .. . Schweden. . Italien .. , London. . . Neuyork - . Zans .. . . Schweiz. . . Spanien . . )eutschvslerr. )rag . ... München, 5. Oktober. Der Generalstaatskommissar hat für die wirtschaftlich Schwachen und Erwerbslosen die wöchentliche Miets zahlung angeordnet und zur Berechnung der ersten Oktoberwochen miete nm di« Hälfte des Lebenshaltungsindex vom 28. September, also 14 von 28. Millionen, zugelassen. Am 8. Oktober erfolgt eine neue Mietsregelung. Brüssel, 5. Oktober. Gestern und vorgestern sind die Vertreter des Exekutivkomitees der zweiten Internatio- nal« zusammengetreten. Die deutschen und österreichischen Delegier ten gaben der Meinung Ausdruck, daß es wahrscheinlich nicht mög lich sein werde, diemonarchistischeBewegunginBayern aufzuhalten. München werde sich vorübergehend vom Reiche tren nen, in der Hoffnung, der Brennpunkt einer neuen Konzentration des Deutschen Reiches zu werden. Was Stresemannund sein Kabinett anbetreffe, so gab Wels der Meinung Ausdruck, daß es ihm wohl nicht gelingen werde, sich zu halten, da der Druck von rechts zu stark ist. Deutschland und Oesterreich müßten daher für di« nächste Zukunft soziale Unordnung und ein par lamentarische» Ehaos befürchten. Münster, 5. Oktober. Die Franzosen nahmen in Gelsenkirchen 14 Milliarden Erwerbsloscngelder fort, in Dortmund bei der Firma Orenstein und Koppel die Kohlen- und Kokslager und eine Lokomotive. st«i-«r»»g zu «tu« wettgeht»-«« Sktigmrg gekonm», war«, warb« i» spät«« Beratung«« dk »rundzüg« d« Ardeits»eitg«s«t. D» ftftpkgt »od st> dk Gewätze gegeben, daß di« auf gesetzlich«« Der Achtstundentag. Beilin, 5. Oktober. Die sozialdemokratische Fraktion hat be schlossen, sich zu einer Einigung über den Achtstunden tag auf Grundlage der Formel bereit zu erklären, welche in der Not« des Kabinetts Wirth vom 14. November 1922 festgelegt ist. Darin ist ein grundsätzliches Bekenntnis zum Acht stundentag enthalten, aber zugelaffen, baß zur Steigerung der Produktion durch tarifliche Vereinbarungen und be hördliche Maßnahmen in bestimmten Betrieben Ausnah - Men gemacht werden können. ; 46716 Billion« schwebende Rekchsschuld. ! Berlin, 5. Oktober. Die schwebende Schuld Les Reiches hat in der kotzten Septemberdekade um 39 374 Billionen zugenommen und ist somit Puf 46 716 Billionen Mark gestiegen. 7 800 Milliarden geraubt. rt a. M>, 5. Oktober. Ein Transport der Reichsbank von nach Wiesbaden mit 800 Milliarden Mark wurde über i« Grenz« gelaffen, das Geld aber in Wiesbaden, al» es in die Bank gebracht werden sollte, weggenommen, ? - Kein Iibiskommissar für Sachse». Nach einer Mel dung des „Vorwärts" ist -er sächsischen Regierung vom Wehrkreiskommando IV ein Schreiben des Wehrminishrrs zugegangen, das die Ernennung eines Zivilkommis sars für Sachsen ablehn t, da ein solcher nur für das ganze Gebiet eines Militärbefehlshad>ers und nicht füre in einzelnes Land in Betracht komme. 1^7, OerMche Nngelegenhetlen. * Bezugspreiserhöhung. Wegen der immer weiter in schnellem Tempo sich vollziehenden ungeheueren Geldentwertung und der da durch sich erhöhenden Unkosten müssen wir den freibleibend gestell ten Bezugspreis unseres Blattes für die 1. Oktoberhälfte um 25 Millionen Mark erhöhen. Die Austräger beginnen sofort mit dem Kassieren. Wir bitten die Bezieher des »E. V.", das Geld bereit zu halten. Hauptgeschäftsstelle des „E. V." * geltungspveise. Es kosten in der Woche vom 8.