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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192308129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-12
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.08.1923
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je ein schwarzer Stempel. An der linken Seite steht quer >, rechts auf dem Wasserzeichenstreifen die Reihenbezeich« ummer in roter Farbe. Dis Rückseite ist unbedruckt. Gew den Gefahren aufmerksam zu mache alsbald für Abhilfe gesorgt werde. abend, scheu sto ncrstag Arbeitei die Lebi Da die Kommis nach W strierte. Zu Aus »an v als U ward« von der Arbeiterschaft stillgelegt, da» DerwaltugogMude gestürmt und die gesamte Werksanlage in Besitz genommen, nachdem die Di« rektoren und Angestellten den Betrieb verlassen hatten. Man fürch tet, daß dasselbe bei den übrigen Industriewerken vor sich gehen wird. Ein Flugblatt -er Anarcho-Syndikalisten ruft zum General- streik und zur gewaltsamen Besetzung der Betriebe auf. Wolf tid ei führt« Das j Spinr das S die V stieß , Meter «inen t Brau — in Meißer führen. schon zücht die C Schul Emil Preis 2 «irtista neu d Keihe , „ die sofortig« Durchführung folgender Matznahn rung eines wirklich wertbeständigen Lohnes, herab, z verkauft laden«» ba^lgebäude. Luch di« übrigen Banken folgt«« aKkäKUn Hüspiös der Reich-bonk und schloffen ihre Bureaus. keufmä Maske er in < ein DIi vorläuf war sch wollte, vor die Bewahr den Ta einen § zahlt h Die Streikwelle, gahlungsmittelnot. Berlin, 10. August. Bereit» zu nüchtlicher Stunde hatten sich Kassenboten und mit der Erhebung von Lohngeldern beauftragte Et« größever Firm«n vor dem Reich,bankgebäube «ing«- funden. Don Stund» zu Stunde wuchst ihr« Zahl. Schließlich moch ten sich etwa 6000 angrsammelt haben, di« abteilung-weise -»gelassen wurden. Bald war jedoch kein Geld mehr zur Auszahlung vorhanden, und um IO Uhr schloß deshalb die Keich »- bank ihre Schalter. Derer, die nun unverrichteter Dinge wieder abziehen sollten, bemächtigte sich großer Erregung. Schließlich griff drittem Schutzpolizei «in und säubet» di, Straß« vor dem Roitbo- leicht füll«» Bolz» Erkuv der ? selbe umgei Ofen auf d leicht r vereir Preis und! 2 plante I« V fremd« Handl vergrc Stadt Die D lich ai röten zahlt der Lc tuna r Kleins schaff« mach« zu ver Nahru der Gl willkll dring« lassen mündl folgun heute i Stadth Braun! hörige Fahn dann d Vergär drein r Berlin, 10. August. Die neue Notverordnung des Reichspräsi denten gegen den Diarkveikauf ins Ausland, hat zu einer Wiederver schärfung der Postüberwachung für Auslandssendungen geführt. Die Grenzllbergabestellen in Freiburg, Dresden usw. sind noch gestern -abend mit den erforderlichen Anweisungen des Nelchspostministers versehen worden. Tumult« k» K«sü-. Ikttfeld, 10. August. Gest«rn war Kveftld stundenlang d«r Schauplatz wüstest,r Auftritt«. Wiederholt mußt, di, Polizei ein- schreiten und mit Gummiknüppeln die Straße in d«r Nähe de» Rat haus«, säubern, wobei es zahlreich« Verletzte gab. Es handelt sich vorwiegend um jung« Burschen, größtenteils um Metallarbeiter, die mit ihren Lohnforderungen nicht üurchgedrungen waren. Dis Masse drang in ein« Versammlung de« Direktor» -lein von den