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WaMaMWM Donnerstag, den 19. Juli 1923 76. Jahrg Nr. 165 Carlsselter Slaalssorslreoter Nuhholzversieigerung Forstrentamt kkibenstoe». Achtuvgl Französische Spionage! dem Exolosion»»nglück btt fran- t» b» t« d« «> enthaltend di« ««Mchen Dekanntmachnngm, d« Dmtshauplmannschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- v. städtischen Dehdrden in Schneeberg. LLßniß, Reusiödtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Gs werden außerdem vcrdfsentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadträte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. W. SSrwer, Aue, Srzgeb. g«rn sprech«! < *»« «1, er«»Itz lAmI Au«) 0»«««»«»» w, chch»ar-«n»«r, r?». Drah«anschrit<> »olwfr««»d «u»«r>-«dks«. Die amtliche« Bekanntmachungen sämtlich« BehSrdeu Vinnen in de« Geschäftsstelle« des „Erzgrbirgtschru Bolkssreuade»' t« Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «ingesehen werde«. ! e« -«»»»btrsNch« w»us»r««»t» «Newa irena »u' Im r«o« »ach kam,, und 8«Illa,«n. »»««!,«epraw s<inschN,tl.e'az,Iprnsl«u«rs: I» vnttidlaa. trrlrt d«i Vovm d«r Iw. Lnlonttzttl« 1000 Md.sAamUle» «r«lg«n u. k Irllvipriuch« t»0 W^), au»witt, 1SS0M»-,l» a»U>». S«U dl« bald« ?«», ,000W^<m«>itt,«00MIu, l» r>,klam«l«U dlrP«»l^4M0WK., -imvitt» 4S00M». v»eich«e.s«»i»< p«lpzlg Nr. irres. 0<m <l»e«.»Ir».N»»t» < «In«. arzg«d. Nr. 70. Wieder ein Mord. Münster, 17. Juli. Oestlich vom Bahnhof Rottberg auf der Strecke nach Velbert ist vergangene Nacht 11 Uhr ein Deutscher aus Gelsenkirchen beim Ueberschreiten der Grenze von einem fran zösischen Posten erschossen worden. Die Personalien des Er schossenen konnten noch nicht festgestellt werden. In Brak el haben die Franzosen durch Anschlag bekannt ge macht, daß jeder, der an verbotener Stelle die Grenze überschreitet, ohne Anruf erschossen wird. Stillstand der päpstlichen Friedensaktion. Rom, 17. Juli. Wie aus dem Vatikan verlautet, ist in der Friedensaktion des Papstes ein Stillstand eingetre ten. Man spricht in kirchlichen Kreisen, daß vor einem neuen Schritt des Papstes die Aufnahme der englischen Vorschläge in Paris abge wartet werde und daß Nuntius Pacelli erneut nach Berlin rei- sen soll. * Paderborn, 17. Juli. Der Bischof Dr. Kaspar Klein, zu dessen Diözese ein großer Teil des Einbruchsgebiets gehört, führte auf dem Rhein- und Ruhrhilfetag in einer Ansprache u. a. aus, er wolle in seiner Eigenschaft als Bischof feststellen, daß die Einbruchs armee sich mit einer ungeheuren Schuld belade. „Mr ken nen", sagte er, „das Wort: Vae victisl Aber es gibt auch ein vae victoribus! Wehe den Siegern, wenn sie ihre Macht mißbrauchen, wenn sich beim Sieger kein Verlangen nach Milde und nach Gerecht tigkeit zeigt! Das französische Volk gefährdet durch sein Vorgehen den Frieden der Zukunft. Das deutsche Volk steht in diesem Kampfe allein; nur ein Trost ist uns geblieben: der heilige Vater in Rom. Die Welt will noch nicht auf seine Stimme hören. Wir aber, die Bedrängten, haben ihn gehört und sind ihm dankbar." Rom» 17. Juli. Wie „Sccolo" schreibt, hat Mussolini das Aus- bleiben einer Erklärung in der Kammer über die englische Red« damit begründet, daß er den Dingen nicht in den Arm fallen wolle. Er halte im Interesse Italiens die schnelle Lösung der Re parationsfrage für erforderlich, ebenso schnell müsse das Ruhrgebiet aus den unhaltbaren Zuständen der doppelten Ver waltung befreit werden, wenn die Wirtschaftskrise Europas zu End« kommen solle. Mussolini hofft auf das Zustandekommen einer in ternationalen Konferenz auf italienischem Boden, die nur bei Anerkennung der Gleichberechtigung aller vertretenen Staaten Erfolg haben