—15. Oktober das Chemnitzer Tageblatt 50 Millionen, die Dresdener Nachrichten 45 Millionen, die Staatszeitung 30 Millionen Mark. Berlin, 5. Oktober. Abendblätter behaupt«, da» Prosekt «in« süberpari - ' ' " " " ' den durch die Stellungnahme , _ den Eintritt in «ine nicht auf breiter parlamentarischer Basis beru hende Regierung abgelehnt habe. Dr. Geßler erklärt, daß an dieser Unterstellung kein wahre» Wort sei, daß er niemals und in keiner Weise in die Kabinettsbildung «ingemischt hab«. Da» europäische Chao». London, 6. Oktober. „Daily Lhronicle" meint, die Zentralregi«, »ung in Deutschland brech« zusammen, di« Republik kämpfe !vm ihren Bestand und die Tage -er parlamentarischen Regierung könnten gezählt sein. Dies berühre das gemeinsame Leben Europas. Die britischen Minister hätten bisher nichts gesagt. Das Blatt schließt: Großbritannien ist stumm, während sich in Europa eine Tragödie vbspielt. ! „Sntgegenncchmr einer Regierungserklärung*. i Berlin, 5. Oktober. Auf der Tagesordnung der für morgen nach mittag 2 Uhr anLeraumten Plenarsitzung Le» Reichstage» steht di« Entgegennahme der Reg i«rung »er klärungin Beibindung mit Anträgen der Kommunisten bezv. der Deutschnationalen auf Auf hebung des Ausnahmezustandes im Reiche und in Bayern, das Er mächtigungsgesetz in erster und zweiter Beratung, der Gesetzentwurf Aber di« Errichtung der Währungsbank in erster Beratung, Gesetzenr- würfe über Aenderung Les Tabaksteurrgesetzes und über Bermögens- strafen sowie einige andere kline Vorlagen. Letzte Drahtnachrichten Infolge Verbesserung unsere» Nachrichtendienste, ind wir in der Lage, die bisher unter der Rubrik »Letzte Draht nachrichten' gebrachten Meldungen größtenteils schon im politische« Teil unser«, Zeitung zu verSfsentlicheu. Die Leser wollen ihr besondere, Augenmerk aus diese Neuerung richten. Nachspiel zu Küstriu. - Berlin, 8. Oktober. Ale Urhrber und Mitwisser des Küstriner Putsche» nahm di« Polizei gestern in Berlin Verhaftungen in .deutsch-völkischen Kreisen vor. Man spricht von 8 Festgenommenrn, die morgen nach Kottbus überführt werden sollen, wo das Standgericht Hegen die Küstriner Aufrührer zusammentritt. In Kottbus selbst be- Isinden sich bereit» 122 Angeklagte. Karlsruhe, 5. Oktober. E» verlautet öem „Teurp," »«folg«, das di« Kopfstück der französischen Truppen am 80. Oktober um 30 Pro zrnt, am 80. November um weitere 20 Prozent erhöht wird, um di» «eitere» Maßnahme» der französischen Ingenieurkommiffion stcherzuPellm. ü Bo« 1926 keine Räumung. Part», 5. Oktober. Der „Temps" meldet über die gestrige Ka- binettssitzung unter Vorsitz Millerands: In Erwartung des deutschen Verhandlungsangebote» habe -er Ministerrat die Grundlinien einer Stellungnahme besprochen. Die unbedingte Fortsetzung der mili tärischen Besetzung des Ruhrgebietes bis 1926 ist einstimmig an- erkannt worden. Ms Vorbedingung für Verhandlungen mit Deutsch, land wurde besprochen und beschlossen, Anerkennung sämtlicher Maß nahmen der alliierten Behörden im Ruhrgebiet durch Deutschland, Wiederaufnahme der Sachlieferungen und Tragung der bisher ent- stan-«nen Koste» der Ruhrbesetzung durch Deutschland. » Da-? Mund Zucker 32-/, Millionen Mark. Don -er guckerwirtschaftsstelk in Berlin ist neuerdings Mund zucker freige5eben worden, der mit 1 Pfund auf den Abschnitt P und mit -/, Pfund auf den Abschnitt Z der Zuckerkarte abgegeben wird. Die Abschnitte T bis X ver lieren mit Ablauf des 10. Oktober, alle bisher von den Krmmunalverbänden ausgegebenen Bezugskarten sofort ihre Gültigkeit. Neue Bezugskarten dürfen nicht mehr aus gegeben werden. * Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung. Die Höchstsätze der Erwerbslosenunterstützung betragen in der Woche vom 3. bis S. Oktober wochentägltch je nach der Ortsklasse für männliche Personen über 21 Jahre, so fern sie nicht im Haushalt eines anderen leben, 60, 5S, S2 und 48 Millionen Mk., über 21 