Beckerschen Stahlwerken und seiner Geschäftsführer ein und verjagte dl« Teil- nehmer. Vor dem Hause des Direktor, kam es zu Zusammenrottun gen, wobei di« Lage für die Polizei, di« sogar mit Pflastersteinen beworfen wurde, sehr bedrohlich «ar. Erst berittener Polizei gelang e», den Platz zu räumen. Man rechnet mit «twa SV verletzten. Der Straßenbahnoerkehr liegt still, da da, Personal «egen Lohnforderun- gen in den Ausstand g«tr«ten ist. In verdingen wurde die chemische Fabrik Weiler ter Mer D«r Arbeitslohn in Soeofttrußland. Au, Helsingfor» «ird geschrieben: Der Volkskommissar -er Ar- »it Schmidt hat den Minimalatbeitilohn für den Monat Juli «i, olgt festgesetzt: Zn der «sten Aon« SSV Rubel, in der zweit«: Zone !S0 Rubel und in der dritten Zone 220 Rubel. All« Angaben sind n Rubeln der Emission vom Jahr« 1V22 «macht. Sin Rubel dieser Mission entspricht «iner Million gewvhlicher Lowjetrubel. von ntsress« ist e», die wichtigsten Lebensmittelpreis« und Preis« für Gegenstände de, täglichen Bedarf» mit diesem Minimallohn zu ver gleichen. Am 1. Juli kostet« in Petersburg ein Pud Roggenmehl 82 Millionen Rubel, «in Pud Kartoffelmehl 40 Millionen Rubel, in Pfund Fleisch 18 Millionen Rubel, ein Pfund Zucker SS 700 000 sirchel und «in Pfund Salz 3 800000 Rubel. Ein Paar Stiefel ostet« 717 Millionen Rubel, ein Pfund Petroleum S Millionen Ru bel und ein Pfund Seif« 1L SOO 000 Rubel. Ein Arschin Kattun er reichte Anfang Juli den stattlichen Preis von S2H Millionen Rubel. Berlin, 10. August, von den Abendblättern sind wegen de» Buchdruckerstreiks nur di« „Deutsch« Zeitung", di« .Germania', .Der Deutsche', die .Rote Fahne' und der .vorwärt»' erschienen. Nach den Blättern ist es bei den großen Firmen der Berliner Metallindustrie, so bei den Siemens-Werken, bei Bergmann und bei den Deutschen Kabelwerken teilweise zu stürmischen Szenen gekommen. Die Arbeit«« demonstrierten auf den Fabrikhösen und verweigerten di« Arbeit bi, zur Auszahlung von Vorschüssen. Der Verband der Berliner Metallindustrien«» Hot beschlossen, am Sonn abend einen vorschußvon2AMtHi.on«n auszahten zu las sen, fall» es gelingt, Geld aufzutreiben. In Wittenau bri Berlin kam es heute vormittag vor den dorti gen Fabriken zu größeren Arbeiteransammlungen. Der Schutzpolizei, die auf Lastkraftwagen herbeigeeilt war, gelang «», di« Ansammlungen zu zrrstreuen und die Ruh« wieder herztestelkn. Pari», 10. August. Wie .Libre Belgiqu«' zu wissen glaubt, ist ü« Mehrheit der Mitglieder des belgischen Kabinetts gegen eine Einrichtung der wegen angeblicher Ermordung -es Leut nant» Graff zum Lode verurteilten deutschen Polizet- beamt« .. verli», 10. August. Nachdem di« Arbttt in d«r «»ich,- -ruck»r«i «i«d«r ausgenommen ist, «ird di« außergtwHnlich« Stockung in d»r Belteftrung mit Zahluamnitteln behüben sein. Ä« am Sonnabend sich ergebenden AHlbettL« «erden voraussjchtltch b«- «it, am Sonntag und Montag nachgelieftrt «erden. Sobald auch di« Privatdruck,reim die Arbeit wieder aufg«nomm«n haben, «ird in wenig«» Lagen «in» reglemäßig, und auamichend» Zahlung»mttt«l. Versorgung-««sichert sein. Zur «,iter»n Behebung der augenblick- lichen Schwierigniten haben sich Banken und Industrie zu folgenden Maßnahmen entschlossen: Die Banken ziehen gegenseitig Scheck, aufeinander. Di« Industriellen Werk« werden «it kurzer Frist Notgeld und Gutscheine au^eben. — Angesicht, der schwirrt- gen Lage, in welche di« «samt, Bevölkerung durch d« Knapoh«It der Umlaufmittel gerate» ist, darf besonder, vom gesamten Einzelhan. del erwartet ««rden, daß «r diese, vollgestchert, Ersatzgeld ohne An- stände in Zahlung nimmt. Berlin, 10. August. Nach langwierigen Verhandlungen konnte der Streik in der Reich,druckeret wieder beigelegt werden, so daß am Nachmittag der Betrieb in vollem Umfange wie der ausgenommen wurde. London, 10. August. Da» englische Schatzamt hält auch jetzt nach einer Rücksprache mit Moraan di« Zurückdrängung der Markent- wertung für durchaus möglich, wenn Deutschland au» eigener Kraft ssich wieder zu dem Standpunkt «ine» ehrlichen Kaufmann» durch- ringe, nichtmehr au, zugeben, al,v«rdi»nt «ird, ^undmehrzuarbelten, wenn di« bisherige Arbeit den Lebens- unterhalt nicht bestreite. In der Nichtbeachtung dieser Grundlagen lieg«« auch die-Ursachen des Marksturze». Der französische Seneralstab verlangt weiter« Besetzung«». Rotterdam, 10. August. Daily Telegraph meldet aus Paris, Poincare wolle bis zur Neuwahl der Kammer keine Aenderung sei ner Politik. Der Ministerrat am v. August habe k«in« neuen Besat zungsmaßnahmen in Deutschland beschlossen, wohl aber den Bericht des französischen Generalstabes geprüft und für aut befunden, der der noch Besetzungvon14ü«utsch«nSt8dt«ninder Nähe der bisherigen Besatzungszone als notwendig für die Sicherheit d«r Besatzungsarmee erachtet. Paris, 10. August. Sin Soldat, der auf dem Bahnhof Appler- Leck Wache stand, ist nachts durch einen Revolverschuß an der linken Hand verletzt worden. Der Angreifer,floh. Pari», 10. August. In Amiens hat da» Kriegsgericht den Pro fessor an der Berliner Universität Dr. Dochcnheim (?) in Abwesen heit zu 20 Jahren Zuchthaus und 20 Jahren Auftnthaltsverbot »er- urteilt, weil er angeblich im August und September 1917 d« der Witwe Glinet in Lao» verschiedene wertvoll» Gegenständ« ent wendet haben soll. * , Der notleideM belgisch« Franke«. Paris, 10. August. Di» Baisse des belgischen Franken, der ge- stern in Paris auf 28 Centime» gefallen ist, hat in Brüssel beträcht liche Unruh« hervorgerufen. Der Ministerpräsident Lheunt, hat Zwangsmaßnahmen angekündigt. Ein Ausschuß hat den Auftrag, einen Stützungsplan aufzustellen. Zwischen den Kabinetten von Pl ris und Brüssel wurde di« Lage besprochen. Der von Frankreich Bei gien zu gewährende Kredit soll sich auf SOO Millionen belaufen. »rutschland soll di« Finanzkontrolle anbieten. Notte^nun, 10. August. Der „Courant' meldet aus London, di, letzten englischen Kabtncttsbeschlüsse werden von den »Time«' noch dahin «Mnzt, daß England nur dann zu einer Aktion für Deutsch land schreiten könne, wenn Deutschland die allierte Finanz kontrolle anbtete. Kuß«: dem, der zur Kapitulation führt. Gmatz» jetzt, t« die »uf -in Halden lagernden Vorräte sich ihrem Ende näh«rn und di« Franzos«, somit bald nicht mehr in d« Lag« sein ««rden,,da, frawMchi vol durch Kohlen- und Kolatransport« zu bluffen, wär« -In, Kapitulatio D-utschlant» «in verbrechen, «äve «in« Dummheit. Wenn dir,vai Chroniel»' zu