könne. London, 17. Juli. Das Neuterbüro meldet aus Pietermaritz burg: Auf dem Kongreß der südafrikanischen Partei hielt General Smuts eine Rede, in der er sagte, wenn Europa sich nicht er- hole und die großen Absatzgebiete, die besonders englische seien, nicht wiederhergestellt werden, dann werde Großbritannien mit sei ner Bevölkerung von 35 Millionen Menschen in eine furchtbar« Lage kommen. Er billige durchaus die Haltung des britischen Pre mierministers Baldwin und schloß mit der wiederholten Betonung seiner Absicht, auf der kommenden britischen Reichskonserenz namens Südafrikas eine Schlacht des Friedens zu kämpfen. Madrid, 16. Juli. In Besprechung der Rede Baldwin« heben maßgebende Zeitungen di« Verurteilung der Ruhraktion unt die eventuelle Absicht eines englischen selbständigen Handelns her vor. „Imparcial" bezeichnet die Rede Baldwins als sachlich uni energisch gegenüber Frankreich, dessen Vorgehen an der Ruhr nni durch die Absicht einer Annexion zu erklären sei. Wenn Frankreick hartnäckig bleibe, sei ein Mrückcn Italiens und Belgiens und ei» Zusamemchluß aller übrigen Möchte möglich, sodaß Frankreich iso liert sei. Neuyork, 17. Juli. Die gemischte deutsch-amerikanische Kommission zur Prüfung der gegenwärtigen Forderungen hat durch eine von ihrem Vertreter getroffene Vereinbarung den ersten amerikanischen Anspruch gegen Deutschland entschieden. Sie hat eine Zahlungsverpflich tung in Höhe von 3376765 Dollars anerkannt, die einen An spruch der International Harvester Company darstellt für Güter, dir in Deutschland beschlagnahmt worden sind. Die Kommission betonte, daß der gegenwärtige Fall keine strittige Frage berühre und daß zu seiner Erledigung die Anrufung eine» Schiedsrichters nicht erforüsr-, lich sel. O Pari«, 17. Juli. Einer Meldung der „Chicago Tribune" au«' Washington zufolge ward in diplomatischen Kr: >cn mit dem Rück-, tritt Les französischen Botschafters Jusserand ge rechnet. Gr warte nur noch di« Ankunft der für di« Ratifizierung de« Washingtoner Abkommen» notwendigen Dokumente ob. Schwarzenberg. Kleinrentnerhilfe. Die Kleinrechner, und zwar auch diejenigen, die bisher keine Unterstützung bezogen haben, lallen sich bis 29. Juli 1923 während -er üblichen Geschäftszeit im Stadthaus U — Wohl- ihrtsamt, Zimmer Nr. 8 — bezw. in »er Verwaltungsstelle Reuwelt melden Schwarzenberg» am 17. Juli 1923. Der Nat -er Slabt. — Wohlfahrtsamt. Hauptsache deutsche beschlagnahmt« Kraftwagen standen, wird noch ge meldet, daß di« Explosion erheblichen Materialschaden angerichtet har. Neben den schon bekannten Zwangsmaßnahmen gegen die Stadt Bochum sind weitere Zwangsmaßnahmen angkünüigt worden, wenn der Amtmann von Weitmar nicht bis zum 26. Juli den vermur« lichen deutschen Täter der Besatzung übergibt. O Berlin, 17. Juli. Zur Begründung der Besetzung des Kohlen lagerplatzes der Kruppschen Werke in Segeroth sichren nach einer Meldung der „Voss. Ztg." aus Essen die Franzosen an, daß sie die Vorräte dieses Platzes unbedingt brauchen. In den am Sonn- tag wegen Nichtbezahlung der Kohlensteuer besetzten Betrieben der Thyssenschen Werke haben die Franzosen mit dem Abtransport der Kohlen- und Koksbestände begonnen. Dem Stahlwerk Witten wurde die Verfügung üb«r die Kohlen- und Koksbestände untersagt. Wie das Blatt schreibt, zeigt die Beschlagnahme der Betriebsmittel der großen Werke, daß die Kohlenvorräte, die auf den Zechen lagern, für die Franzosen immer knapper werden. Der Zeitpunkt rückt näher, wo die Produktivität der Ruhrbesetzung gleich Null fei» wird. Berlin, 17. Juli. Den Blättern zufolge wird erheblich über die Unterbringung der Gefangenen in Wiesbaden geklagt. Die Zellen sind stark verwanzt. Zu