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DU» >en. ern or« ach nde l. Ihr. Ihr. lins !8> kl) 40 45 W 46 64 M SS SO 70 SO 04 45 S9 43 so S4 S1 03 SS S8 10 so 54 44 17 Z2 01 A N X) 44 >5 49 17 12 16 14 43 14 4S 19 >3 A 13 >3 !5 l2 '6 S 0) >4 14 12 iS >5 « K 17 '4 13 14 13 19 >4 » 15 >7 14 14 19 17 >4 ,4 » >4 14 » 12 >7 18 18 15 16 « 13 0) 9) 14 « 13 17 >2 >3 14 ») 14 >4 A 14 16 IS >7 18 14 45 42 14 Z 13 Gratislieilage r»m Wocheubta.t für Wilsdruff uud Umgegend BtU»» »,» Marti» »iltbmff. 6ustav von Mosel- Mit Gustav von Moser, dem ehemaligen Offizier, der vor kurzem im Alter von acht- nndsicbzig Jahren in Görlitz verstarb, ist un- strciiig einer der fruchtbarsten und erfolgreichsten Bühneuschriftsteller aus dem Leben geschieden. Er hat es seinerzeit verstanden, mit glücklichster Hand die Erbschaft von Roderich Benedix an sich zu reisten. Zwar nicht so geistreich, wie letzterer, auch nicht so bedeutend wie Bauern feld, aber ein witziger Unterhalter ans der Bühne, dem viele Tausende in Deutschland vergnügte Theaterabende dankten und den die Theaterdirektiouen schätzten, weil seine Lust spiele ihnen zumeist volle Häuser machten. 88er kennt ihn nicht, den immer heitern, immer liebenswürdigen Verfasser der vielen kleinen und grosten Stücke, die mit ihren drolligen Figuren, der nngesnchten Komik der eigen- artigen Situationen jo unwiderstehlich den Lachreiz dcrZu- chauer erweckten. Wer hätte sich nicht chon einmal über >en Schneider Gib- on, den Stadtver- irdneten Sauerbrei, >en Lohndiener Pfeffcrmaun oder den prächtigen Reif- Reiflingen gefreut? Die Kritik hat allerdings an vielen seiner Stück" manches ausznsetzen gehabt, und zuu Teil auch mit Recht. Die Handlung wächst niemals aus dem Hauptge danken hervor, sondern wird vom Verfasser stets ziemlich willkürlich ge leitet. Die Charaktere entbehren meist der Vertiefung, aber sic siud dem Leben nachgebildet uud äußerst wirksam. Es lag Gustav v. Moser ursprünglich ganz fern, d.w Bühuenschriftstellerei sich zu widmen. Ais der Sohu eines Majors im Jngenieurkorps am 11. Mai 1825 zu Spandau geboren, folgte er dem Herkommen seiner Familie und schlug, nachdem er anfangs das Friedrich- Wilhelm-Gymnasium zu Berlin und dann das Kadettcnhaus besucht hatte, ebenfalls die Milstärlaufbahn ein. Anfangs der vierziger Jahre war er Leibpage des Prinzen Wilhelm von Preu ßen. Im Jahre 1843 wurde er Offizier und diente zuletzt in Görlitz, worauf er, nach dem er sich verheiratet, 1856 seinen Abschied nahm und sich der Bewirtschaftung seines Gutes Holzkirch bei Lauban wid mete. Dabei kam er auf den Gedanken, kleine dramatische Scherze zu schrei ben, und da sie Er folg hatten, sah der Verfasser sich zu weiteren Arbeiten angeregt. Erst mit dem Beginn der siebziger Jahre jedoch wagte er sich mit größern, den ganzen Abend füllenden Lust spielen hervor. Moser hat im gan zen über hundert Lustspiele geschrie ben, die fast alle Nepertoirstücke der deutschen Theater geworden nnd auch vielfach über setzt sind. III 45 Dr. Otto von Oehlschläger, der bisherige Präsident des Reichsgerichts. Vr. Otto von Sevlschiager. Der langjährige Präsident des Reichs gerichts, Dr. Otto von Oehlschläger, der über zwölf Jahre seinen schwierigen Posten mit größter Gewissenhaftigkeit und Umsicht ver- Ivaltete, ist dieser Tage aus Gesundheitsrück sichten in den wohlverdienten Ruhestand ge- treten. Otto von Oehlschläger ist am 16. Mai l83I als Sohn eines ostpreußischen Ritter- gutsbesitzers geboren. 1850 bezog er die Königsberger Universität und wurde im August 1858 zum Gerichtsassessor eruaunt. Später wurde er erster Staatsanwalt in Königsberg i. Pr. 1874 berief man ihn in das Justizministe- rium. 1879 trat er als Generalauditeur und Wirklicher Geheimer Oberjustizrat an die Spitze der Milstärjnstiz der Armee und Marine. Fünf Jahre später wurde er zum Kammer- gerichtspräsideuten ernannt, nachdem schon im Jahre vorher seine Berufung in das Herrenhaus erfolgt war. Kaiser Friedrich III. ehrte ihn durch Verleihung des Adelsprädikats. I 889 wurde von Oehlschläger zum Staatssekre- tär des Reichsjustizamts ernannt, in welcher Stellung er verblieb, bis 1891 seine Berufung zum Präsidenten des Reichsgerichts erfolgte.