Jahre, sofern sie im Haushalt eines anderen leben, 48, 43, 42 und 39 Mil- tonen Mark, unter 21 Jahren 36, 33 30 und 27 Mil- ionen Mk.: für weibliche Personen über 21 Jahre, -fern sie nicht im Haushalt eines anderen leben, 48, 45, 42 und 39 Millionen Mk., über 21 Iahree, sofern sie im Haushalt eines anderen leben, 40, 37, 34 und 31 Mil lionen Mk., unter 21 Jahren 28, 26, 24 und 22 Mil- lionen Mk. Als Famtltenzus chlag werden Wochen- ägltch gezahlt für den Ehegatten 22, 20, 18 u. 16 Millionen Mart, für Kinder und sonstige unterstützungSberechtigte An gehörige bis zu 18, 17, 16 und 15 Millionen Mk. * Stark« Ab »ahm« i» d«r Benutzung der 2. Wagtnklafft. Di« Erhöhung -«s Normalfahrpreis«» in -er 2. Wagenklasse ruf da» Drei fache de» Preise, in der 8. Wagenklaff« hat «in«n starken Rückgang in der Benutzung der 2. Klaffe zur Folg« gehabt. Während vorher, als der Fahrpreis 2. Klaff« nur die Hälfte mehr gegenüber der 8. Klaffe betrug, die 2. Wagrnklafl« imm«r recht gut besetzt war, besonde.» in den Schnellzügen, steht man jetzt dt» Wagen 2. Klaffe meist fast leer laufen. Die letzte Heraufsetzung stellt also zweifellos ein« Ueorc-pon- nung -er Tarifschrauö« dar, die die entgegengesetzte Wirkung nämlich Einnahmerückgong, gezeitigt hat. " MoUatlich« Mietzahlungen. Ein« Ausführungsverordnung der sächsischen Ministerien der Justiz und des Innern vom 1ö. September 1928 ordnet, wie von uns mitgeteilt, an, daß in den Fällen, in denen hi« gesetzlich« Riet« gilt, sowohl -er Aermiiter Dl» der Mietet hl- Aue, 6. Okt. Der „Bund der Christliche « Frauen-Vereine im Schneeberger Ktrchenkreise" ver anstaltet Dienstag, den 9. Oktorber, im Saale des Nh- kolaipfarrhauses einen eintägigen Lehrgang. Nach der Mor genandacht um 9 Uhr durch Pastor Dreves hält Fräul. Ehrhold Vortrag über „Das Wesen der Frau", nach mittag? spricht Pastor Dreves 1/28 Uhr über „Unsere Winterarbeit". Alle Frauen und jungen Mädchen von nay und fern sind dazu herzlich eingeladen. — Donnerstag, den 11. Oktober, abends um 8 Uhr, findet Frauenabend im großen Pfarrhaussaale des Nikolaipfarrhausrs statt. Fräul. Ehrhold hält Evangelisationsvortrag. Alle,' Frauen und funken Machen des Auer Tales sind zu die-, sem Vortrage freundlich eingeladen. Schwarzenberg, 6. Okt. Regierungsrat Dr. Loose bek >er Amtshauptmannschaft Schwarzenberg ist auf sein An- üchen aus dem Staatsdienste entlassen worden. An» eine Stelle ist Regierungsrat Dr. Schubarth-Engel- chall von der Amtshauptschaft Marienberg hierher ver». etzt worden. Dl« Weltwirtschaft hat uns »Stig. London, ö .Oktober. Der frühere Schatzkanzler Sir Robert Horn« wie« in seiner Re-e in Glasgow auf -k Notwendigkeit hin, daß Deutschland «In wirksamer Faktor im W«lthand«l bleibt. Obgleich Deutschland -«r Konkurrent Großbritannien« sei, so s ki«» auch sein Kunde und ein wesentlich» Glied im Handel der Welt All« vtr«inbmmng«n über Reparationen müßten im Einvernehmen ' mit den Alliiert«» getroffen werden. Großbritannien -ürf« nicht auf- ^efoMxt «Men, viel« Spf». zu bring«« , rechtigt ist, zu verlang«», baß der MieWns tn moNa gezahlt wird. Dies« Maßnahm« Ler Ministerien muh al, Erlösung und Wohltat empfunden werden, -a « einem Hauswirte, der heuti gentags an Rechnungen für Betriebs- und Instandsetzungskosten oft Hundert« von Millionen mit einem Male bezahlen muß, nicht zuge- mutet werden kann, Ersatz dafür am Ende de» Vierteljahres, also ost 1 oder 2 Monat« nach der Zahlung, in bedeutend entwertetem Geld« zu erhalten. Wollt» aber die Hauswirte der Mühe einer allmonat lichen Mietztnsberechnung au» dem Weg« gehrn, so könn«n st« mit ihren Mietern vereinbaren, daß j« nach der Höhe der in einem