jeder Vernehmung werden die Ge- fangenen gefesselt vorgeführt, mitunter mit Marokkanern zusammen geschlossen. Aus Trier wird berichtet, daß die Franzosen die Bauleitung des neuen Eisenbahndirektionsgebäudes in Trier verhaftet und über di« Stadt den verschärften Belagerungszustand ver hängt haben. Im Taunus nördlich von Eltville wurde ein Gelütrano- port in Höhe von 27 Milliarden Mark von den Franzosen „be- schlagnahmt". Der Eisenbahnobersekretär Fleckner und zwei Nicht- eisenbahner wurden verhaftet. Trier, 17. Juli. In Zewen bei Trier wurden 3 2 Eisenbah ner mit Familien un«rwartrt zum Zweck der Ausweisung in den Bergstraßen zusammengetrieben. Drei Stunden muß ten sie in glühender Hitze unbeweglich stehen und durften nicht sprechen. Sir wurden von Marokkanern bewacht. Wenn jemand sprach, wurde er von dem leitenden Offizier mit der Reitpeitsche rn rohester Weise mißhandelt. Andere Enwohner aus dem Dorfe wurden gezwungen, Wagen heranzuschaffen und die Möbel der Ausgewiesenen aus den Häusern zu holen. Leute, dir sich weigerten, wurden mit Ge wehrkolben sckwcr mißhandelt. Die Leute kamen uml-l Ilhr in Trier an. Dort wurden st, in glühender Hitz« bis 148 llhr in Auswanderer- zilge eingrschloffen und durften kein Wasser holen. Limburg, 17. Juli. Am Tage der Besetzung Limburgs durch die Franzosen, am 12 Juli, wurde nachmittags die Reichs bank- Nebenstelle mit großem Aufgebot umstellt. Der Reichs- bankdirektor und sein Stellvertreter werden seit dieser Zeit bei Tag und Nacht in ihrem Büro von einer zehn Mann starken Wache streng bewacht. Der Reichsbankdirektor darf nicht einmal seine im selben G-bäuLe befindliche Wohnung betreten. Dieser Zustand soll so lor - dauern, bis der zur Ocsfnimg des Tresor» notwendig« dritte Sch!""-! bzrbeigeschafft ist. Die Tageskasse der Reichsbank, die 375 Milln Nkdrk 'enthielt, ist den Franzosen bei der Besetzung in die Hände U::>. Der qesäsäftliche Verkehr bei der Reichsbank ruht seit Donnerstag. Auch der Fernsprechbetrieb de» hiesig«« Telephon- amt«, das rou Marokkanern besetzt ist, ist seit Donnerstag noch nicht wieder cröffl-.-t. Limburg gilt auch nach der Besetzung in bezug ans den noch nls unbesetztes Gebiet. Die Anpro-uklivirüt -er Ruhraktion. Paris, 17. Juli. Andre Tardieu schreibt in Besprechung der Rede Poincares in Scnlis über die Ruhrpolitik: Wenn Poin- care und Theunis erklären, wir verlassen das Ruhrgebiet nur, wenn wir bezahlt sind, dann sprechen sie einen Nonsens aus, wissen sie doch besser, als jedermann, daß die Operation so, wie sie geführt worden ist, nicht einträglich ist, nicht einträglich sein wird. Sie wissen, daß unter ihren Händen das produktive Pfand aufgehört hat zu produzieren und aufgehört hat, einträglich zu sein, und daß die Liquidierung der Läger, die sie jetzt vornehmen, nichts gemein, sam hat mit der Ausbeutung des Rnhrgevietes. Deshalb sind sie betreten, wenn man sie ersucht, sie möchten erklären, was ihre Ab sichten sind. Daher kommt auch das Mißtrauen, das ihre Antwort, „wir werden erst dann das Ruhrgebiet räumen, wenn wir bezahlt sind", im Ausland erweckt. Die ganze Welt weiß eben, daß Frank reich und Belgien im Ruhrgebiet keine Zahlungsmittel gefunden ha ben. Unser örtlicher Mißerfolg deckt also unsere nationalen Schwie rigkeiten auf. Hätten wir in Essen Erfolg gehabt, würden sie nicht vorhanden sein. Weil man im Ruhrgebiet den Sieg vergeudet hat, sprechen unsere Minister vor toten Denkmälern Allgemeinheiten, an statt, daß sie die Lösung der Schwierigkeiten vor dem Parlament entwickeln. London, 17. Juli. Zu den Berichten über den britischen Entwurf einer Antwort an Deutschland bemerkt „Observer", es sei von Be deutung, daß die weitere