melden «eiß, „Deutschland hab» sein« Binitfchaft au godrückt, im Ruhrgebiet »»kapitulieren, ««nn » von Eng- land ausarfordert werd«, und wenn England Frankreich aufford«, zur unsichtbaren B«f,tzung »urückeukr-ren und d« zivil« ver waltung d«, Gebiet« Deutschland zu überlassen,'so ist daran nu, soviel berechtigt, al, di« Unsichtbarmachung der Besetzuna der «st, Schritt zur Entspannung der Lageim Ruhrgebiet und di« uA- dingte Voraussetzung für «inen allmählich«» Abvau -«» passiven wi- derstandcs ist, nicht zu vergessen vor allem dabet auch die Tatsache, daß der Abbau de» passiven Widerstand« ein« vorwiegend techni s ch e Frag« ist und da, Zusammenwirken Deutschland, und Frank reich, erfordert, bi« gar nicht einseitig von Deutschland gelöst ««rd, kann, selbst w«nn Deutschland « wollt». E» wird für di,-rut sche Regierung wie für di, Ruhrb«völk«ung ein Hoh« Maß von Selbstverleugnung und Selbstüberwindung dazu g«hör«n, trotz der furchtbaren Gr«ianiffe, die sich durch di, Schuld Frankreichs im Ruhrgebiet abgespielt haben, in sachlich ruhige Verhandlungen em- zutreten, aber, wo « sich um di« Rettung d«, Reiches handelt, dür- fen selbst Derartige G«fuhlsmom«nt» kein« Rolle spielen. Au«, 11. Aug. Au» Saraard auf Rüg«» wird uns g»schri«b«n: Di« .Gehnrrkolont,' fühlt sich mit jedem Tag« wohl« in ihrem Sommeraufenthalt. Da» Sss«n ist nach wie vor reichlich und ganz vorzüglich. Und «» muß so sein; denn das tägliche Baden und Lie Spaziergänge steigern den Appetit ganz bedeutend. L« ist ein» Lust, di« Kinder essen zu sehen. Gern würden sie mit ihren Angehörigen in der Heimat teilen. Die vorige Woche bracht, den Hauptauaflug: den Besuch der Insel Vilm. Auf dem Heimwege besichtigten st« den prachtvollen Puttujer Park. Von dem Wildpark waren sie kaum wegzubringen, und gern opferten st« «inen Teil ihr« Frühstücks, uw besonder» di« v«tß«n Hirsche anzulocken und zu streichel». Ei» lieb liches Bild! Beim Ueberietzen auf «inem Segelboot war«» di« Le- sühle sicher gemischt; einige kecke Jungen „zeigten' sich. Köstlich ist«, wie sie sich anstellen, wenn si photographiert werden. Am Dabeplatz sind sie ganz heimisch. Dern spielen sic Kapitän und Matrosen auf dem Fischerboote, suchen Muscheln für ihre Geschwister und gemeßen hier einmal, was in Aue verboten ist: sie werfen mit Steinen, und selbst die Erwachsenen nehmen daran teil. Ab und zu hört man aber hoch daß sie einmal nach Haus«, schauen Möchten, wenn auch nur »ich, ' Eine Naturalsteuer. Im Steueraurschuß des Reichstags wurde angeregt, an Stell« der Geldsteuer «in» Naturalabgab« der Lmwwrrtschoft und der Industrie (Roggen, Kohl«, Kali u. s. w.) zu- fttzen, und empfohlen, gegen dres» Naturalabgabe eine Fe st mark- anleth« auszuaeben Dor Reichsfinanzminister stimmt« grundfltz. lich diesen Gedanken zu. VerNich» Nngelegenhettelr Wie entsteht der Tn-ex? Uns« wirtschaftlich« L«d»n steht unt« der Herrschaft d« Ind«,, Niemand kann sich ihr «ntziehen. Die Etat» d« Reich« und dar Län- d«, di« Gischäftoführungen unserer großen Handels- und Industrie- Unternehmungen «erden vom Index ebenso sehr in seinen Bann ge- ! zogen, wie der kleinst, Familirnhauihalt. Und trotz-«« werden wenige sich »in zutreffende» Bild machen können, «i, dies«, Index Ientsteht. Heut«, nach-«» di, monatlichen PniMtfttzvng«» infolg, des rasenden Tempos der Teuerung längst nicht mehr genügen, «ird allwöchentlich in folgenden LS Orten: Aachen, Augsburg, Berlin, Br«lau, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Essen, Frankfurt M. Friedrichshafen, Dera, VIeiwitz, Hamburg, Hannover, Karl»ruh», Köln, Königsberg, Leipzig, Lübeck, Magdeburg, Mannheim, Marien- werder, München, M.