Mo nate gehabten Ausgaben Abschlagszahlung» am Ende jedes Monat, zu leisten sind, wahrend die enogiltia« Abrechnung am Ende jede» Vierteljahre» erfolgt. Dies« Art d«r Mietzinszahlung wird am mei sten zu empfehlen sein. * DerbandStag der Schkosserinnungen. Der Verband sächsischer Schlosserinnungen hielt am 28. und 29. Sep-» tember in Zwickau seinen diesjährigen Derban-Staa ab. Er bestand aus einer Obermetstertagung und dem eigent lichen Derbandstage. Auf diesem wurde der Geschäfts bericht erstattet, der Zeugnis von der rührigen Arbeit des ..Verbandes ablegt. Es wurde die Errichtung von Fach- innungen und als Vorläufer die Gründung der Schlosser meistervereintgungen empfohlen. Einen breiten Raum der Aussprache bildeten die Beschwerden über die ungerechte und untragbare steuerliche Belastung durch die neuen! Steuergesetze, einschließlich der Laudesgewerbesteuer. AlD Vorsitzender des Verbandes wurde Schlossermeister Schmidts Dresden, neugewählt. Syndikus Weber, Dresden, refft* rterte über die Notwendigkeit der Schaffung einer wert-, beständigen Preisbildung. lieber diese Frage berichtete so-? dann von der praktischen Seite aus Schlossermeister Lantzsch, Meißen. Daraufhin wurde die Einführung der wertbe ständigen Preisberechnung beschlossen. In der Lehrlings* frage wurde des weiteren darauf hingewirs^n, daß in der Allgemeinheit ganz falsche Vorstellungen über die Lehre im Schlossergewerbe bestehe, dt« für dien Schlossermetster durchaus kein Geschäft bedeute. Die Entschädigungssätze wurden zeitgemäß geregelt und ein Anttag auf gesetzliche Sanktionierung der bereits bestehenden vierjährigen Lehr zeit angenommen. * Wünsch« der deutsche» Mietervereiue. In Dresden fand eine Tagung des Gesamtvorstandes des Bundes deutscher Mietervereine statt. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt: „Trotz eindringlichster Warnung haben Neichsrat und Reichsregie rung es für richtig gehalten, vom 1. Oktober 1923 ab den Mietern in. Neubauten den Mieterschutz zu entziehen. Tausende von Mietern stehen jetzt bei Nichtbewilligung der an sie gestellten wucherischen Mietzinsforderungen vor Kündigung und zwangsweiser Herausset zung, ohne daß Lie Behörden auch nur im entferntesten imstande sind, für Ersatzwohnungen zu sorgen. Trotz aller Warnungen hat weiter der preußische Wohlfahrtsminister Lie Geschäfts- unL Indu striehäuser der freien MietpreisbilLung überlassen. Nach der eige nen amtlichen Feststellung des Ministers sind die Wirkungen dieser Freigabe verheerend. Unter auffälliger Zurückhaltung der Regierun gen und Behörden organisieren die Vermieter und ihde Verbände ganz offen den Widerstand gegen das Reichsmietengesetz und den, Streik bei Verwaltung und Unterhaltung der Häuser. Der Bund deutscher Mietervereine fordert eine Verordnung über die Einfüh rung der gesetzlichen Pflicht des Vermieters zur geordneten Ver waltung und Unterhaltung seines Eigentums. (Art. 153 der Reichs- Verfassung.) Die derzeitige Regelung der Wohnungsgcsetzgebung in verschiedenen nebeneinander bestehenden Reichs- und Landesgesetzen ist schon jetzt völlig unerträglich wegen der Vielheit der gegensätz lichen Bestimmungen und Ausführungsverordnungen. Der Bund fordert deshalb ein einheitliches Wohnwirtschastsgesetz. Die Erfah rung hat die Nichtigkeit der seit Jahren ausgestellten Forderungen des Bundes bewiesen, daß der Wohnungsneubau grundsätzlich nur Sache der Allgemeinheit sein kann Die Wohnungsbauabgabe hat sich als unmöglich erwiesen. Sie muß ersetzt werden durch die Erfassung der in den vorhandenen Gebäuden gehaltenen Sachwerte, die durch Belegung mit einer Reichsgrundrente laufend wertbeständig« Mittel für den Neubau geben werden." " Die Meisterprüfungen bestanden Schuhmacher Max Böhm-Schneeberg und Schlosser Arno Hempel-Albernau. * Die Schlüsselzahl im Buchhandel wurde auf 75 Mil lionen festgesetzt. Macht dl« Türk«! mobilr London, 5. Oktober. Reuter meldet au» Konstautluopek DK Regierung ries di« Zahresklaff«» 1899 und 98 d« Konstantin», peler Einwol-nerschaft zu d«u Fahn««. DK Christ«» rönnen ich fteikausen. Anriß »er Soldmark am ». Okiob«r (umgerechnei aus )rund des amiltchen Dollar-urses) 142 SW VV9 v.