Entwicklung der Dinge Frankreichs Isolierung in immer helleres Licht setzen würde. Die amerikanischen Farmer beispielweise wurden aufgefvrdert, den An bau von Weizen einzuschränken, da bei der gegenwärtigen Lage nicht genügende Absatzmöglichkeit vorhanden sei. Belgien sei schwer be troffen durch die Störung der Industrie wegen des Fallens seines Wechselkurses. Die Einwirkung Belgiens auf Paris sei zu erhof- fen. Man könne vielleicht erwarten, daß Poincare geneigt sein werde, unter diesen Umständen die Front wieder herzustellen. Wenn Frankreich die Besetzung unsichtbar mache, die politischen Gefangenen sreilaffe und den Ausgewiesenen die Rückkehr gestatte, werde die deut sche Regierung in d«r Lage sein, sich öffentlich gegen die Fortsetzung des passiven Widerstandes zu erklären. Voraussetzung sei, daß Frankreich sich verpflichte, Len Spruch der Untersuchungskommission anzuerkennen. Donnerslag, -«« 2«. galt 1»rr, von vor«.'/,» Ahr an im Gasthaus „Wiesenhans- an -er Wilzfch — Station der Bahnlinie Larlsseld—Wilkau — 8008 w. KlStze 7/15 cm stark, 3720 w. Klötze 16/22 cm stark, 950 . . 23/44 . , 8 rm »Nhschett« U. 179,5 rm «NhKnüppe» in den Abt. 35, 38, 42, 43, 62, 64 und 77 (Massenbrüche). Forstrevierverwaltung Larlsseld. Vor -er VeröffenMchrmg -er englischen Änlworlnole. London, 17. Juli. Der Text der englischen Antwort note anDeutschland ist immer noch nicht endgültig fcstgestellt. Di« Antwortnote wird endgülti" in der Mittwoch-Sitzung des Kabi netts fertiggestellt und am Donnerstag den verschiedenen Hauptstäd- ten übermittelt. Dem Dokument wird ein Begleitschreiben beige geben sein, dessen Text sich je nach der Hauptstadt, an die es gehen wird, richten soll. Trotzdem Baldwin im Unterhaus« betonte, daß strengstes Stillschweigen über den Inhalt des Entwurfes geboten sei, glaubt man doch, mitteilcn zu können, daß zwei Punkte in dem Entwurf mit Sicheret behandelt werden, nämlich: 1. die Forderung nach einer Absage des passiven Wi derstandes im Ruhrgebiet und 2. Lie Geneigtheit der englischen Regierung, auf Lie deutschen Vorschläge zweck» einer Abschätzung der deutschen Zah lungsfähigkeit einzugchen, in einer Form, die Len Bestim mungen des Friedensvertragcs entspricht. Bezüglich des letzten Punktes scheinen greifbare Vorschläge Ler Brüsseler Regierung in den letzten Tagen vorgelegen zu haben, die in gewissem Zusammenhang« mit den Ideen stehen, die Dr. Benesch in London vorgebracht haben soll. Man sucht schein bar nach einer Formel, wonach die Unterhaltung in die Hände der Reparationskommission gelegt werden soll, die ihrerseits gewiss« neutrale oder amerikanische Persönlichkeiten hinzuziehen könnte, rca-a ist derselben Weise, wie seinerzeit Lie internationalen Bantis» « Les WchKtv» der Reparationskommissiou teitgenommea hch». ! Bundesgenossen der Franzosen. Die Franzosen haben Bundesgenossen im deut schen Lager. Nicht die Smeets- und Dorten-Leute sind die ge fährlichsten. Sie gehen im ganzen offen vor, unL ihre Pläne liegen für jedermann klar zu Tage. Weit schlimmer wirkt das zersetzende Lift, das von einem Teil der deutschen Presse ausgeht. In Sach sen steht La — worauf wieder einmal hingewiesen werden muß — in erster Linie das Sächsische Volks blatt, das den Unter titel führt: Organ Ler Vereinigten Sozialdemokratischen Partei im Regierungsbezirk Zwickau. Eine einheitliche Haltung hat diese Zei tung natürlich nicht. Wie die Dinge an der Ruhr auch ausgchen mögen, das Volksblatt kann immer von sich sagen, daß es recht gehabt hat. Diese Art der Tagesschriftstellerei ist die infamste, die man sich den ken kann. Sie ist überdies ein Betrug dem Leserpublikum gegenüber. Aber das ist ja so geduldig, und