-Gladbach, Oldenburg, Schwerin M» Stuttgart und Weimar «ine Preisfeststellung zur Berechnung der sogenannten Wochenind: xziffer vorgenommen. E» handelt sich hier um Orte aus den verschiedensten Gegenden und Lenrungsbezirken und in verschiedener Größe, die aber alle rin« schnell und zuverlässig wirkende Lebenshaltungsstatistik aufzuweisen Haven. E, haben sich zwar noch «ine Anzahl Städte gemeldet, dir «benfall» aufgenommen werden wollen, doch zeigt « sich au» praktischen Gründen al» notwendig, daß dieser Kreis der Städte nicht erheblich erweitert wird. Rament- lich solche Orte, die kein gut funktionierendes Statistisches Amt haben, kommen nicht in Betracht. Es hat sich übrigen» gezeigt) daß es fast ohne Einfluß auf di« wöchentlich« Reichsindexzisfer ist, ob 10 Orts mehr oder weniger bet der Preisfeststellung mitwirken. Da» Endergeb nis weist hinsichtlich der durchschnittlichen Errechnung bei der Tru- «rungsstetgerung nach den gemachten Erfahrungen so geringe Schwan kungen für den Reichsdurchschnitt auf, daß e» zuletzt gleichgültig ist, ob diese oder j«ne Ort« Wegfällen oder neue hinzugenommen werden. Au» naheliegenden Gründen sollen bet der Preiserhebung di« Ver treter aller Volksschichten mitwirken und besonder» die große Schicht der Lohn-/und Gehaltsempfänger hat «in berechtigte» Interesse an «iner solchen Mitarbeit. Außer diesem Wochenindex werden monatlich in 666 deut- sehen Gemeinden di« Feststellungen für den Monatsinder vorge- nommen. Die hierbei gewonnenen Ergebnisse, di« nur vierteljährlich im Retchsarbsitsblatt veröffentlicht werden, haben naturgemäß in der Hauptsache statistischen Wert. Und dann gibt es noch eine -ritte Zeitspanne für di« Errechnung der jeweiligen, gegenwärtig leider ach so großen Preiserhöhungen: der sogenannt« Eildienst, der von 71 Gemeinden monatlich zwei- mal durchgeführt wird. Die Ergebnisse d«r in diesen Sildienstge- meinden durchgcfllhrten Erhebungen werden regelmäßig al« sogenannte „Rolchsindexziffer' veröffentlicht und dürsten allgemein — sieht man von Ler kleinen Schicht der „Interessenten' ab — mehr oder mind« stark« Unbehagen Hervorrufen. Wi« glücklich war doch das Zeitalter, dem das Fremdwort Index fremd war! * Di« Reichswehr schneidet die sächsisch« Negierung. Nach Mi:- teilung de» Wehrkreiskommando« 4 werden di« im Stand- Neue Verordnungen gegen die Spekulativ». Berlin, 10. August. In der gestrigen Gewerkschafissitzung gab ver Vorsitzende Müller bekannt, daß der Reichskanzler und der Neichowirtschaftsminister sich für den Hauptteil der gewerkschaftlichen - Vorschläge zur Stützung der Mark ausgesprochen hätten, di« 'am letzten Mittwoch der Reichoregierung überreicht «urden. Das Verbot des Markverkaufo ins Ausland sei nur die Einleitung einer 'Reihe neuer Verordnungen, die anch das Kapital