«. 143214288 Br. ! anhand r» Frankreich, Ban». ! Loudon, ö. Oktober. In seiner Rc-e auf der Reichskonferenz führte Lor- Curzon au», nach englischer Auffassung sei Deutschland nicht imstande, sofort größere Zahlungen zu machen. Die Besetzung -es Ruhrgebietes sei nicht -er richtige Weg gewesen, Zahlungen zu sichern, /di« auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben seien. Zunehmende Erbit terung un- vielleicht innerer Zerfall in Deutschland wer de» die Folgen sein. Nach Curzon» Auffassung hätte Deutschland be reit« vor drei Monaten sich ergeben sollen. Törichterweise habe es -ie» Linausgeschoben. Großbritannien erwart« dk nöchsten Porschlöge von . Frankreich und sei bereit, sie in freundschaftlichem Geiste zu erörtern. Müllers ermächtigt, mit Vertretern des Zentrums and der De- inokraten Verhandlungen über die Wiederherstellung -er große» Koalition mit dem Reichskanzler zu führen. „Germania" will wissen, das Zentrum werde jeden Versuch unter- Dützen, der geeignet sei, möglichst rasch «ine aktionsfähige «Regierung auf breiter parlamentarischer Grundlage herzustellen. Die Reichstagsfraktion der Deutscher Volk »Partei, die im Anschluß an eine Unterredung zwischen dem Reichskanzler und Her- mann Müller zu einer Sitzung zusammentrat, kam nach kurzer De batte zu -er Auffassung, daß jetzt die Voraussetzungen er füllt seien, an die sich ihre Entschließung vom Mittwoch ge knüpft hatte. Gs bestehe also jetzt, heißt es in der „Zeit", zwischen den bisherigen Koalitionsparteien Einigkeit über die Zustim - imung zum Ermächtigungsgesetz. Die Vorbedingungen «für die Rückkehr zur großen Koalition scheinen damit gegeben zu sein. * ? Berlin, 5. Oktober. An die Stelle des Finanzministers Dr. H i l- fferdina wird voraussichtlich der Direktor -er Darmstädter- und Rationalkank, Schacht, treten. «P M« «chem «Md innenpolitisch«» Lage i» de, heutige» Wetchotog-Ntz««» obgebe«. 4 i « B«rlk, 5. Oktober. Der versuch, -ie groß« Koalition «irderher- en, ist bi» zur Stunde noch nicht von Erfolg gekrönt und kreuzt mit dem Bestrebe» -e» gentrumsführers Marx, wieder ein« warz-rot^elbe November-Koalition unter Wirth herzu llen. Di« Haltung Lrr Sozialdemokratin läßt aber darauf schließen, ß eine Eirügung »upandekommt. DK Deutschnationalen ihen fest auf; Leer Linie, wonach jk nicht» mit Ler Sozialdemokratie, chte mit Sttesemann zu tun Haven wollen und auch in Preußen die usschiffung Severing» verlange», «he fi« Vertrauen zu der deutschen olittk haben könnten. ! Berit», 5. Oktober. Au» parlamentarischen Kreisen wirb mitae- stritt: DK Pateiführerbesprechung beim Reichskanzler hat zu dem Sr» vebni» geführt, daß auf Antrag der Demokratischen Partei noch am Abend Lie Führer und Sachverständigen -er Partei mit dem Ar- beitsminister zusammentreten werben, um über dir Modalitäten -es Arbeitszeltgesetze» zu verhandeln. Die Demokraten sind der Meinung, daß sie die Verantwortung vor dem Volke nicht tragen könn ten, wenn nicht auch der weitere Versuch gemacht worden wäre, dk Konflikte zu losen. Devise» 3. Ol «el- »loder Brits 4. 01 Selb »loder »rief
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