man glaubt ihm alles bieten zu können. Wir erinnern an den famosen Ruhrartikel des Herrn Warsow, der seiner Zeit die Haltung der Franzosen im Ruhrgebiet über den grünen Klee lobte und die Schuld an den Vorgängen den renitenten Ruhrbewohnern in die Schuhe schob. Neuerdings geht die Redaktion mit schwererem Geschütz vor. Die Höhe Les bisher Da- aewesenen erreicht ein eben erschienener Aussatz, der an der Spitze Les genannten Blattes prangt. Dort wird, natürlich unter Drehen und Wenden, nachgewiesen, daß die Franzosen doch schließlich im Rechte waren, als sie die Ruhr besetzten. Der deutschen Regierung wird der offene Vorwurf gemacht, den Versailler Pakt absicht lich nicht loyal erfüllt zu haben. Natürlich soll der Vor wurf die verhaßte Regierung Cuno treffen, während doch jeder mann weiß, daß es das sonst so beliebte Kabinett Wirth war, das die Lieferungen nicht ausgeführt hat (nach unserer Meinung, weil es sie nicht ausführen konnte), und daß die Regierung Cuno in dieser Hinsicht lediglich das Erbe Wirths angetreten hat. Aber die historische Wahrheit wird um jeden Preis verdreht, wenn es gilt, demagogische Geschäfte zu machen. lieber die passive Resistenz heißt es in dem Artikel: Die passive Resistenz, deren Maßnahmen dann Herrn Poin- eare den Vorwand gaben, seine Okkupation weiter und weiter auszudehnen, wurde von der Negierung und in ihrem Einverständnis angeordnet. Sie ist, nach dem das französische Militär seine Herrschaft brutal aufrichtete, mehr und mehr zu einem passiven, von der Arbeiterschaft ge- führten Widerstand gegen den Militarismus geworden, sie war ursprünglich das Werk der Euno und Stinnes. Das Kohlensyn dikat wurde unter Protest der Arbeiter-Vertreter — worüber man das Volk belog, indem von Einstimmigkeit berichtet wurde — verlegt, der Griff nach Essen dadurch pariert, die Botschafter wur den äbberufen, di« Reparationslieferungen eingestellt. Das sind die Grundlagen der passiven Resistenz, das hieß den Abwehr kampf zeugen, dessen Vaterschaft mau später leugnete. Deutsch lands Regierung also ignorierte bewußt seine vertraglichen Verpflichtungen, sie begann ei nen wohlvor bereiteten Kampf, ein va-banque- Spiel ohnegleichen. Zn dem Augenblick, wo sie ihre Ge- sandten und Botschafter berechtigt gegen die Vertragsverletzung Frankreichs in aller Welt Prot«st erheben ließ, warfsieden - selben Vertrag, auf den sie sich mit der rechten Hand stützte, mit der linken beiseite. Früher nannte man so etwas Verrat. Heute sind die Begriffe Les Hoch- und Landesverrats aus gewissen Gründen etwas ver wischt worden. Wir gratulieren jedenfalls Herrn Poincare zu seinen Zwickauer Bundesgenossen und fragen die Reichsregierung, was mit einem bürgerlichen Blatte geschehen würde, wenn es so offensichtlich die Interessen des Reiches verletzen würde. Schneeberg. Wasserrohrnehspülung. Wir geben hiermit bekannt, daß am Donnerstag» »en 1». Inti» von morgen» 6 Uhr li» aben-s 8 Uhr Spülung unserer Kunstwasserleitung erfolgt und zeitweises Ausbleiben sowie Trübung des Vassers zu erwarten sein wird. Schneeberg» den 18. Juli 1923. Der Staölral. A»1««,«i^«»»a»»« sür dl« a« «-»mwa« »rsch«u«>d« aliiwm« dl, vannlNag» s Uhr tn du «aaplaiichiyn- Pli«. Sln« SkwLhr sdr dl« Ausnahm« d«r Anttta«!, am »mwtschrlibrnm Tag« sowl« an besllmwler SI«II« wird nicht g«g«b«n, auch nl<d! für dl« RILNadttl dir durch spr«ch«r auz>«s«d«n«nAni«igen.—FürRück-ab« uno«rlingl «tn^l-ndl«r SchrtsWch« Lbmnlmml dl« SchNftlMm, k«tri« Dirantwattuna. — Unl«rbr«chu>ii«n d«, »«schdsN- dttrltd«, b«,rllnd«n i«ln« Anspruch«. 2«l Jahlungmxriuz and »ondur, a«ll«n DabaN« al« nlchl ixntndatt. y<>»p»ö«I*et»tt«0O t» An«, LSHnlh, Sckn«rd«w <md Lchwarzrnd«»«.