und das Börscnspiei empfindlich treffen würben. ort Dresden sichenden Reichswehrtruppenteile nicht, wie beab sichtigt, am 11. August bei der Verfassungsfeier dersäch« sischen Regierung im Opernhaus vertreten sein. Viel mehr findet eine besondere Verfassungsfeier für die Dresdener Reichs- wehr in der Kaserne de» Reiterregiment» 12 statt, bei der General leutnant Müller eine Ansprache halten wird. An dem morgen vor mittag S Uhr in der Sophirnkirche stattfindenden Gottesdienst wird die Reichswehr vertreten sein. (Der Zusammenhang dieser Ab sage mit dm „Enthüllungen' Dr. Zeigner» über die Reichswehr liegt auf der Hand. „E. V.*) ' Di« neuen Mill ion«n-NeichsL an knote». I» diesen Tagen wer- . _ den, wie das Reichsbankdirektorium mitteilt, der Oesfentlichkelt drei Mülheims, 10. August. Di« Arbeiter t«r -hyssenschen Werke ver- «eue hochwertige Banknote übergeben werden. Der Fü n f m l l l i o- Kn-I-TL M. gM,- » MM.--. M-„. »SA Ä Im Essener Bezirk wurde neuerdings «ff vier Zechen die gehnmillionen-Danknote ist auf weißem Papier «druckt Arbeit eingestellt. und SO mal 10ö Millimeter groß. Das an der rechten Seite im Papier » eingeformte, fortlaufende Wasserzeichen stellt Distelblätter in orna« HarMtrg, 10. August. Zu den Vorgängen in der W ° rftin -1 mentaler Verarbeitung dar. Die E dustrie wird noch mttgeteut, daß nur Li« Werften von Blohm L Doß, die Deutsche Werft in Finkenwärder und die Norderwerft se- 'm schlossen sind. Auf der Dulkanwerft ruht die Arbeit gleichfalls, doch nur, weil die Arbeiter infolge irreführender Mitteilungen eines .dar. Die Wirttmg dieses Wassersmchmo^ Detrteb-rat-mttgliede. der Arbeii-st-lle fernbliebm. Bei einer °»f Zern-nÄt S Abstimmung ergab sich Wn mchä^ Mehrheit für Weiterarbeit. * , nen-Banknote, ist auf weißem Papier gedruckt und 86 mal * 11VÜ Millimeter groß. Das rechtsseitig im Papier eingeformte, fort- Entschließungen. laufende Wasserzeichen stellt in ornamentaler Vrrarbc.tung Eichen- Berlin, 11. August. Laut „Vorwärts' fand gestern im Reichs- laub mit Kreuzdorn dar. Rechts und links von den Unterschriften tag eine von der Berliner Gewerkschaftskommission und dem Afa- befindet sich je «in schwarzer Stempel. An der linken Seite steht q«r kartell einberufene Sitzung unter Teilnahme des Allgemeinen Deut- der Strafsatz, rechts auf dem Wasserzeichenstveifen die Reihenbezeich« chen Gewerkschaftsbundes, de» Afahauvtvorstanöes, des Haupt- und nung und Nummer in roter Farbe. Di- Rückseite ist unbedruckt. >e» Berliner Vorstandes der SPD. und der Kommunistischen Partei * Rückgang de» Fleischverbrauch«. Die im Statistischen Landesamt tatt. Es wurde eine Entschließung MMNvmmen, in der die bearbeitete Statistik der Schlachtvieh- und Fleischbesüzau ergab, daß ofortigs Bereitstellung von ausreichenden Zahlung»- und Lebens- in Sachsen im 2. Vierteljahr 1923 insgesamt geschlachtet wurden: mitteln gefordert wird. In der Entschließung wird weiter der Auf- 2803 (im 2. Vierteljahr 1923: 8621) Pferde, 4S02 (4764) Ochsen, 6677 ässung Ausdruck verliehen, daß die Regierung Cuno an der (8044) Bullen, 26806 (82264) Kühe, 6074 (6487) Iungrinder, 88 VOS wütigen schwierigen Situation Schuld habe und ihr deshalb kein (98 784) Kälber, 143 903 (180 018) Schweins, 20 038 (2SS18) Schafe vertrauen entgegengebracht werden könne. Die Dorstandskonferenz und 7788 (11610) Ziegen. Demnach betrug der Rückgang der in der tchtet an die organisierte Berliner Arbeitnehmerschaft di« Aufforde- Zeit vom 1. April ms 30. Juni 1923 erfolgten Schlachtungen gegen- rung, zur Erreichung ihrer Ziel« nur dem Rufe der Gewerkschaft-or- Uber den Schlachtungen im 2. Vierteljahr des Voriahres: bei den ganisationen zu folgen. Liegen 32,V, Pferden 28,1, Schafen 22,7, Jungtieren^ Schweinen ) der Konferenz trat der engere Ausschuß der! Bullen 17, Kühen 1b,9, Kalbern 16, Ochsen 6H v. H. t-kommiMon zusammen und beschloß eine! * Bedrohung d«v Ernt«. Nach telearaph.scher Meldung des Säch. tlinien für seine ^zeitige Tätigkeit. Es wurde Wen Landbunües an den Reichs-LanöLund haben in den Bezirken ' -aßnahmen gefordert: Einfüh- Löbau und Leipzig sogenannte Kontrollausschllsse bei Land- lohne», automatisch- Anpas- wirten Lebensmittel beschlagnahmt, ohne daß die Behörden eingsgr. - suna der «samten So»ialv°rückwrüna und der Woblfabrtsvflcar an hatten. Außerdem s-i-n dort Felder weithin verwüstet, noch blü- sie Geldentwertung, organisierte St^-rstellung der Lebensmittel und h°"de Kartoffeln auW geberische Entscheidungen zur Derwsrklichung dieser Forderungen I W°.y.ren.aMerkiam zu erymr rne vuplyerung, vag verlangt. Zum Schutz« der öffentlich«» Sicherst und Ordnung. Brüt«. 10. August. Der Reichspr8std«nt «rläßt eine Verordnung zur Wiederherstellung der ösf«nt lichen Sicherheit und Ordnung, die mit d«m 10. Augu inkraft tritt. Nach der Verordnung können periodisch« Druckschrift«» durch deren Inhalt zur gewaltsamen Beseitigung oder zur gewaltsa men Aend-rung der verfassungsmäßig jestg-st-llten republikanischen Staatoform des Reiche» oder der Länder oder in einer den öffent lichen Frieden gefährdenden Weise zd Gewalttätigkeiten aufaefordert oder angersizt wird, wenn e» sich um «in« Lage»z«itung handelt, bi» zu vier Wochen, in anderen Fällen bi» zu fech» Monaten verboten werden. Das Verbot gilt für das gesamte Reichsgebiet und umfaßt auch etwaige Ersatzüruckschriften. Da» Verbot und die Anordnung ü«r Beschlagnahme erfolgt durch den Reichsminister de, Innrrn. Fü die Anordnung der Beschlagnahme ist bei Gefahr im Verzug« auö die Polizeibehörde zuständig. Gegen das Verbot und die Beschlag nahm« ist binnen zwei Wochen Beschwerde beim R«ichsminist«r de» Innern einzulegen. Der Re!ch»minlstcr de» Innern kann der Be schwerde abhclfen oder sie dem Staatsgertchtshof zum Schutze der Republik zur Entscheidung vorlegen. Wer eine aufgrund dieser Der- orümmg verbotene Druckschrift herausgibt, verlegt, druckt oder ver- breitet, wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft, nach dem daneben auf eine Geldstrafe bis zu 600 Millionen Mark erkannt werden kann. Die Zivilverwaltungsbehövden de» Reiche», d«r Länder I und der Kommunen haben einen: aufgrund dieser Verordnung er- ! gangenen Ersuchen des Reichsministers des Innern im Rahmen ihrer ! Zuständigkeit Folge zu leisten. Artikel U8 der Nelchsverfassung wird, soweit seine Bestimmungen dieser Verordnung cntgegenstehen, vor- übergehend außer Kraft gesetzt.
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